Der letzte Staatsratsvorsitzende der SED, Egon Krenz, und der heimliche Chef der ehemaligen “Staatssicherheit”, Mischa Wolf, erklärten in einem Doppelinterview, die Partei “Die Linke” sei ein angepaßter Haufen von Anbetern des Kapitals. Der Weg in den Sozialismus führe nur über den konsequenten militanten Klassenkampf. Nach der Weltrevolution werde man Lafontaine und Gysi als erste an die Laternen hängen.

Über eine solche Meldung würden sich vermutlich nicht mehr allzuviele empören, weil es zurecht für lächerlich gehalten würde, wenn die Versager von gestern den Führungskräften von heute mit den gescheiterten Rezepten von vorgestern kämen. Aber auch das gilt nicht für ganz Gallien.

Die Abteilung Desinformation des ehemaligen Nachrichtenmagazins läßt Friedrich Merz und Wolfgang Clement auflaufen, um diese virtuosen Eigentorschützen gegen die Bundespolitik grätschen zu lassen. Selbstverständlich findet sich kein Hinweis darauf, daß beide im Dienste des neoliberalen Stupidity Tanks “INSM” stehen.

Clement geht gar so weit, vor einer Zusammenarbeit der NRW-SPD mit den Grünen zu warnen. Er erinnert sich noch daran, wie letztere dem Berufscholeriker mehrfach Anlaß zum Aktenweitwurf gaben. Daß es – wie auch immer unverdient – seiner Expartei gelingen könnte, endlich wieder einmal bei einer Wahl nicht mit wehenden Fahnen unterzugehen, scheint ihm ein besonderer Dorn im Auge zu sein. Immer, wenn die SPD sich zu erholen droht, wenn sie gar eine Ministerpräsidentin stellen könnte, ballert er ihr beherzt seine rechte Klebe ins Netz.

Sozial ist, was Sklavenarbeit schafft. Demokratie ist, was die Vorstände beschließen. Sozialdemokratie ist die Forsetzung dieser Politik mit allen Mitteln.
Qualitätsjournalismus ist, diese Weisheiten “professionell aufzubereiten und [sie] als Nachricht, Bericht oder Reportage wieder in die Gesellschaft einzuspeisen“.
Der Montagsleser kann sich auf diese Weise stets ein Bild vom aktuellen Wüten des furchtbaren “Linksrutschs” machen.