Den Unterschied zwischen einem Rechtsstaat und einer Diktatur sieht Horst Teltschik darin, daß Politiker in einer Diktatur nicht vor Demonstranten geschützt werden müssen. Das ist ein interessanter Ansatz. Die landläufig bekannten Diktaturen tun sich nämlich recht schwer damit, ohne solchen Schutz auszukommen. Allgelegentlich müssen dort Menschen von Panzern überrollt, eingesperrt, gefoltert und ermordet werden, damit sie nicht die Ordnung stören. Die Diktatur, die Teltschik meint, die also ohne die Tragik der freien Meinungsäußerung auskommt, ist wohl eine der präventiven Art, die den Leuten auf die Schliche kommt, ehe sie sich zu sinnlosen Kundgebungen zusammenrotten. Damit liegt er voll im Trend. Eine ordentliche Sicherheitspolitik wartet nicht auf den Terror, sie übt ihn aus weiß vorab, wer in Frage kommt und separiert rechtzeitig die braven Bürger von den bedrohlichen. Sie erkennt, daß die Gefahr von den Schläfern und Sympathisanten ausgeht. Wer heute gegen Sicherheit demonstriert, wird morgen für Chaos sorgen. Nichts gegen Meinungsäußerung, Persönlichkeitsrechte und freie Wahlen, aber bitte nur, solange das die Sicherheit nicht gefährdet!