Die Deutsche Telekom erfreut ihre Anleger heute mit einer Gewinnwarnung. Darauf reagiert sie mit altbekannten Strategien. Ganz toll marktwirtschaftlich einereits, indem sie “sparen” will. Sie heißt “Deutsche” Telekom, und darum ist das ganz logisch. Sparen hilft nämlich immer. Seit Jahrzehnten wird in den Konzernen Geld verschwendet, zahlt man brutal hohe Löhne an irsinnig viele Arbeiter. Deshalb können sie auch seit zwanzig Jahren ständig Leute rausschmeißen, wenn die Bilanzen nicht so rosig ausfallen. Weiter so!
Auf der anderen Seite kennen wir die “Telekom” aber auch als einen Ex-Monopolisten, der dementsprechend auftritt. So will man auch an dieser Front kämpfen und den Ausbau des VDSL-Netzes stoppen, was für viele Menschen bedeutet, weiter in der telekommunikativen Steinzeit zu leben. Das Argument ist klar: Die Investitionen sind hoch, und wenn es ganz dicke kommt, könnte die Konkurrenz auch davon profitieren.
Furchtbar, diese Konkurrenz: Wer einmal die Preise für Festnetzanschlüsse und Telefonkosten, DSL, Flatrates, Anschlußgebühren und spezielle Angebote vergleicht, wundert sich nicht, daß andere Anbieter mächtig aufholen. Wer vom Service der Telekom abhängig ist und sich etwa einen Monteur leistet, braucht ein starkes Herz, wenn die Rechnung kommt.
Daß die Konkurrenz im Bereich Service alles andere als gut ist, weiß, wer einmal die Hotline seines Festnetzproviders angerufen hat. Aber das nimmt man in Kauf, wenn der Preis stimmt. Hier wäre die Chance für die Männer in Magenta: Würde die Telekom ihre Infrastruktur für besseren und bezahlbaren Service nutzen und wäre sie nicht wesentlich teurer als mancher Konkurrent, könnte sie glänzend dastehen. Aber das wäre eine Verbesserung auf der Angebotsseite, und derlei haben deutsche Manager in ihren Kostensenkungsstudiengängen leider nicht gelernt.