Wer ein Musterbeispiel für eine durch und durch blödsinnige Argumentation sucht, dem sei dieser Quark zur Erbschaftssteuer wärmstens ans Herz gelegt. Thomas Straubhaar (nomen est omen) fordert dort, die Erbschaftssteuer abzuschaffen und stattdessen den Konsum zu besteuern – weil das “nachhaltiger” sei. Einer Volkswirtschaft, die sich durch eine paranoide Spaarquote und einen immer lahmenden Binnenkonsum auszeichnet, solche “Nachhaltigkeit” verordnen zu wollen, ist schon recht originell. Und selbst die Konstruktion ist reiner Unsinn: Wer heute ein Vermögen aufbaut, wird vermutlich nicht nachhaltig wirtschaften, sondern den schnellen Gewinn suchen. Jedenfalls, wenn er erfolgreich sein will.
Dieses Maximum ökonomischer Inkompetenz wird schließlich rhetorisch durch die Headline kompensiert, in der die Erbschaftssteuer “Todessteuer” genannt wird. Wer kann so etwas schon befürworten? Das erinnert mich übrigens an das Gequase des Polizisten, der gestern im WDR das heimliche Hacken privater Computer anpries, weil das gut gegen Kinderpornographie sei. Und genau deshalb beiße ich mir so oft auf die Unterlippe und versuche im Zweifel immer, etwas leiser zu argumentieren, damit ich nicht in die falsche Gesellschaft gerate.