Der Verdacht darf geäußert werden, daß Karl Heinz Weimar persönlich verstrickt ist in das verbrecherische Mobbing gegen Beamte der hessischen Finanzverwaltung. Nach den durch die FR aufgedeckten Vorgängen ist sein Rücktritt das Mindeste, was fällig wäre. Und da er seit zehn Jahren in den Kabinetten von Roland Koch dessen wichtigster Minister ist, müßte dessen Kopf gleich mitrollen.
Wie gesagt: Allein anhand dessen, was bereits öffentlich ist, ist diese Forderung unumgänglich. Vermutlich werden wir noch einiges mehr erfahren, gegen das die bisherigen Erkenntnisse als Bagatelle erscheinen mögen.
Aber Halt: Wir haben es hier mit Hessen zu tun. Ehe der Hesse zurücktritt, wird er erst ein paar Mal befördert. Erst wenn er seine Inkompetenz oder Dreistigkeit in einer Position zelebriert, in der das niemand mehr übersehen kann, hat das im Optimalfall Konsequenzen. Franz Josef Jung hat das immerhin geschafft.
Roland Koch hingegen hat das Zeug zum Bundeskanzler. Oder zum Präsidenten. Oder Gottkaiser aller Deutschen. In Hessen führt er sich längst so auf, dann kann er das auch im Bund übernehmen. Sein letzter Coup, die Absetzung von Nikolaus Brender, ging auch deshalb so geschmeidig durch, weil man von ihm nichts Demokratisches gewöhnt ist. Man stelle sich einmal vor, Andrea Ysilanti hätte in gleicher Manier Peter Hahne verhindert. Alles eine Frage von Macht und ihrer konsequenten Anwendung.
Aber was mäkeln wir herum, wir haben es schließlich mit echten Ehrenmännern zu tun. Karl Heinz Weimar ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Koch gar des großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband. An den großen Orden hat man noch in jeder Epoche diejenigen erkannt, die sich ihre Verdienste mit allen Mitteln erworben haben. “Brutalst möglich” quasi.
November 28th, 2009 at 19:33
Tja, Hessen scheint mir tatsächlich so etwas wie der Versuchsballon zu sein, ob es nicht doch möglich wäre, auf deutschem Boden so etwas wie eine südamerikanische Junta installieren zu können wie z.B. Chile in den 70ern und so…
Scheint zu klappen, das ganze. Mit freundlicher Unterstützung der Wähler in Hessen.
November 28th, 2009 at 20:27
“Scheint zu klappen, das ganze. Mit freundlicher Unterstützung der Wähler in Hessen.”
Nicht aufgepasst? Mit Unterstützung sämtlicher Medien und sämtlicher Parteien, inklusive der Parteien der Wahlgewinner.
Denn das Wahlvotum war gegen Koch.
Koch, der Junge, der nie Freunde gefunden hat, war genau deswegen das asozialste Arschloch, das zu haben war.
Und als solches gewünscht.
Ypsilanti und Scheer hatten für Hessen ein tatsächlich sozial-demokratisches Modell geplant.
Scheer ist hoch gebildet und entsprechend gegen Energie-Monopole. Er durfte unter keinen Umständen Wirtschaftsminister werden.
Ypsilanti ist sehr verständig und entsprechend gegen Klassenkampf von oben.
Sie durfte unter keinen Umständen Ministerpräsidentin werden.
Wir befinden uns im Ausverkauf der politischen Organisationen, ohne, dass es uns bewusst werden soll.
November 28th, 2009 at 22:46
Seit Stunden „duelliere“ ich mich mit der freien demokratischen Welt-online, die meine Beiträge nach kurzer Zeit aus dem Forum nehmen, ein Zustand,der mir nicht neu ist. Mein Freund schüttelt nur noch mit den Kopf, da er so etwas nicht glauben wollte.Schon nur der eine kurze Satz: Besten Dank für die Zensur-verschwindet nach wenigen Minuten.Da die Meinungsmanipulation nicht nur bei der Welt-online zu verfolgen ist, braucht man sich nicht zu wundern, wenn solche Machenschaften, wie im Fall Weimar wahrscheinlich wieder im Sand verlaufen Bedauerlicher Weise glauben viele Menschen nur der manipulierten Meinungsmache, wie sonst könnte sich der Saubermann Koch und seine Gefolgsleute so lange halten.Darum ist es sehr gut, dass es Feynsinn und andere Blogs im Netz gibt, wo unzensiert ein Meinungsaustausch statt finden kann.In unseren Seminaren, die wir als NDS Arbeitskreis durchführen, empfehlen wir u.a.solche Blogs wie den Ihren.Nur so können wir systematisch ein Gegenpol schaffen, mit den Ziel den Menschen eine Alternative zur Meinungsbildung zu eröffnen.
Beiträge, die der Zensur zum Opfer gefallen sind:
Solange wie sich unsere Politiker am Nasenring der Lobbyisten durch die Arena ziehen lassen und sich ihre Rolle als Marionetten mit Schmerzensgeld zu Lasten der Steuererzahler fürstlich entlohnen lassen, sind sie beliebig austauschbar. Die Alarmglocken sollen doch bei allen politisch interessierten Menschen klingen, wenn ausgerechnet die Bild den großen Aufklärer spielt.Der Fehlstart dieser Traumkoalition passt bestimmt den Hintermännern nicht und man sucht schon jetzt nach effektiveren Varianten ,um knallhart die eigenen Interessen durchzusetzen, aber bestimmt nicht zum Nutzen des Volkes. Das rote, evangelische,geschiedene und kinderlose Pastorentöchterlein, könnte ganz schnell erfahren, wie schnell die Macht zu Ende gehen kann, wenn man nicht mehr funktioniert. Um Deutschland zu retten, brauchen wir ein neues Verständnis für den Begriff Volksvertreter,dazu gehört die vollkommene Unabhängigkeit dieser auf allen Feldern der politischen Entscheidungen. Und wer diese Aufgabe nicht wahrnehmen will, sollte sich dann nicht als Kandidat aufstellen lassen und gleich sein „Wissen“auf den Markt anbieten, dann allerdings ohne vorher „Dienste“ für diesen anbieten zu können.Manche würden dann ganz schnell ihren wahren Wert auf dem Markt erfahren.
Antwort auf einen Kommentar
Ein sehr guter Kommentar, aber solange sich das Wahlvolk von solchen „Demokraten“,wie Koch mit seinen Vasallen, immer wieder manipulieren lassen, braucht sich keiner zu wundern, wenn derartige Entscheidungen getroffen werden.Nun ist ja der Weg frei für die Hofberichterstatter, wie Frey und Hahne. Bloß gut, dass wenigstens die Opposition in Berlin einen Koch Untergebenen die Grenzen aufgezeigt hat und auch Koch gezeigt wurde, dass nicht alles in seinem Sinne verlaufen muss.Gespannt sollte man die Vorgänge in Hessen bezüglich der Steuerfahnderaffäre beobachten. Man kann nur hoffen, dass die Staatsanwaltschaft und die Gerichte nicht den „Charme“des lupenreinen Saubermann Koch verfallen Unterschätzen sollte man aber, im Fall Brender, die Rolle der gnadenlos zuschlagenden weiblichen Person im Hintergrund, nicht. Die Physikerin vergisst nichts, erst recht dann, wenn es nicht nach ihren Vorstellungen geht.
November 28th, 2009 at 23:09
[...] https://archiv.feynsinn.org/?p=2052 [...]
November 29th, 2009 at 03:52
Tja, derweil werden doppelt freie Lohnarbeiter ruck-zuck von ihrer täglichen Last befreit und verlieren ihre Existenzgrundlage, wenn auch nur der VERDACHT besteht, sie KÖNNTEN EVENTUELL ihre Firma um wenige Cent erleichtert haben…
Politik für die Menschen? Dass ich nicht lache!
Für die Menschen ja, aber nur für ein paar wenige, bessere, wertvolle…
Der Westentaschen-Berlusconi ist doch nur die Personifizierung des Systems. Das wird laufen, wie beim Jung und der Merkel: damit dem Koch nichts auf die Weste kleckert, wird der Weimar irgendwann abserviert. Natürlich wird das dann ein Verdienst des brutalstmöglichen Demokraten sein…
Ismirschlecht.
November 29th, 2009 at 07:55
@Frank
“Versuchsballon” ist gut.
Koch fuehrt je eigentlich nur konsequent das weiter, was schon seit Jahren, wenn nicht gar seit Jahrzehnten als Tendenz vorhanden ist.
Es scheint, dass das zarte Pflaenzchen, das 1982 gepflanzt wurde, endlich Fruechte traegt, nachedem es sogsam von Kohl und Schroeder gehegt worden ist.
Und der Herrscher aller Hessen zelebriert das Erntedankfest in aller Schamlosigkleit, weil keiner dieser “langhaarigen Zecken” mehr da ist, die noch in den siebzigern gegen sowas auf die Strasse gegangen waeren…
November 29th, 2009 at 10:14
@3 Erster Karl
Das gleiche kann man in DER WESTEN beobachten. Dort werden Kommentare zum Fall Sergej Lochthoven konsequent getilgt, wurde der Mann doch durch den WAZ-Konern geschasst inklusive seiner Ehefrau, die gleich mit in Sippenhaft genommen wurde. Nicht ganz zu unrecht haben die Leser in DER WESTEN den Fall Lochthoven mit dem Fall Brender in Beziehung gesetzt. Und man kann nicht sagen, dass da jemand besonders unflätig war oder gegen die Nutzungsbestimmungen verstoßen hätte.
Trotzdem wird keine Diskussion zugelassen. Die Medien lassen sich nicht mehr kritisieren. Chefredakteure wie der Ulrich Reitz oder in Zukunft der Peter Frey von der INSM beim ZDF haben jetzt das sagen und glauben, sie würden mit ihren rechtsliberalen Weltanschauungen die Mitte Deutschlands vertreten. Personalentscheidungen fallen nicht mehr nach Kompetenz, sondern danach, zu welcher Seilschaft jemand gehört.
Ich finde den Fall Lochthoven noch viel interessanter als den Fall Brender. Der Mann hatte ‘ne eigene Meinung, war durchaus beliebt sowohl beim linken als auch beim konservativen Rezipienten und als Chefredakteur erfolgreich. Man erfährt aber so gar nichts über die Causa außer irgendwelchen Allgemeinplätzen.
Die WAZ hat die Personalentscheidung geschickt im Fahrwasser des Falls Brender getroffen. Hier spielen dann weniger die Politik sondern vielmehr intransparente Konzerninteressen die maßgebliche Geige.
November 29th, 2009 at 12:05
Hätte ich den Weimar, Karl-Heinz, nicht in jungen Jahren in seiner ganzen Tumbheit und geistigen Ungeschlachtheit als Kollege auf einem Gymnasium erlebt, ich könnte glauben, er sei mal geklont worden. So führt er als Minister nur vor, was er als jugendlicher Handballer mit brachialer Gewalt und einem Körper ohne Kontrolle zelebrierte: tricksen, knipsen, ein wenig lügen, ein wenig vertuschen, ein wenig Foul spielen. Es wäre mit ein Bedürfnis, wenn er sich nun endlich überdribbelt hätte, der Hässebub aus “Limbursch”.
November 30th, 2009 at 02:14
eigentlich wirklich ein ding, dass die masse schon so verblödet ist, dass sich bei solchen vorgängen kein widerstand mehr regt.
es ist nicht bloß kochs “konsequente machtanwendung”, es ist auch und vor allem die gewöhnung an “deratiges verhalten”, handeln etc. und das schafft – das wurde mir gerade mal wieder bewusst – die kulturindustrie.
wenn man sich anschaut, mit was für einem müll uns hollywood überschwemmt, wundert einen nichts mehr.
ich selbst merke es auch immer wieder, wie ich selbst abstumpfe und mich an diese unkultur gewöhne, bis ich mich dann irgendwann mal wieder dabei ertappe.