Schöne neue Welt! Was der goldene Erbe Brandts aus der (sozialen) Demokratie gemacht hat, kommt nur allmählich ans Licht. Während er zum russischen Propagandaminister mutiert ist, stürzt seine alte VW-Seilschaft ins Bodenlose, aus dem sie dereinst die Wahlversprechen für ihren Gerd schöpfte. Peter Hartz, der versprochen hatte, innerhalb von zwei Jahren die Arbeitslosigkeit zu halbieren und damit wohl die Bezüge der Arbeitslosen meinte, stand Schröder näher als gedacht. Nicht nur, daß er ein lupenrein ehrlicher Manager war, er hat auch viel für die Arbeitnehmer getan. Wenn sie denn im Betriebsrat saßen und die Hand zum Zeichen der Freundschaft lange genug aufhielten. Der Genosse der Bosse und der Boss der Genossen hinterlassen nicht nur die unsäglichen Zustände in der Arbeitsverwaltung, für die der weniger Clevere seinen Namen gab, sie hinterlassen auch einen Nachgeschmack, gegen den das Zähneputzen mit der Klobürste eine wahre Erfrischung verspricht. Es bleibt der Anschein, daß Management und Arbeitnehmervertretung, Sozialdemokratie und Wirtschaft sich hervorragend vertragen, ja nachgerade gemeinsam einen hochaktuellen Typus Mensch verkörpern: Selbstherrlich, schamlos, auf den eigenen Vorteil bedacht und ohne jeden Bezug zur Wahrheit. Der Eine mußte das jetzt immerhin gestehen. Der Andere gesteht sich so lange nichts ein, bis er erkennt, daß eine der Leichen, die um ihn herum liegen, seine eigene ist.