Heute dürfen wir alle die tolle WM und den guten Erfolg unserer Nationalmannschaft feiern. Der Bundespräsident erklärte eben, das Bild der Deutschen im Ausland werde positiv geprägt durch diese junge, sympathische und charakterstarke Mannschaft, die nicht nur miteinander, sondern auch füreinander kämpfe.

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Sie repräsentieren also das junge sympathische Deutschland, in dem Thilo Sarrazin wieder einmal die Gelegenheit wahrnimmt, seine Rassentheorie darzulegen. In der über manchem stolz “ausländerfrei” meldenden Dorf bald der Mond untergeht. In der “vier von fünf” Langzeitarbeitslose entweder jede sinnlose Beschäftigung vollstrecken oder “freiwillig” auf ihr Eixstenzminimum verzichten – vermutlich, indem sie migrieren.

Sympathieträger wie Philipp Lahm, Mesut Özil, Sami Khedira und Thomas Müller stehen für Millionen Leser, die sich ihre Meinung über faule Griechen und Sozialschmarotzer bilden. Für ein Volk, dessen angesehenster Philosoph Sloterdijk heißt. Für alle die Menschen, die sich gegenseitig nicht die Butter auf dem Brot gönnen, die nicht nur kein Miteinander kennen, sondern auch perfekt im Gegeneinander aufeinander eingestellt sind.

Morgen dürfen wir noch die Holländer verhöhnen, dann kehrt wieder der geregelte Alltag ein. Die sympathischen Fußballmillionäre gehen in Urlaub, ihre unsportlichen Kollegen übernehmen wieder. Die Leistung der Plastedeutschen wird nach und nach relativiert und kriminelle Ausländer wieder abgeschoben. Okay, nicht alle. Nur die, an die wir uns nicht angepaßt haben.