Interview mit Professor Dr. Dr. Pfeife
Posted by flatter under Hintergrund[8] Comments
19. Mrz 2010 23:09
Ist “Professor” zu sein, heute eigentlich noch attraktiv?
Es gibt in der Schwätzerszene Leute, die sind in der Uni brav angepasste Beamte, und in den Medien lassen sie “die Sau raus”, steigen in ihre Kampfrhetorik und werden zu verbalen Amokläufern. Wir beobachten da eine merkwürdige Existenzspaltung. Einerseits die bürgerliche Existenz zum Geldverdienen, andererseits eine “Freiheitsexistenz” zum Ausleben von Lust an Demagogie. Einer der ernsthaften Ursachenfaktor dafür ist, das viele junge Leute sich durch Überanpassung und Ahnungslosigkeit in Propagandisten-Rollen bewegen. Irgendwann will man das dann auch einmal real tun und nicht nur vor wehrlosen Studenten.
[Grammatikalische Schlaglöcher sind ungeteert dem Original entnommen]
März 20th, 2010 at 01:35
Dass der Pfeiffer immer noch seinen Rotz absondern darf, ist selbst in Deutschland schon ein Wunder. Man erinnere sich an den Fall Sebnitz, wo er doch dieses Gutachten erstellt hat, in dem davon die Rede war, dass ein Achtjähriger von Rechtsradikalen im Schwimmbad hingerichtet worden sei. Später kam dann raus, dass es ein Unfall war.
Der Typ ist so inkompetent, das ist unglaublich, als er nach Winnenden natürlich wieder in jede Talkshow eingeladen wurde und ich ihn bei Phoenix dann wieder über Killerspiele habe reden hören, war mir wieder klar wie wenig Ahnung man doch von einem Thema haben kann, das man sein Spezialgebiet nennt. Das Interview in der FR passt wunderbar in mein Bild von ihm.
März 20th, 2010 at 07:42
Welchen Teil Pfeiffers Ausführungen habt ihr nicht verstanden? Und man kann gegen Pfeiffer manches einwenden, aber er hat kein Gutachten im Fall Sebnitz erstellt.
März 20th, 2010 at 10:35
Irgendwann will man das dann auch einmal real tun und nicht nur vor wehrlosen Studenten.
Da ist wohl was dran. In der Uni hatte ich oft das Bild vom Prof. als Sektenführer und den Studenten als brave Sektenmitglieder. Besonders in Vorlesungen bzw. Fächern wo es keine Diskussionen geben soll (darf), wird einfach alles geschluckt und brav mitgeschrieben. Kritische Studenten werden immer seltener.
Profs sollten in den Unis schon kritisch hinterfragt werden. Aber wir beten den Sozialstatus der Leute ja an wie eine Götze: “Boah, der ist Prof. Dr. sowieso – der hat sicher Ahnung und weiß Bescheid”. Wir sehen ja wieviel Ahnung so einige wirklich haben, nämlich keine.
März 20th, 2010 at 10:36
Nun ja, der Pfeiffer – wenn er aber doch immer gefragt wird… Und so blöd wie im FR-Interview ist er doch gar nicht!
Das FR-Interview scheint mir nämlich seltsam ge- oder verkürzt. Die dort genannten Äußerungen habe ich vorige Tage im DF gehört. Da ging es aber um die neuen Kontakte zwischen Hells Angels und rechter Szene inkl. NPD und um die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Gruppen. Dort sprach er u.a auch die gemeinsame Vorliebe für bestimmte Spiele an, die er aber nicht als ursächlich bezeichnete. Darüberhinaus äußerte er sich zur seltsamen Schizophrenie von Hooligans – und daraus stammt das o.g. Zitat, von Rockern war da gar nicht mehr die Rede (wie in der FR-Fassung).
Und zum Fall Sebnitz. Damals gab Pfeiffer lediglich eine Stellungnahme zur rechten Gewalt. Ein Gutachten zum Fall hat er nicht erstellt. Die von Michael Mugge erinnerten falschen Einschäzungen waren verfrühte Annahmen der Staatsanwaltschaft.
März 20th, 2010 at 11:41
Ja, die NPD rekruetiert natürlich auch mit Vorliebe Killerpsieler. Und Rockmusiker. Deshalb rennen die auch mit Fahnen (Capture the Flag) und Trommeln durch die Gegend.
@Black Pie: Welchen Teil meiner Ausführungen hast du nicht verstanden?
März 20th, 2010 at 11:56
In der Tat jeder dieser Gehirnjogger, Professoren und sonstiger Experten scheint seinen Dünnschiss in den Medien zum besten zu geben, von der Materie keine Ahnung aber wenigstens was gesagt!
Wird Zeit denen mal zu sagen, wer die überhaupt bezahlt!
März 20th, 2010 at 16:07
“Wir sehen ja wieviel Ahnung so einige wirklich haben, nämlich keine.”
Erich Fromm, Haben oder Sein
Wissen [zwischen Haben-Orientierung und seienden Menschen]
Der Unterschied zwischen den Existenzweisen des Habens und Seins auf Gebiet des Wissens, drückt sich in den Fromuilierungen “ich HABE Wissen” und “ich WEIß” aus. Wissen zu haben heißt, verfügbares Wissen (Informationen) zu erwerben und in seinem Besitz zu halten; Wissen im Sinn von “ich weiß” ist funktional und Teil des produktiven Denkprozesses.
….
Das höchste Ziel der Existenzweise des Seins ist TIEFERES WISSEN, in der Existenzweise des Habens jedoch MEHR WISSEN.
…
“Unser Bildungssystem ist im allgemeinen bemüht, Menschen mit Wissen als Besitz auszustatten, entsprechend etwa dem Eigentum oder sozialen Prestige…”
Einfach mal wirklich verstehen lernen, dann ist es einem nur noch lächerlich mit welcher Selbstgerechtigkeit das Wissen als Besitz und damit als Machtfaktor mißbraucht wird. In allen Beziehungsgeflechten wird Information als Wertvoller erachtet als Erkenntniss. Die angewandte Erkenntniss wird oft sogar bekämpft, weil sie zur Reduktion von Macht beitragen könnte, also bestehende Machtverhältnisse angreift.
Wer einen oder mehrere akademische Grade HAT, hält sich demzufolge (Wenn er Habentyp ist) für einen geistreichen Menschen. Wer aber ein geistreicher Mensch ist, braucht keinen akademischen Titel HABEN, er IST Kraft seiner Handlung, seines authentischen Strebens nach Erkenntnissen ein geistreicher Mensch.
Jetzt kann wer Fromm verstanden hat, Menschen mit Haben-Orientierung, auch Professoren und sogenannte Wissenschaftler oder gebildete Leute, die ebend keine SIND, als Hochstapler und Aufschneider klassifizieren.
Ein Titel ist viel Wert, aber wenn das Wesen eines Menschen rein auf Haben ausgerichtet ist, wird er kaum wirklich etwas (er)schaffen, sondern nur seine Illusionen, die ihn treiben leben und sich im Reichtum seines sozialen Status sonnen.
März 21st, 2010 at 09:14
Man darf nicht vergessen, das dieser Knilch knallharte wirtschaftliche Interessen erfolgt! Er hofft nach wie vor den lukrativen Job des Jugendschuetzers uebernehmen zu koennen! Die “FSK” steht dabei fuer ihn an erster Stelle, was seine monetaeren Interessen angeht. Das ist immerhin um ein Millionen-Budget.
Die bekloppten Schweizer haben uebrigens ein Gesetz erlassen, welches ein umfangreiches Verbot fuer den Verkauf und die Herstellung von ‘Killerspielen’ vorsieht. Bin gespannt, ob die Helevetier auf die Barrikaden gehen.