Ein Tag, an dem schon die Topmeldungen nicht viel hergeben. Heute keine Empörung. Eine klitzekleine Meldung bei der TAZ über weitere Massenerfassungen von DNA-Proben hätte mehr Aufmerksamkeit vedient. Aber in diesen Zeiten ist Freiheit die Freiheit der gläsernen und unverdächtigen. Su-shee hat dieser Tage darauf aufmerksam gemacht. (ebenso im darauf folgenden Artikel “Das mit dem Verbergen”). Im Gegensatz zu ihr bin ich allerdings der Ansicht, daß gerade Blogs die Möglichkeit bieten, gezielt Risiken einzugehen. Es stimmt zwar, daß man im Jahr 2006 vorsichtig mit seinen persönlichen Daten umgehen muß, aber es gibt durchaus auch die Möglichkeit, offensiv zu handeln. Nicht nur das gezielte Streuen von Falschaussagen (wie schon beim weichen Volkszählungsboykott) ist eine Strategie gegen die Datensammelwut, sondern auch die vernetzte Reaktion auf Ereignisse, die in der Mainstream-Öffentlichkeit nicht stattfidet.
Natürlich ist es auch richtig, festzustellen:
“Schade, leider können wir diese Diskussion nicht führen, weil niemand
sicher stellen kann, dass durch die Preisgabe dieser persönlichen
Fragen in der digitalen Öffentlichkeit niemand von uns Schaden erlitte.”
Aber auch hier muß ich ansatzweise widersprechen. Manchmal muß man nämlich ein solches Risiko eingehen und darf nicht darauf zählen, daß man sicher ist vor denen, die so um unsere Sicherheit bemüht sind.