Verantwortlicher Journalismus berichtet – und produziert die Nachrichten nicht selbst. Im Fall Ratzinger gegen die Muslime heißt das: Ratzinger ist real, “die Muslime” sind es nicht, und es gibt schon gar keine Reaktionen “der Muslime” auf den Vortrag des Papstes. Was da gequatscht wird, bezieht sich auf die Kameras und die Mikrophone, die dem Pöbel gereicht werden und hat nichts zu tun mit einem Beitrag zum innerchristlichen Diskurs. Es steht dabei auch nicht zur Debatte, ob jemand Schriften aus dem Spätmittelalter zitieren darf. Es steht auch nicht zur Debatte, ob jemand “beleidigt” ist. Die da krakelen, sind eh immer beleidigt, das darf uns aber nicht interessieren. So lange die christlich geprägten Kulturen noch meilenweit von dem Nihilismus gerade derjenigen enfernt sind, die Menschen anderer Kulturen als so minderwertig betrachten, daß man sie töten darf, will ich das Wort “beleidigt” nicht lesen. Ich will keinen Pöbel im Fernsehen sehen. Ich will keine aufgeregten Kommentare und Relativierungen lesen. Dieser Schwachsinn ist keiner Reaktion Wert, geschweige denn der ewigen Anstachelung durch westliche “Journalisten”. Gebt Ruhe!