Klaus Baum hat bereits gestern auf die neueste Schweinerei bei Schlecker aufmerksam gemacht, über die “Frontal21″ berichtete (Ein Artikel dazu auch in der SZ).

Da kommt einem die Grütze hoch, und das Wort vom “Sozialen”, das sich noch irgend mit Gewinnen oder Wachstum verbinden ließe, zerfällt zu Staub. Da ist nichts mehr sozial, es ist eine unverblümte Orgie der Ausbeutung. Und es wird nicht dabei bleiben. Leute wie Schlecker hören erst auf, wenn die Leibeigenschaft wieder eingeführt ist.
Ich kaufe schon seit Jahren nicht bei ihm ein, aber es ist unbefriedigend, daß immer noch Millionen in seinen Läden einkaufen. Die Verkäuferinnen sollten ihnen einmal erklären, was “Drogerieketten” dort wörtlich bedeutet.

Die Wut würde reichen für Tötungsphantasien, zumindest klirrende Scheiben will man sehen und hören, aber diese Mittel sind nicht die einer Zivilisation und auch nicht meine. Ich frage mich, was ich täte, wenn ich jung wäre, vom Stamme der Twitterer etwa. Würde ich vielleicht zu ganz legalen Aktionen aufrufen? Einfach mal bei Schlecker einkaufen gehen, der Verkäuferin ein Blümchen mitbringen, den Wagen vollknalllen und dann stehen lassen? Und dafür sorgen, daß das bundesweit, was sage ich, im ganzen Universum, Nachahmer findet? Hätte ich noch viele ähnlich schöne Ideen?

Oder wäre ich so wie ich bin, desillusioniert, realistisch, wissend, daß es keine Jugend gibt, die politisch denkt, keine Massen, nicht einmal einen wirksamen Flashmob, eine Fliege im Augiasstall?