Es gibt eine heiße Diskussion zwischen Heiner Flassbeck und Rudolf Hickel um die Frage, was der richtige Weg zur „Rettung“ Griechenlands sei. Hickel ist dabei für eine Umschuldung, mit der auf die „Pleite“ des Landes reagiert werden müsse, Flassbeck hingegen für das Eingreifen der EZB – wie bereits geschehen. Was soll man sich darunter vorstellen?
Die „Umschuldung“ ist (mindestens) ein Teilerlaß der Schulden. Die Gläubiger – grob gesagt Banken, Staaten und Privatpersonen – müßten dabei auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Das wäre nicht nur blöd gelaufen für Leute, die sich eine satte Verzinsung ihrer Anleihen versprochen hatten, sondern auch ein Problem für Staatsanleihen generell. Diese galten nämlich bislang als besonders sicher. Und wenn es Staatsanleihen aus der Eurozone betrifft, besteht die Sorge, daß auf Dauer alle Eurostaaten unter dem Mißtrauen leiden werden, ob sie ihre Schulden wirklich zurückzahlen werden.
Rettungsring oder Schwimmweste
Das Eingreifen der Europäischen Zentralbank, die quasi die Schulden eines Mitgliedslandes aufkauft, war bei der Konstruktion des Euro eigentlich ausgeschlossen worden und ist ein Mechanismus, der dem Drucken von Geld entspricht. Allgemein wird das von denen nicht gern gesehen, die sich Sorgen um eine zu hohe Inflation machen. Hickels Argumentation ist hier abweichend: Er sieht darin keine Lösung des Problems, weil in der Folge zur Abwehr der drohenden Inflation den Griechen ein fatales Sparprogramm auferlegt wird, dadurch werde die „Binnenwirtschaft in eine Rezession gezwungen, also kaputt gespart“.
Hickel betrachtet Griechenland also als zahlungsunfähig und sieht keine Möglichkeit, die Schulden in der vorhandenen Höhe abzutragen.
Flassbeck widerspricht Hickel zunächst in dem Punkt, daß eine Staatspleite weder definiert sei noch im Fall Griechenlands vorliegt. Sein Kernsatz:
„Staaten können nicht zahlungsunfähig im Sinne von illiquide werden, solange sie Schulden in ihrer eigenen Währung haben.“
Das heißt im Grunde, wenn ein Staat zu hohe Schulden hat, kann er schlicht mehr Geld drucken. Das führt zwar zu einer Abwertung seiner Währung, diese betrifft aber „nur“ das Problem von Importen, die sich das Land und seine Bürger nicht mehr leisten können. Die Schulden werden in der eigenen Währung bezahlt. Das nennt sich auch „weginflationieren“.
Wann ist ein Staat “pleite”?
Der Spaß hört erst hier auf:
Ein Staat, besser wäre es hier zu sagen, ein Land, wird deshalb nur dann zahlungsunfähig, wenn die Liquidität in fremder Währung (also einer Währung, die der Staat in diesem Land nicht selbst drucken kann) knapp wird, das Land als Ganzes aber wegen eines großen Leistungsbilanzdefizits kurzfristig auf genau diese fremde Währung angewiesen ist. Diese von Ihnen „fiskalische Notlage“ genannte Situation, die aber gar keine „fiskalische Notlage“ ist, wird in der Tat üblicherweise – wiederum genau umgekehrt wie Sie argumentieren – durch Spekulanten hergestellt (Flassbeck an Hickel).
Grundsätzlich sollte nämlich der Wert einer Währung der Wirtschaftsleistung des Landes entsprechen. Daß dem nicht so ist, dafür sorgen die Spekulanten. Ergeben sich nämlich Verbindlichkeiten eines Landes mit einer völlig überbewerteten Währung, die in einer Fremdwährung abgerechnet werden, dann ist das Zurückfallen auf Normalmaß fatal: So viele Dollars kann die Drachme nicht aufwiegen, wenn ihr Wert plötzlich realistisch festgelegt wird.
Das Problem in Fall Griechenland liegt längst auf der Hand: Land und Währung unterstehen verschiedenen Herren. Daß unter dem Euro Staatswirtschaften zusammengefaßt sind, die man nicht einmal miteinander vergleichen, geschweige denn gleichsetzen kann, wurde bei dessen Einführung geflissentlich ignoriert. Man hatte ja die „Konvergenzkriterien“, jene Augenwischerei, die Inflation per Dekret abschuf und Deflation als unmöglich festlegte. Keiner macht mehr als soundsoviel Schulden, dann wird alles gut, Basta. Daß dieses Konstrukt nicht einmal vom Außenhandelsmonster Deutschland durchgehend getragen werden konnte, ließ dennoch keine wirksamen Zweifel aufkommen. Bei der ersten ernsthaften Krise bricht dieses Kartenhaus jetzt zusammen.
Der Euro, eine Fehlkonstruktion
Flassbeck und Hickel meinen es beide gut mit Griechenland, wobei ersterer korrekt volkswirtschaftlich argumentiert und zweiterer die verbliebene Macht eines getriebenen Staates gegen die Ansprüche von Spekulanten in Stellung bringt. Keiner von beiden erwägt ernsthaft den Ausstieg der Griechen aus dem Euro. Hickel setzt dabei deshalb auf eine Abstrafung der Spekulanten durch Umschuldung, weil diese sich sonst auf den nächsten Pleite-Anwärter stürzen würden. Flassbeck macht hingegen deutlich, daß eine Angleichung der wirtschaftlichen Verhältnisse, vereinfacht: eine Annäherung der Exportquoten und Lohnentwicklung in den Euro- Staaten notwendig ist.
Langfristig hat Flassbeck da völlig recht, und Hickel wird ihm wohl kaum widersprechen. Der Euro bleibt eine Fehlkonstruktion, wenn jeder versucht, auf Kosten der anderen seinen Vorteil zu finden – die einen den einer harten Währung bei ungedecktem Konsum, die anderen den einer hemmungslosen Exportfixierung auf Kosten der Bilanzen ihrer „Partner“.
Der Streit der beiden, die an Deutlichkeit der Wortwahl nicht missen läßt, überdeckt am Ende die Einigkeit im wichtigsten Punkt: Ganz gleich welche Strategie mehr Erfolg verspricht, es herrscht völlige Übereinstimmung in der Notwendigkeit einer Abkehr von den Lehren des Neoliberalismus. Lohndumping, brutaler Standortwettbewerb, geringe Steuer- und Abgabenquoten und unkontrollierte Spekulation sind allesamt heilige Gebote der herrschenden Ideologie und Sargnägel der Volkswirtschaften. Die Krise des Euro und Griechenlands ist keine Momentaufnahme, die bloß durch blinden Konsum entstanden und durch Sparsamkeit zu beheben ist. Es handelt sich um ein komplettes Systemversagen. Die Konsequenzen müssen dementsprechend weitreichende sein.
In der Krise ist vor der Krise
Eine sinnvolle akademische Diskussion endet, wo eine Entscheidung in der Praxis getroffen wurde. Es gibt keine Umschuldung. Mit den kurzfristigen Maßnahmen, wozu auch das hektische Verbot ungedeckter Leerverkäufe und ggf. eine Tobin-Steuer gehören, ist aber das Problem noch lange nicht gelöst. Im Gegenteil ist der Versuch, Garn in die laufende Nähmaschine einzufädeln, ebenso dumm wie hilflos. Selbst die Forderungen Flassbecks und Hickels hätten wieder nur aufschiebende Wirkung, selbst wenn sich ein Weg fände, beide zu realisieren. Ja, die EU muß endlich zu einer koordinierten Wirtschaftspolitk kommen. Ja, es muß einen Weg geben, bei den Profiteuren des großen Spiels das Geld wieder einzutreiben. Es ist zu befürchten, das selbst das nicht gelingt, weil Wille und Einsicht fehlen.
Der nächste Schritt wäre ohnehin der, die USA, China und alle großen Wirtschaftsmächte dazu zu bringen, den tödlichen „Standortwettbewerb“ zu beenden. Das geht nicht mit ein paar halbgaren Vereinbarungen, die jeder wieder so auslegen wird, daß es ihm irgendwie zum Vorteil gereicht. Das Primat der Politik, eine weltweite Kontrolle der Wirtschaft, ist herzustellen. Es wäre das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn heute kennen. Das aber kommt so oder so. Die Frage ist nur, ob man ihn so lange toben läßt, bis die Städte brennen oder die Bestie vorher erlegt.
Mai 20th, 2010 at 00:08
[...] Es gibt doch auch noch ein paar Leute, die noch bei Verstang sind. Guckst du hier: feynsinn kills the beast Dieser Artikel wurde veröffentlicht in Gesellschaftliches und mit Goldrausch, Krieg, Krise, [...]
Mai 20th, 2010 at 00:46
Danke, hervorragend ausgedrückt. Auch ich würde den ganzen Schlamassel gerne mit wenigstens einem hoffnungsvollen Auge sehen (wie es am Ende deines Artikels anklingt, im Bedenken des Wünschenswerten, “Möglichen”), nur manchmal denke ich mir, dass noch sehr viel mehr nötig wäre als einfach nur Einsicht in die Funktionsweise des Wirtschaftssystems – dass wir tatsächlich nicht umhin kommen werden, uns selbst neu zu erfinden und unsere Werte auf eine gänzlich neue Basis zu stellen, eine, die dem realexistierenden Kapitalismus diametral entgegenläuft… Und es gibt immer so viele Menschen, die sich von einem solchen Wandel bedroht fühlten und mit Zähnen und Klauen dagegen kämpfen würden, nicht nur Joe Ackerman und Goldman/Sachs…
Naja, wie auch immer. Der “Neue Mensch” ist ein fast schon zutode bemühtes Konstrukt, aber ob es ohne einen solchen abgehen kann?
My two cents,
Frank
Mai 20th, 2010 at 01:40
“Der nächste Schritt wäre ohnehin der, die USA, China und alle großen Wirtschaftsmächte dazu zu bringen, den tödlichen „Standortwettbewerb“ zu beenden.”
Das ginge m.E. aber nur dann wenn man denn hier auch mal ein deutlich sichtbares Zeichen setzt und zeigt wo man hin möchte und das man gewillt ist dafür auch Verluste zu tragen.
“Führen durch Vorbild” nannte sich das wohl früher mal.
Konkret hieße das Wohlstandsverlust, weniger materieller Konsum, wesentlich weniger Ressourcenverbrauch, keine Exportweltmeistertitel mehr, Ende des Wahns nach Wachstum und daraus folgend Vollbeschäftigung, was aufgrund der Dysfunktionalität des bestehendes Systems ohnehin nur noch auf Basis von Staatsschulden ausgehend ist.
Eine richtige durchdemokratisierung des Staates und Verbot von alternativlosen Einheitsparteien kann auch nicht schaden.
Aber grundlegend wäre m.E. die weitgehende Entmachtung der derzeitigen Eliten, sowohl wirtschaftlich als auch politisch.
DANACH könnte man Glaubwürdig an andere Staaten herangehen und diese zu einen ähnlichen Verhalten inspirieren.
Derzeit lachen die Chinesen darüber, wenn Merkel & Co im Namen des Klimaschutzes, der Menschrechte, oder sonstiger vermeintlich hehrer Ziele Forderungen an die 2. oder 3. Welt stellt. Man weiss eben was von solcherlei Geheuchel zu halten ist.
Im Grunde haben alle großen Wi-Mächte zukünftig riesige Probleme zu bewältigen, schleppen alsbald Heere von Geringqulalifizierten mit sich herum oder müssen sich mit der gesell. Überalterung plagen, haben im System jedemenge unverwertbares Menschenmaterial sowie zum Teil größte Schwierigkeiten durch massive Umweltzerstörungen.
Dementsprechend läge ein ökonomischer Waffenstillstand auch in dem Interesse der Mehrzahl der Bevölkerung ebenjener Staaten, nicht jedoch zwingend dem der dortigen Eliten.
Zu glauben, das sich jetzt international aus Einsicht in die Notwendigkeit etwas bewegen würde, halte ich für abwegig, dafür gibt es schlicht noch vielzuviel zu verteilen, überall noch Chancen sich auf Kosten anderer zu sanieren.
Die Frage die ich mir stelle, kann sich die deutsche Gesellschaft zeitnah (10-20 Jahre) vom protestantisch eigentümlichen Materialismus verabschieden oder nicht.
Daran baumelt die Legitimität des ganzen derzeitigen Elends.
Mai 20th, 2010 at 07:50
Danke.
Vielleicht klingt das naiv, wenn ich schreibe, dass ich mir vorstellen kann, der Bestie mit dem Unbedingten Grundeinkommen in anständiger Höhe beizukommen; aber in meinen Augen ist das eine Verbindlichkeit auf die man sich einigen muss, weil das Leben an sich schon wertvoll bis unbezahlbar ist.
Die Währung decken durch die im Land lebenden Menschen. Das würde die ständige Bedrohung mindern.
Mai 20th, 2010 at 10:17
Umschuldung hätte auch Herabsetzung des Zinssatzes auf 1% und Verlängerung der Laufzeit der Anleihen bedeuten können.
Die Bilanz aller Gesellschaften die Anleihen in ihren Portfolios halten, wäre top geblieben.
Keine Bank hätte deswegen in Konkurs gehen müssen.
Und Griechenland könnte seine Schulden durch Steuererhöhungen im Inland bequem abtragen, ohne Sadomaso sparen.
Mai 20th, 2010 at 11:28
Europa als “Nation” hat nie existiert und wird nie existieren. Der € als vollwertige Währung hat in diesem Zwangsverbund mit dem Namen EU ebenso keine Zukunft.
Eine Rettungssystem das das gesamte Geldsystem nicht infrage stellt, wird ebenso wenig funktionieren.
Hier ist ein sehr lesenswerter Beitrag, der Antworten auf Europa gibt und gangbare Wege aufzeigt:
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,695157,00.html
Mai 20th, 2010 at 11:33
Aua. Ausgerechnet das Gesabbel von de Winter, daran kann ich nichts Lesenswertes finden. Als nächsten fragen wir dann Ulfkotte nach seiner Meinung zum Euro oder wie?
Mai 20th, 2010 at 11:43
Aus dem von Fletcher2 angepriesenen Artikel:
“was den Griechen zugestoßen ist, ist selbstfabriziert. Sie wollten früh in Rente gehen. Sie wollten ein 13. und ein 14. Monatsgehalt.”
1. Solange keine Vollbeschäftigung vorliegt, ist es grober Unfug, Leute arbeiten zu lassen, bis sie tot umfallen, statt sie zu verrenten. Die belegen dann effektiv Arbeitsplätze, auf die Berufseinsteiger nachrücken könnten.
2. Das mit den hohen Renten der Griechen halte ich für ein Gerücht, das anderweitig auch mE bereits widerlegt wurde.
3. 13. und 14. Monatsgehalt? Wiederum nach meinen Informationen liegt im Moment der Durchschnittslohn für Berufseinsteiger, wohlgemerkt Akademiker (!) bei 700 Euro. WAHNSINN. DAS WOLLEN WIR AUCH! Nicht.
Was die übrige plumpe Hetze angeht, von wegen, im Norden arbeiten wir hart, die Südländer sind alles faule Säcke, frage ich mich, ob das Ironie sein soll. Ich befürchte leider nicht.
Insgesamt ist zumindest die erste Hälfte des Artikels vernichtend schlecht. Auf die zweite Hälfte hatte ich dann ehrlich gesagt keine Lust mehr …
Der Artikel unterfüttert nur wieder meine These, daß der SPIEGEL in Wirtschaftsfragen ähnlich viel Ahnung hat wie bei IT-Themen: keine.
Mai 20th, 2010 at 11:44
“…Die Frage ist nur, ob man ihn so lange toben läßt, bis die Städte brennen oder die Bestie vorher erlegt…”
Nach aller Erfahrung ersteres, siehe Thailand. Auch dort gab es ja wohl die Bereitschaft von Parlament und Rothemden, sich auf Gespräche/Verhandlungen einzulassen. Deren Regierung hat sich aber letztlich für die militärische “Lösung” entschieden.
In unseren Medien werden die Demonstranten dagegen nahezu ausschließlich als radikale Brandstifter dargestellt. Genau so wirds bei uns dereinst auch laufen. Bei unserer “TINA”-Regierung sehe ich ebenfalls keine Erkenntnis oder wenigstens eine Flexibilität zugunsten des eigenen Volkes.
Mai 20th, 2010 at 11:50
10 Schritte zum Abgrund:
https://www.zeit.de/1996/45/Zehn_Etappen_zum_Abgrund
Frappierend wie der Autor Hartz IV vorausgesagt hat!
2011 werden die Löhne in Deutschland mit Sicherheit massiv unter Druck kommen.
Die Arbeitnehmerfreizügigkeit ist nichts weiter als ein Zwangssystem zur Nominallohnsenkung in Deutschland.
Dann Gute Nacht!!!!
Träumt schön weiter vom Grundeinkommen.
Ohne Wissen um Zusammenhänge keine Abwehrstrategie!
Mai 20th, 2010 at 11:59
sorry fletcher, aber das ist escht sowas von ekelhaft!
“)Mit siebzehn versuchte ich, mich in einer Herberge für vagabundierende Hippies im Norden von London an Mädchen ranzumachen (klappte ganz gut). Mit zwanzig stand ich in Prag am Grab Kafkas. Doch ein Europäer bin ich nie geworden.(…)ICh fühle keine Solidarität mit den Griechen Das Problem ist: Ich fühle keine Solidarität mit den Griechen oder den Spaniern. Ich mag die Griechen und die Spanier, die ich kenne, sehr. Aber ich fühle mich nicht dazu verpflichtet, mir ihre finanziellen Sorgen aufzuladen. Ich habe selbst schon genügend Probleme. Die Griechen sind nicht Opfer höherer Naturgewalt geworden, kein Tsunami hat die griechischen Inseln verwüstet – was den Griechen zugestoßen ist, ist selbstfabriziert. Sie wollten früh in Rente gehen. Sie wollten ein 13. und ein 14. Monatsgehalt. Wunderbar! Unbedingt machen! Made in Greece. Aber nicht auf meine Kosten.”
Fazit: “Nein ich bin kein Europäer, ich will und wollte einfach nur alles ficken was 2 Beine hat und Titten, egal ob in Irland, Griechenland oder sonstwo! Nein ich bin kein Europäer und alles was mich interessiert ist, dass mein eigenes Säckel immer schön voll bleibt und ich überall auf der Welt weiterhin alles das ficken kann, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Jawoll ja!”
sorry für die unfeynen worte, aber da krieg isch so wat von eneme breschreiz!
Mai 20th, 2010 at 12:19
@Salve: Schulmeister war freilich icht der einzige, der das so oder ähnlich kommen sah. In einem Punkt irrte er übrigens gewaltig, da hat er der Schröder nicht erahnt:
“Die zunehmenden Konflikte zwischen Unternehmerverbänden und Gewerkschaften, also der Übergang zu nichtkooperativen Strategien.” Schön wär’s, dann dürfte man nämlich auf Bewegung hoffen.
Naja, inzwischen hät die Presse kräftig dagegen, wenn es um die Wahrunehmung der Fakten geht. Stand gestern doch bei SpOn etwas von “jahrzehntelanger Prasserei”. Das meinen die ernst!
Mai 20th, 2010 at 12:24
Egal, was man von de Winter hält; ich finde diesen Artikel von der Aussage, des von den EU-Politikern gemachten Europa, ganz in Ordnung. Es geht mir hier um den Grundtenor – die Ausschmückungen des Artikels sind eine ganz andere Sache. Auch diese finde ich etwas daneben.
Es geht hier um das künstliche Konstrukt der sogenannten “Einheit” völlig verschiedener Länder und damit liegt der Autor nicht falsch.
Der € kann nicht funktionieren und deshalb kann es auch keine Rettung – egal von wem – geben. Europa und der € werden sich auflösen. Je länger dieses Hickhack an und mit den Finanzen andauert, umso schmerzlicher wird es für alle werden. Ein Schnitt, und möge er auch sehr schmerzhaft sein, ist die einzig vernünftige Lösung.
Mai 20th, 2010 at 12:32
@fletcher2: Dat is doch Kappes! Wohin soll das führen? Was glaubst du, was die Spekulanten für ein Faß aufmachen, wenn es wieder 20 verschiedene Währungen gibt statt des Euros? Und was ist gewonnen, wenn der Standortwettbewerb durch nationale Egoismen noch richtig schön befeuert wird? Man muß sich bitte auch einmal klarmachen, welchen Aufwand eine Währungstrennung bedeutet. Der Euro ist eine Fehlkonstruktion, das beduetet, daß er noch eimal generalüberholt und auf die tragfähige Basis einer gemeinsamen Wirtschaftspolitk gestellt werden muß.
Ganz nebenbei haben wir nicht so viel mehr als die Währungsunion. Wenn die uns auch noch um die Ohren fliegt, wird sich die EU komplett auflösen. Dies wiederum macht innereuropäische Kriege möglich. Dahin will doch wohl niemand zurück?
Mai 20th, 2010 at 12:50
@flatter: Das sehe ich anders. In einem so unterschiedlichen Wirtschaftsraum mit so unterschiedlich starken und schwachen Wirtschaftsleistungen kann der € nie so überarbeitet werden, daß alle gleichermaßen davon profitieren. So weit kann man nicht grätschen. Es wird dabei immer Gewinner und Verlierer geben und somit immer Unzufriedenheit.
Die Länder in Europa sind einfach zu unterschiedlich, als daß sie eine gemeinsame Nation mit einer gemeinsamen Währung werden können – jedenfalls noch sehr lange nicht.
Wenn die EU sich auflöst, sehe ich keine erhöhte Kriegsgefahr heraufziehen. Wieso auch? Die EU wird in ihrer heutigen Form immer mehr zu einer Diktatur aus Brüssel. Die meisten Europäer wollen diese nicht.
Eine Währungsreform aller EU-Staaten wäre zwar schmerzhaft, aber wohl die einzige Möglichkeit Herr über die Finanzmächte zu werden, sich zu entschulden und einen Neubeginn zu starten. Alles andere wird diesen jetzigen unhaltbaren Zustand nur noch verlängern und alle EU-Länder schlußendlich in den endgültigen Ruin treiben.
Mai 20th, 2010 at 13:00
WIeso es dazu einer Währungsreform aller Staaten bedarf, erschließt sich mir überhaupt nicht. Das kann man als ultima ratio immer noch machen, wenn der Euro wirklich gescheitert ist. Du gehst auch nicht auf den entscheidenden Aspekt ein, daß nämlich die Spekulantenparty und der Egoismus dann erst richtig losginge. Die DM bei 3 Dollar usf. – das ist schlicht Irrsinn. Tatsächlich bürgt Deutschland jetzt für Griechenland und zahlt damit erstmals den Preis für die dümmliche Exportfixierung. Der Euro hat also bei allem Elend auch etwas für sich.
Mai 20th, 2010 at 13:20
Der € ist gescheitert – das allein schon dadurch, daß er jetzt seine “Stabilität” vollends verliert, weil die EZB jetzt als FED2 agieren kann – Geld drucken ohne Ende.
Bei nationalen Währungen wäre die Gefahr, daß Spekulanten die großen Geschäfte – die sie jetzt machen – nicht mehr gegeben.
Damit Europa (und die Welt) wirklich funktionieren könnten, müßte sich auch das System ändern.
Mai 20th, 2010 at 13:33
Joseph Stiglitz:
Wie der Euro noch zu retten ist
Mai 20th, 2010 at 14:12
@fletcher2:
Der Euro ist noch immer eine der stabilsten Währungen. Da ist gar nichts gescheitert. Wie du richtig feststellst, geht es dem Dollar nicht besser, der Yen ist ein Witz und die Chinesen haben mindestens ein Dollar-Problem.
Wieso nationale Währungen keine großen Geschäfte zulassen, wird schließlich dein Geheimnis bleiben. Das ist kompletter Quatsch.
Mai 20th, 2010 at 14:17
@Geheimrätin: Sag ich doch.
Mai 20th, 2010 at 14:23
@flatter 20
weswegen ich dir hiermit nun auch den nobelpreis 2.0 verleihe!
Mai 20th, 2010 at 15:55
Das die Stabilität des Euro gefährdet ist?
Mein Gott unsere Nationalisten.
Man sollte sauber den Aussenwert einer Währung von der Verschuldung im Inneren trennen.
DIE VERSCHULDUNG IST KEINERLEI PROBLEM; DA EINE GEMEINSCHAFT MIT 400 MILLIONEN MENSCHEN, DIE STEUERN FÜR IHRE REICHEN BÜRGER BELIEBIG ERHÖHEN KANN.
Das hat man 1929 ja auch so gemacht.
Der Spitzensteuersatz wurde auf 80% angehoben.
Der Aussenwert der Währung, ist im Verhältnis zu unseren aussereuropäischen Wettbewerbern extrem hoch.
400 Millionen Menschen die gut ausgebildet und extrem erfindungsfreudig sind.
Nur China oder Indien oder die USA sind gleichwertig.
Mai 20th, 2010 at 16:38
möchte gerne noch etwas zu den kulturellen Besonderheiten der Nationen sagen: Diese werden doch nicht von Währungen bestimmt! Genausowenig wie sie von Währungen zerstört werden. Was auf die kulturelle Vielfalt innerhalb Europas zersetzend wirkt, sind doch vor allem die Großkonzerne a la Mc.Doof, H&M, Starbucks, Mediamarkt , Ikea etc…sie sind es, die die Welt in eine einzige, gleichaussehende Shopping-Mal verwandeln.Duce und Banana eben.Und ob ich nun mit Euro oder D-Mark mein Monsanto-Gemüse kaufe, bzw. es den armen Ländern verkaufe und damit ihre Nahrungssouverenität ruiniere, macht nun wirklich keinen Unterschied.
Mai 20th, 2010 at 17:03
An die 19 bin ich dann ganz nah ran. Zurückgelehnt und noch mal: gaanz naah ran. Nase und ich platt, vollkommen platt.
Mai 20th, 2010 at 17:23
Ob hier oder in vielen anderen Diskussionen wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob es nicht besser wäre, dass dieses oder jenes Land aus dem EURO ausstiege, oder gar, die ganze EU aufzulösen.
Was mir bei diesen Diskussionen immer wieder auffällt ist ein völliges Unverständnis, Nichtwissen, geringste Kenntnisse darüber, welche Interessen von Anbeginn hinter dem Projekt eines “vereinten Europa” standen, einschließlich des EURO, der EURO-Zone.
Schaut man sich dieses Werk von Anbeginn einmal näher an, so springt doch sofort ins Auge, dass dieses “Einigungswerk” von Anfang an das Werk der ökonomischen und politischen Eliten einer Reihe europäischer Staaten war – übrigens unter freundlicher Förderung durch die USA.
Im Laufe der weiteren Entwicklung schlossen sich die maßgeblichen Eliten auch vieler anderer europäischer Länder diesem Treiben an, soweit sie nicht wie im Fall der Schweiz und Norwegens von ihren eigenen Völkern daran gehindert wurden. Die neue/alten Eliten der ost-und südosteuropäischen Länder wurden und werden schlichtweg gekauft.
In einigen EU- Ländern scheiterte die EUR-Einführung an Volksentscheiden.
Es waren aber in allen Fällen nicht die große Masse der Bevölkerungen der europäischen Länder, welche nach dieser “Vereinigung” geschrien hätten, nein, sie wurde ihnen auf die vielfältigste Art, mit Lug, Trug, Irreführung, Angstmacherei(neue Kreige, etc..)aufoktroyiert.
Man könnte diesen ganzen EU-Zirkus auch als eine Verschwörung der EU-Eliten gegen die Freiheit und Selbstbestimmung der Völker Europas ansehen.
Ganz im Gegensatz etwa zur EFTA, die heute leider nur noch ein Nischendasein fristet.
Ob nun EUR oder DM, EUR oder Drachme, unter der weiteren ökonomischen und politischen Herrschaft der heutigen Eliten werden die Völker Europas in deren Händen immer Manövriermasse bleiben, so oder so, wird der Abbau von Demokratie und Freiheitsrechten weiter voranschreiten.
Ein einiges Europa könnte sicher eine schöne Sache sein, aber ganz sicher nicht so wie bisher unter der Diktatur des Kapitals und seiner politischen Agenten.
Daher gehen mir EU und EUR unter den heutigen Bedingungen völlig am Arsch vorbei!
Mai 20th, 2010 at 17:27
Prof. Dr. Wilhelm Hankel
https://www.dr-hankel.de/
…..die andere Seite der Medaille.
Mai 20th, 2010 at 17:39
@25
aber Bakunin genau darum geht es doch!!!
Ein einiges Europa könnte sicher eine schöne Sache sein, aber ganz sicher nicht so wie bisher unter der Diktatur des Kapitals und seiner politischen Agenten.
Daher gehen mir EU und EUR unter den heutigen Bedingungen völlig am Arsch vorbei!
Es geht darum, diese heutigen Bedingungen abzuschaffen!
Mai 20th, 2010 at 17:51
Geheimrätin meint:
“Es geht darum, diese heutigen Bedingungen abzuschaffen!”
Richtig! Daher sind auch alle Diskussionen über “Rettungen”, “Stärken” oder “Schwächen” des EUR, alle Horrorszenarien über ein “Auseinanderbrechen” der EU ziemlicher kalter Kaffee.n
Vorerst in Griechenland habe DAS offenbar schon eine Menge Leute erkannt – ganze ohne über EUR, EU, deren Zukunft zu BIBBERN.
Mai 20th, 2010 at 18:01
@Bakunin
YEP!
sieht so aus, als wolle uns unser sich nicht länger krank schreiben lassende Schäuble in letzter Minute noch etwas besänftigen, auf dass in uns nicht doch noch griechisches blut zu KOCHEN beginnt ;-)
https://www.tagesschau.de/inland/sparplaene102.html
Mai 20th, 2010 at 18:42
@Bakunin: Macnhmal seid ihr zu unflexibel im Denken. Es ist ja richtig, daß der Euro nicht nötig war und seine Einführung mit den völlig falschen Prioritäten verbunden war. Er ist aber nun einmal da. Wenn man status quo und Dynamik betrachtet, wäre ein Ende des Euros ein Auseinanderdriften der EU, das nicht mehr zu kitten ist. Gerade weil die Verbindungen ökonomische sind, hieße, den Euro aufzugeben, die EU aufzugeben. Es würde mit großen Feindseligkeiten vonstatten gehen, die Verlierer die Gewinner beschmimpfen und umgekehrt, und die Völker – bitte beachte die Realitäten der öffentlichen Kommunikation – würden gegeneinander aufgehetzt. In der explosiven Stimmung, die (dann) ohnehin herrscht, ist das ein Horrorszenario.
Warum denn nicht die Gunst der Stunde nutzen? Wenn es jemals den Druck gab, eine politische Union herzustellen, in der jeder von seinen einäugigen ökonomischen Interessen Abstand nimmt, dann jetzt.
@fletcher2: Was Hankel da blubbert, ist bloß die ewige Leier von der Überschuldung. Das war gestern schon falsch und ist heute auch noch schlicht zu spät.
Mai 20th, 2010 at 18:57
Was wäre, wenn das hier stimmt?
https://www.shortnews.de/id/832511/Wirtschaftskrise-US-Senat-laesst-Rettungspakete-vom-IWF-platzen
Mai 20th, 2010 at 19:00
Dann machen wir’s wie die Amis und die Briten. Und haben endlich auch eine wackelige Währung. Allerdings eine wesentlich besser gedeckte.
Mai 20th, 2010 at 19:26
flatter meint:
Du möchtest eine politische Union, nun gar auf der Grundlage des Lissabon-Vetrages, in der Kraft der ökonomischen und politischen Stärke die deutsche Elite, unterstützt von “Vichy”-France und einigen weiteren besonders folgsamen Vasallen in Ost- und Südosteuropa schon naturgemäß eine dominierende Stellung einnehmen würde?(erinnerst du dich an die dramatischen nächtlichen Geschehnisse in Kopenhagen vor ein paar Jahren, welche “uralten” Allianzen da plötzlich wiedererwachten?)
Lieber flatter, wenn deine Träume wahr werden sollten, werden sich wohl Vaclav Klaus und noch einige andere Leute in Europa Pistolen an die Schläfen setzen, und London dürfte bald wieder seine Augen fester auf das eigentlich verhasste Moskau richten zwecks…..??? Zwei europäische Hauptstädte, die, wenn immer es ernst wurde, auch in der Vergangenheit ganz im Gegensatz zu vielen anderen Hauptstädten niemals bereit waren, Deutsche Stiefel zu lecken!
Nein, jede noch engere politische Union unter der Herrschaft der heutigen – besonders der deutschen – Eliten könnte nur in einem Alptraum enden.
Zunächst müssen die demokratischen Völker Europas wieder Herren im eigenen Hause werden, erst danach können sie daran gehen, neue, wirklich demokratische europäische Strukturen aufzubauen, aber bei voller Wahrung der Souveränität in allen wichtigen politischen Fragen.
Es gibt Alternativen zu dieser monströsen EU, aber nur freie, demokratisch verfasste Völker werden sie auch Wirklichkeit werden lassen.
Damit hätten sich sogleich auch alle Fragen und Sorgen wegen aufkommenden Nationalismus, gar der Gefahr neuer Kriege erledigt.
Mai 20th, 2010 at 19:41
Rede doch bitte von deinen Träumen, von meinen weißt du so wenig wie du verstehen willst, worum es hier geht. Deutschland und seine neoliberale Ausrichtung waren noch nie so schwach wie jetzt. Das ist die Gelegenheit, die EU vom Kopf auf die Füße zu stellen. Und das übrigens eine These. Es wird ja nicht so kommen, wie ich es will, warum ich auch überhaupt nicht davon spreche, was ich will. Es geht um die Einschätzung der Möglichkeiten, der besten und der schlechtesten. Daß du immer dagegen bist und lieber eine Union europäischer Sowjetrepubliken hättest, ist mir klar. Die Chancen dafür sind nur gerade nicht so riesig.
Mai 20th, 2010 at 19:55
flatter meint:
Es ist doch ganz einfach: Wie, in welche Richtung diese EU in Zukunft weiter gehen wird, wird doch bestimmt von den in den einzelnen Mitgliedsländern sich an der Macht befindlichen Eliten.
Zwischen diesen gibt es allerdings beachtliche Meinungsverschiedenheiten, wie ja gerade die jüngste Krise um Griechenland gezeigt hat.
Wenn ich dich richtig verstehe, möchtet du also für eine andere, vielleicht bessere Position eintreten, welche von Politikern anderer Länder vetreten werden?
Aber was wird dabei herauskommen bei allen diesen Feilschereien? Irgendwelche Kompromisse eben, was sonst?
Und so wird diese undemokratische Treiben hinter verschlosenen Türen weitergehen, und alle 4 Jahre dürfen dann die Völker, bereits längst vor vollendete Tatsachen gestellt, alles “irgendwie” absegnen…., alles wie seit Jahrzehnten gehabt.
Ich sage es nochmals: Zunächst müssen die eigenen anstehenden Hausaufgaben im eigenen Haus erledigt werden, dann, erst dann kommt “Europa”!
Mai 20th, 2010 at 20:56
Wie soll das aussehen? So tun, als gäbe es keinen Euro? Selbst das Ende der Währungsunion wäre doch eine Entscheidung der EU und der Mitgliedsstaaten.
Und richtig: Es geht immer um Kompromisse. Die sind übrigens auch immer mindestens zum Teil falsch. Ich bin auch zynisch genug, daß es mir völlig wurscht ist, ob das demokratisch zugeht oder nicht. M.E. erweist es sich derzeit, daß alle linearen Strategien falsch waren und der Neoliberalismus die allerfalscheste. Das ist noch nicht einnmal so recht angekommen bei den Merkels – dennoch greifen sie zu Maßnahmen, die noch vor 2 Jahren als schierer Kommunismus gegolten hätten. Ich finde es deshalb so gut, daß es einen Euro mit vielen Teilnehmerländern gibt, weil es sich zeigt, daß die bisherigen Leader ziemlich alles falsch gemacht haben und das zukünftig Richtige aus vielen Perspektiven entwickelt werden muß – die am Ende harmonisiert werden müssen. Das kann zu mehr “Demokratie” führen als jede Parlamentswahl.
Und wie gesagt: Ich diskutiere das strikt im Rahmen dessen, was ich derzeit für möglich halte.
Mai 20th, 2010 at 21:25
Also, ja, ohne naiv und blauäugig zu sein, hier steht aktuell ein riese zeitfenster offen! ich spüre das in jeder faser meines daseins! whatever – ohne außerparlamentarischen, gesellschaftlichen druck geht natürlich gar nix. Dieser Druck kann nicht weniger als die Richtung weisen. Aus diesem Grund ist es für mich erstmal wichtig, mich überhaupt mit der Materie zu beschäftigen und zu versuchen, all diese fatalen Verstrickungen und Verschachtelungen zu druchdringen.
Und ja, grade lese ich, Rot-Rot-Grün in NRW ist gescheitert. Das war abzusehen. Der Mainstream darf die Linken nicht zu Wort kommen lassen, man würde sich zu Tode blamieren. nein, man muss zusehen, sich still und heimlich diejenigen Punkte aus deren Programm herauszustehelen, die sich in ihrer Umsetzung schlichtweg als unvermeidlich herauskristallisieren! Es gilt sich mit fremden Federn zu schmücken und hinten rum soviel wie möglich an krimineller Energie zu bündeln, um damit den eigenen Kurs un in den Untergang fortsetzen zu können
Aber wer hätte es für möglich gehalten, Schäuble will zu allererst in der Verteidigung sparen! Jetzt heisst es Obacht halten und die Putschisten ins offene Messer rennen zu lassen.
Mai 20th, 2010 at 21:40
flatter meint:
So lange wir uns im jetzigen Rahmen bewegen MÜSSEN, stimme ich dir sogar weitgehend zu, insbesondere, wenn unsere neoliberalen Hardliner und “EX_EXportweltmeister” sich den Häuptlingen der anderen EU Staaten auch mal aus reinen Gründen der Vernunft, des Pragmatismus beugen müssen.
Dass sich Sarko gegen Merkel letztlich – mit angeblicher Austrittsdrohung aus dem EURO – zusammen mit den übrigen Süd-Staaten in der Griechenlandhilfe durchgesetzt hat, hat selbst mir gefallen.
Unter den gegebenen Umsständen wohl der einzig sinnvolle Kompromis.
Auch das Gegackere bei einigen Bloggern darüber, dass es mit dem EURO vorbei sei, weil die EZB nun auch Staatsanleihen ankauft, hat mich nicht beeindruckt.
Auch diese Maßnahme war im gegenwärtigen Rahmen notwendig, zumal die FED und die Bank of England, aber auch die japanische Notenbank schon lange so verfahren,
Auch wenn dadurch längerfristig die Inflation steigen sollte, na und? Wer keine großen Geldvermögen hat, dem kann es eh wurscht sein.
Und steigende Preise müssen eben durch höhere Löhne und sonstige höhere staatliche Leistungen wieder ausgeglichen werden, zur Not eben erkämft!
Aber so lange man nicht gewillt ist, die oberen Gesellschaftsklassen wesentlich schmerzhafter steuerlich ranzunehmen, so lange müssen die Staaten sich zur Not eben auch “unkonventionell” mit Geld versorgen.
Aber wohlgemerkt, wir sind bei allen diesen Spielchen der Eliten nur Zuschauer, haben wenig direkte politische Einflußmöglichkeiten.
Wir deutschen “Hunde” können innerhalb dieser heutigen EU nur hoffen, dass die anderen europäischen Völker vernünftigere Regierungen an die Macht wählen, die dann unseren Politikern in den EU-Institutionen den Marsch hin und wieder blasen…., und d a s finde sogar ich an dieser EU ausnahmsweise gut, da stimme ich mit dir vöölig überein!
Mai 20th, 2010 at 21:48
Geheimrätin meint:
“Aber wer hätte es für möglich gehalten, Schäuble will zu allererst in der Verteidigung sparen! ”
Liebe Geheimrätin, ich möchte dir und allen anderen hier ein Geheimnis flüstern: Wenn der Wolfgang SO weitermacht, seine Finger wenigstens vom Arbeits/Sozialmisterium fernhält, fange ich an, ihn sogar noch zu mögen! :-)
Mai 21st, 2010 at 15:08
hab das grad bei mir gepostet, unbedingt ansehen,Gysis Rede im Bundestag und warum DIE LINKE gegen das EURO-Rettungspaket gestimmt hat
https://www.youtube.com/watch?v=Sv1kw02Dvb4
ps.Spiegelfechter hat für heute auch einen ausführlichen Artikel zu diesem Jahrtausend-Debakel angekündigt