Bislang fehlte mir noch das Quentchen Kompetenz, das weniger gutmeinende Kommentatoren mir gelegentlich unterstellten, aber das wird sich bald einstellen. Ich werde ab April arbeitslos sein. Da fährt mir eine Westerwelle durch Mark und Bein, ich werde faul und unnütz sein.
Zwar darf ich mich noch darauf berufen, als zukünftig ehemaliger Spaghettiträger entlohnter Leistung von meinen Versicherungsbeiträgen zu leben, aber das kann sich bekanntlich ändern. Als jemand, der ohnehin nicht glaubt, daß mein Erwerb und mein kaum vorhandenes “Eigentum” in irgend einer Dimension “verdient” ist, war ich auch als Lohnvieh schon unmoralisch im Sinne der “Freien”, die sich mit dem identifizieren, was sie sich angeeignet haben.

Gar nicht so schlecht finde ich das sogar. Die Jahre waren ohnehin gezählt, die ich noch ausgehalten hätte. Im ausgetrockneten Reparaturbetrieb der von den Kommunen zu finanzierenden sozialen Verwerfungen, die als “Kinder- und Jugendhilfe” firmieren, ist mancher Job auf Dauer unerträglich. Wenn 80 Prozent der Energie in die mühsame Aufrechterhaltung der professionellen Distanz fließen, wo andere längst aufgegeben haben oder wieder andere glauben, sie könnten endlos fordern, weil sie “ihr Recht” über das aller anderen setzen, ist eine Atempause mehr als willkommen.

Noch habe ich keine Angst. Noch kann ich etwas Neues anfangen. Ich habe tausend Ideen, von denen allerdings keine so ausgereift ist, daß ich zuversichtlich wäre, sie erfolgreich umsetzen zu können.
Vielleicht braucht ja jemand einen Redenschreiber? Oder noch ein paar griffige Überschriften? Die könnt ihr ja gern auch weiterhin gratis abgreifen, wenn ihr mich dafür nicht drangsaliert. Das Leben könnte einfach sein.