Nicholas Stern hat heute den nach ihm benannten “Stern Review” zur Klimaveränderung präsentiert und dabei aufgezeigt, daß die produktionsbedingten Umweltschäden schon in naher Zukunft gewaltige wirtschaftliche Probleme zeitigen werden. Sie werden umso drastischer ausfallen, je später und je halbherziger von Seiten der großen Industrienationen gegengesteuert wird.
Die von der britischen Regierung in Auftrag gegebene Studie zeigt deutlich auf, daß es nicht nur bedauerliche Kollateralschäden an der Überlebensgrundlage der Menschheit geben wird, sondern auch die Weltwirtschaft in Nöte bringt, was für den neoliberalen Mainstream in den Glas-und Marmorburgen allemal schockierender sein dürfte. Wie tief dieses Denken bereits greift, zeigt sich an Stern selbst und der Formulierung des Kernproblems: This is the greatest market failure the world has seen”. “Das größte Marktversagen, daß die Welt je gesehen hat” macht er aus und fällt aus allen Wolken. Erschreckt stell Stern fest, daß der Markt es nicht geschafft hat, dieses Problem zu verhindern. Man ahnt, daß es aus seiner Sicht nur der Markt sein kann, der die Sache wieder in den Griff bekommt. Es ist ja erfreulich, wenn die Apologeten des reinen Angebots inzwischen auch feststellen, daß etwas schiefläuft. Bis zu der Einsicht, daß “der Markt” der größte Teil des Problems ist und nicht die Lösung sein kann, ist es aber noch ein weiter Weg.