US-Marines in Libyen eingefallen
Posted by flatter under PolitikKommentare deaktiviert
14. Mrz 2007 23:44
Wann werden wir diese Überschrift lesen dürfen? Es ist nicht zu fassen, aber Gaddafi ist jetzt ein guter Diktator und bekommt sein Atomspielzeug quasi frei Haus geliefert. Die FTD erinnert in diesem Zusammenhang:: “Libyen hatte 2003 nach Geheimverhandlungen auf die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen verzichtet und unter anderem ein Atomwaffenprogramm aufgegeben.” Das aber heißt auch: Gaddafi hat bereits bereits unterschrieben, daß er Massenvernichtungswaffen haben wollte. Daraus wiederum läßt sich ableiten, da er mit einem AKW zumindest die Möglichkeit hat, “schmutzige Bomben” zu bauen, daß er wirklich die Gafahr ist, die Saddam nie war. Sollte er also irgendwann nicht mehr parieren, wie er soll oder sich sonstwie Öl in Libyen vermuten ein guter Grund finden, werden die USA gezwungen sein, dort einzumarschieren. Wer jetzt glaubt, die Amerikaner hätten nichts dazugelernt, ist wohl der Meinung, dahinter stecke kein Kalkül.
März 15th, 2007 at 09:21
Bitte, ein bisschen Recherche tut manchmal gut, bevor man einen Artikel dahin klatscht: Öl braucht man in Libyen nicht zu vermuten, es ist schon lange da: “Die weitgehend verstaatlichte Wirtschaft Libyens basiert auf den reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen, durch die 95 % der Exporterlöse (nach Italien 39 %, Spanien 14 %, Deutschland 14 %, Türkei 7 %, Frankreich 6%) erzielt wird” (Wiki)
So ist Libyen nicht nur Mitglied der OPEC, sondern sogar auf dem 17. Platz der Liste der bedeutendsten Förderländer, mit einer Fördermenge, die nur um 12% geringer ist als die des Irak.
März 15th, 2007 at 10:56
Bitte Gehirn einschalten, ehe man so aufschlägt: Auch im Irak haben die Amerikaner nicht nur “vermutet”, daß es dort Öl gäbe, sondern, daß sie es profitabel ausbeuten könnten. Das Spielen mit der Vokabel “vermuten”, das, wörtlich gelesen, die Möglichkeit impliziert, die Amerikaner wüßten das nicht, ist aber vielmehr der literarischen Freiheit geschuldet und nicht den geologischen Fakten.
Ich erkläre ungern den Sinn von Artikeln, und ich habe auch den Verdacht, Dir paßt die Kritik an unseren großen Freunden einfach nicht. Dann sag’ das doch auch so!
März 16th, 2007 at 01:53
Och, Flatter.
Du liest nicht viel in anderen Blogs, oder?
Wenn ich mich irgendwo geäußert habe, dann eher als Kritiker des Irak-Krieges, den ich für ziemlich falsch halte. Und als “Jubelperser” in Hinsicht auf die USA hab’ ich mich doch bisher auch nicht ausgezeichnet.
Vielleicht hätte ich erst lange erläutern sollen, dass Dein Artikel mir eigentlich gefällt. Der Umgang mit Ghaddafi ist ja wirklich faszinierend – vor einer Woche war er noch das große Übel, vorgestern schon der nette Diktator von nebenan. Da haste ja schon sehr scharf argumentiert.
“Wörtlich lesen” kann man in diesem Beitrag wenig, also kann man da auch eine Menge hineininterpretieren. Und für das, was Du sagen wolltest, hätte ich dieses Spielchen mit dem “vermutet” lieber nicht gemacht, aber meinetwegen.
Etwas anderes: Glaubst Du wirklich, die Amis hätten so ein langfristiges Kalkül, dass den Ghaddafi auf Jahre hinweg einer durchgeplanten Außenpolitik aussetzen soll? Ist da nicht noch die eine oder andere Wahl dazwischen, die alles umwerfen kann? Von GOP zu Dems und zurück? Also, der Ghaddafi überlebt ja wahrscheinlich noch zwei Präsidenten der USA, oder nicht? Und die werfen so viel um…
März 16th, 2007 at 11:31
oops…
Andere Blogs? Nein, “Eures” lese ich in der Tat sehr selten, gerade, weil ich es kenne. Es geht auch nicht um pro oder contra Irak-Krieg. Möglich, daß ich Dich in eine Ecke stelle, in der ich eher Deine bloggenden Kollegen sehe. Das Problem mit euch “Liberalen” (zu denen ich mich übrigens nicht zähle, auch wenn Dean mich so einsortiert, womit ich wiederum leben kann,) ist inzwischen die Dauerfede zwischen sog. “Links-” und “Rechtsliberalen”, die in allen möglichen Blogs ausgetragen wird. In dem Zusammenhang ist die Antiamerikanismuskeule ein beliebtes Spielzeug. Vermutlich bin ich schon etwas betriebsblind deswegen. Sicherlich aber nicht, weil ich keine anderen Blogs lese. Es wäre nicht so gekommen, wenn du nicht die eigene Firma dichtgemacht hättest – da las ich noch regelmäßig. Ich habe daher “Karsten” gar nicht groß zur Kenntnis genommen, sehr wohl aber “b.l.o.g.” Und auf eines kannst Du Dich verlassen: Namen werde ich mir nie merken ;-)
+ Richtig: Wörtlich nehmen wäre nicht sinnvoll. Täte man es aber, wären die Amis die Doofen, die nichts vom Öl wissen. Mir war das durchaus bekannt.
Was das Kalkül anbetrifft: Ich habe die Frage bewußt offen gelassen. Angesichts des maximalen Unsinns, dem sich die Bush-Administration offenbar verschrieben hat, (ganz jenseits der Frage nach Menschenrechten) gibt es ja duchaus Konzepte, die in den Think Tanks erarbeitet werden. Das Faszinierende an der (republikanischen) US-Außenpolitik ist für mich, daß man mit allem rechnen muß und sich auf nichts mehr verlassen kann. Das Chaos ist geplant, man weiß nur nicht, ob es auf dem Plan oder auf dessen Mißlingen beruht.
[Ich habe diesen Kommentar nun etwa 12 mal editiert, bis er mir richtig paßte. Empfehlung: Nicht direkt verfolgen, sondern ein Weilchen warten. Ich tippe gern online. DONE!]
März 16th, 2007 at 13:49
Kannst ja auch nur meine Beiträge lesen:
https://www.bissige-liberale.com/author/Karsten
;)
März 16th, 2007 at 23:43
Ist doch ne Idee!
Juli 27th, 2008 at 22:49
[...] Welt darauf reagieren? Für seine letzte Erpressung war der große Revolutionsführer von Sarkozy mit dem Versprechen belohnt worden, er bekomme ein Atomkraftwerk. Vielleicht gibt’s jetzt von Bush noch ein paar Zentrifugen dazu. Immerhin hat sich Gaddafi [...]
Juli 27th, 2008 at 22:49
[...] Welt darauf reagieren? Für seine letzte Erpressung war der große Revolutionsführer von Sarkozy mit dem Versprechen belohnt worden, er bekomme ein Atomkraftwerk. Vielleicht gibt’s jetzt von Bush noch ein paar Zentrifugen dazu. Immerhin hat sich Gaddafi [...]