Jacob A. Frenkel, Vorsitzender von JPMorgan Chase, stellt die Frage der Fragen:

Wollen wir wieder da landen, wo Margaret Thatcher begonnen hat?

Nein, das wollen wir nicht. Dreißig Jahre Deregulierung, Blasenbildung, obszöne Gewinne, Wirtschaftskrise (latent und manifest) und Haftung der Steuerzahler kann man nicht von heute auf morgen einfach einstampfen. Das war nämlich noch lange nicht alles. Deregulierung ist auch nicht das Problem. Das Problem sind überbordende Staatschulden. Man kann noch so viel sparen, um die giftigen Geschäfte der Schwerreichen abzufedern, da wäre es doch unerhört, wenn ein neuer Staatskommunismus die neoliberale Party schon stoppte.

Dies ist die einhellige Meinung derer, die reichlich nehmen und dafür reichlich gegeben bekommen. Andere Meinungen gibt es inzwischen aber auch. Ein kleiner Unfall der Geschichte brachte den US-Präsidenten (ein Schwarzer) und den französischen Präsidenten (irregeleiteter Selbtdarsteller) auf die Palme. Deren übertriebene Aufregung können weder die Experten des Besserverdienens verstehen, noch die Wirtschaftskompetenten aus den marktliberalen und neokonservativen Parteien. Sogar Europas moderne Sozialdemokraten waren zuletzt noch dafür. Warum plötzlich diese Aufregung? Haben nicht alle gut daran verdient?

Die Staatschefs in ihrer Selbstvergessenheit neigen ein wenig zur Hysterie derzeit und verweigern den Denkern und Lenkern der Weltwirtschaft den nötigen Respekt.
Ganz Gallien? Nein. Kräftig gegen den Trend stemmt sich die visionäre Kanzlerin mit ihren Partnerprinzip “perfekt passiv”, die sich in Davos ganz folgerichtig von ihrem Chef vertreten läßt. Josef Ackermann läßt dort zwar auch nur Luftblasen ab, zum glück platzen die aber immerhin, ohne größeren Schaden an Börsen und Banken zu verursachen.

Es gibt also, zumal für Investoren in Deutschland, keinen Grund, zur Bank zu rennen und die Einlagen in Sicherheit zu bringen. Alles bleibt, wie es ist. Nicht zuletzt dank des kondebilen Gespanns aus der Deutschen Bank und ihrer Tochterfirma “Bundesrepublik”.