Das übliche Niederschreiben des politischen Gegners, könnte man meinen, wenn SpOn über Kämpfe, Intrigen und Schiedsgerichtsverfahren in der “Linken” berichtet. Ich sehe das in diesem Fall allerdings anders, wobei mir herzlich wurscht ist, welche Motive hinter dem Artikel stehen. Er fällt nämlich eher moderat aus. Es ist derzeit auch nicht Wahlkampf, daher kommt der Schuß zur rechten Zeit.
Allein die Linke in NRW ist ein derartiger Verein von Gockeln, Intriganten und Brutalrechthabern, daß es dort dringend geboten ist, sich über eine Kultur der Diskussion zu einigen. Wenn linke Politik eines nicht braucht, sind es Freaks, die kommunistische Ikonen anbeten und solche, die sich innerparteilich aufführen wie die Stalinisten. Und schon gar nicht die Mischung aus beidem. Anstatt sich wie die Straßenköter um die vermeintliche Macht im Revier zu kloppen, ist es an der Zeit, die wirklichen Machtverhältnisse wieder in den Blick zu nehmen. Der Feind steht rechts, ihr Wichshähnchen!
Mai 29th, 2010 at 14:10
Na, da werd ich dir jetzt nicht widersprechen ;-)
Aber Wichshähnchen? Und ich dachte immer von mir, ich würde pöpeln :-))
Mai 29th, 2010 at 14:35
wenn schon, dann wichsbroiler.
Mai 29th, 2010 at 14:40
@hansklaus. Isch gömm aussm Westen!
@antiferengi: Ich finde, das Wort sagt mehr als tausend andere. Ich mag es, auch wenn es ein wenig … unhöflich klingt. ;-)
Mai 29th, 2010 at 15:11
Um so billiger, wenn sich die SPD bei solchen Gestalten dann mit “unn was iss eure Einstellung zu DDR – was? Nich mit uns!” aus der Affäre zieht.
Na, mit der GroKa wird’s ja wohl klappen, auch wenn es, wie man hört, eines gemeinsamen Kraft-Aktes bedarf. Das find’ ich nun nich sehr appetitlich. Kraft-Akt, gemeinsam … und das mit 48! Bäh!
Beste Grüße
Mai 29th, 2010 at 17:18
Sind es nicht sonst immer die intriganten Karrieristen (aus der Linken, bei den anderen Parteien sowieso), die als Einziges im Spiegel sinngemäß und umfangreich zitiert werden? Man denke nur an die quasi schon offizielle “Kronzeugenregelung”, wonach ein linker Politiker höchstens mit Häme überschüttet wird (meistens: ignoriert), jemand der sich möglichst unsachlich und denunzierend über andere Parteimitglieder auslässt, hingegen (vorausgesetzt ein Journalist ist in der Nähe) plötzlich wohlwollend zusammengefasst und als “Klartexter” “mutiger Parteidissident” etc. hochgelobt wird? (wenn die Person später hingegen irgendeine Forderung der Linkspartei vertritt, verschwindet die Medienaufmerksamkeit ganz schnell wieder) Ein sehr intensives Beispiel bildete der Wahlkampf in Hessen 2009 (erinnert sich noch jemand an den unbedeutenden Intriganten Bernd Heinicke, der monatelang Top-Medienthema zur Linken war?). Vorausgesetzt, dass man einen Artikel verfasst, indem ausschließlich Negatives über andere Parteimitglieder steht, darf man sogar ausnahmsweise als Gastautor beim Speigel arbeiten (siehe Andre Brie)… Und wenn gegen die Intriganten vorgegangen wird, dann wird dies in den Medien automatisch als autoritär, “Verfolgungen wie bei Stalin” usw. kommentiert. Das jetzt die Ausfälle der Medienlieblinge auch noch auf umgedrehte Weise wieder gegen die Linke verwendet werden, ist eigentlich schon billiges Niederschreiben.
Die Analyse an sich, dass es durchaus Intriganten in der Partei gibt, ist angesichts dessen allerdings tatsächlich schon stimmig (wobei man das vom Speigel beschriebene Ausmaß wohl bezweifeln kann). Ich weiß aber nicht, ob der Aufruf im letzten Satz Sinn macht. Ist in dieser jungen Partei nicht auch schlicht ein gewisser Prozent/Promillesatz beigetreten, die eigentlich gar nicht linke Politik machen wollen? (Manche treten auch zur Selbstinszenierung, um rum zu pöbeln etc. Vereinen bei)
Die eigentlich interessante Frage ist dann doch, wie man gegen die Intriganten vorgehen bzw. dafür sorgen kann, dass diese eine sinnvolle Politik nicht verhindern. Vorausgesetzt, dass man die Parteiausschluss-Variante für die besonders diffamierenden, intriganten Fälle anwendet (wie nun wohl empfohlen), lohnt es sich aber diesen Spon-Artikel zu merken. Wenn Speigel und Co. sich demnächst darüber empören, dass die Partei ganz furchtbar autoritär geführt würde (“SED” “Stalin” usw.), möge man dann an diesen Spon-Artikel erinnern :).
Mai 30th, 2010 at 16:01
Was da wohl auch bei der PDL abgeht läuft doch im Grunde in allen anderen Parteien.
Parteien sind doch keine Vereinigungen von Engeln oder einfach nur Gutmenschen.
Ganz unabhängig von allen sonstigen politischen Motiven und Überzeugungen spielen doch auch immer ganz persönliche Dinge, Marotten, Befindlichkeiten eine Rolle, dazu gehören ebenso bestimmte psychische Verfassungen, Konditionierungen.
Weshalb sollten es also nicht auch bei der PDL Erscheinungen wie übertriebene Geltungssucht, Machthunger, Neid, Mißgunst, Klatsch, Verdächtigungen und was sonst noch immer, geben?
Die Frage ist doch, wie schnell eine Partei, eine Gruppierung, ein Verein sich von solchen Leuten wieder trennt, wenn sie für die Arbeit, das äußere Erscheinungsbild zu unerträglich werden.
Mit so genannten “politischen Freundschaften”, “politischen Freunden” ist es doch in Wahrheit nirgends so weit her.
So lange man glaubt, gemeinsam nach vorn zu kommen, zieht man auch gemeinsam an einem Seil.
Ändern sich aber plötzlich die Ziele für Einzelne persönlich, erweisen sich plötzlich geheime Ambitionen als realisierbar, beginnt doch schon das Abweichen, bzw. “Querdenken”, werden neue “Optionen” erkannt, anvisiert.
Mir persönlich reicht es aus, die PDL zu wählen, so lange sie unbeirrt weiter an wesentlichen Zielen festhalten, welche auch ich unterstütze, für wichtig erachte.
Das übrige kleinliche, oftmals nur mißgünstige Gezänk geht mir da ansonsten völlig am Allerwertesten vorbei.