Der drittklassige Science-Fiction-Autor und erstklassige Sektengründer Ron L. Hubbard wirft einen langen Schatten unter der tiefstehenden Sonne des deutschen Bildungssystems. Seine Jünger unterwandern die deutsche Schülerschaft. Mit Nachhilfeangeboten wollen Scientologen arme Pisaschwächlinge manipulieren, auf daß sie die Lehre des großen Philosophen (“Make money, make more money!”) hören und verbreiten. Diese Form organisierter Gehirnwäsche kennt man sonst nur von einer Institition, die die Herrschaft von Männern in Frauenkleidern propagiert und sich für ein weltweites Verbot von Kondomen einsetzt. Oder von der Klingeltonmafia. Alles im grünen Bereich, möchte man meinen.
Ist Panik angebracht? Erst einmal bis zehn zählen, denn Scientology hat nichts zu bieten, das sie attraktiv macht. Wer ernsthaft glaubt, Kinder und Jugendliche würden sich von dem Dianetik-Gefasel der abgebrochenen Titane beeindrucken lassen, kennt wohl keine mehr. Und wenn Scientology auf die Idee kommt, Kinder so auszubeuten wie ihre Mitglieder unterer Ränge, hätte man eine feine rechtliche Handhabe gegen die Organisation. So what?