Einen interessanten Einblick in seine Welt bietet
Wolfgang Schäuble, der “keinen Schlußstrich” unter das Kapitel “Linksterrorismus/RAF” ziehen mag. Daß er schlecht damit leben könnte, wenn die Welt friedlich wäre und ein Krieg wirklich beendet, überrascht nicht. Die Begründungen aber sind lesenswert:
“Zumindest müssen die Täter alles Menschenmögliche zur Aufklärung ihrer damaligen Gräueltaten beitragen”.
Schäuble glaubt also, jemand, der seine Haftsstrafe von über zwanzig Jahren abgesessen hat, müsse öffentlich beichten, und zwar zumindest! In einem Rechtsstaat hat sogar der Verdächtige das Recht zu schweigen, aber bei Schäubles weht ein anderer Wind. Nun mag man einwenden, Schäuble habe das moralisch gemeint und nicht juristisch. Der Mann ist aber nicht Moraltheologe, sondern Innenminister, und es ist nicht nur zu fürchten, daß ihm das nicht so recht klar ist. Auch seine analytisch glasklare Ansicht der RAF-Terroristen läßt tief blicken: Er spricht von “selbstgerechten Bürgersöhnen und Bürgertöchtern, die in der RAF eine erbärmliche Plattform zum Ausleben ihrer menschenfeindlichen Gewaltobsessionen fanden”. So einfach war das damals schon: Wenn man schießwütig war und auch gern mal morden wollte, ging man zur RAF auf die erbärmliche Plattform. Das war wohl so etwas wie eine Fusion aus Al Qaida und Counter Strike, jedenfalls, daran besteht kein Zweifel, war es Das Böse. Und das darf man nie aus den Augen verlieren, denn sonst stößt es das Tor zur Hölle auf.
p.s.: Siehe hierzu auch das law blog.