Der Ex-Chefredakteur des Maanger-Magazins schreibt Sätze, die bis vor kurzem beim “Spiegel” noch mit Hausverbot sanktioniert worden wären, zum Beispiel:

Notwendig wäre: die gewaltigen Banken-Imperien zu zerschlagen, um die Risiken handhabbar zu machen (…);
Was derzeit bei den globalen Bemühungen um eine neue Finanzarchitektur passiert, ist die bevorstehende Kapitulation demokratischer Regierungen vor der Macht des Geldgewerbes.”

Bei einigen schlägt inzwischen die Erkenntnis zu, leider scheint dieses Phänomen zuallermeist von Altersweisheit geprägt zu sein. Was noch etwas zu sagen hat (nicht nur beim Spiegel, bei dem die Dilettanten-Elite durchaus noch das Zepter schwingt), schwebt hingegen noch immer in Blasen durch die Luft, bis sie halt platzen.
Nicht nur die Ackermänner, sondern ebenso schlecht die von ihnen gedungenen Haushaltsroboter der Leistungsträgergilde schwafeln und entscheiden uns nach wie vor um Kopf und Kragen – wobei es selbstredend zuerst diejenigen trifft, die wiederum gar nichts zu melden haben.

Die Bundesregierung verzichtet auf Steuereinnahmen vom Klientel der FDP, plant dafür aber Besteuerungen, Gebühren und Sozialabgaben, die bald den letzten Normalverdiener davon überzeugen werden, lieber zu Hause zu bleiben und sich in den Krieg mit der “Agentur”, den ARGEn und anderen Ärgernissen zu stürzen.
Ein sogenannter “Wirtschaftswissenschaftler”, der nichts weiß, keine Ahnung von Wirtschaft hat und nichts schafft außer regen Besuch in den Darmausgängen der Geldgewaltigen, bereichert die Welt um ein weiteres Glanzstück skurrilen Irrsinns.

Eine “Ethik-Steuer” will Ulrich Blum, den die Taz “Ökonom” nennt. Alle sollen Kirchensteuer zahlen, auch wenn sie gar nicht in der Kirche sind. Eine Steuer auf die Steuer, ohne Sinn und Verstand, hauptsache, Erbschaften und Vermögen bleiben unberührt. Mehr Bretter für die Nutten der Geldelite, die sie sich vor den Kopf nageln können! Solche Wissensabschaffer haben den Kehricht der neoliberalen Akademien so verinnerlicht, daß sie schon bei geschlossener Klappe unerträglich stinken – und wehe, wenn sie geöffnet wird!

Blum ist ein wütender Deregulierer, der ganz auf FDP-Linie liegt und ständig “weniger Staat” gefordert hat. Das hieß für seinen Klub übrigens nie, daß sie etwas gegen Steuern und Abgaben hätten. Es kommt ihnen nur darauf an, daß keine Umverteilung des Geldstroms stattfindet, der wie eine fröhliche Fontäne von unten nach oben zu sprudeln hat. Das Volk muß wissen, daß das gut für alle ist, und darum verbreiten solche Experten mithilfe freiheitlich-marktwirtschaftlicher Medien den Auswurf ihrer karg möblierten Schädelkammern emsig über Stadt und Land.

Das Ziel dieser Wissenschaft, die Züchtung menschlicher Champignons, die man in der Dunkelheit Scheiße fressen läßt, ist dann erreicht, wenn selbst die Unterschicht ihrer eigenen Knechtung zustimmt, die Eliten unterstützt und die FDP wählt.
Was sagt man dazu – das ist ja schon so weit!