Versenken Sie das rote Wrack
Posted by flatter under PolitikKommentare deaktiviert
15. Jan 2010 1:00
Politiker müssen Ziele haben. Wenn man sonst keine hat, mehrt man halt den Schaden beim Gegner. Was “Sozialdemokratisierung” heißt, wird allmählich deutlich, wenn man sich anschaut, was die offenbar gelangweilten und sonst eben planlosen Regierungstruppen veranstalten. Die Geschwader der FDP tun einfach im Glauben an zünftige Klientelpolitik, was sie immer tun: Sinnfrei ihren Götzen dienen und möglichst hohe Verluste in der Zvilbevölkerung verursachen.
Die CDU will viele Stimmen. Von allen. Die SPD hat vorgemacht, wie man ohne Programm ziemlich lange regieren kann und sich keine Sorgen um die Zukunft macht. Das kann die CDU auch. Mit dieser Taktik kann sie die ehemals neuen Stammwähler der SPD einfangen, die zuletzt etwas anderes gewählt haben. Immerhin könnten einige wenige doch noch versehentlich ihr Kreuzchen in der zweiten Reihe gemacht haben, und das sind diejenigen, die ihr auch noch genommen werden müssen. Sollte Gabriels Resterampe also, worauf man durchaus spekulieren kann, die alte Wählerschaft nicht mehr ansprechen können, stünde mit der neuen christlichen Beliebigkeit ein weiterer Sargnagel für die Kiste zur Verfügung, in der die Sozen zur Hölle fahren sollen.
Blöd nur, daß Särge bei einer Seebestattung noch immer keine Konjunktur haben. Selbst verbrannte Parteibücher finden ihren Platz eher in einer Urne. Aber wer im im Glauben ans Wachstum unerschütterlich sein will, sieht hier sicher einen neuen Markt.
Der umweltfreundliche Wachstumssargnagel für alle, liberal in der Anwendung, Symbol für die posthume Bewahrung der Schöpfung, links und rechts eingeschlagen ins Leichentuch oder die Urne, rustikal aber dennoch modern. Irgendwie sind wir alle Sozialdemokraten, das sagt schließlich die Presse, und am Ende meist ziemlich tot. Wem das Leben der anderen so egal ist, kann sich den Tod ins Leben holen, ein bißchen Krieg spielen hier, ein wenig kaputt machen da und sich aufs Jenseits freuen.
Die Leere vom Hirn bis in den Zettel am Zeh durchweht eiskalt das bleischwere Tagesgeschäft. Bewahrung der Erschöpfung bei völliger Tatenlosigkeit ist eine furchtbare Bürde. Nicht einmal der verdiente Ruhestand als volltrunkener Redner auf Veranstaltungen von Versicherungskonzernen und Energieriesen kann einen noch recht motivieren. Der Altministercontainer steht schon gähnend offen. Man hält sich ein wenig bei Laune und spielt “den anderen was wegnehmen”. Stimmen von der SPD sollen es sein. Irgendwie traurig, aber wer gewinnen will, muß halt schauen, daß andere verlieren. Auch wenn sie längst unter dem Tisch liegen und modrig riechen.
Januar 15th, 2010 at 13:37
Die christdebilen Undertaker gieren auf die Leichen von der Resterampe, die Gafferkulisse der Wahlzombies steht Spalier, sinnfrei, aber amüsant, dem Sensenmann entgehen aber alle nicht.
Januar 16th, 2010 at 11:27
Bei Ihren öffentlich Auftritten riechen für mich fast alle Vertreter irgendwelcher Farben ein wenig modrig, einige stinken sogar gen Himmel….
Die kalte Witterung verdeckt mangels Luftaustausch zur Zeit so manches, aber wenn es wärmer wird, kommt der Gestank mit neuer Frische nach oben und wird seine Opfer finden.
Januar 16th, 2010 at 14:10
Grober Fehler, Feynsinn, diese SPD hatte und hat seit den Tagen dieses Gossen-Schröders immer ein Programm, eines, welche sie aber nie an den großen Nagel gehängt haben, bzw.es betrügerischerweise als “eigenes Reformprogramm” ausgegeben haben, es war und ist das 100% Programm der INSM, der Bertelsmannstiftung – kurzum: des Kapitals!
Januar 16th, 2010 at 14:51
@Bakunin: Kann man so sehen. Wenn man andererseits bedenkt, was im geschriebenen Programm stand, hebt sich das quasi auf. Und ich möchte auch nicht alle die in Vergessenheit geraten lassen, die wegen Schröder ausgetreten sind oder auf die Zähne gebissen haben (zum Beispiel die Bochumer, die wenigstens Clement verjagt haben). In der Summe finde ich das ganz schön planlos.
Januar 16th, 2010 at 15:22
@flatter: Wir sollten uns nur daran erinnern, dass sich dieser einst praktisch von der gesamten SPD gefeierte und hochgejubelte Gossen- “GERD” höchtspersönlich öffentlich über Parteiprogramme(“Gedöns”) und Wahlkampf- “Versprechen” lustig gemacht hat – ohne DAMALS einen Proteststurm in dieser SPD zu entfachen.
Wo bliebe Damals z.B.der “Aufschrei” der angeblichen “Parteilinken” Schreiner, Nahles & Konsorten?
Diese Partei ist tot, nur noch ein “stinkender Leichnam” (ROSA LUXEMBURG 1918)
Man kann nur hoffen, dass DIE LINKE nicht eines Tages auch so traurig endet!
mfg Bakunin
Januar 17th, 2010 at 02:42
Weil es so schön passt, ein Kommentar dazu von mir zu einem Interview mit dem Juristen, Politikwissenschaftler und Redakteur Albrecht von Lucke:
“Zur SPD ist alles gesagt. Diese Partei, deren Funktionäre sich vom Neoliberalismus haben unterwandern lassen, zählt seit weit über 10 Jahren nicht mehr zur “Linken”. Dasselbe gilt für viele andere einstmals sozialdemokratische Parteien in Europa. Überall sitzen bis heute (!) Führungspersonen an der Spitze, die alles Sozialdemokratische (“Linke”) nicht nur vermissen lassen, sondern – soweit noch in Regierungsverantwortung – diametral handeln. – Eine SPD in Deutschland, die sich nicht endlich von den unsäglichen Schröder- und Merkel-Jahren und all den schlimmen Taten distanziert, die sie vollbracht und mitgetragen hat, wird natürlich auf absehbare Zeit keine Wähler mehr finden. Wer soll diese Partei des Kapitals mit ihrem schäbig blätternden roten Anstrich denn auch wählen? – Die SPD ist in der Postdemokratie längst angekommen und handelt entsprechend. Solange kein radikaler Wandel stattfindet (und der ist nirgends in Sicht), bleibt diese Partei, was sie allerspätestens seit Schröder war: Eine blendende und verblendete Verräterpartei, die ihre eigenen Wähler geschlachtet hat und das auch weiterhin vorhat. Also nichts anderes als die CDU, die Grünen und natürlich die FDP.”
https://narrenschiffsbruecke.blogspot.com/2010/01/der-soziale-frieden-in-deutschland-ist.html