So manche Zeitung leistet sich Autoren, die offenbar unmittelbar der Meinungsvielfalt dienen. Ihr Geschreibsel ist nämlich derart abseitig, daß die Reaktionen darauf sich nicht zufällig häufig mit dem Geisteszustand dieser Verfasser beschäftigen.
Die FAZ etwa gönnt sich Georg Paul Hefty. Zwischen dessen Ohren muß eine Zeitmaschine wirksam sein, die dafür sorgt, daß seine Ansichten nicht “konservativ” oder einfach “reaktionär” bleiben, sondern unter allen noch so schwierigen Bedingungen ein gottgefälliges Frauenbild erzeugen. So auch in in seiner jüngsten Predigt zum Ehegattensplitting.
Im Kern und in Stein gemeißelt steht da die Weisheit:
“Die kinderfreundlichste Infrastruktur ist die Beaufsichtigung und Erziehung durch die Mutter.”
Die also gefälligst das Haus zu hüten hat, während Papi die Kohlen heimbringt.
Und endlich nennt einer die große Misere beim Namen:
Bei fast fünf Millionen Arbeitslosen ist es auch wirtschaftlich gar nicht nötig, daß alle Berufstätigen Vollzeit arbeiten.
Nicht (nur) die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg, es sind vor allem die Frauen. Diesen Trend gilt es umzukehren, und dazu ist das Ehegattensplitting natürlich das Mittel der Wahl.
So sieht also echte konservative Wirtschaftspolitik aus. Da bekommt man eine Ahnung davon, warum sogar den “Liberalen” auf diesem Sektor mehr zugetraut wird.