Tina Merkel karseiert es besser
Posted by flatter under PolitikKommentare deaktiviert
28. Jan 2010 0:15
Während selbst der afghanische Westpol Karsai davon spricht, daß ein Truppenabzug bis 2014 gelingen sollte, läßt sich Merkel da gar nichts sagen, es sei denn von jemandem, der etwas zu sagen hat in Afghanistan – wie der US Präsident oder zumindest seine Generäle.
Die grandiosen Argumente, die sie liefert, sind die Struck-Doktrin, Nine-Eleven und natürlich “There Is No Alternative”. Zu was es eine Alternative gibt oder nicht, mag sie nicht sagen, das wäre schließlich ein “Alleingang”, den es erklärtermaßen “nicht gibt”.
Keine Ahnung, keine Meinung, keine Entscheidung. Tun, was vom “Bündnispartner” verlangt wird und dabei so lange herum eiern, daß es am Ende aussieht, als habe es einen Entscheidungsprozeß gegeben. Es geht ja auch bloß um Krieg. Selbst das Wahlvolk, das seit mehr als acht Jahren mit dummen Sprüchen abgespeist wird, sieht Alternativen und ist entschieden dagegen. Das Volk regiert aber ebensowenig wie die Kanzlerin und hat dabei noch weniger zu sagen. Doppelt Pech gehabt.
Seit acht Jahren war Gelegenheit zu tun, was jetz mit ein paar hundert Soldaten mehr neu angekündigt wird. Ist es ehrlich oder kriminell, wenn ein “Termin” zum Rückzug noch immer nicht auch nur in Erwägung gezogen wird? Seit Jahren wurde doch so getan, als laufe längst das, was das Frischfleisch der Bundeswehr angeblich in den nächsten Jahren anpacken soll. Ein paar Leute mehr zum Töten und Sterben, das kann hinkommen, aber der neue Aufbau Ost-Südost am Hindukusch ist eine platte Lüge.
Ein Außenministernchen haben wir auch, das sagt auch etwas dazu:
“Die Überbetonung des Militärischen sei ein Fehler gewesen“.
Jahrelang war von Brunnenbohren und der Polizei-Ausbildung die Rede, das war also eine “Überbetonung des Militärischen”? Jetzt kommt Westerwelles “Strategiewechsel”, von dem wir ebenfalls wissen, daß von nun aber ganz bestimmt Polizei ausgebildet wird und daß wir den Taliban ein sattes Trinkgeld geben, wenn sie dafür versprechen, die anderen nicht zu töten. Geniale Idee. Hat Herr Westerwelle sich einmal damit beschäftigt, wieviel Geld die USA seit Jahrzehnten den verschiedenen Parteien haben zufließen lassen? Hat er eine Ahnung, was in Afghanistan mit dem Drogenanbau verdient wird? Weiß er, was daraus resultiert, daß jeder Drecksack dort sich die Taschen vollstopft und wie lohnenswert es im Vergleich dazu ist, sich für den Aufbau der Infrastruktur abzumühen?
Das Desaster könnte nicht größer sein. Angesichts der Planlosigkeit und der kognitiven Insolvenz der angeschlossenen Regierungsdarsteller sind die einzigen Profis vor Ort diejeingen, die einen Krieg zu führen haben. Nicht der armselige Haufen tapferer deutscher Brunnenverteidiger, aber diejenigen, die sich damit auskennen. Zu denen gibt es keine Alternative. Es sei denn die, diesen mörderischen Unfug nicht mehr mizumachen.
Januar 28th, 2010 at 00:48
Was … ja, was soll man auch noch dazu schreiben? Das Morden und morden lassen ist “gottgewollt” und unsere “heilige Pflicht” scheint sich das Merkelin zu sagen.
Während selbst innerhalb der Kirchen der Widerstand gegen die anhaltende Intervention in diesem armen Land anwächst, scheren sich unsere “kristlich-sozealen” und “demokratogogischen” Parteien nebst dem freiheitsliberalistischen Schwesterchen im rosa Tútú ein rektales Endprodukt um ihre namensverpflichtenden Werte.
Man möchte sie allesamt höchstselbst an vorderster Front bis zum Halse in den staubigen Grund und Boden der kargen afghanischen Landschaft pflanzen, dmit sie unser aller heilig Vaterland mit einer Mauer aus ihren Betonköpfen darselbst verteidigen können.
Wir wissen zwar aus der Vergangenheit, dass Schutzwälle und Mauern ihre Zwecke zumeist nicht erfüllen (eine unrühmliche Ausnahme bildet die noch immer häufig anzutreffende innerdeutsche Mauer in den Köpfen der Leute) — aber bei diesem fundamentalen Klotz versammelter Betonitis im Geiste wird ganz sicherlich so manchem Taliban-Schaffner der Trillerpfiff in der Wasserpfeife gefrieren.
Januar 28th, 2010 at 01:01
Es geht in Afghanistan eigentlich nur noch um die Wahrung des Gesichtes. Es soll auf jedem Fall verhindert wersen, das sich solche Bilder, wie die vom Abzug der USA aus Saigon b.z.w.der Abzug der Russen aus Afghanistan, nochmals wiederholen.
Und es soll sichergestellt werden, das sich die einzelnen Gruppen die Macht erst nach einer gewissen Schamfrist ausschiessen.
Januar 28th, 2010 at 01:03
[...] Da hat sich wohl Kollege flatter über den selben Mist zur selben Zeit aufgeregt. Außerdem ist Westerwelles Abwrackprämie kein Präzedenzfall: schon früher gab es wohl [...]
Januar 28th, 2010 at 08:42
Eigentlich kann man Wetten darüber abschließen, wie lange Karsei überlebt, nachdem der Truppenabzug 2013/14/15 stattgefunden hat. Nadschibullah, der durch die Russen eingesetzte Satrappe hat immerhin 3 Jahre nach dem Abzug geschafft…
Es ist in praktisch jedem Bereich zu sehen und von Tag zu Tag erschreckender, mit welcher Inbrunst sich der Westen einst in diesen Krieg gestürzt hat und und nun – oh wunder- es läuft nichts so wie gewollt. Man züchtet tagtäglich neue Extremisten, evtl. wird irgendwann in Zukunft ein Afghane wirklich mal an einem Anschlag beteiligt sein (bisher war dies keiner an keinem Anschlag).
Kummuliert hat allein die Amerikaner ihr Einsatz in Afghanistan und Irak offiziell über 1,1 Billionen (!) Dollar gekostet, Verbündete nicht eingerechnet (für D dürften es so 15-20 Mrd. Euro sein). Man stelle sich einmal vor, diese Mittel wären Aufbau- und Infrastrukturmittel gewesen… Taliban oder ein Sadam Hussein wären für Bruchteile dieser Summen hinweggefegt worden und es gäbe vermutlich stabile Staaten mit friedlichen Einwohnern, unter Umständen sogar eine Demokratie nach westl. Vorstellungen. Aber man hat sich für einen Krieg entschieden, der nicht gewonnen werden kann.
Stattdessen ist man nur noch damit beschäftigt das Gesicht zu waren. Ein einfaches “Mehr” der immer selben Medizin, war schon immer das Motto von Merkel&Co. Jetzt ist man aber auch noch so gefangen, dass man beim im Kreislaufen 3 Schritte vor und 2 Schritte zurück macht: Weder erfüllt man die Forderungen der NATO zur Gänze, noch wird der offene Bruch gewagt.
Merkel at it’s best…
Januar 28th, 2010 at 09:04
man darf nicht den einfluss der qualitaetsmedien auf das wahlvieh vergessen. die ‘landser’-berichterstattung einiger, erinnert and frueher und laesst so mach einen, sich vor nationalstolz einnaessen.
Januar 28th, 2010 at 10:48
Alles Ersatzbefriedigung.
Wenn man schon den Kuemmeltuerken um die Ecke und sein islamistisches Betraeumchen nicht los wird, weil die linksradikale Meinungsdiktatur das verhindert,
dann sollen wenigstens ein paar von Mahmuds Bruedern und Schwestern weggebombt werden.
Haben ja ohnehin alle vor, sich im Hofbraeuhaus selbst in die Luft zu sprengen!
Gott mit uns.
Januar 28th, 2010 at 22:17
Gottseidank bekommen wir Rat aus Übersee:
Deutschland muss erwachsen werden
von Marcia Pally, Dozentin für Englisch an der New York University
Deutschland gebärdet sich wie ein Mann, der erstmals Vater wird: ängstlich und unsicher. Dabei kann er es doch. Er muss es nur tun, gerade in Afghanistan.
…
Deutschland kann nicht länger nirgendwo sein
Reife politische Akteure können sich den Luxus, nur unbestreitbar Gutes zu tun, nicht leisten. Sie müssen unter erbärmlichen, unklaren Umständen agieren, wo es keine guten Entscheidungen gibt, und es so gut machen, wie es eben geht. Wenn die Deutschen also die Guten sein wollen, bedeutet „gut“ jetzt diese schmutzige Verantwortung.
…
https://debatte.welt.de/kommentare/186336/deutschland+muss+erwachsen+werden
So entwickelt man also aus schrägen Metaphern dubiose Argumente.
Januar 28th, 2010 at 22:37
Dunning–Kruger effect
The Dunning–Kruger effect is a cognitive bias in which “people reach erroneous conclusions and make unfortunate choices but their incompetence robs them of the metacognitive ability to realize it”.[1] The unskilled therefore suffer from illusory superiority, rating their own ability as above average, much higher than in actuality; by contrast the highly skilled underrate their abilities, suffering from illusory inferiority. This leads to a perverse result where less competent people will rate their own ability higher than more competent people. It also explains why actual competence may weaken self-confidence because competent individuals falsely assume that others have an equivalent understanding.
…
https://en.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger_effect
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Dann kombiniere man das mit dem Peter-Prinzip:
„In a hierarchy every employee tends to rise to his level of incompetence.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip
Dann gebe man eine Prise Narzissmus, Klüngelwesen und Statusfixierung zu, und fertig ist das Gebräu.
Nur: Was tun?
Man kann an den Jammergestalten (Oettinger, Stoiber —und und und– mit gutem Recht herumkritteln wie man will, es ändert sich nichts.
Man muss am SYSTEM etwas GRÜNDLICH ändern.
Das ist aber schon dermassen verwachsen, dass man die Axt SEHR tief ansetzen muss.
Da verlässt den Dichter die Inspiration und er entwickelt finstre Gedanken.
Januar 28th, 2010 at 23:29
Was unser Aussen-Narr Westerwelle offenbar noch nicht verstanden hat:
Die Afghanen haben -wenn irgendeine- eine STOLZ-Kultur, die von den örtlichen Schlawinern (warlords) zum eigenen Vorteil instrumentalisiert wurde.
Und jetzt will er die kleinen Krieger zu Hartz IV-Empfängern machen.
(Gut parodiert von Christoph Süß, heute in Quer. Deutsche Areitslosenbürokratie als neuer Exportschlager))
Dass hier irgendwas nicht stimmt, sollte doch auch einem intellektuell mässig ausgestatteten Aussenminister-Darsteller auffallen.
Die Taliban waren (und sind) strikt gegen Opium-Produktion.
Heute ist das ein ca 30Mia$ Geschäft, betrieben durch die warlords.
Der Westen müsste also gegen diese 30Mia$ bieten.
Das ist wie Poker.
Eine Idee, die ich in einem US-blog gelesen habe, war, das ganze Roh-Opium einfach aufzukaufen und zu vernichten. Was vermutlich so nicht funktionieren wird.
Aber man bekommt eine Vorstellung, um welche Beträge es geht.
Das Opium wird mittlerweile in Afganistan vorverarbeitet (höhere lokale Wertschöpfung)und über die ehemaligen südlichen Sowietrepubliken, dann über Russland in den Westen transportiert.
Das ist eine Wertschöpfungskette.
UND sollte den westlichen Institutionen gut bekannt sein.
Dabei stellt sich die Frage:
Wieso wird dieses Urproblem nicht systematisch angegangen?
Berücksichtigt man die loss-of-life Aversion des Westens, die ungefähr 100:1 ist, kann man sich einfach ausrechnen, dass die Befriedungskosten für Afganistan in der Grössenordnung von 3000Mia$ liegen.
Zugegeben, das ist eine sehr simple Rechnung,
aber sie ist näher an der ‘Realität’ als der Hartz IV-Ansatz unseres Herrn Aussenminister bzw unseres Herrn Kriegsministers, von unserer Kanzlerin ganz zu schweigen.
Januar 28th, 2010 at 23:34
sorry: Afganistan= Afghanistan. Mein ‘h’ klemmt.
Januar 29th, 2010 at 08:28
Sry, folks, betreffend AfPak (und Europa) sind wir halt auseinander, bin ich halt das Omegahuhn. Kann ich mit leben.
Ich will halt nich, dat dat gleiche Spiel nur mit vertauschten Rollen gespielt wird. Wir werden ja sehen – und alle Kritiker heute haben ja auch schon ‘n gutes Argument (wie’n passe-partout) für ungute Entwicklungen später: “Ja, es wurde auch viele Jahre alles falsch gemacht …” Ich hab’ auch ‘n passe-partout: “Menschen, durchschnittlich einssiebzig hochgestapelte Zellhaufen …”
Wat soll die inhaltsleere Diskussion um einen Termin, einen Termin, einen Termin? Januar 2009, um 14:30 h! Wenn wir jezz 2 Jahre rückwärts fahren müsste dat doch zu schaffen sein, oder?
Beste Grüße