Sie bleibt nervig: Werbung im Internet. In der Tat gibt es viele Möglichkeiten, sich durch technische Vorrichtungen den Werbekrempel aus den Augen zu halten. Völlig selbstverständlich schalte ich außerdem längst den Lautsprecher ab, wenn ich surfe. Nun haben aber einige aufwendigere Abwehrmaßnahmen ihre Nachteile, und sie wirken auch nicht immer. Schließlich gibt es immer neue Methoden, die bekannten Schutzwälle zu durchbrechen.
Es ist nichts anderes als Spam. Öffne ich je eine Mail, die ich nicht zuordnen kannn? Kaufe ich irgend einen Mist, weil mir jemand schreibt, ich solle das tun? Fällt mir ein Produkt in positiver Weise auf, indem man es mir multimedial in den Schädel prügelt? Wohl kaum. Die Anbieter müssen umdenken: Niemand hat etwas gegen gute Unterhaltung oder wertvolle Information. In diese Form gegossen, stört Werbung dann auch nicht, sondern wird ggf. sogar als angenehm empfunden.
Unerträglich hingegen ist tumbes ideenloses Geschrei der Marke “Hier bin ich, und du willst mich.” So wie etwa alles, das derzeit mit Fußball daherkommt. Oder das ewige Vorzeigen entblößter Körperteile. Vor einigen Tagen fiel es mir auf: Ich besuchte eine Sportinformationsseite und wurde von einer barbusigen Dame empfangen. Routiniert ließ ich sie vom Bildschirm verschwinden und stellte einige Minuten später fest: Titten wirken nicht mehr. Wenn sie mir ein Schwein präsentiert hätten, wäre ich vielleicht eher aufmerksam geworden. Was lernen wir daraus? Daß Schweine ein supi Eyecatcher sind? Die “Kreativen” scheinen so zu denken, und genau darin besteht das Problem. Leider sind ihnen die Schweine nicht eingefallen, und so bleibt es wohl bei den Ferkeleien, die längst keine mehr sind.