… man auf der Gewinnerseite steht. Okay, der Wettbewerb® ist öde, fad, Extrem Boring als Leistungssport. Warum? Weil der Klassenfeind längst am Boden liegt, schon kaum mehr erkennbar ist und sich schon seit Jahrzehnten nicht mehr wehrt. Auch die Disziplinen sind weder neu noch aufregend: Haushaltsdisziplin zum Beispiel, Sparen bei denen ohne Geld. Fad. Staatshilfen streichen. Öde! auf Mittellose einprügeln ohne dass Gold und Geschmeide runterfallen. Booring!
Nein, wenn man wenigstens etwas Abwechslung haben will beim Schinden Wehrloser, muss schon die Mittelschicht ran. Die Kapos, die selbst die Nächsten sein könnten oder andere Davongekommene. Beamte zum Beispiel, die nach weniger Staat schreien und mies bezahlte Handlanger, die Arbeitslosen nachstellen. Ich sage immer: Wer nicht bloß ein bisschen anquälen will, sondern voll durchfoltern, der braucht schon Leute, die eine Vorstellung von der Angst ihrer Opfer haben; gesottene Sadomasochisten.
Diese geben sich längst ein Stelldichein in den Suhlen, die als “Job Center” verharmlost werden, unter der immerhin tendenziell korrekt benannten “Agentur für Arbeit” die Speerspitze der Entwürdigung, Bespitzelung, Gängelung und Vernichtung von Arbeitslosen. Die “Agentur”, wie ihre Erniedrigungszentralen vor Ort, ist zwar völlig ungeeignet dafür, Menschen brauchbare Stellenangebote zu vermitteln, dafür aber äußerst kreativ in der Verfolgung der Opfer der kapitalistischen Endkrise – und ihrer Angehörigen.
Schinderei nur vom Experten
Die Idee, Hilfeempfänger jetzt auch “im Internet” zu verfolgen, ist Freistil-Baseball für Feinschmecker. Ohne Sinn und Verstand, brutal, kriminell und von der Überzeugung durchdrungen, dass niemand eine Würde hat, solange noch aus irgend einem Loch Blut spritzt, wenn man reinschlägt. Wer also zu viele Klamotten bei Ebay verkauft und Hartz IV bezieht, muss als Sozialschmarotzer bestraft werden. Oder wer Verwandte hat, die noch Hausrat zu verkaufen haben, oder einen kennt, der so etwas kann.
Die Absicht folgt dem schon altbekannten Schema siehe oben, an das man sich im Grunde gewöhnt hat. Neu ist allerdings der Kopfschmerz angesichts der Möglichkeiten einer Durchführung. Hier hätte man noch vor wenigen Monaten sagen können: Was sind denn das denn für hohle Fritten? Wie soll irgendwer erkennen, ob Mupfelmaus87 die alleinerziehende Arbeitslose Magda Lena ist, die auf Ebay jeden Monat einen Hunderter macht, um illegal teure Markenwindeln zu kaufen? Zumal das nach dem üblichen Kontenstriptease eh nicht zu verbergen wäre?
Inzwischen müssen wir anders denken: Totale Überwachung findet statt. Klassenkampf ebenfalls. Welchen Grund sollte es also geben so zu tun, als wollte man das eine nicht im Sinne des anderen zur Anwendung bringen? Das Grundgesetz etwa? Artikel eins vielleicht?
Haha. Hahaha. Haaahhahahahahaha …
November 14th, 2013 at 20:47
“Wie soll irgendwer erkennen, ob Mupfelmaus87 die alleinerziehende Arbeitslose Magda Lena ist, die auf Ebay jeden Monat einen Hunderter macht, um illegal teure Markenwindeln zu kaufen? Zumal das nach dem üblichen Kontenstriptease eh nicht zu verbergen wäre?”
Der Kontenstriptease sorgt dafür, dass der Blockwart Magda Lena die Mupfelmaus87 zuordnen kann. Schon jetzt problemlos möglich, denn auf den Kontoauszügen, die man vorlegen muss, darf man Ausgaben auch nur noch nach sehr strengen Richtlinien schwärzen. Religiöse und politische Anschauungen, auf die durch Überweisungen rückgeschlossen werden könnte, sind das einzige, was man noch unkenntlich machen darf. Wenn ich also bei ebay was kaufe und üblicherweise meinen ebay-Namen auf die Überweisung schreiben muss, dann haben sie mich und können munter gucken, was ich denn so alles kaufe/verkaufe.
Was da erst möglich wird, wenn die per Gesetz gucken dürfen, mag ich mir nicht vorstellen. Auskunftspflicht für Anbieter, die dann auch gleich wissen, dass ich Sozialschmarotzer bin und mich deshalb als “Geschäftspartner” gleich mal ablehnen?
Schöne neue Welt …. ich warte noch auf den Tag, wo man die Hartzler offiziell zu Sozialstaatsterroristen ernennt um zu rechtfertigen, was man schon jetzt an Überwachung, Verfolgung, Gängelung und Bestrafung praktiziert.
November 14th, 2013 at 20:52
Och, die Vogelfreiheit kehrt schon wieder, keine Sorge.
November 14th, 2013 at 21:34
Lange Zeit gab ich mir alle Mühe. Ich war in vielerlei Hinsicht aktiv, um diese Welt irgendwie ein Stückchen besser zu machen. Eine Sisyphos Arbeit, zu allen Zeiten frustrierend, aber egal, man ist ja Idealist.
Doch mittlerweile hat die Verachtung überhand gewonnen. Es sind nicht die Täter, es sind die nur noch ekelerregenden “Opfer”, denen ich die Krätze und alles Schlechte wünsche. Wer sich fortgesetzt wie Scheisse behandeln lässt und dabei laut nach Mehr schreit, muss wohl aus Scheisse sein. Mit diesem Volk geht nur Tyrannei! Und sie werden auf jeden schiessen, der sie davon befreien will. Jede neue despotische Schweinerei begrüße ich mit einer Mischung aus Faszination und Neugier. Ganz bestimmt kein sympathischer Zug meinerseits, aber so scheine ich nunmehr zu ticken.
November 14th, 2013 at 22:12
Der Oppa in meiner giftigen Zunge sagt: Rede wie ein Arschloch, aber werde keins.
November 14th, 2013 at 22:17
Es gibt zu wenig Arbeit für zu viele Arbeitssuchende. Also macht man bei der BA etwas, das überall gemacht wird, wenn man merkt, das der eigentliche Zweck nicht mehr bedient werden kann: Man stellt sich neue Aufgaben, zum reinen Selbstzweck. Denn das Monatsgehalt soll ja weiterhin üppig und regelmäßig sprudeln.
Ich spucke auf dieses Gewürm, das so etwas mit Wonne und Eifer mitträgt.
November 14th, 2013 at 22:51
Will ich meinen Speichel damit beflecken? Manchmal kann man sich nicht beherrschen.
November 14th, 2013 at 23:25
flatter, beflecke dich mal lieber mit etwas Einsicht. Unlängst erst durften die Menschen hier ein Kreuzchen machen. Es ist nämlich so, das man es den Herrschenden mittels eines Kreuzchens sehr viel schwerer bis unmöglich machen kann, ihren Wahnsinn durchzuziehen. Jedoch fühlen sich die Wahnsinnigen alle 4 Jahre gründlich bestätigt – und sie haben recht damit! Jawohl, recht haben sie. Die Politikerkaste mag der Abschaum der Gesellschaft sein, korrupt, psychpathisch, gefährlich. Gewählt werden sie trotzdem. Immer und immer wieder. Von Leuten, die sich Tag um Tag freiwillig die Lügen reinziehen. Winston Smith kann die Glotze nicht abschalten, wir schon. Und auch die BILD verkauft(!) sich. Niemand wird gezwungen, das zu lesen. Nein, die Leute saufen freiwillig von dem Kakao, durch den sie gezogen werden. Das ist kein Mangel an Intelligenz. Das ist Mangel an Rückgrat, Prinzipien, Integrität.
Ich bin wirklich absolut fasziniert und beobachte mit großer Neugier, was dieses Volk, was diese Untertanen durch und durch noch alles zu ertragen bereit sind. Und selbst wenn ich ob dieses erbärmlich passiven Gesocks immer wieder in depressivste Phasen gerate, in denen ich die Welt nicht mehr retten, sondern nur noch brennen sehen will, so steht für mich doch eines unumstößlich fest: zu einem Arschloch macht mich das noch lange nicht.
November 14th, 2013 at 23:48
Wenn der letzte Satz die Einsicht ist, mit der ich mich beflecken soll, so tue ich dies erfreut. Der Rest ist mir bekannt.
Es ist ein bisschen wie mit den Asozialen, die einem so begegenen: Es gibt für jeden Dreck eine Ausrede, und selbst eine Oma umzuhauen und ihre Handtasche zu klauen hat noch irgendwie äußere Gründe.
Aber! Dass wir anders sind, ist nicht allein Verdienst unserer Mühe. Wir hätten uns auch anders entwickeln können. Ich nenne ein Arschloch ein Arschloch (nein, damit meine ich keineswegs dich). Aber ich weiß auch, dass die meisten zu welchen gemacht werden. Deshalb, nicht für das Gewürm, das die Kurve nicht kriegt, mache ich weiter.
November 15th, 2013 at 00:07
wer einer oma die handtasche entreißt und darin 70 euro findet, muss die 70 euro angeben.
November 15th, 2013 at 00:12
Richtig Jens! #7
Besonders schön finde ich den Bezug zwischen “Kreuzchen” machen und gekreuzigt werden.
Genau wie Steuern auch was mit steuern zu tun hat.
Aber irgendwie ist die Sprache zu kompliziert.
November 15th, 2013 at 01:18
Mein Uropa, Baujahr 1902, sagte immer das “Kreuzchen” auf dem Wahlzettel sei der Buckel des kleinen Mannes. Immer dann, wenn er die Möglichkeit der Einflussnahme habe, buckle der kleine Mann vor den großen Parteien und mache seinen ganz persönlichen Buckel bei denen, vor denen er die meiste Angst habe. Auf das er möglichst unbehelligt bis zur nächsten Wahl leben könne.
So ist zumindest zu erklären, wie CDU und SPD bei um die 10 Millionen Arbeitslosen, Niedriglöhnern, Leiharbeitern usw. immer wieder zu so vielen Stimmen kommen ;-)
November 15th, 2013 at 08:33
@ flatter
Das Jens/Arschloch Thema ist damit abgehandelt
Ansonsten bin ich nicht ganz deiner Meinung. Ich denke, nur die wenigsten Arschlöcher werden zu Arschlöchern “gemacht“. Das Arschlochdasein ist vielmehr eine Folge steter Entscheidungen. Prinzipien und Rückgrat sind Geisteshaltungen, deren Wert sich direkt an den Unannehmlichkeiten bemisst, die sie mit sich bringen. Prinzipien, die nicht weh tun sind keine. Rückgrat ist die überall vielbeschworene Charaktereigenschaft, die de facto nirgendwo gerne gesehen wird. Der aufrechte Gang tut eben weh! Und das Leben wird dadurch nicht leichter.
Alle stehen jeden Tag aufs neue vor Entscheidungen. Und alle haben jeden Tag tausendfach die Möglichkeit, sich richtig zu entscheiden. Das Heer der Arschlöcher fing einst aus reiner Bequemlichkeit an, sich wegzuducken. Nun ist das ihr Habitus. Jeden Tag könnten sie anfangen, damit wieder aufzuhören. Sie müssten es nur wollen, die Freiheit dazu haben sie. Es sind schlichte Entscheidungen! Und es hört nicht auf, nie wird man damit fertig. Jeden Tag tausend Entscheidungen. Am besten wirft man den Opportunismus über Bord und legt sich Prinzipien zu.
Die tatsächlich “gemachten“ Arschlöcher sind in der Minderzahl. Bei den Bullen beispielsweise werden die nicht selten idealistischen, wenn auch selten dämlichen Leute ganz gezielt zu Arschlöchern umerzogen. Das gleiche passiert an den Universitäten. Aufzucht und Hege – die zur Wissenschaft verklärte Kunst der Ausbeutung braucht ständig neue Kapos. Die wenigen natural born Arschlöcher, das sind die in den Chefetagen. Von dort suppt die Scheisse langsam nach unten durch. Unsere Gesellschaft ist wie eine herrlich saftige Sachertorte. Nur ohne Schokolade.
flurdab: ich bemühe mich lediglich um sprachliche Präzision :)
November 15th, 2013 at 09:03
Tja, dann guten Appetit!
Jens, alles was du sagst, hätte ich sagen können,
ständen mir die Worte so zu Gebot wie dir…
Aber irgendeine leise Stimme in mir flüstert, daß
“der Mensch” nach etwas strebt, was er als Glück bezeichnet und meistens vor dem “Unglück” flieht. Und daß
“man” -und hier wag ich mich aufs Eis- glücklicher ist, wenn man kein Arschloch ist, sondern in von Respekt und Verständnis gekennzeichneten menschlichen Beziehungen lebt.
Da muß man ansetzen.
November 15th, 2013 at 09:54
Sehr guter Text,die dafür notwendige Wut,den Sarkasmus und den Auskotzfaktor hat er absolut.Danke :-)
Ich bin einer der Betroffenen.
@Jens
Du glaubst immer noch,dass “Wahlen” etwas bringen??
Verabschiede Dich von diesem Traum,er macht nur wütend und fassungslos ;-)
November 15th, 2013 at 11:24
Ich glaube mich zu erinnern, daß Brecht (in seinem Tagebuch?) einmal eine Idee zu einem Stück notiert. Die Fabel sollte sein, daß sich unter Unterdrückten ein Mann aufschwingt, eine klare Idee für den Kampf formuliert, das Geschick zeigt, sie umzusetzen und sich dafür zum Anführer machen läßt. Er geht dann zugrunde an der Passivität und Risikoscheu derer, die zu befreien er angetreten war.
Das Stück sollte von Deutschland handeln.
November 15th, 2013 at 14:14
Ein deutsches Problem? Mitnichten!
Emile Zola, 1885, Germinal.
Sehr schön beschrieben wie sich die dahinvegetierenden Bergleute spalteten und die große Gruppe der Nicht-zu-Befreienden-wollenden letztendlich gegen den Aufstand und gegen den Initiator wandten um den Kapital in den allerwertesten zu kriechen. Ein großer Roman.
November 15th, 2013 at 15:38
@Jens
Du schreibst mir aus der Seele. Ich habe selber oft genug dieses wurmartige, rückradlose, zu tiefst verabscheuungswürdige Verhalten meiner “Mitmenschen” erleben müssen, welches mir persönlich völlig fremd ist und ebenso abgeht. Den “Kampf” gegen solches habe ich vor langen Jahren aufgegeben… aber wehe einer versucht in meinem dabeisein einen “Schwächeren” zu drangsalieren, geschweige denn mich. Ist aus meiner Sicht ne für mich nicht ablegbare Charaktereigenschaft, wenn sie mein Leben auch nicht grad einfach gemacht hat und macht. Das Leid eines jeden Wesens, sei es nun Hund, Mensch oder was auch immer, ist für mich nur schwer erträglich.
Und nein, ich bin kein Vegetarier. Hier funktioniert der Verdrängungsmechanismus noch ganz gut. Noch.
November 15th, 2013 at 15:43
Der Oppa in meiner giftigen Zunge sagt: Rede wie ein Arschloch, aber werde keins.
Das der Scheißkerl immer die richtigen Worte findet, finde ich leicht abstrus und sehr bedenklich. Aber man kann was damit anfangen. Wir alle. (*Duck und wech*)
November 15th, 2013 at 15:52
Diese untertänige Zaghaftigkeit speziell auch der sozialdemokratischen Auguste hat Erich Mühsam in seinem Revoluzzer-Gedicht schön gezeichnet. Aus dieser Angst vor der eigenen Courage entstehen auch Verrat und Denunziantentum, wenn ein Unterdrückungssystem erst mal etabliert ist.
November 15th, 2013 at 16:06
Ein anderes Zitat:
Wissenschaftliche Läuterung hat die arbeitenden Menschen darüber aufgeklärt, daß die kapitalistische Verfassung sie des Ertrages ihrer Arbeit beraubt. Sie werden ausgebeutet und wissen das. Sie kennen auch den Weg, der zum Sozialismus leitet: die Überführung des Landes mithin aller Arbeitsmittel aus den Händen Privilegierter in den Besitz des Volkes. Sie kennen den Weg seit einem halben Jahrhundert, aber sie haben ihn bis heute mit keinem Fuße betreten. Das Mittel zur Abänderung als schlecht erkannter Zustände heißt immer Aktion. Aber die Menschen unserer Zeit sind aktionsfaul. Um nichts tun zu müssen, haben sie die Theorie aufgestellt, daß sich die Geschichte nach materialistischen Notwendigkeiten entwickelt. Die Zeit funktioniert automatisch; die arbeitenden Menschen aber warten ab, bis es der Zeit gefällig sein wird. Inzwischen flicken und putzen sie ihr Geschirr, schimpfen und wählen. Diese Interimsbeschäftigung ist ihnen zur Gewohnheit geworden, zum Bedürfnis, zum Lebenszweck. Daß sie auf etwas warten, haben sie darüber vergessen. Weh dem, der sie erinnert!…
Leseproben
November 15th, 2013 at 16:45
Klaus (9), Du kommst vielleicht auf Ideen.
tinyurl.com/lcw2f2g
November 15th, 2013 at 17:55
Als mir heute morgen, beim Frühstück, die beste Ehefrau diese neue Schote erzählte, ab ich leise gezweifelt (guggd das Zornröschen zuviel förn, etwa die falschen Sendungen)?
Jezz weiß ich: Esissnichzufassen *Arrrgh*
November 16th, 2013 at 12:31
@ Jens 12. Beitrag:
Es ist sehr schön zu lesen, dass es noch Menschen mit dieser Einstellung gibt, obwohl ich schon langsam die Hoffnung verloren hatte. Das spiegelt meine Meinung sehr gut wieder und wie es mir scheint, auch die vieler anderer, die hier Ihre Zustimmung bekunden. Ich hoffe nur, dass ist nicht ein Phänomen der “älteren” Generation und ich finde auch mal jemanden in meinem Alter, der/ die sich nicht bückt, weil es gerade die Situation und der eigene Vorteil verlangt. Sondern noch Menschen mit Schneid und Prinzipien.
Es macht echt Spaß euch zu zulesen und dem ständigen Einfluss des Mainstream mal zu entfliehen :)
Danke dafür an Flatter und die Kommentatoren.
P.s. ich hoffe Ihr urteilt nicht sehr grob über meine Schreibweise. Ich weis, dass meine sprachlichen Fähigkeiten nicht euer Niveau erreicht. Bin kein Akademiker :)
November 16th, 2013 at 14:02
vor kurzem wieder einen Termin bei meinem Jobcenter gehabt, “Ich arbeite” täglich ca. 5h für 3 Euro, ist meiner Madam vom Center aber nicht genug. Hier gibt es für mich und mein Alter keine Arbeit!
Wir hatten zu Ost Zeiten mal viel Industrie hier,Stahlwerk (habe ich im Büro gearbeitet), Zellstoffwerk,ne EKO, Matratzenbude, ein großen Komplex für Autos und LKWs, alles wurde liquidiert. Jetzt Lidl, Aldi, Netto, Rewe mit Minijobs.
Wir waren mal Stadt mit 12 000 Einwohnern,jetzt hat sichs halbiert.
Macht so richtig wütend und aggressiv, blöde Mitteilungen zu lesen und sich von ner Tussi sagen lassen zu müssen, ich wäre zu faul.
Im Osten ist man aber sowieso Freiwild!
November 16th, 2013 at 15:33
Hallo Gabi!
Was will die Tusse vom Jobcenter eigentlich von Dir, wenn sie ihre sog. Klientel für einen Euro zum abschuften schicken?
Das 3 Euro nicht genug sind, damit hat sie Recht, die sind ein Skandal und das empfindest Du wohl ebenso. Aber das ändern will und kann sie nicht.
Was überhaupt nicht in meinen Kopf reingeht ist der Umstand, dass die im Osten, die ihren Arsch vor Hartz IV noch mal gerettet haben, so unsolidarisch sein können. Ihr hattet doch mal eine gemeinsame Geschichte und mit der Arbeit lief das doch anders als im “Goldenen Westen”.
Na ja, in den Anpassungsleistungen, da unterscheiden sich die Östler wohl nicht von den Westlern.
” Wir sind ein Volk !” Genau! Und Volk,also Untertan, dass wollen wir gefälligst auch bleiben!
Gruss Troptard.
November 16th, 2013 at 16:24
Hallo Troptard,
von meinen Verwandten aus Calbe weiß ich, dass man sich 2005 in Magdeburg per Montagsdemo noch gegen H4 mühte. Die Widerstand ließ nach. Wie ich aber gerade dem Netz entnehme, trifft man sich noch bzw. erneut: tinyurl.com/n2rfmml
November 16th, 2013 at 16:44
wenn ich an an die viel beschworene Wende denke, hatte ich immer schon Bauchscmerzen. Aber meine Mitmenschen meinten Bananen sind sooo wichtig. Ich gehöre zu der Sparte, die einem eigenständigen Staat eine Chanche gegeben hätte. Vielleicht auch Vereinigung, aber was das Politik Geld/Kapital mit uns gemacht hat, bin ich heut noch wütend.
Troptart, ich hab keine Erklährung!
November 16th, 2013 at 17:01
Nachtrag
mein Ex hatte im Osten Chemie studiert und sein Dr gemacht, Angebot war von einem Institut, ganzen Tag arbeiten, halbtags bezahlt, völlig irre, oder?
November 16th, 2013 at 20:51
@ Gabi, 28
Statt eines Kommentars.
Tippe mal auf youtube ” Gerhard Polt – Freiheit” ein. Ein Video passend zu dem was Du beschrieben hast.
Und auch das danach folgende Video ” Freiheit-Gerhard Polt – Ref. Andey Hunko Die Linke ” möchte ich Dir empfehlen.
Gruss Troptard.
November 16th, 2013 at 21:10
@ klaus baum, 9.: der ist nicht auf die 70 Euro aus, der will die Handtasche auf ihbäh verscherbeln. Nennt sich dort „pfadfinder_in_flagranti“. Oder „tandhaschender“. In der Artikelbeschreibung steht: „gebraucht“.
Wer wird kriminalisiert, wozu, und welche „Schicht“ nicht? Wozu auch?
November 16th, 2013 at 21:31
@Jens: genau so sehe ich das auch. arbeitslose, leiharbeiter’ hartzer und wie die armen Schweine in unserer tollen Gesellschaft noch geschimpft werden müssen Frau Merkel lieben. die bringen Frau Merkel in keinen Zusammenhang mit ihrer Lage. für den dödel sind die faulen südländer schuld. und genau das wissen unsere “Eliten”! die Chance war im September. der dödel hat sie vertan! meine hütte ist abgezahlt. nach mir die Sintflut!!!
November 17th, 2013 at 00:59
@lesefuchs(31): Wo ist der Unterschied zwischen “die faulen Südländer” und “die Dödel”?^^
November 17th, 2013 at 09:44
@14
Natürlich haben Wahlen das Potential, etwas zu verändern. In nächster Zeit sieht das allerdings mau aus. Die Linke geht grad diesen Weg: https://www.lightways.de/resources/dittfurt_gruene.pdf
Es gab jedoch die Möglichkeit, die Linke zu wählen. Ich glaube selbstverständlich nicht, das wir mittels dieser Gurkentruppe tatsächlich eine andere Politik bekommen hätten. Den Point of no Return haben wir lang schon passiert. Zur Abkehr vom herrschenden Wahnsinn bedarf es wirklich der totalen Katharsis. Aber eine linke Partei mit Macht würde die Psychopathen zwingen, die Demokratie- und Rechtsstaatsmaske sehr viel schneller fallen zu lassen. Ich halte das für wünschenswert.
November 17th, 2013 at 09:49
Machen wir uns nichts vor. Wer kein Geld verdient, kostet welches und schmälert damit anderer Leute Gewinne. Also müssen die armen Schweine weg. Zunächst aus der Öffentlichkeit und dann…
November 17th, 2013 at 12:17
@jens
Lesebefehl! Wer’s noch nicht gelesen hat, sollte das jetzt nachholen. Danke für den Link, ansonsten siehe Anfang.
November 17th, 2013 at 12:39
OT: Ich habe die Nunft jetzt dem Design hier angepasst. Kommentieren fühlt sich also an wie Zuhause, sobald der erste Kommentar je freigeschaltet ist.
November 17th, 2013 at 13:20
@jens
Da muß ich was nachtragen. Was die Jutta da schreibt ist richtig, weil ich es selbst so erlebt habe. Bin eben auch 50+, so isses.
Es wäre allerdings zu ergänzen, wie die Grünen als Partei zum Vermögen des KBW kamen?!(Kommunistischer Bund Westdeutschland…..der das selbige ja niemals war….)
November 17th, 2013 at 13:21
@36 flatter
Ei wie soll mer denn kommendiern, wenn das Kommendiern abgeschaltet ist (bis auf den oberen Text)???
cu
renée
November 17th, 2013 at 13:25
Der obere Text, das steht da drin, ist der Kommentarcontainer für alles, was da drunter steht und was euch sonst so OT noch einfällt. Ein Quasselcontainer quasi.
edit: Ich hab’s noch mal verdeutlicht *seufz*.
November 17th, 2013 at 13:50
@39 flatter
Ui, dit war ‘ne janz lange Leitung. Danke für deine “Duld”.
cu
renée
November 17th, 2013 at 15:50
Carlo, wie kamen sie denn dazu? Ich weiss echt von nüscht
November 17th, 2013 at 18:58
Kein Kommentar zum aktuellen Zeitgeschehen bringt es mit so wenigen Worten auf den Punkt. Schade, dass die meisten Mitbürger nur die „bad news” aus den Qualitätsmedien genießen können, wirklich schade….
November 17th, 2013 at 19:14
@ Jens 33.
Ich glaube auch das Wahlen “noch” das Potenzial haben etwas zu verändern, aber ich glaube nicht daran, dass es durch die Wahl der Linken passiert. Ich denke nämlich, dass die Linken genauso ein Zahnrad im Uhrenwerk sind wie 99% der anderen Parteien und nur solange sich links drehen, wie es Parteien an der Macht gibt die rechts drehen. Die einzigste Partei der ich zutraue etwas verändern zu können, wenn sie gewählt wird, ist die NPD. Nicht weil ich deren Meinung teile, sondern aus dem einfachen Grund, dass ich nicht daran glaube, dass hier Politik gemacht werden kann ohne das Wohlwollen der USA. Die niemals zulassen würden, dass in Deutschland jemals wieder eine braune Mehrheit an die Macht kommt. Geschweige den die direkten Nachbarn zu Deutschland. Dies würde eine dermaßen große Angst in der Welt hervorrufen, dass die Politiker im Inland, aufgrund des enormen Drucks durch das Ausland, gezwungen würden umzudenken. Und vielleicht würde das Puppentheater zumindest für die nächsten 20 Jahre aufhören, bis die Menschen wieder träge werden.
Versteht mich nicht falsch. In meinem Szenario würde die NPD niemals tatsächlich an die Macht kommen. Weil man das einfach nicht zulassen würde. Aber allein das in Aussichtstellen, und die Einsicht das das Volk unzufrieden ist, würde eine Veränderung mit sich bringen. Ist ein gefährliches Spiel, aber Wahnsinn und Genie soll ja bekanntlich nicht weit von einander entfernt sein. Das es Wahnsinnig ist, weis ich, aber ist es auch genial könnt ihr mir sagen? ;)
P.s. ich teile wirklich nicht die Meinung der NPD, alleine schon deshalb, da ich nicht in Deutschland geboren bin. Würde nur gerne eure Meinung dazu hören.
November 17th, 2013 at 19:28
Wenn es dem Kapital dient, stört das die vermeintlichen Gegner gar nicht. USA ist weit weg, Kapital niemals nur national.
Das nationale Kapital ist das kleine Kapital, das sind die, die gern möchten, daß Deutsche deutsche Produkte kaufen – weil sie international gar nicht konkurrenzfähig sind, die kleinen – sonst wären sie nämlich längst auswärts…
Kann sein, daß sich inländisch eher einer aufregt, weil ja in den Köpfen ist, daß Faschismus immer mit braunen Hemden und altem Liedgut unterwegs ist.
Nee, wenn die inländisch Arbeitsplätze schaffen, steht die Erscheinung Wohlstand vor Augen, keine, wirklich keine Partei des BD hätte was dagegen, woher also negative Aufregung.
Vielleicht positive, gibt ja Jobs^^
Die paar Parlamentsabgeordneten, die sich dann nen neuen suchen müßten, sind bestimmt sauer, aber wer solidarisierte sich mit ihnen, wegen des verlorenen Jobs ;-)