Versprochen, gebrochen, wieder eingefordert
Posted by flatter under Politik[21] Comments
05. Jun 2010 23:45
Der Mensch bewegt sich fallend vorwärts. Würde man versuchen, diesen Bewegungsablauf bewußt zu steuern, man würde nicht nur ständig aufs Gesicht klatschen, sondern vermutlich auch wahnsinnig werden. Daher empfiehlt es sich, am Grundsatz nichts zu ändern und mit dem vorhandenen Talent zu arbeiten. Es geht schneller und langsamer, im Laufschritt oder hüpfend. Klug ist, wer seinen Schritt der Gelegenheit anpaßt und dafür sorgt, daß es geht, wenn es muß.
Fallend vorwärts
So ähnlich verhält es sich mit der Politik. Wer Einfluß auf die Richtung nehmen will, muß die Bewegung aufnehmen, in der sie sich befindet. Es ist – grundsätzlich systemunabhängig, in einer Demokratie aber ganz besonders – eine Bewegung von Versprechen zu Versprechen. “Demokratie” selbst ist das Zielversprechen, dessen Einhaltung beinahe unmöglich ist. Wie sähe das überhaupt aus, eine “Volksherrschaft”, womöglich eine unter “Gleichen” und “Freien”? Allein letztere scheinen schon widersprüchliche Kriterien zu sein.
In der Tat, da ist die bürgerliche Gesellschaft durchaus ernst zu nehmen, ist das Spiel eines, das zwischen Gleichheit und Freiheit austariert wird – zumindest auf der Ebene des Versprechens. Während auf der juristischen Basis “Gleichheit” vor dem Gesetz behauptet wird, einklagbar ist und Freiheit(en) zugesichert werden (dies durchaus diskussionswürdig), besteht auf der wirtschaftlichen Ebene ein heftiger Widerstreit zwischen dem, was als “frei” oder “gleich” zu gelten hat. Soziale Marktwirtschaft hat einmal das Versprechen ausgegeben, ein hohes Maß an gesellschaftlicher Gleichheit herstellen zu können. Der Neoliberalismus strebt unter derselben Flagge ein Maximum möglicher Ungleichheit an und erklärt (Ergebnis-)Gleichheit zur Untugend.
Freiheit vs. Gleicheit
Dies kann eine ‘private’ wirtschaftsmächtige Gruppe so tun, es verstößt aber gegen das Gleichheitsprinzip der verfaßten Demokratie und verfestigt ungerechte Verteilungsmuster. Das Versprechen wird gebrochen, und dies läßt sich bei aller Umdeutung der Begriffe nicht dauerhaft verhehlen.
Die Macht der Medien, welche sich im Eigentum der Wirtschaftsmächtigen oder unter der Kontrolle politischer Interessensgruppen (Parteien) befinden, können durch Propaganda und Manipulation großen Einfluß auf die Wahrnehmung des Prozesses in der Öffentlichkeit nehmen. Da werden gebrochene Versprechen als erfüllte dargestellt oder die Nichteinhaltung zum Sachzwang umgedeutet. Was bleibt, ist das gebrochene Versprechen.
Dieses System kann sich verselbständigen und sogar dazu führen, daß Kommunikation, die dem Begriff gerecht wird, kaum mehr stattfindet. Das Vertrauen in diejenigen, die für die Erfüllung der Versprechen und die Strategien zu Erreichung der Ziele verantwortlich sind, kann gegen Null tendieren. Dies dürfte weitgehend die Situation sein, in der sich diese Gesellschaft befindet.
Anspruch und Wirklichkeit
Was also tun? Das ganze System ist korrupt, verlogen, Spielball der Mächtigen etc.. Besonders kluge Kritiker weisen darauf hin, daß die “Demokratie” im Ursprung eine Sklavengesellschaft war.
“Dann haben wir ja Glück gehabt”, kann ich denen nur antworten. Aber lassen wir die Kirche im Dorf: Die attische “Demokratie” war keine bürgerliche, und es hat sich seitdem das eine oder andere getan in der Entwicklung der Zivilisation. Und wenn wir schon die Geschichte bemühen, steht die Frage im Raum: Wo sind denn die Alternativen?
Der gescheiterte Sozialismus/Kommunismus etwa ist in der Art, wie er sich historisch formiert hat, definitv keine. Was spricht überhaupt für ihn? Allein das Versprechen jener Gleichheit oder Ausgeglichenheit, das im Westen die seltsame Karriere hin zum Schimpfbegriff gemacht hat. Das aber, liebe Freunde fröhlicher Dialektik, ist auch nur ein Versprechen. Es käme darauf an, es zu erfüllen. Kaum etwas wäre allerdings blöder als der Versuch einer sozialistischen Revolution, weil die bürgerliche Gesellschaft ihr Versprechen nicht eingelöst hat.
Immer dasselbe: Macht
Das Substrat ist immer dasselbe, es sind Menschen, es sind Organisationsformen, es ist Macht. Letztere muß, wenn eine Gesellschaft nicht an ihrer Konstitution zerbrechen will, verteilt und ausbalanciert sein. Die Kunst, eine Gesellschaft zu gestalten, steht und fällt mit der Balance zwischen den Macht- und Interessensgruppen. Wo diese fehlt, wird ‘Stabilität’ durch Unterdrückung hergestellt.
Grundsätzlich ist menschliches Zusammenleben ohne Unterdrückung, Unfreiheit und Ungerechtigkeit nicht zu bewerkstelligen. Dennoch sind alle ernstzunehmenden Gesellschaftsentwürfe von der gegenteiligen Utopie beseelt. Wo nicht einmal um die Ideale gerungen wird, die solche Utopien ausmachen, darf man mit Recht von rückständigen, wenn nicht diktatorischen Verhältnissen sprechen. Die Machtkartelle gleich welcher Ideologien behaupten dabei stets, das Paradies sei bereits Realität oder äußere Zwänge ließen keine Veränderungen zu. Gern wird beides gleichzeitig zur Rechtfertigung des Status quo herangezogen. Wie der in diesen Zeiten hierzulande aussieht, werde ich im Folgerartikel beschreiben.
Juni 6th, 2010 at 00:30
Freiheit ist, genausowenig wie Macht, ein Ding an sich.
Der Versuch Macht, im Sinne einer rationalen Erklärung, zu definieren, zielt daneben.
Um mal Dich zu zitieren:
“Organisationsformen”, “Gesellschaft”, “Interessensgruppen”, “Zusammenleben”, “Unfreiheit und Ungerechtigkeit”.
Ist doch alles SCHEISSE.
Mit weniger tratest Du mal für mehr ein!
Juni 6th, 2010 at 00:51
Ja nee is klar. Nicht gleich kotzen, morgen weiterlesen!
Juni 6th, 2010 at 01:28
Bin gespannt auf die Fortsetzung.
Juni 6th, 2010 at 09:44
Bewegung – also beim gehen läuft ein Mensch nie geradeaus, wenn er keine Orientierung hat. In der Wüste würde man also im Kreis laufen.
So läuft auch die Politik im Kreis – Demokratie, Oligarchie, Diktatur, Demokratie und so weiter.
Zur Zeit sind wir wieder auf dem Weg in einen Diktatur, falls wir nicht schon mitten drin stecken, in der Diktatur des Kapitals. Jedenfalls ist das mein Eindruck.
Juni 6th, 2010 at 11:07
Ich bin ja mal gespannt was da kommt… Hoffentlich wird´s nich so (ver)bitter(t) wie beim “Links-Um-Gewandten”…!
Juni 6th, 2010 at 11:23
“Soziale Marktwirtschaft hat einmal das Versprechen ausgegeben, ein hohes Maß an gesellschaftlicher Gleichheit herstellen zu können.”
Das muss mE zumindest für Ludwig Ehrhard, mit dessen Namen dieser Begriff ja nun eimal eng verknüpft ist, im Kern bezweifelt werden. Ihm ging es in erster Linie darum, den starken Vergesellschaftungstendenzen im Nachkriegsdeutschland, nicht zuletzt auch im Ahlener Programm der CDU, entgegenzutreten. Und das geschah in der Tat wieder in Form eines Versprechens mit dem Wortlaut ‘Wohlstand für alle’. Dass sich bei näherer Betrachtung aber auch nicht als Versprechen eines ‘hohen Maßes an Gleichheit’ entpuppt, sondern eher als eins der Sorte ‘no citizen left behind’. Dahinter die Erkenntnis, dass es dauerhafte Akzeptanz und störungsfreien Ablauf nur dann noch geben könne und werde, wenn auch ‘unten’ noch mindestens soviel ‘Wohlstand’ ankommt, dass es zur Zufriedenheit gereicht.
Das mündete in erster Linie in eine Politik der engen Koppelung der Löhne an die Produktivität, die dann unter Kohl erst allmählich aufgeweicht und unter Schröder mit der bewussten Schaffung eines Niedriglohnsektors ziemlich gründlich entsorgt wurde.
Dieser ‘Politikwechsel’ war in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass die Produktivität mittlerweile schneller stieg als ‘die Märkte’ expandieren konnte, mithin also nicht mehr alle durch Rationalisierung ‘freigesetzten’ Lohnabhängigen in neuen Geschäftsfeldern weiterbeschäftigt werden konnten und die tendenziell kontinuierlich steigende Massenarbeitslosigkeit die Mehrwertproduktion empfindlich störte und auch keynesianisch nicht mehr aufgefangen werden konnte, da es sich nicht mehr um eine nur temopräre, sondern eine grundsätzliche ‘Störung’ handelte.
Da aber auch dies nicht ausreichte, um den ‘Renditehunger’ des mittlerweile angehäuften Kapitals zu befriedigen, gab man sich zusätzlich noch der Illusion hin, die ‘Finanzindustrie’(!) könne diese Lücke füllen, indem sie nicht nur unzweifelhafte Gewinne auswiese, sondern tatsächlich gesellschaftlichen Mehrwert zu produzieren in der Lage sei – Deregulierungswettlauf auch hier.
“Der Neoliberalismus strebt unter derselben Flagge ein Maximum möglicher Ungleichheit an und erklärt (Ergebnis-)Gleichheit zur Untugend.”
Zwangsläufig. Der Neoliberalismus ist aber nicht nur ein Programm zur gezielten Bereicherung der ohnehin Reichen – was er mit Sicherheit auch ist, ‘wenn wir schon mal dabei sind’ – sondern eben auch Ausdruck der oben skizzierten grundsätzlichen Störung des kapitalistischen Kreislaufs, die immer mehr Arbeitspotential brachliegen lässt und damit nicht nur das darin schlummernde Mehrwertpotential ungenutzt lässt, sondern für die Alimentierung der ‘Überflüssigen’ noch zusätzlich Mehrwert zehrt. Und natürlich werden dabei auch ‘unvermeidliche’ Untugenden ideologisch zu Tugenden umverbrämt. Nicht zuletzt, um dennoch das Versprechen aufrecht zu erhalten, dass so allerdings auch immer mehr auf die lange Bank geschoben werden muss.
Juni 6th, 2010 at 11:27
Bei der Beschreibung des Status quo dürftest du nicht umhin kommen, außer dem Politgeschnatter im Ententeich das Haifischbecken Wirtschaft* in den Blick zu nehmen. Auf die Gefahr hin, dass du nachtragend bist, kann ich dabei nur hoffen, es kommt dir nicht wieder der Gedanke, dass irgendein transferierbares Spielgeld, genannt Währung, stabiler als ein anderes wäre.
* dort, und nur dort liegt der Hund begraben.
Wenngleich ich mir bewusst bin, dass der tote Hund und die Gänsefüßchen im Haifischbecken wenig Chansen haben, möchte ich den Begriff “Wirtschaft” doch unbedingt mit den Füßchen versehen.
Juni 6th, 2010 at 12:29
@Peinhard: Auf den Punkt richtig, nur in einem stimme ich nicht ganz zu: Der Neolib ist nicht ganz so rational, wie du ihn darstellst. Zwar ist er als Reaktion auf die von dir beschriebene Absatzkrise entstanden, er untergräbt aber auch noch seine eigene Basis, indem er durch Lohnsenkungen die Krise weiter verschärft.
Ich kapriziere mich aber hier auf Erwartungen an die Entwicklung einer Gesellschaft, die Anindung der Menschen an die Polititk, eben die Dynamik der “Versprechen”. Hier is nicht zu leuignen, daß die politisch-wirtschaftliche Entwicklung (ich denke da aher an Brandt als an Erhard) einmal soziale Fortschritte zuließ und dies auch so kommunizierte. Die Verknüpfung neoliberal organisierter Marktwirtschaft mit dem Begriff “sozial” hingegen ist ein Versprechen, daß jeder Depp als Lüge erkennt. Damit ist eine Qualität von Propaganda erreicht, die sonst Diktaturen auszeichnet.
Juni 6th, 2010 at 12:36
Du schreibst: “… Medien, welche sich im Eigentum der Wirtschaftsmächtigen oder unter der Kontrolle politischer Interessensgruppen (Parteien) befinden…”
“Im Eigentum der Wirtschaftsmächtigen”? Ja!
“Unter der Kontrolle politischer Interessensgruppen”? Ja! (s. Eigentümer)
“Unter der Kontrolle der Parteien”? Nein!
Die (Mehrheits-)Parteien stehen IMO auch unter der Kontrolle politischer Interessensgruppen nämlich der Wirtschaftsmächtigen und zwar mit Hilfe ebendieser Medien.
Juni 6th, 2010 at 12:47
@Omnibus: Selbst wenn man es so sieht, ist der Satz damit richtig. “oder” bedeutet nämlich grundsätzlich nicht ‘exklusiv-oder’. Im übrigen ist mir diese Sichtweise zu simpel. Die abläufe und Einflußnahmen bei den Öffentlich-rechtlichen sind anders als in ‘privaten’ Medienhäusern.
Juni 6th, 2010 at 13:05
@flatter
“Der Neolib ist nicht ganz so rational, wie du ihn darstellst. Zwar ist er als Reaktion auf die von dir beschriebene Absatzkrise entstanden, er untergräbt aber auch noch seine eigene Basis, indem er durch Lohnsenkungen die Krise weiter verschärft.”
Nichts lag mir ferner als ihn als ‘rational’ zu bezeichnen – auch er scheitert an den immanenten Widersprüchen kapitalisischer Produktionsweise, wie auch der ‘gewöhnliche’ Keynesianismus im Sinne des ‘deficit spending’ scheitern musste. Mit dem Unterschied freilich, dass Keynes das immerhin wusste…
“Die Verknüpfung neoliberal organisierter Marktwirtschaft mit dem Begriff “sozial” hingegen ist ein Versprechen, daß jeder Depp als Lüge erkennt.”
Erkennen müsste.
“Damit ist eine Qualität von Propaganda erreicht, die sonst Diktaturen auszeichnet.”
Und die leider auch oft und viel zu lange verfängt.
Juni 6th, 2010 at 13:10
Ist es nicht komisch, dass die Bevölkerung das Ganze mehrheitlich auch noch durch Wahlen bestätigt? Wenn die Linke bei Wahlen plötzlich 55 Prozent bekäme, sähe alles anders aus. (Mal davon abgesehen, ob ich mir eine absolute Mehrheit für die Linke wünsche)
Werden Wahlen bei uns gefälscht? Sind die Menschen denkfaul oder einfach dumm?
Juni 6th, 2010 at 13:47
Michael Schöfer meint:
Juni 6th, 2010 at 13:10
“Ist es nicht komisch, dass die Bevölkerung das Ganze mehrheitlich auch noch durch Wahlen bestätigt?”
Nur mal zur Klarstellung, die Mehrheit, welche noch immer den Schwarz-Rot-Goldenen Nationale Deutsche Einheitsfront aus CDU/CSU/SPD/FDP/Grünen wählt, lag sowohl bei den letzten Landtageswahlen als auch bei der letzten Bundestagswal gerade so um die 51% ALLLER WAHLBERECHTEN!
Der “Rest” wählte mehrheitlich gar nicht oder die Linkspartei und sonstige “Außenseiter”.
Und diese 51% der Systembejaher decken sich weitgehend mit jener ominösen “Mitte” der Gesellschaft, denen es materiell trotz “Krisen” und “Sparzwängen” noch immer relativ gut geht, daher an keinen ernsthaften Veränderungen in dieser Gesellschaft interessiert sind, solche sogar eher fürchten.
Diese Furcht jener ominösen “Mitte” vor jeder ernsthaften Veränderung, diese wahre Konservativismus aller dieser Wähler ist auch der Hauptgrund für die weitgehende politische EINHEIT unserer Schwarz-Rot-Goldenen Einheitsfront, dieser selbsternannten “Einheit aller Demokraten”.
Natürlich gibt es “Streit” innerhalb dieser Einheitsfront, aber von welchem Kaliber, um welche Interessen?
Stritt man sich nicht auch schon vor langer Zeit in der alten Athener “Demokratie” recht heftig? Und worüber? Um das Wohl der Sklaven oder sonstigen Rechtlosen?
An Wahlfälschungen vermag ich jedenfalls nicht zu glauben, auch nicht an “Dummheit” oder “Denkfaulheit. Ich glaube dagegen ganz fest an unsere “mittelständischen” Spießbürger mit all iher Heuchelei und Verlogenheit und deren klares JA bei jeder Wahl für das “System”!
Juni 6th, 2010 at 14:27
@flatter: Ach ja – und danke für den Tip, heute abend mal wieder Laurie Anderson zu hören. ;)
Juni 6th, 2010 at 19:05
@Bakunin
Zunächst sind die Nichtwähler dann selbst dran schuld, wenn sie den anderen das Feld überlassen. Und außerdem solltest Du nicht den Fehler machen, den 49 Prozent Wahlverweigerern irgendwelche Motive zu unterstellen. Ich glaube kaum, dass alle gegen die Regierung sind. So einfach ist die Sache nicht.
Juni 6th, 2010 at 21:28
“Soziale Marktwirtschaft hat einmal das Versprechen ausgegeben, ein hohes Maß an gesellschaftlicher Gleichheit herstellen zu können. Der Neoliberalismus strebt unter derselben Flagge ein Maximum möglicher Ungleichheit an und erklärt (Ergebnis-)Gleichheit zur Untugend.”
Geld ist ein Surrogat von Macht, und damit jeder mitmacht, wird Wettbewerb draufgeklebt. Wir befinden uns in einer gesellschaftlichen Nicht-Diskussion, wo gesellschaftliche und sogar existenzielle Fragen über den Markt gelöst und “beantwortet” werden. Beispiele gefällig? Arbeitslose: der Markt erzeugt sie – also sind sie wohl unumgänglich. CO2-Ausstoß: Lösen wir mit CO2-Gutscheinen. Bildung: kein Geld mehr vorhanden, etc…. Eine krude wirtschaftliche sogenannte TINA verhindert eine ernsthafte gesellschaftliche Diskussion.
Tatsächlich geht es auch heutzutage tatsächlich um Macht, doch wir reden über Geld. Vielleicht sollten wir uns mal die Dollars aus den Augen reiben. Die Ungerechtigkeiten auf der Welt sind himmelschreiend, doch sie werden achselzuckend legitimiert über irgendeine Funtion des Geldes. Wirtschaft ist halt so.
Dementsprechend auf den Hund gekommen sind auch die gesellschaftlichen Systeme. Seit der Gründung der BRD keine Diskussion mehr, wie Staaten aussehen sollen, unser Staat ausehen soll, nein, nur wie Wirtschaft aussehen soll. Keine Diskussion über Macht, nein, es findet eine Diskussion über Geld statt. Geniale Ablenkung!
Eigentlich ist klar: Das Geld sollte seinem Werte nach dem gesellschaftlichen Konsens untergeordnet sein. Dieses Primat – schönes aktuelles Wort – haben wir echt vergessen. Da erklären sich irgendwelche Banker zu den Herren des Universums! Geht’s noch?
Also vergessen wir mal das Geld und diesen ganzen Mumenschanz und fangen wir die Diskussion noch mal ohne diesen Müll an. Zeit wird’s. Fortsetzung folgt auf flatter’s Fortsetzung ;-)
Juni 6th, 2010 at 21:34
qPeinhard #6: Coole Analyse!
Juni 6th, 2010 at 21:57
WARUM SIND DIE VERWALTUNGSRÄTE VON ARD UND ZDF NICHT ZU 10% MIT ARBEITSLOSEN BESETZT.
Würde dies den Feudalstaat gefährden?
Juni 6th, 2010 at 23:07
Vermutlich würden eher die Arbeitslosen feudalisiert. ;)
Juni 8th, 2010 at 23:07
[...] zur aktuellen Situation des Kapitalismus bzw. der Demokratie inklusive Änderungsvorschlägen. Versprochen, gebrochen, wieder eingefordert, Teil 2, Teil [...]
Juli 2nd, 2010 at 18:27
[...] vom gestrigen Artikel stellt sich die Frage, wie es aussieht, das Versprechen der Demokratie im Jahr 2010. Vordergründig [...]