Die Farce geht weiter. Das holprige Stück, das “Rotgrün” für einen Geniestreich hält, wirkt auch ohne den erhofften Erfolg. Die Gräben sind tiefer, Inhalt ist weniger gefragt denn je. Gauck hat die Republik noch ein wenig mehr gespalten. An Versöhnung oder Integration war ihm ohnehin nie gelegen, daher eignete er sich hervorragend für das taktische Spielchen der Mitte-rechts-Sozialdemokraten, die einen besseren Schwarzgelben aufzubieten hatten als Schwarzgelb selbst.
Wenn jetzt die Grünen nachgerade geifern, die Linke sei “unverantwortlich” und der SPD-Chefselbstdarsteller Gabriel ernsthaft die Stalinismuskeule schwingt, möchte man glatt den armen Wulff zum Rücktritt ermutigen. Nicht bloß, daß er als Person keine Rolle spielt, aber zufällig Amtsinhaber wurde, sondern vor allem, weil man ihm gerade aus allen Rohren deutlich macht, welche Würde die hiesige Politeska seinem Amt zubilligt.
Der sympathische Stasi-Jäger Gauck als Präsident aller Deutschen, darauf muß erst mal einer kommen! In bezug auf das Ost-West-Verhältnis wäre wohl nur Birgit Breuel ein noch deutlicheres Signal gewesen, die Treuhand-Chefin und Ausverkäuferin der DDR-Restindustrie. “Ihr könnt uns mal”, ruft das Establishment den ehemaligen DDR-Bürgern und den Linken zu – eine tendenzielle Gleichsetzung, die dem politischen Kalkül entspricht. DDR-Nostalgiker und Links, das ist demnach eine Mischpoke. Unnötig zu betonen, daß sie alle bei der Stasi waren oder zumindest “Mauer und Stacheldraht” rechtfertigen. Was die neoliberalen Rückzugsgefechte der politischen Opposition permanent vor die Füße eimern, man kann es nicht mehr hören.
Und natürlich wird dann wieder Diether Dehm vor ein Mikrophon gezerrt, der Intimfeind Gaucks, von dem die versammelte Presse lügt, er sei ein “überführter Stasi-Spitzel”. Gerade sein Fall zeigt, wie komplex das System “Stasi” war und beileibe nicht jeder, der angeblich gequatscht hat, das auch so wollte. Dehm hat einmal ganz richtig erkannt: “Ich war wohl ziemlich naiv und hätte mein Maul öfter halten müssen”. Genau, gestern wäre wieder eine Gelegenheit gewesen. Auch wenn Gauck die DDR mit dem dritten Reich auf eine Stufe stellt, auch wenn er ausgerechnet die Stasi-Akten als unanzweifelbar dargestellt hat, ist das kein Grund, sich noch unter dieses Niveau zu begeben. Die Presse hat nach dem dummen Spruch “Was würden Sie denn machen, sie hätten die Wahl zwischen Stalin und Hitler?” ihr Fressen gefunden. Linke alle doof und extremistisch.
Hätte ich für die Linke in der Bundesversammlung gesessen, ich hätte ganz selbstverständlich auch nicht Gauck gewählt. Gauck ist ein glühender Antikommunist mit neoliberalem Einschlag. Nehmen wir kurz an, er wäre ein guter Präsident für die anderen gewesen – aber für die Linke?
Von der zu erwarten, sich aus einer Wahltaktik, die selbst im “Erfolgsfall” zu exakt nichts führt, selbst zu demütigen, zeugt von der politischen Klasse der politischen Klasse.
Selbst wer nicht “links” ist, hätte mit Wulff die bessere Wahl getroffen. Der Kandidat der offiziell Rechten hat wenigstens theoretisch das Zeug dazu, allen Deutschen zuzuwinken.
Daß Rotgrün sich unter aller Würde blamiert und einen abstoßenden Opportunismus offenbart hat, geht leider unter in einer Scheindebatte über strategische Optionen und den Zustand einer Koalition, die gestern gar nicht anwesend war. Wenn sich Merkels Abenteuerspielplatz bald endgültig zerlegt, werden sich Künast und Gabriel das noch ernsthaft auf die eigenen Fahnen schreiben. Ihren mangelnden Verstand wissen sie nämlich stets durch grandiose Eitelkeit zu kompensieren.
Juli 1st, 2010 at 13:27
Dem ist nichts,aber auch gar nichts hinzuzufügen!
Hochachtung! Klar und knackig auf den Punkt gebracht.
Es gibt 5 neoliberale Parteien ( Sekten) in diesem
Staat ( SPD,CSU,CDU,GRÜNE und FDP) und eine die alles
das will was für die erdrückende Mehrheit in diesem
Land gut und sinnvoll ist!
Auf die kloppt man ein weil sie “anders” ist und sich
“ändern” muß! Und weil sie rein wahltaktische
Dumpfbackenspielchen nicht mitmacht, weil zu durchsichtig und vordergründig!
Die einzige Partei mit Rückrat und Eiern in der Hose
wird von den Gummipuppen der Politclownerie angepisst
weil sie noch Werte und gesunden Menschenverstand
besitzt. Und Moral!
Ein Dreckshaufen ist das da in Berlin. Bäh…
Juli 1st, 2010 at 13:44
Zwei Kröten standen zur Wahl – eine musste auch die “Linke” schlucken.
Aber die Wahl hat eines gezeigt, es gibt noch “Wahlmänner” die nicht den Weisungen ihrer “Bosse” folgen. Leider viel zu wenig von ihnen.
Und keiner hat den Mut gehabt, selbst einen Kandidaten vorzuschlagen.
“Mutti” hat ihren kleinen Denkzettel verpasst bekommen. Mehr nicht. Die “Wahlmänner” der SPD und Grünen haben ebefalls (fast alle) bewiesen, kein Rückgrad zu besitzen, in dem sie einen Kandidaten wählten, der nur als Provokation für die CDU FDP CSU aufgestellt wurde.
Es warn nur 1242 “Wahlmänner” anwesend
CDU CSU FDP 644 / SPD 331 Grüne 136 (467) / Linke 124 = 1235 – somit 7 “sonstige”
600+499+126+3+13+1 = 1242
615+490+123+3+7+1 = 1239 fehlen 3 Stimmen
625+494+121+2 = 1242
Und immer noch haben 19 von der CDU FDP CSU nicht für Wulff gestimmt.
Die Zahlen sprechen für sich.
Juli 1st, 2010 at 13:45
schöner artikel, gefällt mir.
was auch niemand grossartig beachtet: gauck ist FÜR den einsatz in afghanistan und die linken nun einmal definitiv dagegen. das so jemanden, der ihrer aussenpolitik komplett entgegen wirkt, nicht wählen können, ist doch eigentlich nachvollziehbar.
gauck wäre zwar die weniger schlechte wahl von zwei schlechten kandidaten gewesen, aber für eine mehrheit mit den linken zusammen hätte man sich halt einen besseren suchen müssen. die kompromissvorschläge vor dem dritten wahlgang waren alle bedeutend besser als gauck oder wulff – um längen.
Juli 1st, 2010 at 13:47
[...] 1. https://archiv.feynsinn.org/?p=3791 [...]
Juli 1st, 2010 at 13:51
[...] Zum Ausgang der gestrigen BuPrä-Wahl, lesen Sie bitte noch diesen trefflichen Kommentar unseres feynsinnigen Netzkorrespondenten flatter Dieser Artikel wurde veröffentlicht in [...]
Juli 1st, 2010 at 13:57
@kiesow: Welche “kompromissvorschläge”? Habe ich etwas verpaßt?
Juli 1st, 2010 at 14:04
Die Linke hat uns vor einer Führungslosigkeit bewahrt. Die Linken haben verantwortungsvoll gehandelt. Denn mit Gauck wäre Angie weg und man kann wohl annehmen, dass Rot-Grün keine Mehrheit hätten bei einer BT Wahl. Dann hätten wir bald Weimarer Bedingungen. Hut ab vor Links.
Juli 1st, 2010 at 14:07
@ 5, 6
hab allerdings auch nichts von Kompromissvorschlägen gehört!
Das einzige was ich vernommen habe, war dass Gesine Lötsch, vorschlug, einen neuen Vorschlag vorzuschlagen, der Ernst das jedoch nicht Ernst nahm, sondern meinte, einen gemeinsamen, parteiübergreifenden Kandidaten könne es nicht geben. Hab das kurz im ticker auf tageshow gelesen, finde das aber nicht mehr.
Jedenfalls war mir Klaus Ernst offen gestanden noch nie nicht so geheuer…
anyway – die LINKE hatte keine Wahl – sie konnte sich ihr somit nur enthalten.
Juli 1st, 2010 at 14:55
treffend und so ganz nebenbei auch noch gabriel und künast bestens beschrieben.
Juli 1st, 2010 at 15:06
Das Geifern von den Oliv- “Grünen” und den SPDlern wegen dem Abstimmungsverhalten der LINKEN bei der BuPrä- Wahl ist doch an widerlicher Verlogenheit und Heuchelei kaum noch zu überbieten.
Insbesondere nach dem Schmierentheater in NRW, wo es plötzlich nach der Wahl gar nicht mehr um eine arbeitsfähige Regierungsbildung unter Einschluß der Linkspartei ging, um die Interessen in NRW, sondern nur noch um den Kotau der PDL vor Kapitalismus, Nato, Afghanistankrieg, Hartz 4 öffentlich zu erzwingen, und natürlich ganz besonders eine öffentliche “Verurteilung” der DDR als “Unrechtsstaat” und “Diktatur”.
Und mit solchen politischen Stinkstiefeln(SPD/GRÜNE) soll die PDL jemals eine vernünftige Politik machen können?
Ich meine auch, die Wahlleute der LINKEN haben gestern richtig abgestimmt.
Juli 1st, 2010 at 15:44
die Kritik der Grünen an den Linken ist wirklich abstoßend. Denn: “… Inhalt ist weniger gefragt denn je”, und, wie weissgarnix ebenso treffend schreibt: “Die Opposition fürchtet nichts mehr als das Machtvakuum füllen zu müssen.” Dabei steht die Massenbegeisterung für Gauck, jedenfalls wenn man optimistisch gestimmt ist, für die Sehnsucht vieler nach Inhalten. Nun, welche Inhalte das im Falle Gaucks sind? – Um darüber mehr zu erfahren, lese ich mit zunehmender Begeisterung u. A. dieses Blog. Super, mehr davon!
Juli 1st, 2010 at 15:53
Bestechend auch Lothar Späth, der am Abend in irgendeiner Talkshow vor sich hinbabbelte, dass die Wahl ja heute GERADE das Funktionieren der Demokratie bewiesen hätte.
Drei Wahlgänge, an deren Ende ein blutleerer Apparatschik in den höchsten Posten des Politbüros gehievt wurde, sind doch wohl eher als antidemokratisch zu bezeichnen.
Wahrscheinlich wählen die sich bald auch noch in einigen Wahlgängen (IQ-Tests!) das Volk zusammen, dass sie so für richtig halten.
Der Staat ist der Feind.
Juli 1st, 2010 at 15:56
Immerhin haben im ersten Wahlgang 44 Stück Wahlvieh der Regierungsparteien den “Abweichler” gemacht.
Ganz bestimmt beschämte Unrechtsstaats-Blockflöten, die auf diese Weise dem Präser der Herzen Respekt zollten!
Soviel Einsicht findet sich eben nur in “demokratischen Parteien”.
Juli 1st, 2010 at 16:47
flattr schreibt: “……..auch wenn er ausgerechnet die Stasi-Akten als unanzweifelbar dargestellt hat,…….”
Ich weiss nicht, ob Sies wußten, aber Gauck hat einen schweren Stasi-Schatten oder könnt Ihr nicht lesen? Hab ich das nicht schon mal verlinkt? Hier:https://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=a5
Teil 2 ist der Knackpunkt.
Juli 1st, 2010 at 16:55
zur Frage nach den Kompromissvorschlägen: Lafontaine nannte seit Tagen Klaus Töpfer und Ernst Ulrich von Weizsäcker als Alternativen; gestern ging vor dem dritten Wahlgang das Gerücht um, die Linke hätte der SPD z.B. Friedrich Schorlemmer vorgeschlagen.
Juli 1st, 2010 at 16:55
Ich bin links (aber nicht ostdeutsch) und mir hätte ein Bundespräsident Gauck sehr gut gefallen.
Nicht weil ich alle seine Positionen teilen würde, sondern weil ich seinen glühenden Freiheitsdrang bewundere. Und weil ich glaube, dass wir in der Politik mehr Versöhner brauchen und weniger Spalter, ob sie nun wie Oskar Lafontaine gegen Oben hetzen oder wie Guido Westerwelle gegen Unten.
Sei es drum. Sowohl Rot/Grün als auch die Linkspartei haben sich taktisch stellenweise nicht besonders klug verhalten.
Juli 1st, 2010 at 17:20
@Kulle Glühender Freiheitsdrang? Stand das so bei Springers?
+ Versöhner??? Ja nee ist klar, das geht ja schon aus meinem Artikel hervor. Inzwischen liest du nicht mehr und argumentierst auch nicht mehr. Es sind ja reichlich Phrasen da.
Ob du “links” bist, das möchte ich wahrlich nicht diskutieren, im Artikel sind aber die aus der Partei gemeint.
Juli 1st, 2010 at 18:06
Servus allerseits!
Ich möchte doch noch rasch 2 FDP-Meinungen zur Wahl hinzufügen.
Lief gestern auf Phönix vor dem 3. Wahlgang.
Eine FDP-Nase aus dem Osten,erklärte,falls Gauck von den Linken gewählt werden sollte,so darf Gauck die Wahl nicht annehmen.Gauck sei der “Inquisitor”!
Der und die Linke stünden antagonistisch gegenüber.Das geht ja gar nicht.
Und unser aller verehrter Andi Pinkwart hat erkannt,die Linke nähert sich jetzt den Rot-Grünen an,die planen doch gemeinsam zu regieren.
Wo kommt dieser Pinki bloß her?
Aber immerhin hat der Ost-FDPler doch klargestellt,was von Gauck tatsächlich zu halten ist.
Noch was.Wahrlich süss war doch auch ein Statement einer SPDlerin auf die Frage,warum man sich denn nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten mit der Linken geeinigt hätte.
Die Linke habe Gauck abgelehnt,daraufhin habe man erst gar nicht nach einem gemeinsamen Kandidaten gesucht.Noch Fragen Herr Flatter?
Und das Höhnebärbelsche aus NRW.Wir haben bewußt keinen gemeinsamen Kandidaten aufgestellt,wir wollten doch das Lagerdenken überwinden.
Ach so,Kein RotGrünRotes Lager.Nur das kleine RotGrüne sollte es sein,
Grüße
Hagnum
Juli 1st, 2010 at 18:38
Und Wulff musste nach seinem “Wahlsieg” und vor Annahme der Wahl erstmal in’s Hinterzimmerchen und seinen sofortigen Rücktritt als MiniPrä einreichen…
Das zeugt eindrucksvoll davon, wieviel Vertrauen er in sich und die Koalition hat, nämlich garkeins!
Juli 1st, 2010 at 21:26
@ 17 – flatter:
Nene, ich lese deiner Artikel immer gerne und intensiv. Um ehrlich zu sein gehört der Aufruf deines Blogs zu meinen allmorgendlichen Handlungen ;). Aber das heißt ja nicht, dass ich alles genauso sehen muss wie du! Für mich ist Gauck ein Versöhner-Typ, den Eindruck habe ich aus seinen Reden, Fernsehauftritten und Interviews erhalten.
Was Gauck zu seiner Stasi-Aufklärer-Zeit gemacht und gesagt und gespalten hat, das kann ich nicht wirklich beurteilen. Damals wusste ich nichteinmal, was eine Stasi ist.
Meines Erachtens verhält sich die Linkspartei extrem neurotisch. Kritik an der Stasi und an der DDR wird als Kritik an den Ostdeutschen und an der Linkspartei wahrgenommen. Wieso? Ich kann das garnicht wirklich nachvollziehen. Die Linkspartei ist doch eine Partei, die den Anspruch hat, freiheitliche Werte zu vertreten und die Menschen in die Freiheit zu führen. Wieso kann man sich dann nicht zu deutlicheren Zeichen überwinden und beispielsweise den Mann zum Bundespräsidenten wählen, der wie kein anderer den Kampf gegen Unfreiheit verkörpert?
Liegt es wirklich nur daran, dass Herr Gauck einige äußerst zweifelhafte Positionen in sozial- und wirtschaftspolitischen Fragen hat? Das ist für mich ehrlichgesagt eine mehr als mangelhafte Begründung.
Juli 1st, 2010 at 22:46
@Kulle: Auch wenn es schon oft genug erwähnt wurde: Wenn Gauck von Freiheit redet/predigt, ist äußerste Vorsicht geboten. Sein “glühender Freiheitsdrang” meint eine Freiheit, die den einzelnen dazu “ermächtigt, sich selbst zu helfen”. Fürwahr, eine herrliche Vorstellung: In der Gosse liegend von Hunden angepinkelt werden, und dennoch ein Lied von Freiheit auf den Lippen. Das ist die rechte Gesinnung! So ziehen wir uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf.
Juli 1st, 2010 at 22:48
Dank für den Artikel! Tut gut! Denn, obwohl auch Ostdeutsche bin ich jetzt erst “im Westen” links geworden.
Allerdings, dieser Pastor Gauck war mir auch schon vor zwanzig Jahren “suspekt”. Ich weiß auch nicht wieso man immer annimmt, dass das “Volk” diesen Mann so präferiert. Der s. g. hype diesen Mann als Sympathieträger zu küren, ist wohl eher einer PR-Agentur zu verdanken. SPD und Grüne haben da wohl im Werbeetat zusammen gelegt.
Denn, das was Bärbel Höhn und andere Grüne gestern abgelassen haben, war so was von herumgeeiert, das können sich nur PR-Journalisten ausgedacht haben . . ., nehme ich mal an, schon um denen von der SPD und denen, die sich “Grün” nennen doch noch Gelegenheit zu geben – um sich zu besinnen.
Juli 1st, 2010 at 23:55
Ich halt das grad alles nicht mehr aus – nix gegen Fußball, aber dann auch noch diese BuPrä Farce obendrauf, das ist einfach zuviel. In Toronto werden friedliche Demonstranten, die für soziale Gerechtigkeit auf die Straße gehen, sowie Journalisten massenhaft zusammengeschlagen und verhaftet, während hierzulande Maultasche als Siegerin und gefeiert wird, hat sie doch endlich die Agenda 2010 global totalisiert. John Pilger spricht schon von einem War on Journalism, weil es kaum noch einem echten Journalisten gestattet wird, wahrheitsgetreu zu berichten. Einige mussten schon untertauchen, um nicht im Knast zu landen. Das alles läuft unter “Generationengerechtigkeit” und die Linke darf wiedermal keinen einzigen Satz zuendereden, die Propaganda läuft auf Hochtouren und der Totalitarismus voll Kraft voraus. Aber unsere Demokratie ist gesund! Ich könnte grad fast durchdrehen (zumal ich versehentlich kurz in Maybirts Illenes reingezäppt habe)
Juli 1st, 2010 at 23:59
@Kulle:
Gaucks Freiheitsbegriff ist ein strammer konservativer und kaum mit linken Werten vereinbar, auch nicht mit moderat linken Werten. Vor wenigen Jahren hatte noch die SPD die Dauerkritik an Gauck gebucht. Wieso sollte eine Partei wie die Linke einen Kandidaten ins Amt heben, der in zentralen politischen Punkten im absoluten Gegensatz zu den eigenen Vorstellungen steht? Und wo bitte ist Gauck ein Versöhner, wenn er eine Partei, die bundesweit auf 12% liegt für “überflüssig” erklärt, die in Ostdeutschland sogar stärkste Kraft ist? Soll sich ein Präsidentschaftskandidat derart in die Politik einmischen, das er einzelne Parteien für “nicht regierungsfähig” erklärt? Das ist Spalten in Reinform, und keine Versöhnung… Was verstehts du denn unter Versöhnung? Wenn man sich gegenseitig auf die Fresse haut, oder wie?
Juli 2nd, 2010 at 00:17
Weißte Kulle, wir haben ein sehr unterschiedliches Verständnis. Vom Lesen, von Politik, quasi von allem. Dein Propaganda-Geseier vom Mann, “der wie kein anderer den Kampf gegen Unfreiheit verkörpert” ist so dumm wie plakativ. Du denkst in Plakatsprüchen und den ‘strategischen’ Erwägungen, die dir in den Massenmedien vorgekaut werden. Von dem, was ich hier schreibe, hast du nicht einmal den leisesten Ansatz verstanden. Was dein äußerst bescheidenes Hintergundwissen ausmacht, ignorierst du obendrein beinahe vollständig, wenn es nicht auf Parteilinie liegt. Dafür haust du fleißig Superlative raus für eine erbarmungswürdige Heldenverehrung. Ab und an kommt ein pseudo-kritischer Rückzieher, um dich dem Publikum anzubiedern. Hundertprozentig kompatibel mit der Show, die den postmodernen Politikersatz darstellt. Wenn du eine Karriere anstrebst, hast du die allerbesten Chancen. Solltest du mit mir diskutiert haben wollen, könntest du freilich nicht blamabler gescheitert sein. Geh’ Fußball gucken – da macht’s nix, wenn man keine Ahnung hat und laut brüllt.
Juli 2nd, 2010 at 00:44
Naja, ich glaube, deine Analyse trifft es nicht ganz, aber es sind ein paar interessante Ansätze drin. Der Ton ist aber absolut daneben.
“Dein Propaganda-Geseier”
Die alte Formel “Andere Meinung = Propaganda”. Wirklich innovativ. Was machst du denn hier in deinem Blog, ist das nicht Propaganda?
“Du denkst in Plakatsprüchen und den ‘strategischen’ Erwägungen, die dir in den Massenmedien vorgekaut werden.”
Korrekt. Weil ich weiß, dass heute genau so Politik gemacht wird. Und dass es folglich nichtmal so sehr darauf ankommt, wie eine politische Persönlichkeit wirklich ist, sondern vorallem darauf wie sie beleuchtet wird. Und wenn Gauck vielen Menschen – z. B. auch mir – als versöhnend und sinnstiftend erschien dann hat das reale Konsequenzen, selbst wenn der “echte Gauck” ein anderer Mensch sein mag. Ich glaube nicht daran, dass man sein linkes Weltbild kompromisslos ausleben kann. Von Zeit zu Zeit muss man auch mal in Kontakt mit der Realität treten.
“Von dem, was ich hier schreibe, hast du nicht einmal den leisesten Ansatz verstanden.”
Ach naja, es handelt sich ja jetzt nun auch nicht grade um tiefgehende Analysen. Was du da schreibst habe ich auch schon in anderen Blogs, in Twitter-Nachrichten, auf Facebook gelesen. Du reicherst es noch ordentlich mit Polemik an und verpackst es in eine ordentliche Sprache. Was soll daran nicht zu verstehen sein? Es ist nur die Frage, ob man die Meinung auch unbedingt teilen muss.
“Ab und an kommt ein pseudo-kritischer Rückzieher, um dich dem Publikum anzubiedern.”
Bei welchem Publikum soll ich mich anbiedern? Bei den Blog-Besuchern? Ich bitte dich. Ich weiß genau, dass ich hier keine Chance habe, als vernuftbegabtes Wesen angesehen zu werden. Das ist im rechtskonservativen “cdu-politik.de”-Blog genauso. (Leider) gibt es extrem auffällige Paralellen zwischen diesem Blog und deinem, was die Diskussionskultur, Einseitigkeit der Diskussion und der sofortigen Nierschlagung jeglicher abweichenden Meinung angeht.
Wenn ich hier beliebt werden wollte, würde ich einfach zu jedem deiner Artikel als Kommentar schreiben “Hartz IV ist böse. Raus aus Afghanistan. Steuern für Reiche hoch.” – würde vermutlich klappen.
“Solltest du mit mir diskutiert haben wollen”
Ich habe jetzt bereits mehrmals feststellen können, dass Diskussionen hier grundsätzlich an ideologischer Blindheit und Verbittertheit einer eingeschworenen SPD-Hasser-Gemeinde scheitern. Ich habe die Hoffnung aber immer noch nicht aufgegeben, dass irgendwann mal eine fruchtbare Diskussion möglich sein könnte.
So, entschuldige diesen Rundumschlag, aber den konnte ich mir nach deiner tiefgehenden Analyse meines Wesens nicht sparen.
Juli 2nd, 2010 at 00:54
Ein Gedanke ist mir noch nachträglich gekommen:
Eventuell kannst du es dir vielleicht einfach nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die politisch derart eingestellt sind, dass sie weder deine Meinung zu 100% teilen noch zu den (ich zitiere) “Mitte-Rechts-Sozialdemokraten” gehören. Vielleicht gibt es ja irgendetwas dazwischen und vielleicht ist die Welt auch garnicht schwarz und weiß.
Juli 2nd, 2010 at 00:58
Macht nix, Kulle. Ich werd mal ne Nacht drüber schlafen und dann mitteilen, ob ich dein dämliches Geschwätz noch ertrage. Ich neige zu der Prognose, daß das nicht der Fall ist.
Juli 2nd, 2010 at 01:14
[...] Erstellt am Juli 2, 2010 von geheimraetin Ich zitiere mich mal ausnahmweise selbst, aus einem kommentar, den ich bei flatter gepostet habe: Ich halt das grad alles nicht mehr aus – nix gegen Fußball, [...]
Juli 2nd, 2010 at 01:23
Hallo Kulle, du möchtest hier also eine faire Diskussion, die dir aber von den “SPD-Hassern” hier in diesem Blog verwehrt wird.
Auch wenn mich deine Partei samt den Nato-Oliv- “Grünen” momentan nur noch anekelt, so könnte ich mir zumindest vorstellen, mit solchen Leuten, solchen Parteisoldaten auch über ganz konkrete Dinge sprechen.
Also ganz konkret bei Hartz 4, Leiharbeit, Mindestlöhnen, Auslandseinsätze der Bundeswehr.
Wenn deine SPD in diesen Punkten, zusammen mit diesen “Grünen” wirklich Verbesserungen durchsetzten wollten, was hindert sie dann daran, in diesen Punkten mit der Linkspartei zusammenzuarbeiten?
Warum können SPD und “Grüne” in Ländern wie im Bund nicht auch Minderheitsregierungen bilden und sich bei wichtigen Vorhaben die Zustimmung der Linkspartei sichern?
Warum macht man ständig zur Vorbedingung für derartige Möglichkeiten, dass die Linkspartei sich zuerst selbst beschmutzen muss, darunter eine Menge ihrer Mitglieder und Wähler?
Was hätte die Umsetzung einer fortschrittlichen Politik in Bund und Ländern- auch in Bildungsfragen! – damit zu tun, was die Leute der Linkspartei von der ehemaligen DDR halten, insbesondere Mitglieder der Linkspartei im alten Bundesgebiet?
Und wieso soll sich z.B. die Linkspartei von “Stasi”-Leuten trennen, aber die SPD NICHT von Typen wie Sarrazin, Clement, Schröder, Steinmeier und vielen anderen “Agenda”- Durchpeitschern, Nato-Kriege Befürwortern und Volksverhetzern?
Warum soll die Linkspartei die DDR öffentlich als einen “Unrechtsstaat” und eine “Diktatur” bezeichnen, die SPD aber nicht diesen Staat als eine Diktatur des Kapitals, der Konzerne, der Reichen und Super-Reichen?
Warum also immer Vorbedingungen stellen für eine gute fortschrittliche Politik im Interesse der Mehrheit aller hier lebendenBürger? Wozu zunächst immer “Inquisitionen”?
Was will deine SPD überhaupt?
Juli 2nd, 2010 at 05:08
@ Bakunin & alle:
Netter Versuch – aber Du glaubst nicht im Ernst daran, dass jemand wie Kulle tatsächlich an sachlichen Diskussionen interessiert ist, oder? ;-9 Er hat das doch selber geschrieben (ich habe keine Lust, das jetzt herauszusuchen), dass er es völlig ok findet, einen Politiker danach zu beurteilen, was er durch den Filter der Medien gesehen angeblich darstellt – ganz egal, ob das nun stimmt oder nicht.
Flatter hat es schon geschrieben – eine solche antidemokratische Haltung eignet sich gewiss gut, um Karriere in einer dieser verwahrlosten Parteien zu machen – aber als Diskussionspartner hat sich ein solcher Mensch nachhaltig disqualifiziert.
Kulle bietet aber ein sehr gutes Beispiel dafür, weshalb Parteien wie die SPD sich selbst ohne Grund – man darf deshalb annehmen, fremdbestimmt – ins Aus manövriert haben.
Aber das ist alles nur Beiwerk. Wirklich weiterbringen würde uns nur eine Diskussion darüber, was zu tun ist, wenn doch nun die Katastrophe immer weitere Kreise zieht. Von einer Revolution ist weit und breit nichts zu sehen, die Anzeichen verdichten sich, dass der Weg stattdessen erneut und in ausgeweiteter Form in Richtung Krieg und Faschismus angesteuert wird …
Reden wir doch endlich darüber! Habt ihr eure Koffer schon gepackt? Wenn ja, wohin wollt ihr? Wenn nein, was gedenkt ihr zu tun? Ich weiß nicht weiter.
Von diesem narkotisiertem Volk dürfen wir nichts erwarten – es wird stets in schönster Kulle-Manier wieder das grinsende Bild des Scheindemokraten anklicken, das ihm das Blaue vom Himmel verspricht, während sich dahinter die fiese Fratze des Kapitals verbirgt, die ihre Pfründe an der Steuer vorbei in Sicherheit bringt.
Irgendwie ist das alles wie in der DDR. Diktatur ist eben Diktatur. Auch wenn sie sich “demokratisch” nennt. Die “Elite” der DDR unterscheidet sich offensichtlich nicht sonderlich von der “Elite” der BRD.
Juli 2nd, 2010 at 08:03
Albrecht Müller von den Nachdenkseiten hat es einmal auf den Punkt gebracht: Das größte Problem, das die SPD momentan mit sich herumschleppt, ist ihre eigene Blödheit. Das irgendwelche Stänkerer wie Kulle hier versuchen, das Interesse auf sich zu focussieren, zu provozieren und sich argumentativ zu verweigern, wenn es konkret wird, sollten die anderen einfach ignorieren. Nichtbeachtung ist für derartige Typen die Höchststrafe.
Zur Casting-Show von CDUCSUFDPSPDGrüne hat Albrecht Mülle am 1.7.2010 um 8.37 Uhr einen ausführlichen und zutreffenden (meiner unmassgeblichen Meinung nach unwiderlegebaren) Kommentar geschrieben.
Juli 2nd, 2010 at 08:31
Moin,
vergesst Kulle. Entweder ist es Provokation, dann ist -wie schon oben erwähnt- Nichtbeachtung die Höchststrafe. Oder es ist Überzeugung – dann ist es eben auch nicht diskussionsfähig, weil auf Wahrnehmungsstörungen beruhend. Dabei liegt es mir fern, jemand abzuqualifizieren. Aber ich habs einfach längst aufgegeben, missionarisch zu wirken in solchen Fällen.
Was in Flatters Beitrag und in den Kommentaren schön rauskommt, ist eben der Umstand, dass die RotGrüne Verwirrtenkoalition sich ein viel tolleres Ding selbst ins Knie geschossen hat als unser aller Abkanzlerin mit ihrer Parteisoldatennominierung. Wieder mal wird das in den Medien aber auf links gedreht (man verzeihe das blöde Wortspiel…) und dem Volke vorgeführt wie ach so unregierungspolitikunfähigleiderleider doch die Linkspartei ist. Im Grunde war das doch von langer Hand medial vorbereitet: Nämlich durch den angeheizten Gauck-Hype, der dem Normalbürger völlig den Blick darauf verstellt hat, WARUM seine Wahl für die Linkspartei nicht in Frage kommen konnte. Also mal wieder Meinungsmache von vorn bis hinten mit dem Ergebnis, die LINKE wieder in die Schmuddelecke zu manövrieren. Zum Kotzen.
Juli 2nd, 2010 at 09:19
Moin!
Hier ist schon viel Interessantes geschrieben worden und es tut gut, zu wissen, dass man mit seiner eigenen Einschätzung nicht alleine ist. Wenn ich heute zB nur mal die Artikel und den Kommentar im “Hamburger Abendblatt” zum Thema BuPrä-Wahl und über das “Verhalten” der Linkspartei lese (naja gut, ich weiß – Springerpresse halt! Aber wir haben in HH nun mal nichts Vernünftiges.), und die Berichte und Kommentare in den öffentlich-rechtlichen “Qualitätsmedien” dazu nehme, da kann man zeitweise schon mal ein Gefühl intellektueller Einsamkeit bekommen… ;-)
Was die SPD und die Grünen angeht: Ich denke, man muss deren ganze Vorgehensweise viel parteitaktischer sehen.
Die wissen beide ganz genau, was sie tun und sie wissen, dass die Linkspartei einfach ein starker Konkurrent ihres eigenen Wahlklientels ist. Sie wollen aber unter sich bleiben – wie in den “guten” alten Schröder/Fischer-Zeiten. SPD und Grüne weigern sich einfach, einzusehen, dass sie die Linkspartei mittlerweile nicht mehr wegmobben können, und daher treten sie nun nur noch um sich – wie Fußballspieler, die wissen, dass sie ein Spiel verloren haben, aber ihren Frust noch loswerden wollen. Dazu passt auch ganz prima der Satz von gestern, die Linke hätte durch ihr Verhalten gezeigt, dass sie immer noch nicht in der Demokratie “angekommen” sei. Welch ein Blödsinn! Aber es geht halt einfach nur darum, die Linkspartei madig zu machen – und das klappt ja auch mal wieder ganz hervorragend mit der Unterstützung der allseits bekannten Medienlandschaft.
Das Thema Dummheit der Bevölkerung wurde ja hier auch schon angesprochen. Dazu ein ganz frisches Beispiel: Gestern wurde in den Tagesthemen mal wieder der neueste und ach so repräsentative “Deutschland-Trend” vorgestellt. Besonders interessant und aussagekräftig fand ich dabei das Ergebnis bei der Frage: “Mit wessen Arbeit sind Sie inwieweit zufrieden?” Nun, da mittlerweile wohl auch die allerdämlichsten Zeitgenossen gemerkt haben, um was für ein politisches Schwergewicht es sich bei “Mutti” Merkel handelt, wird nun plötzlich der Herr Steinmeier als am Kompetentesten angesehen. Mit seiner Arbeit ist also der repräsentative Deutsch am meisten zufrieden! Mit seiner was? Hätte mir der joviale Herr Schönenborn nicht freundlicherweise auch mal sagen können, worin die Arbeit des Herrn Steinmeier zurzeit eigentlich besteht? Oder könnten das diejenigen, die ihn als so kompetent einschätzen, mal tun? Ich weiß es nämlich beim besten Willen nicht.
Als regelmäßiger Leser der “Nachdenkseiten” weiß man ja um die Zusammenhänge bezüglich der Meinungsmache in den Medien. Leider ist es ja so einfach, die Bevölkerung dumm zu halten.
Juli 2nd, 2010 at 10:00
@32 Gerdos
Wie so denn Blödheit?
Es ist doch viel mehr Schäbigkeit!!
Können einen Blöde anekeln?Eher Mitleid erregen.
Aber Schäbigkeit,die ist wirklich ekelerregend.
Beste Grüße
Hagnum
Juli 2nd, 2010 at 10:13
@ Marc #15:
Ich habe vor Schorlemmer seit 20 Jahren absolute Hochachtung. Er hätte vorbehaltlos meine Zustimmung gehabt.
@ Kulle # 20:
Gauck war (und ist) kein Kämpfer gegen Unfreiheit! Er kämpfte (und kämpft) für seine Interpretation von Freiheit. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Sein Freiheitsbegriff deckt sich mitnichten mit dem meinigen.
@ Dani #24:
Ich muss (und werde) mich da auch nicht an Parteilinien orientieren. Die sind mir sowas von schnurzegal. Ich bin ja kein Parteisoldat. Ich vertrete MEINE Auffassung. Und ich lehne mich wahrscheinlich auch nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen, die 1989 gegen die DDR-Führung auf die Straßen gegangen sind, sich mit seiner Art von Freiheit ebenso wenig anfreunden können.
Siehe auch: https://www.scharf-links.de/57.0.html?&tx_ttnewstt_news=4867&tx_ttnewsbackPid=56&cHash=418be2cd48
@ flatter #25:
Locker bleiben. ;-) Überzeugen, nicht überreden! :-) Wenn wir all die Kulle´s niederreden anstatt sie zu überzeugen, ändern wir bloß auch nichts. Ich versuche da trotzdemm immer wieder mit Argumenten zu überzeugen. Auch wenn es langwierig und mühsam ist. Auch ich werde manchmal schon aggressiv, wenn ich zum hundersten Mal dasselbe erklären muss. Aber anders geht es nunmal nicht.
Juli 2nd, 2010 at 10:45
Ich verstehe nicht so ganz, wo immer all diese Aufregung über Kommentare aus Richtung der SPD gegen die Linke herkommen.
Was sollte denn sonst passieren? In dem Moment da die SPD die Linke als Option für eine politische Zusammenarbeit anbietet gräbt sie sich selbst einen Teil ihrer Wählerschaft ab. Es liegt im Interesse der SPD -egal welche Politik man betreiben möchte- der Linken keine Optionen zur Machtausübung anzubieten. Wer wählt eine Partei, die von vornherein keine Chance hat irgend etwas aktiv mitgestalten zu können? Eben… es sind ein paar, aber viele Wähler wollen eben doch etwas bewegen und wählen dann halt lieber die SPD, um ihrer Stimme einen Wert zu geben. Das erlebe ich -und ich glaube da bin ich nicht ganz alleine- bei jeder Wahl aufs neue im Freundeskreis. Klar, das funktioniert nur bis zu einem bestimmten Punkt. Mit einer 20% Linken wird man sowas wohl nicht mehr machen können, aber genau dann wird auch das Rumgekreische zurückgehen.
In dem Zusammenhang muss man halt auch die Kommentare zur Bundespräsidentenwahl sehen. Es ist normales politische Alltagsgeplänkel. Ich finde das ehrlich gesagt nicht sehr wild. Den Medien kann man da schon eher etwas vorhalten, aber das wird mir ehrlich gesagt langsam auch zu langweilig und ich bin mir ziemlich sicher, dass ob der einseitigen Richtung man den Bogen irgend wann derart weit überspannen wird, dass auch der “Normalbürger” so langsam mal stutzig wird. Ohne kritisches Korrektiv neigt der Mensch nun einmal sehr schnell zur grenzenlosen Überheblichkeit und DAS kann man irgend wann halt nicht mehr so wirklich verbergen. Manch Journalist ist da schon sehr sehr nahe dran…
Juli 2nd, 2010 at 11:36
So, ausgeschlafen.
Ein letztes Mal zu Kulle …
Ich fasse mal zusammen:
- Ich mache selbst Propaganda (wofür eigentlich? Ich bin in keiner Partei und nicht einmal “Staammwähler”)
- Ich bringe keine tiefgreifenden Analysen
- Was man hier liest, kann man auch bei Twitter und Facebook haben
- Wenn einer hingegen ständig und ausdrücklich die Positionen der SPD hier verteidigt, mit zunehmend wirren Argumenten und der Überzeugungskraft von Superlativen, dann will er das als “Meinung” geltend machen.
Ich habe ihn selbst gelegentlich verteidigt, weil er hier ein klarer Abweichler ist. Die rote Linie war aber bereits überschritten, als er eine Distanzierung von Sarrazins Rassimus “reine Lehre” nannte. Die Heldenverehrung Gaucks beleidigt meine Intelligenz, da geh ich auf die Palme. Die Gleichsetzung der Qualität seiner Kommentare mit meinen Postings ist ebenfalls keine Kritik, sondern eine Anmaßung. Das kann man dulden, aber es muß sich dann auch lohnen.
Am besten gefiel mir aber folgendes:
“Das ist im rechtskonservativen “cdu-politik.de”-Blog genauso. (Leider) gibt es extrem auffällige Paralellen zwischen diesem Blog und deinem, was die Diskussionskultur, Einseitigkeit der Diskussion und der sofortigen Nierschlagung jeglicher abweichenden Meinung angeht.”
Nehmen wir an, das wäre nicht kompletter Blödsinn. Kulle erlebt also bei Facebook, den Konservativen und hier überall glühende Ablehnung und findet die Argumente alle total falsch.
Definiere “Geisterfahrer”!
Das Gesamtpaket macht ständig Ärger, bereitet keinerlei Freude oder Erkenntnisgewinn und macht eine Menge Arbeit. Ich werde mich folglich von Kulle trennen. Mach’s gut Junge, das Leben geht auch Schreibrechte weiter.
Juli 2nd, 2010 at 11:49
Ich “lese” auch bei fefe -
und da ist ein netter Link – der Provokateure entlarft:
https://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=19928
Man achte auf das Bild mit dem Schuhen!
Wie viele Provokateure werden nicht enttarnt? Zu viele meiner Meinung nach.
Juli 2nd, 2010 at 17:32
Aus Wulffs Antrittsrede:
“Lieber Herr Gauck: Ihre Stimme hat viele Menschen erreicht. Bitte berichten Sie auch künftig über Ihre Erfahrungen mit der SED-Diktatur, bitte erzählen Sie auch weiterhin von Ihrer Liebe zur Freiheit. Das tut besonders denen gut, die das SED-Unrecht erlitten und die Selbstbefreiung der Menschen in der DDR erstritten haben, und es ist unersetzlich für die Jüngeren, die Ihnen zuhören – und verstehen.”