Feinsinnige Satire bietet die “Zeit” heute in einem Posting, das als Meldung zu spekulativ und als Artikel zu wenig informativ ist. Die Wortwahl ist großartig, obwohl damit zu rechnen ist, daß die kunstvoll darin eingewobene Ironie purer Zufall und eben keine Absicht war. Mark Schieritz durfte ein paar Zeilen tippen, hier das Resultat:

Künftig könnten Banken für staatliche Rettungsaktionen stärker zur Kasse gebeten werden. Die Bundesregierung diskutiert bereits konkrete Modelle.

Wo andere längst die Kelle schwingen und sie der Kanzleuse um die Ohren hauen, um ihr die Untat ihrer Untätigkeit strafend deutlich zu machen, kratzt Herr Schieritz mit dem Skalpell ein wenig an der Hornhaut des Sitzfleischs. Ei, wie das kitzelt!
Die Kombination “diskutiert bereits” ist vom Besten, das das deutsche Kabarett bislang zur Deregulierung beigetragen hat. Wenn das so weitergeht, werden nach der übernächsten Dauerkrise ernsthafte Konsequenten angedroht. Dann brennt aber der Baum im Hause Ackermann!