Angesichts der Zustände in Hessen, der Fälle Brender und Lochthofen sowie des Minarett-Verbots in der Schweiz kam ich heute sehr ins Grübeln, aber meine feier-geschädigten Synapsen brachten nicht so recht Ordnung ins Chaos. So etwas wie “Hättens’ lieber einen Rechtsstaat oder eine Demokratie?” schwirrte da herum, und alle, die gern nach Volksabstimmungen rufen, sollten sich gut überlgen, ob sie das wirklich wollen. Und unter welchen Bedingungen.

Auch liegt die Bezeichenung “mafiös” in einigen Verflechtungen der endzeit-demokratischen Politikorganisation nahe. Man kann jetzt darüber meditieren, wieviel Gewicht dem Unterschied zwischen gewissen Hessen und dem echten Berlusconi (via) beizumessen ist.

Kaum zu bestreiten ist der auch amtlich beförderte Niedergang des kritischen Journalismus und die fatale Wirkung dieser Entwicklung. In Fieberträumen vom großen Geld deliriere ich über die Gründung einer Journalistenschule und eines auch-Print-Mediums. Ich bin davon überzeugt, daß Qualität noch organisierbar ist und darin eine notwendige Bedingung für eine Demokratie besteht, die dieser Bezeichnung würdig wäre. Wo zur Hölle sind bloß die Förderer einer unabhängigen Öffentlichkeit?