Anläßlich seines 110. Geburtstag will es Fidel Castro noch mal wissen: Feierlich werden zunächst einige politische Gefangene freigelassen, dann wird es Neuwahlen geben. Zu seiner erfolgreichen Wiederwahl stehen er selbst, sein Bruder Raul (108) und seine Söhne Fidel (78), Raul (77) und Fidel-Raul (76). Zur viertätigen Ansprache des Ultimo Socialisto wurde der Ausnahmezustand verhängt. Die Kubaner dürfen dann ausnahmsweise jubeln, applaudieren und die Namen der königlichen Familie skandieren.
Juli 11th, 2010 at 15:15
Vielleicht lesen die Caströsen eine übersetzte Version der FAZ, oder schauen englische Privatsender.
Juli 11th, 2010 at 23:33
Oder die Zeit! Dort wird gerade eine geistige Mumie abgefeiert, die einfach nicht zu staub zerfallen will!
Juli 12th, 2010 at 01:08
@bojenberg: Das habe ich bewußt nicht gelesen, sondern nur en passant bei “Feiern nach der WM” erwähnt.
Juli 12th, 2010 at 09:01
Aber wo sind Fidel-Fidel und Raul-Raul geblieben?
Juli 12th, 2010 at 10:51
@flatter
Mich deucht, Señor, Ihr ward noch nie auf Cuba.
Anders scheint mir dieser Minimalisten-Joke auf dem BILDWELTMOTTENPOST-Niveau einer Hilde Stussberg kaum erklärlich…
Hasta Siempre!
Don Olafio
Juli 12th, 2010 at 11:22
@Don Olafio: Ach, ich muß jedes jkahr dorthin, um zu verifizieren, daß die Familie noch regiert? Oder mir eine Rede Fidels komplett im Original anhören? Ach so.
Juli 12th, 2010 at 12:24
@flatter
Nö. Wissen, worüber man redet (schreibt) würde reichen.
Der Unterschied scheint offensichtlich: Wann immer du Dinge kommentierst, deren Hintergründe und Zusammenhänge du aus nächster Nähe kennst, sind die Kommentare und Darstellungen brilliant (jaja, ich bin ein alter Schleimer…) – wenns allerdings am ensprechnden Wissen fehlt, und du lediglich Springer IGFM u.ä. adaptierst, ohne die Zusammenhänge zu kennen…
Es macht eben doch einen Unterschied, ob man den Nagel auf den Kopf, mit dem Kopf auf den Nagel oder mit dem Nagel auf den Kopf trifft.
Oder so ähnlich.
Don Olafio
PS.:
Fidel hat alle offiziellen Ämter abgelegt, sich demonstrativ nicht mehr zu irgendwas aufstellen lassen und er redet schon lange nicht mehr, sondern schreibt bloß noch (und das kann man auch auf Deutsch lesen: https://www.cuba.cu/gobierno/reflexiones/reflexiones.html); Rauls Reden sind erstaunlich kurz; aus zwei Brüdern gleich ‘ne ganze Familie zu machen ist auch ein wenig übertrieben… – na usw. usf.
Selbst an solch kleinen Dingen haperts in diesem Falle schon…
Juli 12th, 2010 at 13:05
Ich habe ein wenig den Eindruck, daß das an deinem Humor scheitert. Ich käme ja nicht auf die Idee, Kuba mit Nordkorea zu vergleichen, aber wen nach 49 Jahren Fidel Raul das Zepter übernimmt, ist das bestenfalls komisch. Ich behaupte ja nicht, das da oben sei ein großartiger Artikel, aber wenn man sich anschaut, wo auch in Kuba der “Sozialismus” versandet ist, darf man wohl mal einige abschätzige Bemerkungen machen?
Juli 12th, 2010 at 13:12
Wie eine Wiederwahl von korrupten Kleptokraten mit 95% Zustimmung im Polizeistaat funktioniert, kann man doch z.B. ganz nah im Urlaubsparadies Tunesien bewundern. Aber da störts irgendwie niemanden, sind ja unsere Freunde.
Über Kuba weiss ich, dass die von allen “Entwicklungsländern” (sprich ehemaligen Kolonien) den besten Lebensstandard haben, keine Kriege führen sondern Ärzte in die ganze Welt schicken. Und sie haben sich tatsächlich die staatliche Unabhängigkeit erhalte.
Juli 14th, 2010 at 15:46
*Toller* Humor, der hier als Glosse verkleidet daherrumpelt.
Eigentlich lese ich hier ganz gerne, aber einem ehemaligen Staatsmann, der maßgeblich die Umwandlung eines US-Puffs zu einer in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten (und längst nicht idealen) Gesellschaft befördert hat, ans Bein zu pieseln, ist einfach nur billig und schäbig.
Zuerst dachte ich, es sei nur die Hitze, die meinen Hals so anschwellen läßt…
Hasta Siempre und Don Olafio: Chapeau!
Juli 14th, 2010 at 16:02
Leute, die meinen, es sei in Ordnung, daß jemand 49 Jahre regieren darf, weil er halt zu den “Richtigen” gehört, haben ein Verständnis von Politik, das mir zutiefst zuwider ist. Das ist Dreiviertel Stalinismus, werter Herr!
Ein weiteres Fünftel kommt dann hinzu, indem man über den Führer keine Witze machen darf. Bring’ se ma nen Eimer!
Juli 14th, 2010 at 16:50
Daß es in Ordnung sei, 49 Jahre zu regieren, schrieb ich nicht. Dto. die Zuordnung zu den “Richtigen”.
Sie meinen das kubanische Volk ist zu blöd, sich eine neue Regierung zu wählen, wenn es dessen Wille ist?
Jaa, und Stalinismus als (Totschlag-)Keule funktioniert. IMMER.
Besser jedenfalls als Ihr Umgang mit gebrochenen Zahlen ;-).
Juli 14th, 2010 at 17:38
So siehst du das also, und die Kompetenzen in Sachen Mathematik sind offenbar ähnlich beschaffen. Keine Ahnung, aber immer schnell eine Meinung.
Die Stalinismus-Keule funktioniert überhaupt nicht. Aber es hilft, das Kind beim Namen zu nennen.
Neinnein, Kuba ist eine Musterdemokratie. Und die Sonne geht im Westen auf.