Das wäre doch ein adäquater Wahlkampfslogan gewesen. Was die CDU in Hessen für “Politik” verkauft, geht nicht einmal mehr in Diekmanns unterste Schublade. Für diese Realsatire in Zeiten privater Kindergottesdienste hätte die Titanic ihre Auflage einstampfen müssen. Die Sexbesessenheit christlicher Kulturhoheiten macht auch vor dem Bauernhof nicht halt. Umweltpolitik à la Hirnhäcksler und Koch setzt bahnbrechende Prioritäten: Wenn man schon Messdiener und Internatsschüler nicht vor eminenten Erektionen schützen kann, kümmert man sich wenigstens um das Wohl unschuldigen Schlachtviehs.

Gibt es denn im Land der Aschebäschäväbräscha keine qualifizierten Psychiater, die den obskursten Verirrungen der Landesregierung Einhalt gebieten und sie in Vollpension schicken könnten? Sie müßten ja nicht einmal Gefälligkeitsgutachten liefern. Was sich da Bahn bricht, ist einfach nur fürchterlich krank.

Die dem Syndrom zugrunde liegende Verschwörungstheorie ist längst Binsenweisheit: Die Linken und 68er sind schuld! Sie ficken alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und verführen selbst honorige Schafhirten jeglicher Profession zu solchem Tun. Freilaufend will der Altrevolutionär das Nutzvieh doch nur aus einem Grund, das hat Silke Lautenschläger jetzt recherchiert und schreitet sogleich zur Tat.

Dabei hat sexuelle Verweigerung manchmal durchaus etwas für sich. Ein obligatorischer Zölibat für Neoliberale wäre eine feinsinnige Aktualisierung der Lysistrata-Geschichte. Puff-Peter Hartz wäre uns ebenso erspart geblieben wie die gesamte Riege sozialsodomistischer Dienstleistungsempfänger der steuergesenkten Minderleister. Ein sarrazinesker Denkanstoß – man wir das doch einmal diskutieren dürfen.