Die sogenannte “Zeitung” “die Welt”, äußerste jüngst die Ansicht, der Lohnempfänger müsse “länger arbeiten, weniger Rente beziehen“. Dies ist nur die Krone einer Entwicklung, die Lohnabhängigen nicht einmal mehr den Status von Sklaven zubilligt. Die mussten nämlich zumindest durchgefüttert werden, während der immer mehr für immer weniger arbeitende “Angestellte” nur einen Lohn mitnimmt, der dazu ggf. nicht einmal ausreicht.
Dass es soweit kommt, dass sie sich das trauen, ist nicht allein durch sogenannte “Krisen” zu erklären oder die Macht des Kapitals. Das muss man sich erst mal bieten lassen – massenhaft und ohne auch nur den Verdacht zu erwecken, man könnte sich gegen solche Ungerechtigkeit auflehnen. Es ist auch nicht allein durch korrupte Gewerkschaften zu erklären, die Teil eines Systems sind, in dem die Mehrheit der Menschen eher um Demütigung zu betteln scheint als sich zu wehren.
Faul, unwert, zu teuer
Lassen wir einmal die Zahlen beiseite, die Produktivitätsentwicklung, die dazu geführt hat, dass heute von einer Handvoll Arbeiter mehr geschafft wird als früher von ganzen Brigaden. Sparen wir uns sogar noch die Diskussion darüber, warum alles, was da mehr geschafft wird, bei Aktionären und Eigentümern hängen bleibt und seit Jahrzehnten praktisch nichts davon bei den Lohnempfängern ankommt. Fokussieren wir also nur darauf, was die Arbeiterschaft davon in der öffentlichen Wahrnehmung hat.
Da sind zunächst einmal diejenigen zu nennen, die nicht mehr dabei sind, die aus dem Prozess herausfallen, weil sie nicht (mehr) gebraucht werden. Selbst in Deutschland, der Insel der Glückseligen, sind das seit Jahrzehnten Millionen. Die gelten per se als faul, schuldig, unwert. In Südeuropa sind das inzwischen die Hälfte aller Menschen und zwei Drittel der unter 30 Jährigen. Man wirft ihnen selbst verschuldete Nutzlosigkeit vor; als könnten sie sich “Arbeitsplätze” durch reine Willenskraft erschaffen.
Schauen wir uns dann diejenigen an, die schaffen; und zwar Wert und zwar hauptsächlich für andere (sogenannte “Arbeitgeber”): Was haben die davon, dass sie immer schneller immer mehr für immer weniger Geld produzieren? Dankt man es ihnen? Sind das diejenigen, die als “Leistungsträger” hochgeschätzt und hofiert werden? Nein. “Leistungsträger”, das ist die offizielle Folgeversion von “Besserverdiener” als Label für die FDP und ihre Klientel. Das sind die, die nach dem Motto “Jeder kriegt, was er verdient” eben die Sonnenseite erwischt haben.
Kein Ende in Sicht
Die Leistung der Lohnabhängigen unterhalb einer Gehaltshöhe, die kaum mehr wer erreicht, zählt nichts. Gar nichts. Sie können davon kein Eigentum erwerben, keinen Grund, kein Haus, keine Ruhe und immer öfter nicht einmal eine Rente. Und weil sie derart ausgebeutet werden, dichtet man ihnen an, sie seien immer zu teuer, zu schlecht, ein Klotz am Bein im Wettbewerb. Es ist kein Ende in Sicht, es scheint niemals besser zu werden, man muss ewig ackern und wird niemals ernten. Deshalb buckeln sie immer tiefer, hecheln immer schneller und sagen am Ende des Tages noch “Danke” zu ihren Herren. Die Schuld für die Misere suchen sie derweil bei ihresgleichen, denen, die eben nicht mehr “verdienen”.
Wenn ihre Restvertretung, die zahmen Abnicker von den Gewerkschaften, einmal Lohnerhöhungen über dem Inflationsniveau fordert, dann werden sie als “Anspruchsteller” und “Besitzstandwahrer” diffamiert, als seien sie es, die gegen jeden Anstand immer mehr Rendite stehlen. Die Medienkonzerne, selbst Unternehmen, die sich von der Arbeit anderer nähren, kennen keinen Respekt vor der Arbeiterschaft. Und weil sie eben die Meinungen verbreiten und die Stimmung machen, klagt der Arbeiter am Ende sich selbst an, denn er will kein Anspruchsteller sein.
Tatsächlich ist das ein Problem, denn Ansprüche zu stellen hieße zu erkennen, dass man welche hat. Ja, ihr habt Ansprüche. Es ist euer Land, eure Arbeit, euer Leben. Das gehört euch, und zwar alles. Wenn ihr so nobel seid, davon diejenigen, denen es schon gut geht, die meist schon reich geboren wurden, weiter mitzutragen, dann ist das recht selbstlos. Wenn sie euch aber auch noch nehmen, was ihr zum Leben braucht, nachdem ihr ihnen schon alles andere gegeben habt, worauf wartet ihr dann noch? Holt es euch zurück! Denn das, nicht weniger, ist euer Anspruch.
Oktober 8th, 2013 at 20:43
Stay where you are!
Drone on it’s way
Regards
Your CIA Killteam
Oktober 8th, 2013 at 20:51
Super geschrieben und ich stimme völlig zu. Ich fürchte jedoch, dass du zu wenige Leser unter denen hast, die durch diesen (solche) Artikel aufgeweckt werden müssten; die meisten deiner Leser (auch ich) sind (noch/zu) gut “alimentiert”.
Oktober 8th, 2013 at 20:56
In letzterem irrst du ggf., aber sie sind zu belesen ;-)
Ich schreibe ab und an eine Flaschenpost, vielleicht schreibt sie ja wer ab.
Oktober 8th, 2013 at 21:26
Da hab ich gerade in einem Vortrag auf doku.argudiss.de (welcher genau müsste ich raussuchen)
das gehört, was im ersten Absatz steht.
Auf die Bemerkung aus dem Publikum, dass das hier ja ein Skalvensystem sei, reagiert der Sprecher forsch mit einem “Nein, ist es nicht”. Die Bemerkung wurde wiederholt und der Sprecher fügte hinzu: “Nein, es ist kein Sklavensystem, es ist viel schlimmer. Die Leute sind Lohnarbeiter. Der Sklave muss sich um seine Arbeit nämlich nicht kümmern.”
Das ist nur sinngemäß wiedergegeben.
Oktober 8th, 2013 at 21:33
Wohl ein Problem von einigen Jahrzehnten halbwegs sozialer Marktwirtschaft im Angesicht der roten Bedrohung.
Man hat “unten” schlicht die Gegensätzlichkeit der Interessen vergessen, die selbst Organisation aufgegeben und sich im doppelten Wortsinne vertreten lassen.
Die “unten” Medien waren auch nicht unbedingt objektiv, aber eben der Gegenpol in der Meinungsbildung.
Woran es wohl liegt, dass sich keine neuen Haupt Medien für die eingestampften der Gesellschaft durchsetzen ?
Neben dem Offensichtlichen -> Geld, wäre meine Vermutung, dass sie einfach nicht Radikal genug sind, sich am Weltbild der “Mitte” orientieren und dann leicht links abbiegen.
Der Appeal der Mainstream Medien liegt ja mit darin, dass er Radikal allen die eher oben rausgekommen sind den Sack krault und alle anderen für dumm und unnütz erklärt -> Der Zahnarzt der heldenhaft das Land (und insbesondere den Teil, der es eigentlich gar nicht verdient) auf seinen Schultern trägt, behütet im Schoße der wohlmeinenden Elite…
Oktober 8th, 2013 at 21:48
Ich mach mal kurz den Horst:
wird niemals ernsten
dass ist das recht selbstlos
Und für diejenigen Leser, die viel zu belesen sind, hier noch der Hinweis auf einen Artikel , der sich ebenfalls mit dem hier aufgegriffenen Thema beschäftigt, allerdings in Auseinandersetzung mit Kathi Weeks’ Buch “The Problem with Work: Feminism, Marxism, Antiwork Politics, and Postwork Imaginaries”. Ein paar Häppchen:
[...]Thus we arrive at a third iteration of the work ethic in the post-industrial era, where work is now represented neither as a path to salvation nor as a road to riches, but as a source of personal identity and fulfillment.[...]
But no amount of redefinition can escape the association of work with the capitalist ethos of productivism and efficiency. The contrast between work and “idle scrounging” implies that we can measure whether any given activity is productive or useful, by translating it into a common measure. Capitalism has such a measure, monetary value: whatever has value in the market is, by definition, productive. If the critique of capitalism is to get beyond this, it must get beyond the idea that our activities can be subordinated to a single measure of value. Indeed, to demand that time outside of work be truly free is to reject the call to justify its usefulness.[...]
Weeks attempts to transcend these limitations by elaborating a concept of the political demand that merges the reformist and revolutionary impulses. The demand is seen here as a call for a specific reform, but also as something more. [...] A demand can be something to organize around, a way to build collective capacity. Finally, a demand can set the stage for radical struggles and transformations in the future, even if it does not challenge the foundations of the system immediately.[...]although Weeks shies away from the implication that a demand could have radical implications while still partaking in the reformist terrain of policy proposals and tactical compromises.
Oktober 8th, 2013 at 21:58
Neulich im Jobcenter: “Informationsveranstaltung” zu Angeboten von Arbeitgebern aus der Region. Ungefähr 25 geladene Kunden sitzen zwei jungdynamischen Angestellten des JC gegenüber. 90 Prozent der Zeit geht für Werbung für die Mitarbeit in einem neuen Versandlager von Amazon in der ca. 1,5 Stunden Fahrzeit entfernten Provinz drauf, den Rest teilten sich Begrüßung, Verabschiedung und der obligatorische Hinweis auf Callcenter, die immer Mitarbeiter suchen. Reaktionen aus dem Publikum? Außer ein paar wohlmeinenden Blicken in meine Richtung, nachdem ich die Zusammenarbeit des JC mit einem Konzern wie Amazon kritisierte, waren die gleich Null. 24 Anwesende schrieben sich brav in die ausliegende Liste ein und baten um Kontaktanbahnung mit Amazon.
Von daher, Dein Appell in allen Ehren, aber… Deshalb wieder einmal meine Frage, wie kommen “wir” an die Köpfe dieser Menschen?
Oktober 8th, 2013 at 22:48
@Dirk: Womit willst Du denn an die Köpfe kommen? ;-)
Oktober 8th, 2013 at 23:19
Ach Leute,ich weiß es doch auch nicht.Wenn sich bei mir auf “Schicht”jemand darüber aufregt, daß die Hartzer, ja sooviel Kohle für’s Nichtstun bekommen,sach ich ja auch immer und immer wieder,” Reg Dich man viel Lieber Darüber auf,Das du für deine Arbeit viel zuwenig Bekommst”!Die Arbeitsplätze werden immer weniger,und der Druck auf die Löhne immer Größer.Man kriegt sie einfach nicht unter einen Hut!Jeder, aber auch wirklich jeder, hat “Schiß” um seinen kleinen Beschissenen Job!Und daß wird natürlich von der “Elite” Schamlos ausgenützt. Andererseits gebe ich die Hoffnung nie auf ,dass die Völker dieser Welt, vielleicht irgendwann einmal Doch nochmal Aufstehen, und Sagen, “So dat Maß ist sowas von Übervoll,wolln doch mal sehen bzw Hören was das Maß von neunzig zu Zehn denn wohl eigentlich zu Bedeuten Hat”. Hoffentlich erleb ich Dass noch.Hoffentlich…
Oktober 8th, 2013 at 23:34
Schon allein wegen diesem Artikel wird die Ziehtochter nicht nur Birne beerben, sondern auch toppen. Dank kräftiger Wahlhilfe aus dem proletarischen Osten und dem arischen Westen. Natürlich wird es auch 40 Jahre nach der Wiederkopulation (gab`s eigentlich eine Erstkopulation?) keine Angelichung der Löhne zwischen Mann und Weib und zwischen Ost und West geben (im Gegenteil), aber alle finden das gut so. Warum? -> Kann man heute schon ergründen (nur wofür? Lasse machen…).
Stasi, NSA, BKA,NSU scheissegeal…man gehört ja nicht dazu. Irgendein Altersheim das gegen PDL und Gf putscht weil weder IKM, noch sonstiges Arbeitsmaterial vorhanden (und in der Zukunft vorhanden sein wird)? Nö! Könnte ja sein, das man nachher noch auf`s Amt müsste für die 500…Hauptsache, dass Samrtphone passt zur Handtasche, den angesagten Laufschuhen oder dem SUV.
Oktober 8th, 2013 at 23:47
@amike sehr schöner und interessanter artikel, danke für den link. Ich zitiere daraus mal mit anderem schwerpunkt und beginne mit dem dort angesprochenen Marx´schen schwiegersohn Paul Lafargue (Recht auf Faulheit)
1. … a politics for the working class must be against work.
2. The furious passion for work is not a constant of human nature but rather something that must be constantly reinforced, and successive versions of the work ethic have been used to stoke that passion.
3. Any attempt to reconstruct the meaning of work in a non-alienating way must begin, then, by rejecting work altogether.
4. Indeed, to demand that time outside of work be truly free is to reject the call to justify its usefulness. This is a central insight of Weeks’ consistent anti-asceticism, which resists any effort to replace the work ethic with some equally homogenizing code that externally validates the organization of our time. Time beyond work should not be for exchange or for use, but for itself.
5. Elsewhere, Weeks remarks that we should not underestimate just how much hesitation about anti-work positions is rooted in fear. Fear of idleness, fear of hedonism—or to borrow a phrase from Erich Fromm, fear of freedom.
Zu 2. ist mir folgendes beispiel in erinnerung geblieben: das fabriksystem war von grundlegender bedeutung für die durchsetzung der kapitalistischen produktionsweise, für die kontrolle und “verstetigung” des produktionsprozesses und die langfristige durchsetzung eines arbeitsethos, euphemistisch wird dieser prozess landläufig auch “industrielle revolution” genannt. Die zuvor “selbständigen” weber (keine beschönigung der situation) arbeiteten wie folgt: Man hörte am wochenanfang das getragene geklapper der webstühle nach der melodie plenty of time, plenty of time, während zum ende der woche das geklapper/der rythmus sich beschleunigte, weil das vorgegebene arbeitspensum des verlegers noch zu bewältigen war: lot to do, lot to do, lot to do. (Pollard)
Sehr sympathisch ist mir in dem zusammenhang diese passage aus Günter Bruno Fuchs, Unterricht:
3
“Was ist”, fragte ich, “und wie verhält sich ein Müßiggänger?”
Der Schüler, der sich meldete, sagte:”ein Müßiggänger ist der Mensch der Zukunft. Betreibt der Müßiggänger künftig den Müßiggang, so wird es zu einer Revolution kommen, die auf wunderbare Weise Errungenschaften hervorbringt, von denen heute niemand zu träumen wagt.”
Der zentrale punkt bleibt und ist – und damit noch einmal zurück zum verlinkten artikel – to “get a life,” as we find ways “to sustain the social worlds necessary for, among other things, production.”
Die frage wie entsteht etwas alternativneues, innerhalb des mit zunehmendem unbehagen wahrgenommenen herrschenden systems, das an- und aufgenommen wird, mag ich zwar noch stellen und die phantasie reicht manchmal auch gerade noch hin, mir anderes vorzustellen – bleibt nur der faktor zeit(für die gattung, für mich nehme ich den nicht mehr in anspruch) und wie kann und wird das gegen die “kräfte der beharrung” durchgesetzt werden, ohne das “blut, viel blut fließen wird” (Hobsbawm).
Und abschließend und 5. aufgreifend: Man unterschätze die dort angesprochene furcht/angst nicht, die dazu führt, das “man” sich gegen das neue richtet, das doch hoffnungslos verrottende bestehende mit aller gewalt zu erhalten trachtet und mit allen kräften nach unten tritt (siehe z.b. Hartz IV, “Festung Europa”).
Oktober 9th, 2013 at 00:46
@trakkerrolf Ja, ist schon wirklich ziemlich entmutigend, wie viel Energie Menschen aufbringen, sich über diejenigen auszulassen, mit denen sie definitiv in einem Boot sitzen. Zeigt umso schöner, wie wunderbar sich des Volkes Meinung lenken lässt. Schade nur, dass dagegen lenken reichlich viel schwieriger ist. Da die “Meinung” nicht auf rationalen Überlegungen und Fakten basiert, sondern nur emotional getragen wird, ist es fast unmöglich mit echten Argumenten dagegen anzugehen. Entweder steigen die Leute innerlich aus, weil sie auch gar keinen Bock haben, sich wirklich auseinanderzusetzen oder die hören sich das an, begreifen das auch und der diffuse Groll bleibt dennoch. Ist zumindest bei mir häufig so in Gesprächen. Für Ätze gegen Reiche findet sich zwar durchaus auch Zustimmung, aber die ist wesentlich schlechter unterfüttert, da will man lieber nicht in die Gruppierung ‘fieser Neider’ abrutschen.
Ich warte auch darauf, dass genug Menschen den Kaffee mal wirklich auf haben.
Zum Artikel oben: Es ist ja nicht nur das Drama, dass immer mehr Menschen in unserem System arbeitstechnisch nicht mehr gebraucht werden und welche Bürde ihnen auferlegt wird, sondern auch die Tatsache, wie quasi unmöglich eine echte Existenz außerhalb des Systems ist.
Man kann sich in vielen Bereichen unabhängig(er) machen. Letzten Endes wird man an vielen Stellen immer wieder auf staatliche Zwänge zurückgeworfen. Somit ist der Vorwurf der Eigenverantwortlichkeit besonders perfide, denn dieser Anspruch bezieht sich allein auf das Funktionieren innerhalb des arbeits- und wirtschaftstechnischen Verwertungssystems. Ich darf mir nicht einfach eine Hütte bauen, nicht einfach irgendwo schlafen, ich darf ohne eigenen Grund und Boden nichts anbauen, ich darf kein Holz sammeln oder verbrennen und oft nicht einmal in öffentlichen Gewässern baden.
Die Rechnung ‘ich nehme nichts vom Staat, also dürfte der auch von mir nichts verlangen’ gibt es nicht. Es zählt nicht, ob ich bereit bin in Gänze für mich einzustehen, sondern die Frage, ob ich in dem System meine Rolle spiele oder nicht. Sich halbwegs unabhängig machen ist von vielen Kompromissen geprägt und muss man sich erstmal leisten können. Für jemanden, der mit nichts startet fällt diese Option schon mal so gut wie aus. Und genau in diese Abhängigkeit fällt dann Fördern und Fordern nebst des Anspruchs an Eigenverantwortlichkeit.
Frage nicht, was dein Staat für dich tun kann, sondern was du… bla bla. Ob da nun selbst bei schönster Rechnung und Verteilung nur jeder x-te (jeder zehnte?) überhaupt auch nur theoretisch einen vorhandenen Arbeitsplatz belegen könnte, beeinflusst die Maschinerie nicht im geringsten. Insofern ist die schlechte und immer schlechtere Bezahlung das eine. Das Ausgeliefertsein auf Gedeih und immer öfter Verderb das andere. Eine Alternative ist nicht im Angebot, da sich niemand so richtig verabschieden kann. Es sei denn six feet under.
Insofern wären Lebensmodelle (die sich tatsächlich immer mehr entwickeln), die zumindest Kräfte bündeln, um sich so weit es geht zu entziehen, in meinen Augen vielleicht wirklich die praktikabelste Variante von positivem und schaffendem Ansatz. Selbst bei nie wirklich richtig aus den Fängen entkommend.
Oktober 9th, 2013 at 01:10
@Uena: Dein Kommentar läuft mir rein wie der selbstgeschleuderte Honig einer Bekannten, vom dem ich ein Glas im Tausch gegen die Marmelade anbieten könnte. *räusper*
Kennst Du Walden?
Oktober 9th, 2013 at 02:50
@amike (6) Danke für den Hinweis – exzellenter Artikel (P.Frase, The Politics of Getting a Life)! Und Dank auch dafür, daß es über solche Brücken, wie z.B. hier das Feynsinn-Blog, möglich ist, überhaupt solche Hinweise auf lesenswerte Beiträge im Inet zu bekommen. Möge diese Art von Flaschenpost (flatter) noch weitere Wirkung entfalten!
Oktober 9th, 2013 at 04:09
@Uena #12, @Rainer #13
Entschuldigt wenn ich mal eine sehr deutliche Formulierung wähle, aber Eure Rumträumerei bezüglich einer “echte(n) Existenz außerhalb des Systems”, vielleicht gar a la “Walden”, ist nichts anderes als eine kleinbürgerlichen Illusionen über “Freiheit”, die sich lieber defätistisch aus der realexistierenden kapitalistischen Gesellschaft ausklinken und eine mehr oder weniger primitivistische Robinsonade starten möchte, als die ständigen Widerspruchserfahrungen in antikapitalistische Agitation und Organisation umzuwandeln.
Dass die gesellschaftlichen Zustände Verzweiflung produzieren und die Konformität der Mehrheit abwechselnd Wut und Lethargie hervorbringt sei Euch geschenkt. Aber die Antwort darauf ist nicht irgendein alberner individualanarchistischer Rückzug, sondern die beständige Aufklärungsarbeit in Betrieben, Freundschaftskreisen und auch der Öffentlichkeit. Dazu braucht es Theorie, Organisation und Praxis, keine Hollundermarmelade.
Oktober 9th, 2013 at 06:02
@SalvadorArachnor: Ich finde, individualanarchistischer Rückzug wird genau das sein, was ich die nächsten Jahre machen werde. Man gönnt sich ja sonst nichts. Jeder soll sein Ding machen, oder?
Mein Opa (189x-198x) hat sein ganzes Leben von der Vereinigung der Arbeiter geträumt. Ich möchte das nicht. Ich will dazulernen.
Hast Du etwas anzubieten, was funktioniert und als Keimzelle dienen kann? Jetzt sag’ bitte nicht, Du wärst in einer albernen Partei. Und wenn, dann wozu? Um das Leben anderer besser zu machen oder in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten deine Lebensträume zu sublimieren und dann auch noch zu behaupten, die Arbeit wäre für andere? Gehst Du noch lohnarbeiten oder lebst Du schon?
Oktober 9th, 2013 at 06:30
@SalvadorArachnor: Ich finde es einfach wichtig, dass Du verstehst, dass mehrere Konzepte nebeneinander existieren können und auch müssen, denn nur so läßt sich Vielfalt abbilden. Dass wir beide ähnliches wollen können, nämlich emanziperte, selbstverantwortliche Menschen und keine Radfahrer, ist dabei durchaus möglich. Nur beginnt die Emanzipation bereits an dieser Stelle. Oder etwa nicht?
Außerdem geht es um Brombeermarmelade…*grummel* :-)
p.s.: Entschuldige, falls mein Ton rüde bei dir ankommt. Ich habe nur zwei Stunden gepennt.
p.p.s: Ich programmiere jetzt eine Marmeladentauschbörse und werde mit google ads reich! Auf die Marmeladengläser kommen dann Texte von Adorno über Hölderlin bis Walter von der Vogelweide. Innen im Deckel sind rote Sterne zum sammeln (Reuepunkte) und außen kommt das Konterfei von Marx drauf. Jetzt biste platt, wa.
Oktober 9th, 2013 at 07:40
@SalvadorArachnor: Die muß ich noch nachschieben. Was Du als “irgendeinen albernen individualanarchistischen Rückzug” bezeichnest, sehe ich mehr im Sinne dieses Textes von Horst Stowasser: Projekt A
Und wenn Du dich ganz arg langweilst, dann gefallen vielleicht auch dir manche Texte bei graswurzel.net, einer Zeitschrift, die immerhin seit 1972 existiert.
Anarchisten sind übrigens die, die europaweit Mittel nach Griechenland schicken, um einige Krankenstationen auf dem Land am Laufen zu halten.
Anarchisten sind übrigens auch die, die in Mexico der korrupten Regierung die Stirn bieten und im Verbund der ezln gegen die Paramilitärs bestehen und den Menschen Schutz bieten.
Was macht die Linke – welche eigentlich – in Europa? Pickel ausdrücken und Porsche fahren, wenn sie sich nicht gerade mal wieder selbst zerlegt? Die Wiedereinführung der sozialen Marktwirtschaft erbitten? Die Internationale singen?
Jo, geh’ fort – Kindergarten.
Oktober 9th, 2013 at 08:33
SalvadorArachnor: Ganz Deiner Meinung. Aber, wer -wie R@iner meint- sich in seine Schrebergartenaussteigerridylle (Ditfurth) zurückziehen möchte, soll das tun. Ich kenne diese Projekte in Spanien usw. Die anderen kämpfen dann derweil für diese Tonkrug-Leute weiter und halten den TonFAS ihre Köpfe hin.
Graswurzel und Stowasser (Leben ohne Chef und Staat) sind absolut keine Belege, um eine alternative Laubenpieperexistenz zu rechtfertigen. Wir haben das hier schon mal diskutiert unter dem Aspekt, dass es für diejenigen, die zuletzt und demnächst von Massenentlassungen betroffen sind zynisch klingen könnte. Deutschland hat nicht die Fläche, um solche Ideen allen (gleichberechtigt) zugänglich zu machen.
Von daher gut gemeint.
Oktober 9th, 2013 at 08:44
‘Reuepunkte’ gefällt mir sehr gut. Und Amikes Hinweis ebenfalls, gleich beim zweiten Satz fiel mir wieder Pispers ein mit seinem Vorschlag ‘Zuviel war nicht genug’ für den Grabstein des Kapitalismus. Den werde ich wohl auch nicht mehr zu Gesicht bekommen, aber die Rechnung ‘ich nehme nichts vom Staat, also dürfte der auch von mir nichts verlangen’ mag und kann ich ja auch gar nicht aufmachen, wie Uena schon schrob. ‘Ich verlange vom Staat, bin aber nicht bereit, dafür zu geben’ hört sich da schon besser an. Dass wir dennoch davor zurückscheuen zeigt doch nur an, wie verinnerlicht der ‘Tausch’ auch bei unsereiner ist… mein Hund hat diese Probleme jedenfalls ganz offensichtlich nicht.
Oktober 9th, 2013 at 08:48
Deutschland hat nicht die Fläche, um solche Ideen allen (gleichberechtigt) zugänglich zu machen.
Oh Gott, ja. ‘Wenn das jeder machen täte’…
Oktober 9th, 2013 at 08:55
Ich lasse mir noch ein wenig Zeit mit einer Antwort, damit ich nicht sofort gesperrt werde. ;-)
Andererseits, wozu soll ich überhaupt antworten? Um Argumente geht es dem Herrn ja nicht.
Nee – gerade beschlossen – es wird meinerseits keine Antwort geben.
Jutta® sagt da bestimmt manchmal auch nix.
Oktober 9th, 2013 at 09:13
Der Brüller des Tages gefunden auf den Nachdenkseiten:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=18877#h19
Oktober 9th, 2013 at 09:16
21 und 22: Geht mir genauso. Musste mich auch zurückhalten und auf Worte wie “Nischenflucht im Industriestaat”, “Irrtum über das richtige Leben im falschen”, “privilegiert” und “alternativ elitär” in diesem Kontext verzichten.
Aber mein Fazit war letztendlich: Jedem das Seine und was er/sie für revolutionär hält.
Oktober 9th, 2013 at 09:18
@flatter – Schauen wir uns dann diejenigen an, die schaffen; und zwar Wert und zwar hauptsächlich für andere (sogenannte “Arbeitgeber”)
Da hat’s bei mir ein bisschen geholpert mit dem Verständnis, ich bezog die Klammer beim ersten Lesen nicht auf ‘andere’, sondern ‘diejenigen’. Vielleicht wäre ‘für andere, für sogenannte “Arbeitgeber”‘ eindeutiger, vielleicht ging es aber auch nur mir so.
Aber davon ab – sind simple ‘Arbeitgeber’ tatsächlich denn noch ‘Leistungsträger’? Immerhin haben sie noch mehr oder minder direkten Kontakt zur Leistung, am Ende arbeiten sie selbst sogar noch an sowas wie ‘Gebrauchswert’ mit. Irgendwie auch schon reichlich inferior, man könnte noch mit dem Geruch von Schweiß in Berührung kommen. Ich glaube ja, ‘Leistungsträger’ ist nur denen vorbehalten, die mit irgendeiner realen Leistung nicht einmal mehr ansatzweise in Berührung kommen. Man lädt doch keine ‘Arbeitgeber’ mehr, wenn’s um den ‘Standort’ geht, man lädt ‘Investoren’.
Oktober 9th, 2013 at 09:28
@altautonomer: Das nennst Du “sich zurückhalten”? Hey Glückwunsch: Du hast ein südländisches Temperament.
Ob Du es irgendwann einmal schaffst, dich auf einer wie auch immer gearteten rationalen Basis zu bewegen ohne dabei persönlich zu werden? Hier jammerste rum, dass ein Herr Karl dich fertigmacht oder dass man dich in anderen Blogs schlecht behandelt und kommst überhaupt nicht auf den Gedanken, dass Du selbst genau dorthin getreten wirst, wo Du es mit anderen versuchst.
Du bist für mich ein perfektes Beispiel für kognitive Duweisstschonwas und ein wirklich schlechter Psychologe.
Mach’ mit deiner Misanthropie was Du willst, aber schmink dir ab, dass Du mich so in irgendeiner Weise ‘kriegen’ könntest. Da bin ich dir um Lichtjahre voraus. Was Selbsterkenntnis, Verständnis für andere, Toleranz und Empathie angeht. Och, ich glaube das war’s schon.
Oktober 9th, 2013 at 09:32
Jetzt geht die persönliche Pöbelei wieder los. Und tschüss.
PS.: Hier!! habe ich noch nie etwas über dHK gepostet.
Red keinen Unsinn und pass auf, dass Du nicht beim Erdbeerpflücken von der Leiter fällst.
(siehste, ich kann auch…..)
Oktober 9th, 2013 at 09:34
Und tschüss!
Oktober 9th, 2013 at 09:47
@27/28
Bei Frauen heißt so etwas “stutenbissig”, soweit ich weiß.
:p
cu
renée
Oktober 9th, 2013 at 09:51
@renée: Ich meine bemerkt zu haben, dass sich Diskussionen hier immer so entwickeln, wie es die Überschrift nahelegt. Flatter ruft zur Besinnung auf innere Werte und möglicherweise Solidarität auf und wir hauen uns die Köppe ein.
Oktober 9th, 2013 at 10:00
@Rainer
Nein, ich bin in keiner Partei, stünde einer Mitgliedschaft jedoch nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, so besagter Zusammenschluß denn ein vernünftiges Programm hätte.
Zu Deinen weiteren Punkten-
Koexistenz von Konzepten: Klar ist das möglich und bis zu einem gewissen Grade auch wünschenswert. Privatismus ist allerdings kein politisches Konzept, sondern bestenfalls “Urlaub” von der Auseinandersetzung und leider allzu häufig Aufgabe und “nichtkonforme Konformität”.
Stowasser: Schon besser als “Walden”, aber in meinen Augen nicht sehr erfolgsversprechend, da eine Transformation der kapitalistischen Vergesellschaftungsform ohne soziale Revolution nicht zu haben ist. Und die gelingt nicht mit nem selbstorganisierten Dorf oder auch zwei, zumal diese schon aus rein materiellen Gründen Teil der alten Zirkulationssphäre bleiben müssen.
Anarchisten: Ich habe kein Problem mit Menschen die sich als solche verstehen, solange sie neben Herrschaftskritik auch ne Analyse der kapitalistischen Ökonomie machen und nicht glauben, die “Gerechtigkeit” würde schon kommen, wenn nur “Freigeld” eingeführt würde. Das die griechischen Anarchisten durch ihre selbstverwalteten Strukturen mehr zur Unterstützung der verarmenden Leute dort tun als irgendwelche anderen Linken, insbesondere die ach so radikalen “SYRIZA”- Sozialdemokraten, ist mir bewußt und verdient vorbehaltloses Lob für die Genossen.
Oktober 9th, 2013 at 10:04
@30 R@iner
Das Köppe einhauen wäre früher auch einer meiner ersten Impulse gewesen, aber was bringt denn das, und vor allem: WEM!?!
So lange die Kooperationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit nicht besteht und auch nicht geübt und gepflegt wird, so lange wird das nix mit “Revolution”, wie auch immer die aussehen mag. Eine emanzipierte Gesellschaft funktioniert gewiss nicht nach dem Motto “Erst mal draufhauen und dann sehen wir weiter”.
So, muss jetzt aber weg.
cu
renée
Oktober 9th, 2013 at 10:07
Da will ich doch gleich einmal ein Angebot zur Güte machen: wenn sich ‘in der Fläche’ tatsächlich irgendetwas abzeichnet, an dem man vernünftigerweise teilnehmen kann, dann sind wir/bin ich auch wieder ‘tätig’ da, versprochen. Bislang ist da aber nicht nur nichts, sondern nicht einmal der Willen dazu oder irgendeine ‘Einsicht in die Notwendigkeit’. Die zu befördern ist ein konsequent und offen betriebener ‘gesellschaftlicher Generalstreik’ vielleicht der schlechteste Ansatz nicht. Das heißt ja weder die Kritik einzustellen – im Gegenteil – noch nicht mehr offen für Ideen zu sein.
Oktober 9th, 2013 at 10:11
@SalvadorArachnor: Man braucht auf alle Fälle ein gößeres Netz von Genossenschaften, um sich über Wasser halten zu können, da hast Du recht.
Was mir immer stinkt, ist die völlig dogmatische Ablehnung von Staat. Ich möchte nicht in einem Kaff mit einem eigenen Freikorps leben müssen, um mich und die anderen vor Überfällen zu schützen.
Und auch mit dem Freigeld, was mit der Zeit an Wert verliert, habe ich das Problem, dass ich keinen Unterschied zum bestehenden Inflationssystem sehen kann. Im Hintergrund schwingt bei beiden der Zwang zum Wachstum mit.
Ich bin kein Dogmatiker, mir ist nur sehr sympathisch, dass es dort (im A.) gelebte Praxis gibt.
Oktober 9th, 2013 at 10:17
Des Deutschen Ethos ist simpel: Arbeit, Arbeit über alles.
Entlohnung u.ä. Pippifax ist für den jeweils Betroffenen von Bedeutung, schon der direkte Arbeitskollege oder auch der Bekanntenkreis beantwortet eventuelle Klagen mit: “Sei froh, daß du Arbeit hast.”
Pispers erklärt sich ja die kognitive Dissonanz zwischen der Popularität des jeweiligen Bundeskanzlers und der Unzufriedenheit mit der jeweiligen Regierung aus der Tatsache: “…das der Deutsche die nicht miteinander in Verbindung bringt.”
Ein ähnliches Kunststück gelingt dem Deutschen aber auch bei Arbeit und Entlohnung.
Was mich persönlich noch mehr als diese Narretei an sich fasziniert, ist deren allumfassende Assimilationskraft.
Im Regelfall hat der Deutsche mit kaum mehr Probleme als wenn 5 offensichtliche Migranten auf einem Fleck stehen, und diese 5 Migranten können genauso wenig mit der Leid(t)kultur aus Knödel und Sauerkraut anfangen.
Aber beim Thema Arbeit und Arbeitslose, da ist man auf einmal ein Herz und eine Seele. Arbeitslos geht gar nicht.
Ich kann mich noch an meine vielen griechischen Arbeitskollegen erinneren, denen zur Austeritätspolitik nur einfiel: “Selbst schuld. Ich bin auch ausgewandert.”
Mir fehlen die genauen Zahlen und ich nehme einfach mal die größten Gruppen, die Türken lass ich aus, da nicht in der EU.
Wo sind denn die Solidaritätsdemonstrationen der Griechen, Spanier, Italiener, Portugiesen mit ihren von der Sparpolitik gequälten Landsleuten ?
Die gibt es nicht.
Wie kleingeistig (Sklavenmoral passt schon recht gut) Arbeitnehmer untereinander sein können, das ist grenzenlos.
Sollte morgen am Tag die Partei “Arbeit garantiert für alle” gegründet werden und diese Partei als Programm die Wiedereinführung von Hacke und Schaufel auf Baustellen verlangen, bekäme diese Partei 2017 85% der Stimmen bei 90% Wahlbeteiligung. Nach der Wahl würde es völlig ausreichen die Leute gegen Kost und Logis und einem Lichtbildausweis mit dem Aufdruck “Gesetzlich geschützt gegen Arbeitslosigkeit ™” zu ködern. Die Rekrutierungsbüros würden dem Ansturm keine 5 Minuten widerstehen.
Der größte, umfassenstete und durchgreifenste “Erzieher” in diesem Land ist keine Politik, keine Religion sondern der Betrieb. Und man muß im Gegensatz zu allem dämlichen Geschwafel kein Wort Deutsch können um binnen 2 Monaten vom griechischen Olivenbauern oder vom kasachischen Ingenieur zum deutschen Mustermalocher zu mutieren. Und dann kann man prima all jene Vorurteile, die einem selbst trotz Blitzanpassung noch entgegen schlagen, an die daheim gebliebenen weiter reichen.
Das ist für mich heute die Quintessenz, der Kitt, der diese Gesellschaft auf niedrigstem Niveau zusammenhält. Hier ist die edelste Verfassung, die man sich nur erträumen kann, in die Tat umgesetzt. Alle sind gleich, alle sind gleichberechtigt, Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung, alles ohne Bedeutung. Nur der Arbeitsplatz zählt: “Hier bin ich Schwein, hier darf ich es sein.”
Oktober 9th, 2013 at 10:28
Was ist denn hier los? Autonome gegen Anarchisten? Judäische Volksfront gegen Volksfront von Judäa? Renée hat vollkommen Recht, so wird das wirklich nix.
@R@iner: Vielleicht doch mal etwas schlafen? Dein Linkenbashing kannste Dir zumindest in dem von Dir dargestellten Zusammenhang sparen. In der LINKEN gab und gibt es X Projekte, die konkrete Hilfen für Menschen bieten.
Oktober 9th, 2013 at 11:03
@Freigesetzter – Zum ‘Brüller’: tatsächlich kann man keinem System Energie entnehmen, ohne dass sich das auch auf dieses wieder auswirkt. Der Einfluss von Windrädern auf’s Mikroklima zumindest ist gut dokumentiert. In diesem Zusammenhang gibt es tatsächlich keinen ‘free lunch’. Dafür trifft deine #35 bei mir voll in’s Schwatte. ;)
Oktober 9th, 2013 at 11:17
Die “Nomenklatura” lehnt sich zufrieden zurück, denn du bist ungewollt einer ihrer “Kombatanten”, um die partielle Unzufriedenheit “deiner Gemeinde” über die bestehenden Verhältnisse zu kanalisieren und zu neutralisieren.
Sie wissen genau, dass dein Appell nicht verfängt.
Ihre Maßnahmen sind zu umfang- und erfolgreich, als dass ein “revolutionärer” Impuls die Massen erreichen könnte.
Hier im Forum bildet sich der Konsens/Dissens dieser Gesellschaft im Kleinen ab, aus der eher keine zielgerichtete Bewegung entstehen wird.
Oktober 9th, 2013 at 11:40
Wenn ihr bei dem Niveau von Zoff schon von “Köppe einschlagen” redet, habt ihr noch nicht viel erlebt ;-) Es sei aber empfohlen, nicht erst zu kloppen und nacher laut rumzuheulen.
Was den Rückzug anbetrifft, so ist das eine der Möglichkeiten in der Praxis. Die Masse interessiert meine Analysen nicht. Ich kann sie nicht retten. Ich kann aber ggf. versuchen, ein kleines Projekt anzuleiern und anders zu leben. Das steht in keinerlei Widerspruch zur Analyse des Ganzen. Wenn irgendwann die Flaschenpost ankommt oder deren Inhalt mit Stiefeln und Kugeln vermittelt wird, kann man jederzeit diese Entwicklung aufgreifen. Bis dahin hat man vielleicht schon ein bisschen anders gelebt und weiß, wovon man redet.
p.s.: Bin abhängig beschäftigt heute.
Oktober 9th, 2013 at 11:51
@SalvadorArachnor und Altautonomer Ich sehe, zumindest für mich, die Grundlage der Kritik überhaupt nicht. Wo ist das Problem, sich weitestgehend unabhängig zu machen? Das schließt doch kein Schneewittchenleben hinter den sieben Bergen ein.
Muss ich in jeder Konsequenz Teil des Systems sein, in allen drangsalierenden Abhängigkeiten verharren, um aktiv zu kritisieren und mich zu engagieren? Es behauptet doch niemand, dass das die ultimative Lösung ist und wenn das jeder macht und ignorant vor sich hinwurschtelt wird alles gut. Wer sagt das? Wo steht das?
Und genau in Bezug auf die vermeintliche Freiheit habe ich oben einiges geschrieben, denke ich. Dennoch beinhaltet eine selbsttragendere Lebensweise den Vorteil, Angst zu reduzieren und meinen Spielraum ein wenig zu erweitern.
Und was das angeht, dass es nicht genug Platz gibt, damit alle so leben können: Wollen ja auch sehr viele gar nicht. Sich selber zu organisieren heißt auch, sich den eigenen Vorstellungen entsprechend zu organisieren. Das spiegelt sich doch in den unterschiedlichsten Formen von Zusammenschlüssen wider, vom Öko-Hof über das Aussteigerdorf zum innerstädtischen Zusammenschluss in Wohngenossenschaften.
Das Signal kann man als Rückzug interpretieren, klar. Man kann aber genauso die Initiative betrachten, die etwas in Gang setzt, die eine Lebensalternative aufbaut. Spätestens an dem Punkt, wo ich die Strukturen und Wirkweisen eines Systems ablehne, finde ich die Forderung vollkommen unverständlich, wieso ich in genau diesem System und genau diesen Strukturen verharren soll. Wenn ich mich als Solokünstler und nach mir die Sintflut-Wesen empfinde, dann ist das unabhängig von Strukturen. Die bestehenden fördern genau dieses Verhalten allerdings massiv. Wenn ich solidarisch und sozial veranlagt bin, lege ich das doch nicht ab, weil ich mein Leben mit anderen Menschen zusammen anders organisiere… oder das zumindest versuche.
Den verklärten “Aussteiger-Hinterwäldler-Ignoranten”-Beigeschmack muss man schon absichtlich reinrühren, um das darauf zu reduzieren. Ist aber unangebracht. Zumindest fühle ich mich da überhaupt nicht angesprochen.
Das hieße ja bspw. eine Gemeinde, die sich entscheidet selber in alternative Energieversorgung zu investieren, von der jeder Einwohner profitieren kann, die ökologisch verantwortlich ist und von Energieversorgern unabhängig macht, wären ‘Spalter’ und abzulehnen?
In meinem Verständnis würden solche Schritte einfach demonstrieren, dass man nicht hilflos ausgeliefert sein muss, dass man andere Wege suchen kann, statt immer nur händeringend auf die Vernunft und Einsicht anderer Menschen zu warten.
Warum also Projekte, die initiativ Lebensräume gestalten, ablehnen? Weil es nur durch große Umbrüche geht? Wohl kaum und heute weniger denn je. Vor allem da das eine dem anderen überhaupt nicht im Wege stehen würde, sondern im Gegenteil Menschen befähigt, überhaupt mal wieder Entscheidungen zu treffen und zu tragen.
Wir beklagen hier nonstop die fehlende Solidarität und das Desinteresse der Bevölkerung. Vorzuleben wie man solidarisch sehr viele Lebensbereiche gestalten kann, ist dann aber auch wieder nix, weil richtiges im falschen usw.
Kann ich nicht begreifen.
Oktober 9th, 2013 at 12:11
Entschuldigt bitte, ich habe erst geantwortet und dann noch einmal die restlichen Kommentare gelesen. Somit ist einiges aus meinem Kommentar oben schon besprochen.
Ist mir trotzdem ein Anliegen, mich nicht in die Öko-Romantiker-Ecke mit immer kleiner werdendem Horizont stecken zu lassen.
Oktober 9th, 2013 at 14:03
@38 und 40
Zwischen diesen Polen bewegt sich mein Gefühl auch immer, gerade auch beim Lesen solcher Blogs wie diesem.
Einerseits, als Befürchtung: So etwas hier ist Wärmestube für eine Gemeinde Gleichgesinnter, die sich hier gegenseitig bestätigt. Geduldetes Ventil,um nicht mehr zu sagen.
Andererseits: Wenigstens “Bescheid zu wissen”, und in einem Blog wie diesem immer wieder mit der Nase drauf gestoßen zu werden, was ist, kann jedenfalls nicht schaden. Und das “richtige Leben im Falschen” gibt es durchaus. Wo denn sonst, bitte? Im richtigen Leben im Jenseits, oder was? Neues, Widerständigkeit, beginnt immer im Alten.
Insofern, @39, danke für die Flaschenpost, die immer wieder vorbeischwimmt. Wer weiß schon, wer die alles so auffischt, und was das bewirkt. Ganz teilnahmsvoll gefragt: Wie fühlt sich das an (how does it feel, in den Worten von his Bobness), muss man sich da erst immer wieder in Stimmung bringen, mag man sich überhaupt noch aufregen? Na o.k., gibt halt Rufer in der Wüste. Die rufen, ohne auf ein Echo, auf Wirkung zu zählen.
Oktober 9th, 2013 at 15:17
OT – Regulieren und Arbeitsplätze schaffen – geht doch!
Oktober 9th, 2013 at 18:24
Guten Tag.
“Jeder sechste deutsche Erwachsene liest wie ein Zehnähriger” titelte Spon anlässlich der neuen OECD-Bildungsstudie.
Ist Euch klar, dass wir hier in einem Elfenbeinturm sitzen und Dinge tun, von denen der “Normaldepp” da draußen keine Ahnung hat? Wir schreiben hier auf einem orthographisch und inhaltlich qualitativ hohen Niveau in einem Forum, das (leider) kaum einer kennt. Selbst wenn wir hier Leserzahlen hätten wie $PRING€R, würden diese Leser eh nix kapieren, weil hier keine Bilder sind.
Neulich hatte ich einen frühen Flugtermin. Ich fliege selten und nur, wenn es nicht anders geht. Irgendwann wurde ein Zeitungswagen mit Freiexemplaren in den Wartebereich gerollt und alle sind dort hin gerannt als gäbe es Freibier. Als der größte Ansturm vorbei war, bin ich auch mal zu diesem Stand und habe geschaut, was die mir noch übrig gelassen haben. Okay – lese ich halt mal wieder eine FAZ, dann habe ich auf dem Flug auch noch etwas Lektüre. Als ich mich dann zum Rückweg umdrehte, dachte ich zuerst, die drehen da einen Film. Soweit mein Auge reichte, wogte es rot-weiß, BILD-Titelseiten überall, und die haben auch alle fast synchron umgeblättert. Ich bekam Angst.
Als ich mich wieder gesetzt hatte, entdeckte ich, dass mein Gegenüber die Süddeutsche las. Wir tauschten einen kurzen, verschwörerischen Blick.
So eine kurze Momentaufnahme zeigt, was “draußen los ist”.
Oktober 9th, 2013 at 18:47
freigesetzter 35
genau da liegt das problem – der von der masse verinnerlichte lutherische arbeitsungeist.
erschwerend kommt dann noch hinzu, daß schon ab kindergarten “das funktionieren in der arbeitswelt” als hauptsinn des lebens eingetrichtert wird. und wenn die leute dann mit 25 – 35 zum selbstständigen denken kommen könnten, dann ist diese fähigkeit den meisten schon aberzogen worden oder abhanden gekommen.
Oktober 9th, 2013 at 19:51
Ja, da liegt’s. Und weder wir noch die Schulen, noch die Unis … werden da was dran ändern, weil nämlich auch akademischer Fachpöbel genau denselben Dreck liest und – hinsichtlich gesellschaftlicher Belange – denkt wie das ärmste Schwein von Fließbandarbeiter oder Putzknecht.
Und haltet mich jetzt nicht für arrogant und abgehoben, denn ich kenne genügend derartige Beispiele.
Oktober 9th, 2013 at 20:05
@Sinnfrey (42): Klar – Wärmestube, wo sich Leute gleicher oder ähnlicher Gesinnung treffen, um die müden Knochen und den Geist wieder aufzuwärmen von der Kälte und dem Wahnsinn draußen, bei einer Kanne Tee, oder von mir aus auch Kaffee oder sonst einem guten Schluck… Wo man gedankliche Anregung findet in den Diskussionen, Literaturhinweise etc., bevor man sich dann wieder nach draußen begibt, in die Kälte, aber gestärkt und mit neuem Mut…
Ich finde diesen Gedanken gar nicht so schlimm, es ist ja kein “Schmoren im eigenen Saft”, d.h. Selbstbeweihräucherung oder -bespiegelung, “Ach, wie sind wir toll!” o.ä., wenigstens hier bei Feynsinn keinesfalls, und auch auf etlichen andern Blogs nicht, die ich lesend frequentiere. Diese passive oder zuweilen auch aktive Kommunikation hilft schließlich, nicht der Verzweiflung oder Depression anheimzufallen.
Manchmal ist es nur lustig, und das ist doch auch OK…
Oktober 9th, 2013 at 20:35
Bleibt auf dem Teppich Leute. Anderswo erzählen Leute was vom Nettsein untereinander, erklären das zur Weisheit jeder möglichen Zukunft, – und sind nicht mal bereit so nahe an der Realität entlang zu schleifen, dass andere nun mal überhaupt nicht nett, – andere schlicht und einfach ausbeuten. Ich finde, – flatter hat eine verdammt gute Verhältnismäßigkeit gefunden, – die auch Sinn macht.
Denn das, nicht weniger, ist euer Anspruch.
(C) by flatter.
Oktober 9th, 2013 at 21:26
[...] zu erhöhen. Doch Daimler-Chef Dieter Zetsche und seinem Kompagnon Porth war das nicht genug." Du bist nichts L E S E B E F E H L !! Mindestlohn in Europa: Deutschland gehen die Ausreden aus – Niederlande [...]
Oktober 9th, 2013 at 21:42
@Uena(40): Ich denke, es liegt möglicherweise daran, wie jemand meint, dieses System überwinden zu können, um Solidarität so unterschiedlich zu sehen.
Wem es um (erst) Revolution zum Fortjagen der jetzigen Elite bzw. Machthaber (Kapitalisten) geht, dem kann nicht sonderlich daran gelegen sein, daß Menschen sich in kleineren Gruppen auf unterschiedliche Wege begeben, diesem System vielleicht irgendwie zu entfliehen.
Das lenkt tatsächlich von seinem eigenen Ziel ab, eigenständig denkende und handelnde Menschen sind da weder gefragt, noch ‘nützlich’. Diese lassen sich nämlich nichts sagen i.S.v. vorschreiben – diese probieren aus und verwerfen und fangen notfalls wieder von vorne an ;-)
Gurus haben es da ganz schwer. Auch Hobby-Gurus, die Abziehbilder von welchen sind…
Nein, ausprobieren, ausscheren, anders machen (versuchen) und wo irgendmöglich immer offen für Menschen, die dazu stoßen wollen und bereit, falls doch mal etwas sich als Sackgasse ergibt, umdrehen, nachdenken, umdrehen, neuer Anlauf.
Ich mag die anarchistischen Ansätze, gerade weil sie das Individuum sehen. Ich selbst sehe mich als Kommunist, deshalb ist mir wichtig, daß sich viele Individuen(!) zusammen finden.
… das unterscheidet mich elementar von Traditionskommunisten der ‘Lenin-Linie’. Für mich ginge ein Kommunismus oder wie auch immer sich die wirklich freie Gesellschaft einmal bezeichnet (mir egal), nur wenn sich dort freie Individuen gemeinsam ‘versammeln’. Als Individuen, frei in ihrer (eigenen) Entscheidung, ob und was sie wollen… auch wenn das Morgen was anderes sein sollte als Heute.
Allein kann keiner was, aber in einer Gemeinschaft (m)eine Stimme zu haben, ist mir absolut wichtig – und mir kann keiner eine Gemeinschaft schmackhaft machen, in der ich kein Individuum und erst recht nicht individuell sein darf/kann.
Wem wichtig ist, herauszufinden, wie(!) denn ein anderes Leben gehen könntetete, der schreit nicht erst nach Revolution und guckt dann wie es gehen könnte – dann kann er nämlich nicht mehr suchen, dann steht der Weg in Beton und Eisen… und wehe Du willst es anders^^
Oktober 9th, 2013 at 21:53
Danke Wat.
du kannst das immer wieder gut, meine Gedanken in ordentliche Sätze zu bringen.
Bei mir ist eher: Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich lese, was ich geschrieben hab.
;-)
cu
renée
Oktober 9th, 2013 at 22:06
@Wat.: Sorry, aber auch dieser Beitrag bringt wieder Spaltpilz mit sich. Natürlich gibt es Leute, die davon trämen, Revolutionsführer zu werden, aber hat sich hier jemand als solcher geoutet? Es ist doch auch eine berechtigte Sorge anzunehmen, dass Menschen, die alternative Lebenswege versuchen, sich auch in diese flüchten. Es gibt ja auch durchaus genügend, denen der Kauf enes Bioschnitzels schon genug Revolution ist. Aber müssen wir uns das jetzt gegensetig vorwerfen?
“Das lenkt tatsächlich von seinem eigenen Ziel ab, eigenständig denkende und handelnde Menschen sind da weder gefragt, noch ‘nützlich’.”
Das sehe ich nicht so, obwohl ich nicht zu denen gehören, die mindestens eine Revolution brauchen, um Sinn in Praxis zu sehen. Wer die Eliten fortjagen will, kann aus den unterschiedlichen Wegen, die andere gehen, lernen. Vielleicht lernt er sogar (träumen wir mal), dass man die Eliten verdrängt, indem man den vor ihnen fliehenden Hoffnung und Ideen gibt. Er kann für sich den Weg gehen, der nur revolutionär sein darf, ohne damit automatisch andere entmündigen zu wollen. Bevor ich also belegen kann, dass jemand eigenes Denken als unnütz betrachtet, sollte ich es ihm nicht unterstellen. Schon gar nicht hier.
Oktober 9th, 2013 at 22:14
@flatter: Deshalb bin ich nicht einfach nur “für Individuen” nicht mal nur für “individuelle Wege”. Sinn macht das Ganze für mich dann, wenn sich das/diese austauschen über Erfahrungen, verknüpfen in ihrem Tun. Hand in Hand – aber jeder darf und soll seine behalten, odda so.
PS Spaltpilz, ich? Ja, sicher. Ich lasse mir nunmal nicht mehr vorschreiben, was ich für Schuhe anziehe, trotzdem oder darum sind meine Füße besser als die Burks’.
Muß ich wirklich belegen, wie individuell ich hier schon sein durfte^^ Sorry @flatter, erspare uns das. Ich habe extra keine Nicks in # 50 genannt.
Oktober 9th, 2013 at 22:25
Das Problem, liebe Wat. ist, dass sie dir vielleicht niemand anzieht und du dich beizeiten dagegen wehrst, obwohl es niemand versucht. Du möchtest jetzt bitte nicht glauben, ich wollte ‘die Bewegung’ verteidigen, der du dich anzuschließen hättest? Ich meine mit “Spaltpilz” nur, dass hier aus persönlichen Erfahrungen und Empfindlichkeiten sehr unnötige Ressentiments aufgebaut zu werden drohen. Es geht nicht darum, dass hier im Gleischschritt marschiert werden soll, es geht darum, dass man noch miteinander reden kann. Alles andere finde ich nämlich scheiße.
Ich muss mich mal zurückziehen. Sleep well!
Oktober 9th, 2013 at 22:26
@Wat
…Nein, ausprobieren, ausscheren, anders machen (versuchen)
Wie wäre es dann mal damit, das Systemdenken selber in Frage zu stellen? Bei jeder Menge Systemen, – könnte man das schon mal erwarten. Bei jeder Menge Religionen ist das auch nichts anderes. Was meinst du? Wer ist bereit, sich tatsächlich von Konditionierungen zu lösen, -und die Menschen und ihre Nöte dabei trotzdem zu achten, und prioritätsmäßig an oberster Stelle anzusetzen? Gretchenfrage.
Oktober 9th, 2013 at 22:36
@flatter: Ich rede immer wieder (ich versuche es)
Gegen Erfahrungen sind auch bei mir nur die anderen, neuen Erfahrungen als Kraut gewachsen.
Meine bisherigen Erfahrungen sehen: Bedrohung, persönliche… wenn auch selbstverständlich nicht so gemeint – in ihrer Konsequenz sind es aber meine persönlich wahrgenommenen Bedrohungen.
@renée: Du hast heute ‘drüben’ was mit Stärken und Schwächen und Psychologie geschrieben, würde unter flatters Opener gut passen – zu gucken, wo die Stärken sind ;-)
(Schreibs hier einfach noch mal selber, ich habs nicht so mit ‘Abschreiben’)
@eb: Bereit? Dazu muß sich auch erst jemand eingestehen, Konditionierungen zu haben. Sie zu lösen ist dann immer noch eine Mammutaufgabe – kann jeder mE nur selber – vielleicht mit Solidarität und Hilfe besser – aber nur selber.
… wohl am ehesten über andere Erfahrungen.
Oktober 9th, 2013 at 23:37
@56 Wat.
okidoki, also nachhaltiges Sofortrecycling oder Zweitverwertung. Ich schrob:
“Dieses “Bekämpfen” führt auch oft nur dazu, dass die Gegenseite “ihre Reihen noch fester schließt”.
Mir fällt gerade eine Analogie dazu ein. Dies stammt aus den Bereichen Pädagogik/Psychologie, dass es besser ist, jemanden über seine Stärken zu unterstützen, statt seine Schwächen zu bekämpfen. Das erste gibt ihm die Kraft, an seinen Schwächen zu arbeiten, das zweite führt zu einem miserablen Selbstwertgefühl, das dann sogar seine Stärken sabotiert. Leider halten sich die meisten Pädagogen/Psychologen noch nicht mal an ihre eigene Lehre.”
Letztens ging es auch um diese ominöse “kritische Masse” von 10 %, es gibt aber noch eine weitere interessante Untersuchung, die wurde meines Wissens aber sogar instrumental gemessen. Dass nämlich etwa 80 % der Menschen nicht in der Lage sind, Informationen mit bedrohlichen Inhalten zu verarbeiten. Das würde bedeuten, dass es für sie nicht darum geht, dass sie es nicht hören wollen, sie hören es einfach nicht.
Daran musste ich auch denken, als flatter vor einiger Zeit von einem “positiven Narrativ” (oder so ähnlich) geschrieben hat. Ich selber brauche ja eher diese ganzen Schreckensszenarien als positiven Stimulus (Adrenalinjunkie, ick wees), aber das hilft ja nichts, wenn die Mehrheit halt anders tickt. Statt ständig darauf herumzureiten, was der Menschheit alles Schlimmes blüht, wenn alles unverändert weiter so gehandhabt wird wie bisher, müssten eher die positiven Aspekte für eine Änderung angesprochen werden.
Wer verstanden hat, worauf ich hinaus will, und das evtl. etwas geschickter formulieren kann, der darf das gerne tun. ;-)
Das mit den Konditionierungen ist auch so eine Sache, da etwas dran zu ändern ist ein hartes Stück Arbeit. Mit Solidarität und Hilfe geht es eventuell besser, sofern die Leute wissen, wie es geht!!! – aber die Einsicht in die Notwendigkeit, der Wille dazu muss jeder selber haben – und viel Mut. Ganz ohne Unterstützung wird’s “haarig”, ich weiß es aus eigener Erfahrung.
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 02:23
Übrigens, wenn Ihr mal einen engagierten Ökonomen hören wollt, ixquickt mal nach bontrup1408.mp3. Nur so als Anregung…
Oktober 10th, 2013 at 08:57
ich möchte hier am Beispiel Kranken / Altenpflege feststellen, dass das “Lohnsklaventum” eigentlich selber schuld ist, da es jederzeit die Macht hätte, sich besser bezahlen zu lassen für die geleistete Schwerstarbeit in Unterbezahlung. Es gibt viel zu wenige Arbeitnehmer in den Pflegeberufen und das Klappern mit dem Sargdeckel, dass jederzeit Bürger aus Osteuropa oder Asien die Arbeit übernehmen können ist substanzlos. Es mangelt an Wissen, Willen und Organisation… oder ist es einfach Nächstenliebe oder Idealismus die Menschen fern von jedem Kapitalistischen Grundgedanken in diesen Beruf gebracht hat?
Oktober 10th, 2013 at 10:30
@renée: Ich verstehe was Du meinst. Wenn ich z.B. abnehmen will, dann ist es praktikabler, mich auf etwas zu fokussieren, das nicht “abnehmen” als Programm umfaßt, sondern ein Ziel anvisiert, das aus sich heraus einen positiven Ersatz für “essen und auf der Couch sitzen” zukünftig darstellen kann.
Wenn ich jemand anderem aus Sorge sagen will, dass er fett ist und sich mehr bewegen sollte, dann ich der Person nichts neues und helfe nur dabei, die unüberwindliche Hürde zu erhöhen. “Man kann ja eh nichts machen.”
Besser wäre es, die betreffende Person zum Schwimmen gehen einzuladen und zu sagen: “Hey, da gehen wir ins Blubberbecken und relaxen”. Wenn es dann irgendwann dazu kommt, dass geschwommen wird, dann ist das ein Weg in die richtige Richtung. Wichtig ist, dass sich kein Erfolgszwang dahinter aufbaut.
Dazu habe ich in meiner weiteren Umgebung die Erfahrung gemacht, dass die meisten Leute schon dazu unfähig sind, weil es an Vertrauen mangelt und weil das alte Muster den Mangel an Selbstvertrauen geradezu festhalten will.
Mir scheint, dass es unsere Sozialisation geschafft hat, Mißtrauen gegenüber anderen einen höheren Stellenwert einuzuräumen, als der Vorstellung Platz zu machen, dass es jemand tatsächlich “gut mit einem meinen” könnte.
Jeder für sich und Gott gegen alle…
Du erinnerst dich, dass ich neulich schrieb, es ginge nicht darum, den Längeren zu haben. Erinnerst Du dich auch an die Antworten, die ich erhielt?
Na gut, dass “hier” im Virtuellen nicht unbedingt Vertrauen aufkommen kann, ist mir schon klar.
Frage zu “Dass nämlich etwa 80 % der Menschen nicht in der Lage sind, Informationen mit bedrohlichen Inhalten zu verarbeiten.”
Was bedeutet “nicht in der Lage”? Hast Du dafür einen Link?
Kleiner Hinweis: Deine Verwendung von “instrumental” ist zwar sehr musikalisch wahrscheinlich meintest Du aber “empirisch”.
Oktober 10th, 2013 at 10:55
den entscheidenden punkt, der bei allen diskussionen beim sozialabbau schamhaft verschwiegen wird, und den du, nur leider auch in einem satz erwähnst, ist die produktivität!! nur sie allein ist ein maßstab dafür, ob und wieviel soziales sich ein staat leisten kann, alles andere sind nebelkerzen.
ok, 90% unserer mitmenschen und wähler sind mit dem erbfehler mangelnder intelligenz ausgestattet und glauben dieses mantra der demographischen entwicklung.nur deshalb ist es möglich, dass kein wähler aufjault und seine poiltischen angestellten in die wüste schickt.
dazu dieser beitrag: https://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1906997/
und auch hier:https://blogblick.de/Archiv/Wirtschaft/2012%20September%20Wirtschaft.html ( beitrag vom 10.9.2012
suann
Oktober 10th, 2013 at 11:05
@59 R@iner
Link müsste ich selber nochmal raussuchen, ich glaube, auf Telepolis war auch mal ein Artikel dazu, ist schon einige Monate her.
Mit “instrumental” meinte ich, das wurde gemessen, ich glaube die Hirnströme. EEG wollte ich nicht schreiben, das heißt ja neuerdings Energieeinspeisegesetz. Ach ist das alles doof, die machen alle Begriffe kaputt.
Jedenfalls wurde anscheinend nachgewiesen, dass bei ca. 80 % bei bedrohlichen Informationen das Gehirn in den entsprechenden Regionen halt nichts oder viel zu wenig “tut” im Vergleich zu den restlichen Probanden.
Hoffentlich war das jetzt nicht zu verworren, ich kann mich heute kaum konzentrieren.
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 11:08
@susann: “Schade, dass die Rentenkürzer der meisten Parteien dieses Wissen völlig ignorieren.”
Müssen solche Artikel immer so enden? Oder sehe ich nur den Gipfel des Zynismus nicht?
“…Bis zu dem Zeitpunkt an dem irgendein “Wirtschaftswissenschaftler” den Nobelpreis bekommt, weil er festgestellt hat, dass Maschinen keine Produkte kaufen.”
Hans-Werner Sinn wird diesen Preis jedenfalls nicht erhalten.
@renée: Dann heißt es immer noch instrumentell. Tschuldige meine Klugscheisserei.
Zur Zeit scheint es vielen nicht so gut zu gehen. Die Badesaison hierzulande ist definitiv auch vorbei…
Gute Besserung!
Oktober 10th, 2013 at 11:16
@susann: vorsicht, mangelnde Intelligenz ist sicherlich kein Erbfehler, denn Intelligenz ist zunächst ein hypothetisches Konstrukt, welches der Operationalisierung bedarf, kurz gesagt, der angepassteste schneidet im Intelligenztest mgl. am besten ab.
Oktober 10th, 2013 at 11:29
@62 R@iner
Danke, ich wollte auch erst instrumentell schreiben, war mir aber nicht sicher. Stell dir vor, ich lasse mich gerne korrigieren, wenn ich mal einen Fehler mache, meistens jedenfalls. Kommt hauptsächlich auf die “Tonart” an, in der das geschieht. Als Autodidakt kann ich mir das problemlos erlauben, da kann keiner sagen: Haste wohl in der Schule gepennt? Hihi.
Zur Rentendebatte hatte ich gestern im Kommentariat bei Spon einen interessanten Aspekt gelesen. Es ging um die ca. 5 Jahre höhere Lebenserwartung der “Oberschicht”. Die werden als Begründung für das höhere Renteneintrittsalter herangezogen. Diejenigen, welche von ihrer Rente sowieso kaum noch leben können und auch viel früher sterben, zahlen dann letztlich für die “langlebigen” Gutverdiener noch mit. (Oder so ähnlich).
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 12:55
Da ging es vermutlich um diese Studie. Die Schere öffnet sich auch im kleinen immer mehr.
Oktober 10th, 2013 at 12:59
@Peinhart: Ich meinte die, in der steht, dass 80% keine für sie bedrohlichen Informationen an sich heranließen.
Oktober 10th, 2013 at 13:05
@suann #60
Du schreibst:
“den entscheidenden punkt, der bei allen diskussionen beim sozialabbau schamhaft verschwiegen wird, und den du, nur leider auch in einem satz erwähnst, ist die produktivität!! nur sie allein ist ein maßstab dafür, ob und wieviel soziales sich ein staat leisten kann, alles andere sind nebelkerzen.”
1) Die Produktivität und ihre Steigerungsraten werden im Kapitalismus aber nicht an ihrem potentiellen Nutzen für die Bedürfnisbefriedigung von Werktätigen, sondern an ihrer Tauglichkeit für den Profit gemessen.
2) Es kommen auch so Dinge wie Konkurrenz und Schuldendienst ins Spiel, die kannst Du nicht einfach ausklammern, wenn Du sozialstaatlichen Kapitalismus willst.
Weiter erbrichst Du folgendes in die Kommentarspalte:
“ok, 90% unserer mitmenschen und wähler sind mit dem erbfehler mangelnder intelligenz ausgestattet”
Dieser biologistische Mist könnte direkt aus der Feder von Sarrazin stammen. Auch als Polemik verstanden ist der Satz völlig daneben und lässt tief blicken.
“und glauben dieses mantra der demographischen entwicklung.nur deshalb ist es möglich, dass kein wähler aufjault und seine poiltischen angestellten in die wüste schickt.”
1) Die demographische Entwicklung ist durchaus real, da brauchst Du nichts zu “glauben”. Dass sie von der herrschenden Klasse benutzt wird, um Kürzungen und Verschlechterungen im Sozialwesen zu begründen, ist davon völlig unabhängig.
2) Wer denkt das es sich bei den Funktionsträgern in Regierung und Parlament um “politische Angestellte” von “Wählern” handelt, der hat nicht einmal das offizielle politische System kapiert, ganz zu schweigen von der politischen Ökonomie.
2a) Es gibt da einen Passus im Grundgesetz, der geht so:
“Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.” (Artikel 38, GG)
2b) Habe jetzt keine Lust hier ne ellenlange Einführung zur Kritik der politischen Ökonomie zu geben und begnüge mich mit einem Zitat:
“Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet.”
(Marx, Engels – Manifest der kommunistischen Partei)
Oktober 10th, 2013 at 13:13
ich bin nichts. oder anders formuliert:
“Ich bin, aber ich habe mich nicht, darum werden wir erst.” (Bloch)
“Ich bin und ich habe mich jetzt, darum werde ich nichts.” (Baum, im Vorwort seiner Diss.)
Oktober 10th, 2013 at 14:11
War wohl doch nicht TP sondern Propagandafront, der verlinkte Nature-Artikel ist leider arg teuer (€30,-) zu lesen. Der Artikel wurde auch schon 2011 veröffentlicht, ich bin erst Ende letzten Jahres darauf gestoßen. Bis auf einige etwas “anrüchige” Seiten hat anscheinend keiner darüber berichtet. Seltsam eigentlich.
Das Verhalten meiner lieben Mitmenschen würde m.E. dieses Untersuchungsergebnis ziemlich stützen. Bzw. diese Untersuchung könnte das Verhalten erklären. Falls es wirklich stimmt (ich kann das ja nicht wirklich überprüfen), dann sollte man das mal zumindest “im Hinterkopf” behalten und in der Kommunikation mit berücksichtigen.
Bei den hier Kommentierenden gehe ich aber davon aus, dass sie eher zu den 20 % “Schreckensmeldungsverarbeitern” gehören, sonst würden sie hier nicht bleiben wollen. ;-)
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 14:18
@67 klaus baum
Einfacher ausgedrückt, O-Ton der “üblichen” Erziehung für die “Unterschicht”:
“Du hast nichts zu wollen, du hast still zu sein und das zu machen, was man dir sagt.” – Bei Nichtbefolgen gab es dann eine Tracht Prügel.
Ich weiß ja nicht, wie Erziehung in anderen Kreisen funktioniert. Kann ich nicht mitreden, war ja nicht dabei.
Bei meiner Erziehung muss irgendwas schiefgegangen sein, die meisten, die ich kenne, funktionieren dank o.g. Dressur einwandfrei.
cu
rneée
Oktober 10th, 2013 at 14:38
@renée #68: Danke für deine Mühe. Leider kommt man ja nicht ohne weiteres an den nature-Artikel, aber auf scienceblogs steht ein bißchen was vernünftiges dazu.
Wie man mit 18 Probanden jetzt die Aussage treffen kann, dass 80% aller Menschen an ihrem Optimismus verdummt sind, wissen wohl nur Eingeweihte.
Oktober 10th, 2013 at 14:52
p.s.: Die andere Geschichte mit den 10% halte ich übrigens für genauso einen Schwachsinn. So kommt man in der Wahrheitsfindung nicht weiter.
Ich werde nie vergessen, wie der gute Sarrazin damals leichtfüßig davon schwadronierte, ein studierter Mann wie er sei schließlich in der Lage, die Ergebnisse ihm ausbildungsfremder Wissensbereiche im Cockpitmodus zu verstehen.
In dem Moment wußte ich, dass meine kaputten Turnschuhe intelligente Wesen sind.
Wer sich schon einmal ernsthaft mehrere Jahre mit einer Thematik beschäftigt hat, würde so etwas nämlich nie von sich behaupten, wenn er wirklich was drauf hat.
Da machen wir doch lieber mit der kleinen Kritik an der großen politischen Ökonomie weiter. :-)
Oktober 10th, 2013 at 15:37
@70 R@iner
Danke für die Info. Das mit der Anzahl von 18 Probanden wurde natürlich nirgends erwähnt. Bissi wenig für die Aussage 80/20 %. Trotzdem kommt es mir so vor, als ob da könnte da grundsätzlich was dran sein, es passt halt zu meinen Beobachtungen. Ähnlich wie bei Kindern in einer bestimmten Entwicklungsphase, welche sich die Augen zuhalten und glauben, dass die anderen sie dann nicht sehen. Bei vielen Menschen kommt es mir so vor, dass sie wohl meinen, wenn sie bestimmte Dinge ausblenden, dass diese dann auch nicht geschehen.
Oder auch die Meinung: Wenn ich mich damit beschäftige, geht es mir schlecht. Eine Bekannte von mir hat eine starke Depression, ich habe sie letztens gefragt, ob es sie belastet, wenn ich ihr alle möglichen Horrorgeschichten aus dem Weltgeschehen erzähle. Nein, hat sie gesagt, gerade solche Sachen machen ihr nichts aus, eher das Gegenteil.
Die Sache mit der “Wissenschaft” ist für mich sowieso etwas heikel, wenn man weiß, wie “wissenschaftliche Erkenntnisse” manchmal so zustande kommen. So lange das ganze mit Profit und Propaganda verbandelt ist, sollte man da ziemlich vorsichtig sein. Darum hatte ich bisher auch nichts von dieser 80/20%-Geschichte geschrieben, halt jetzt eben, weil ich es zum Thema passend empfand.
Also denn, machen wir weiter mit der kleinen Kritik.
Karl Marx, Das Kapital.
Ziemlich umfangreich, harte Kost, wo fangen wir an.
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 15:47
@renée: Jetzt hast Du mich echt verblüfft. Wenn “die Wissenschaft” nur korrupt ist und auch sonst nichts brauchbares hergibt, wie konstruiert man sich dann ein Weltbild, das man auch (verbal) verteidigen kann?
Ist nicht an dieser Stelle das Tor zur Beliebigkeit?
Oktober 10th, 2013 at 15:58
p.s.: Wobei, das war ja eine interessante Geschichte.
Oktober 10th, 2013 at 16:39
SalvadorArachnor(68): Ich kann deine Abneigung gegen die These nachvollziehen, aber die Formulierung “erbrichst” brauche ich nicht in einer Diskussion, die eh schon aggressiv genug geführt wird. Ich würde mich freuen, wenn sich alle Beteiligten jetzt mäßigen könnten.
Oktober 10th, 2013 at 16:47
“Ich würde mich freuen, wenn sich alle Beteiligten jetzt mäßigen könnten.”
Ok, gegen meine Spalterei scheint es mir allerdings nicht all zu viele Lösungsmöglichkeiten zu geben…
Oktober 10th, 2013 at 16:57
Das war genau die Art Reaktion, die ich mir gewünscht habe.
Oktober 10th, 2013 at 17:07
@75 R@iner
Du verblüffst mich jetzt auch, um es mal dezent auszudrücken. Ich schrob:
“Die Sache mit der “Wissenschaft” ist für mich sowieso etwas heikel, wenn man weiß, wie “wissenschaftliche Erkenntnisse” manchmal so zustande kommen. So lange das ganze mit Profit und Propaganda verbandelt ist, sollte man da ziemlich vorsichtig sein.”
Also: ETWAS heikel, MANCHMAL, ZIEMLICH vorsichtig …
Du benutzt die Worte NUR korrupt, NICHTS brauchbares!!!
“Die Wissenschaft” hat im Verlauf ihrer Geschicht ihre Erkenntnisse nicht nur einmal revidieren müssen, manchmal ist es so, dass bezüglich dessen, was von der “breiten Mehrheit” so “gewusst” oder in den Schulen noch gelehrt wird, in den hehren Hallen der Forschung schon längst ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat.
Wie “man” sich ein Weltbild basteln kann, weiß ich nicht, ich weiß nur ungefähr, wie ich das mache. Das ist vielleicht nicht so festgefügt wie bei anderen, die sich ihrer Sache anscheinend immer 100 % sicher sind, ich habe bei meinem Weltbild auch die Möglichkeit von fehlerhaften “Erkenntnissen” und Wissen eingebaut. Ist mehr Arbeit, das ist es mir aber wert. Außerdem sehe ich es nicht als eine Art Festung an, wo es viel zu verteidigen gibt, mir reicht es, wenn ich damit leben kann.
Vielleicht kann man es auch Beliebigkeit nennen, aber ich kalkuliere halt oft damit, dass ein Sachverhalt auch anders sein könnte, als er sich “offensichtlich” darstellt. Ist etwas kompliziert, Vertrauen und Zweifel gleichzeitig zu haben. Vielleicht habe ich deswegen öfter mal Kopfschmerzen.
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 17:17
@renée: Ja, schon gut. Bitte nicht anschreien. Ich habe nur versucht durch Überspitzung des Sachverhalts herauszufinden, wie Du es meintest.
Oktober 10th, 2013 at 17:46
@76 R@iner
Aus dem von dir verlinkten Artikel:
“… daß Fragen nach Wahrheit, Bedeutung und Objektivität zu den schwierigsten und dornigsten gehören, denen sich die Philosophie zu stellen hat, und deshalb sehr häufig falsch behandelt werden.”
“Die Wissenschaft” insgesamt ist für mich schon in Ordnung, es hapert halt manchmal bei einzelnen “Wissenschaftlern”. Trotzdem werden deren “Erkenntnisse” dann oft kritiklos übernommen. Mir fällt gerade “A beautiful mind” ein, dessen Protagonist im wahren Leben eine heute noch anerkannte “Erkenntnis” hervorbrachte, kurz bevor er mit paranoider Schizophrenie für Jahre in der Psychiatrie verschwand. Ihm haben wir das phantastische “Weltbild” über die “Natur des Menschen” zu verdanken, dass halt jeder ein neidischer Egoist sei, der nichts anderes will, als alle anderen zu übervorteilen. Und wem dient das? Ist es nicht verwunderlich, dass diese “Erkenntnis” eines offensichtlich psychisch Kranken niemals revidiert oder genauer überprüft wurde? Ist das dann “Wissenschaft”?
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 17:59
@81 R@iner
Ich wollte nicht schreien, ich bin nur zu blöd, um die Wörter zu bolden, ju knoff.
Ich hatte das Gefühl, du wolltest mich absichtlich falsch verstehen oder mein Geschreibsel falsch darstellen, und das vertrage ich nicht so gut. Und mit dem Zaunpfahl durch die Blume zwischen den Zeilen winken funzt bei mir nur in Ausnahmefällen. ;-)
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 18:02
@renée #82 – Haben wir dieses ‘Weltbild’ nicht allein schon der Beschreibung der kapitalistischen Realität zu verdanken, wie sie bereits Hobbes als einer der ersten vorgenommen hat…?
Oktober 10th, 2013 at 20:20
@84 Peinhart
Sorry, ich kenne Hobbes dem Namen nach, es soll auch noch einen Locke gegeben haben. Was die im Detail so von sich gegeben haben, weiß ich mangels höherer Bildung nicht. Das wurde mal in meinem Studium kurz angerissen, vielleicht ist so etwas ja Thema auf Gymnasien. Philosophie oder Geschichte der Philosophie war zu meiner Zeit jedenfalls kein Lernstoff für Realschulen. Ist ein echtes Manko. Gibt es eigentlich empfehlenswerte Literatur unter 1000 Seiten und in allgemeinverständlicher Sprache, wo ich das nachholen könnte? Oder was gescheites im Internetz?
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 20:39
guxu G-Books. Kann man auch auf Klugfon laden.
Oktober 10th, 2013 at 20:58
@86 Eike
Sixu, Klugfon happich nich.
Außerdem habe ich gefragt, ob es etwas empfehlenswertes gibt. Wenn ich nach G-books suche, bekomme ich soviele Antworten, dass ich damit auch nix anfangen kann. Ich hatte ja schon mal versucht, mich über Wikipedia zu informieren, aber das wird dann auch fast zu ‘ner Lebensaufgabe. So jung bin ich nicht mehr, und ich habe auch noch andere “Hobbies”. Die habe ich mir evtl. nicht ausgesucht, aber die bringt das Leben so mit sich.
…
Die roten Schuhe haben heute ein schönes Märchen “Backofengeschichten”, da geht es um Crowdmanagement. Vielleicht ein Beruf mit “Zukunft”, Crowdmanager, falls es mal immer mehr Crowds zu mangagen gibt. Crowds aus lauter “Nichtsen”, und Management mit Kollateralschäden.
Zu dem gleich folgenden Gemaule: “Das ist doch schon alles längst bekannt” kann ich nur sagen, ja, mir auch, aber es hat noch keiner in eine so schöne Geschichte verpackt wie Frau Mop.
cu
renée
Oktober 10th, 2013 at 21:06
Jupp. Gute Geschichten sollten weiter verbreitet werden. Damit haben wir allerdings im digitalen Zeitalter echt ein Problem. Es ist so viel verfügbar, dass man nicht nachkommen kann, selbst wenn man es wollte. Das Problem ist allerdings die gute Geschichte…
Oktober 10th, 2013 at 21:27
@flatter #77
Werde die Finger etwas zügeln.
Oktober 10th, 2013 at 22:28
Mich wundert immer, dass viele “Entwicklungen” schon lange vorher durchaus festgestellt wurden, aber es nicht ins Bewusstsein einer Mehrheit und erst recht nicht in das der sog. politischen Elite schaffen.
Ich bin auf folgenden Text aus dem Jahr 1985 gestoßen:
“Wir behandeln unseren Körper wie eine Maschine, mit Fitneßprogrammen und mit einer Medizin nach Art der Wartung, Reparatur und Instandsetzung von Maschinenteilen. Wir verwechseln die Vernunft mit rationalen Problemlösungs-Prozeduren und freuen uns, daß wir alles Stück für Stück abhaken und einordnen können. Wir sperren unsere Gefühle in dunkle Verliese und wundern uns dann, wenn sie als Monster zurückkehren. Wir sehen die Mitmenschen als Lust- und Aggressionsobjekte an und ansonsten als Werkzeuge, mit denen wir nach Belieben umgehen können. Das alles macht uns krank und leer und einsam, und weil wir es nicht wahrnehmen wollen, platzen wir vor Leistungs- und Konkurrenzsucht [...]”
zu finden in: Walter Volpert: Zauberlehrlinge. Die gefährliche Liebe zum Computer.
Mir scheint, diese “Entwicklung” wird heutzutage tatsächlich verwechselt mit Freiheit und wissenschaftlichem Fortschritt. Jeder sein eigener Manager – hin zur “Perfektion”. Das passt hervorragend zur “Freiheit in Verantwortung” eines Gauck, zum Human Ressource Management, das sich verkauft als persönliche Entwicklung, und ist doch nichts anderes als Entmenschlichung. Du als Mensch mit deinen persönlichen Eigenschaften bist nichts wert, sondern das, was du durch deine Selbstoptimierung an Gewinn bringst oder zumindest an Einsparung.
Wie definiert man heutzutage eigentlich den Begriff ‘menschliche Gesellschaft’?
Oktober 10th, 2013 at 22:40
Nö. Der Mensch bleibt sogar außen vor. Was Dein Computer Dir an Buchgeld generiert, zählt. Wenn ein paar Millionen Mneschen daraufhin ins Grass beissen? Macht nix, dafür gibt`s ja die Stadtreinigung.
Oktober 10th, 2013 at 23:25
Danke Flatter! Ich wünschte mehr Menschen “könnten” Deine Texte lesen…
Ich bin abhängig beschäftigt – bei der größten Einzelgewerkschaft der Welt. Und das is richtig klasse… solange man dabei das Gefühl hat, die Welt tatsächlich mitzuverbessern. Irgendwann lässt dieses Gefühl nach… jedenfalls bei überzeugten Linken.
Ich würde nicht sagen, dass Gewerkschaften in Tarifrunden betteln… doch sie geben nich ma ansatzweise das, was sie könnten und statt zu tun, weswegen sie gegründet wurden (was ihnen sogar das GG “zugesteht”), mauscheln sie mit dem einstigen Interessensgegner. “Große Auseinandersetzungen” werden in die Urlaubszeit gelegt. Konzerne haben gewisse Betriebsvereinbarungen fix und fertig formuliert in der Schublade, für den Fall dass die Gewerkschaft nichts “Gescheites” hinbekommt und der DGB… ohje.
Belegschaften bestehen größtenteils aus “im Großen und Ganzen” zufriedenen, lethargischen und desinteressierten Robotern. Wer zu motiviert und politisiert daherkommt, wird als Spinner abgetan. Am Kaffeeautomaten schimpft man über die faulen Griechen, steigende Preise, den Betriebsrat und erklärt, dass man “unbedingt ma wieder nach Berlin” fahren müsse, aber wenn es soweit ist, der Bus quasi vorm Werkstor steht, dann: hat die Oma (womöglich zum wiederholten Mal) den 90., muss unbedingt der Rasen gemäht oder der Wellensittich gebaden werden…
Die Strategie “Brot und Spiele” ist erfolgreich wie nie – es lebe König Fußball und das Privatfernsehen… und die BILD.
“Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark!”
Oktober 11th, 2013 at 09:07
@renée #85 – Auch auf dem Gymnasium wurde sowas höchstens mal gestreift, dennoch sind vor allem zwei ‘Aussprüche’ von Hobbes irgendwie im kollektiven Bewußtsein verankert – der Naturzustand des Menschen sei der ‘Krieg Aller gegen Alle’ und ‘der Mensch dem Menschen ein Wolf’ (was in Anbetracht des hochentwickelten Sozialverhaltens von Wölfen dann schon wieder so falsch ist, dass es fast richtig wird ;). Entwickelt hat er dieses nette ‘Weltbild’ einmal an der Beobachtung des seinerzeit wütenden englischen Bürgerkrieges, vor allem aber auch aus den Implikationen des dabei aufkommenden Bürgertums mit seinem Modell der unbeschränkten Besitzanhäufung, das ja notwendig auf ein Gegeneinander aller Beteiligten hinauslaufen muss. Seine Lösung bestand in der Forderung nach einem starken Staat mit allgemeinen Gesetzen, dem sich jeder zu unterwerfen habe. Das erklärt vermutlich, warum Hobbes heutzutage auch von Sozialdemokraten gerne mal in’s Feld geführt wird. ;)
Eine gute Darstellung dieser frühliberalen Überlegungen zu Staat und Herrschaft (auch Locke etc) findet sich zB in C.B. Macpherson’s ‘Theorie des politischen Besitzindividualismus’, das als Suhrkamp Taschenbuch antiquarisch öfter mal für kleines Geld zu haben ist. Kannst auch flatter mal um meine Mehl bitten, wenn der so nett sein möchte…
Oktober 11th, 2013 at 11:05
Dazu und zur Hypothese, daß »ökonomische Elemente die Hauptfaktoren in der Entwicklung politischer Institutionen sind« siehe auch hier. Ich würde diese These allerdings auch wieder nicht verallgemeinern, sondern für ein typisches Merkmal unserer bürgerlichen Gesellschaft halten. Daneben behandelt der Artikel aber auch noch mal sehr schön das Thema ‘Erzählung’.
Das Thema ‘Synchronizität’ hingegen behandelt er wieder nur durch sein heutiges Erscheinen. :p
Oktober 11th, 2013 at 13:34
Boah ey, nur mal so kurz zwischendurch und dann alle mal so: “Oooch!” (So schlimm steht’s um ihn, das ist sei derzeitiges Niveau. Säzzer) In meinen Kopf ist ein Alien eingezogen (Aluhut vergessen bei der Lohnarbeit), das drückt jetzt dauernd Pommes Spezial aus meiner Nase. Lasst mich hier liegen, seht seht zu, dass ihr durchkommt!
Oktober 11th, 2013 at 14:45
Is gut, ich halt ja schon die Klappe… ;)
Oktober 11th, 2013 at 14:46
Quatsch, ihr sollt mich unterhalten! Loslos, Volk! *schnupfschleim*
Oktober 11th, 2013 at 14:55
Krieg’ ich die Fender? Ich meine, da wo Du hingehst, brauchst Du sie doch nicht…
Oktober 11th, 2013 at 14:57
Na prima, und um meine Paranoia kümmert sich wieder keiner… :(
Oktober 11th, 2013 at 14:57
off topic: Allen erhitzten Diskutanten und Ohnmacht fühlenden Blogbesuchern empfehle ich zwischendurch mal the big picture :) https://www.upworthy.com/some-strange-things-are-happening-to-astronauts-returning-to-earth?c=ufb2
Oktober 11th, 2013 at 15:00
@Peinhart: Du vergibst seltsame Hundenamen.
Oktober 11th, 2013 at 15:06
@R@iner: Von mir aus, wenn du plötzlich auf Strats stehst …
Oktober 11th, 2013 at 15:11
Gute Besserung jedenfalls!
Oktober 11th, 2013 at 15:12
thnx.
Oktober 11th, 2013 at 15:14
@Rainer – Dir werd ich helfen, Bürschchen!
Oktober 11th, 2013 at 15:23
Die einzigen Pommes Spezial, die ich bislang hatte – in ausgerechnet Wildeshausen – waren mit Ketchup, Mayo, Senf, Remoulade – und Röstzwiebeln.
Sei auch meines Mitgefühls versichert.
Oktober 11th, 2013 at 15:27
Nochmal thnx, und jetzt weißt du, wie diese Sauce hergestellt wird. Bon ‘app’ti! :-P
Oktober 11th, 2013 at 16:46
Eben auf einem kurzen Siebengang kreuzte ein Binnenschiff namens ‘Fatum’ meinen Weg, Heimathafen Berlin. Wo sind die verdammten Aluhüte…?!
Oktober 11th, 2013 at 16:57
“Der Friedensnobelpreis 2013 geht zu gleichen Teilen an NSA und GCHQ.” Echt jezz? NSA unn Obama: Bei Friedens zu Hause!
*lol*
Oktober 11th, 2013 at 18:19
@p3t3r(44)
*lol* Life live!
Oktober 11th, 2013 at 19:00
111 – Kitsch. Bitte nicht folgen wenn eh schon krank!
Oktober 11th, 2013 at 19:26
Sag mal, gehst du mit der Kelle zum Klo? *würg*
Oktober 11th, 2013 at 19:58
@susan(61)
Sollte der Mackenroth doch recht haben?
„Nun gilt der einfache und klare Satz, daß aller Sozialaufwand immer aus dem Volkseinkommen der laufenden Periode gedeckt werden muß. Es gibt gar keine andere Quelle und hat nie eine andere Quelle gegeben, aus der Sozialaufwand fließen könnte, es gibt keine Ansammlung von Periode zu Periode, kein ‚Sparen‘ im privatwirtschaftlichen Sinne, es gibt einfach gar nichts anderes als das laufende Volkseinkommen als Quelle für den Sozialaufwand … Kapitalansammlungsverfahren und Umlageverfahren sind also der Sache nach gar nicht wesentlich verschieden. Volkswirtschaftlich gibt es immer nur ein Umlageverfahren.“
Gerhard Mackenroth: Die Reform der Sozialpolitik durch einen deutschen Sozialplan. in: Schriften des Vereins für Socialpolitik NF, Band 4, Berlin 1952 (aus Tante Wicki)
1952(!!) – noch Fragen?
@Peinhart
Kitsch, jawoll, gleich zweimal dagewesen: Erstes und letztes Mal (die Olle hatt’n Sprung [inne Schüssel];-) )
Oktober 11th, 2013 at 20:14
@flatter
Heißes Bier mit Zucker: Mach’ ‘ne Pulle heiß, so heiß, daste grad noch trinken kannst, minnstens ein Esslöffel Zucker rein (Forsicht: Schäumt), trinken (schmeckt sogar). Löst Schleim, bringt Dich ans Schwitzen, morgen kannste wieder rabotten!
@ all
Weitere Unterhaltungsmaßnahmen können ab jezz unterbleiben, flatter schwitzt inne Kiste!
Oktober 11th, 2013 at 20:20
Dann schieb ich noch schnell ein “Gut Schwitz” und “Gute Genesung” rüber…
Oktober 11th, 2013 at 20:30
Nochmal danke, aber ich vertraue da eher in die heilsame Wirkung “ohne Zucker, kalt”. Alles andere ist Earl Grey ;-)
Oktober 11th, 2013 at 20:35
@116
“Alles andere ist Earl Grey ;-)” *lol*
(Btw.: Zu mindest was Tee anlangt haben wir wohl ähnlichen Geschack: Geht nix über Darjeeling oder Keemun.)
flatter, weil Du et biss, Musik:
Oktober 11th, 2013 at 20:58
@117 Vogel
Liecht flatter im Schtärben? Dat Mussick hört sich so an.
Ich weiß, Kulturbanausin ;-)
In Hessen gibts zur Erkältung eine Flasche heißen “Äbbelwein”, nur was für ganz Abgebrühte – oder Hessen eben.
cu
renée
Oktober 11th, 2013 at 21:10
@flatter: Die Frau aus @Peinharts Link schreibt z.B. auch hier. Man beachte die Blogroll.
People are strange, when you’re a stranger.
Oktober 11th, 2013 at 21:14
@rene´e
Dess verlangt nach rieäktschen: Bist Du e Hessemedsche? Dann frach isch Disch (nedd bei Tante Wicki nachgugge, gell!): “Auf Gottes Geheiß aus der Tiefe geboren …” wie geht’s weider, wo stehd dess?
Btw.: Äbbelwoi (empfehle ‘Müller, Ostheim’) geht auch anstelle von Bier!
BtW2.: flatter nix im Sterben (soweit ich weiß ;-))!
BtW3: Nix Kulturbanane, Du kennst Dich wo anners aus als ich, dess isses! Tipp: 3x hören, iss einfach geil!! (eines der wenigen Orgelstücke, sonst der Rest ab ~1780
Oktober 11th, 2013 at 21:24
Addendum zu #119: Das Blog betreibt die Frau von Egon W. Kreutzer.
Oktober 11th, 2013 at 21:30
Ich fand diesen Kitsch bemerkenswert – und konsequent, weil ja auch diese Art Retro-Liberalismus auf einer verkitschten Version von ‘Markt’ aufsetzt. Ich setze auf Ablenkung.
Oktober 11th, 2013 at 21:31
urks, peinhart, kannste einen bei deinem “kitsch” nich bischen mehr vorwarnen? oder ist die #111 speziell für bizarritäten reserviert?
flatter, schwitzn is supi; jeflegde vabessarung schatz.
@r@iner: örks, was isn das alles für ne gruselige mischpoke?
Oktober 11th, 2013 at 21:34
@Peinhart: Die betreibt mehrere domains und ist lt. xing-Profil Beraterin für Vermögensangelegenheiten.
Ich schätze, sie ist pleite und sucht Aufträge. Aber vielleicht erfahren wir im nächsten Teil der rührigen Geschichte mit dem Vater ein paar unappetitliche Details. *lechz* (Sorry, der mußte sein.)
Oktober 11th, 2013 at 22:00
@DkT: Patagonien. Warst Du im Nationalpark Torres del Paine?
Oktober 11th, 2013 at 22:29
höhö, genau auf der anderen seite, im Parque Nacional Los Glaciares. chile hattn wa zeittechnisch leider nur bariloche und santiago (rückflug) mitgenommen.
Oktober 11th, 2013 at 22:33
Ah, den perito moreno kenne ich nicht, dafür fast ganz Chile, wobei das übertrieben ist, weil es irre viel zu sehen gibt. Zeit und Geld, die alten Antagonisten…
Neulich wurde abgestimmt, ob die Torres zum achten Weltwunder erklärt werden sollen, was immer das auch heißt.
Oktober 11th, 2013 at 22:47
@120 Vogel
Nää, isch bin “eigeblackt”, vunn Sabrigge. ;-)
Geschrieb sinn die zwei Schbroche zimmisch ähnlich, awwer nit gonz. Do leie jo ach noch die Pälzer dezwische, die konn mer aach noch gonz gudd vaschdehn, wemmer genau hinheerd.
Der Text is beschdimmt vunn Gede, awwer kenne dun isch des nit. Awwer Wiggipädiern dun isch do jezze aach nid deno. Villeisch duschdu mers jo ach verode ;-)
Unn fier die Mugge wird isch doch gladd nochemol in die Kärsch geje. Denne Saund im Orjinal heere derft e bissi besser deher kumme als wie ausem Kompjuder.
Ob das do owwe außer uns noch änner vaschdehn dud (odder schreibd mer des “duhd”?), meschd ischemo gär wisse?
cu
renée
Oktober 11th, 2013 at 22:49
@renée: Oh *schluck*, Du bist ein “es”.
Oktober 11th, 2013 at 22:56
eigentlich bin ich schon am pennen; der p.moreno macht echt was her; wenn da son fuffzischmeder-turm vor einem mit riesenradau abricht und ins wasser klatscht, da versagen schon ma die knie und die kinnlade liegt aufm stiefel. durch chile im bus erinner ich mich vor allen dingen an das gefühl, ewig durch ein irre grünes, langes, flaches tal gefahren zu sein.
Oktober 11th, 2013 at 22:57
@129 R@iner
Woher weißt du das? Warst du da evtl. schon mal?
Ich mein’, Chile, das kann ja jeder, aber Saarland, da gehört Mut dazu. Ich sag nur: Illetritsche! Gefährlich …
Menno, mir gehts so doof, ich brauch das jetzt.
cu
renée
Oktober 11th, 2013 at 23:00
@renée: Als Pfälzer hatte ich natürlich (unvermeidlich) Kontakt mit den Ureinwohnern des Saarlandes…Chile war easy. Man versteht die Leute und deren Kultur auf Anhieb. Aber die Saarländer…they are slightly different.
@DkT: Good night.
Oktober 11th, 2013 at 23:00
@renée(128): Ich habe das bestimmt mindestens so langsam gelesen, wie Du geschrieben (wer kann schon fließend Dialekte schreiben, wir lernten ja in HochDeutsch) – aber verstanden habe ich es wohl. ;-)
Naja, “Blauen Bock” gabs hier auch und das zu Zeiten ohne ‘Gewalt’ über eine Fernbedienung und ‘nen Saarländer hatten wa hier och imma^^
Oktober 11th, 2013 at 23:13
@133 Wat.
Nee, das Schreiben klappt ganz gut, ist nicht viel langsamer, wenn ich mal angefangen habe.
Dieser Saarländer wär besser zu Hause geblieben, hier hätte er nix zu melden gehabt.
Dir ist auch klar, dass das Saarland das sechstletzte Bundesland ist? 2-3 km weiter südlich geboren, wäre ich heute Französin. Über’n Waldweg gab es so lustige Balken mit einem Schild und Trampelpfaden drum herum, was hat uns diese doofe Grenze interessiert ;-)
Im Dorf dahinter haben sie fast genauso gesprochen wie bei uns.
cu
renée
Oktober 11th, 2013 at 23:26
@132 R@iner
Ja, es hapert bei mir noch immer mit der Integration, außerdem waren meine Vorfahren schon Asylanten im Saarland. Wieso kümmert sich keiner um die Eingliederung von Saarländern, das ist Diskriminierung. Ich weiß, es ist viel verlangt, da wird Multikulti zum Äußersten ausgereizt, aber ein bisschen mehr Toleranz wäre schon wünschenswert.
Obwohl, das Saarland teilt sich ja in 3 Volksstämme auf. Dort, wo diese aufeinander treffen, lebt jedoch ein viertes Völkchen, dessen Sprache Rätsel aufgibt, denn außer ihnen selber versteht die kein Mensch drumherum. Sind vielleicht Außerirdische …
cu
renée
PS: Hessisch oder besser Frankforderisch ist meine 4. Fremdsprache, die 1. war Hochdeutsch.
Oktober 11th, 2013 at 23:43
mist geschrieben, bitte löschen
cu
renée
Oktober 12th, 2013 at 00:44
Ach Mist, ich lass ma die ganze Spalterei sein, die mir unter den Nägeln brennt:
https://www.youtube.com/watch?v=s4QjZhVpJDQ
Oktober 12th, 2013 at 10:00
Asylant?
No comment.
Oktober 12th, 2013 at 10:57
Aus einem Kommentar der NDS: Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: “Aktuell ist der Golfstaat Katar bezüglich der Fußball-Weltmeisterschaft in 2020 wieder in den Medien. Die Deutsche Auslandshandelskammer zeigt in einer Informationsveranstaltung auf, wie die mittelständische Bauwirtschaft vom anhaltenden Boom in Katar profitieren kann.” Schamlos wird hier zur Teilhabe an einem Boom eingeladen, der sich auf einer Form moderner Sklaverei stützt. Der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC hat errechnet, dass aufgrund der skandalösen Arbeitsbedingungen mindestens 4000 Gastarbeiter ihr Leben gelassen haben werden, bevor zur WM der erste Ball gekickt wird.
Ein Sklavenhalter ‘alter Schule’ hätte nicht so ‘verschwenderisch’ gewirtschaftet. Bei dieser ‘Form moderner Sklaverei’ – man nennt sie auch Lohnarbeit – ändern sich die laufenden Kosten zwar wie damals auch nicht, aber den Ersatz gibt’s gratis. Er steht sogar dafür an und ersäuft allein schon für einen Platz in dieser Schlange im Mittelmeer. Man muss sie nicht wie einst noch gewaltsam holen, sie kommen ‘alternativlos’ ganz von selbst. Dabei klingt ‘Form moderner Sklaverei’ doch immer noch irgendwie milder als die alte, ‘echte’ Sklaverei, und ein bisschen rhetorische Übertreibung möcht’ man auch noch abziehen. Die Vermutung, dass vielleicht nicht wenige Betroffene das längst ganz anders sehen, ist, glaube ich, aber dennoch kein Zynismus meinerseits. Der liegt irgendwo anders.
Oktober 12th, 2013 at 11:14
@ Peinhard
Möglicherweise ist Fußball das Endziel der menschlichen Entwicklung und Dir ist vielleicht geläufig, dass es bereits Fußballgötter gibt. Insofern erscheinen Menschenopfer für den Fußball in einem anderen Licht, und die entsprechende End- oder Letztreligion wird vielleicht schon bald gepredigt.
Oktober 12th, 2013 at 12:29
@altautonomer(138): Die Einschätzung, dass der Begriff “Asylant” negativ besetzt sei, der Begriff “Flüchtling” hingegen weniger, ist nicht ganz falsch; die Perspektive überschätzt aber einerseits die Macht der reinen Semantik und unterschätzt dafür die Flexibilität rassistischer Praxis. So ist ohnehin meist von “Asylbewerbern” die Rede, da Asylanten ja den rechtlichen Status schon haben, den man den Flüchtlingen abzusprechen gedenkt. Man muss sich da auch einmal anschauen, wie die halboffizielle Sprachregelung ist und was die Losgelassenen sagen – da sind es dann “Asylos” oder andere Synonyme für “Untermensch”. Der “Flüchtling” hingegen wird butterweich zum “Wirtschaftsflüchtling” umbenannt, und schon wissen alle, wie man sich korrekt dazu stellt: Die wollen nur an unser Geld!
Oktober 12th, 2013 at 13:19
flatter: In linksradikalen Zusammenhängen und in den Augen -soweit ich weiss- aller Flüchtlingshilfeorganisationen (z. B. Pro Asyl, UNO-Flüchtlingshilfe, Amnesty), ist “Asylant” ein rechter Kampfbegriff. Der Suffix signalisiert dem Stammtischdödel dabei die Verbindung (Synonym) zu entsprechend negativ besetzten Begriffen wie Denunziant, Bummelant, Pedant und nicht Elefant.
Es heißt auch Bootsflüchtlinge und nicht Bootsasylanten, Asylbewerber und Asylpolitik sind auch o. K. In den 90er Jahren hieß es neutral “Asylsuchende”. Der “Asylant” ist das Pendant vom euphemistischen “ausländerfeindlich”, wenn “rassistisch” vermieden werden soll.
Und einfach mal überlegen, warum wer vor 1989 “rübermachte” kein Asylant war obwohl die Kriterien des Art. 16 Abs. 2 Satz 2 alter Fassung immer erfüllt waren.
Deine Vermutung “Flüchtling” = “Wirtschaftsflüchtling mag vielleicht auf BLÖD-Propaganda zutreffen, denn dort ist nur von Flüchtlingen die Rede.
Übrigens hab ich bei Klaus Baum mal einen Text verfasst, in dem ich begründe, warum auch sog. Wirtschaftsflüchtlinge politisch Verfolgte sein können. https://klausbaum.wordpress.com//?s=wirtschaftsfl%C3%BCchtlinge&search=Los
Oktober 12th, 2013 at 13:39
“Der Suffix signalisiert [..] dabei die Verbindung (Synonym) zu entsprechend negativ besetzten Begriffen wie Denunziant, Bummelant, Pedant und nicht Elefant.”
Aus welcher Denkschule stammt diese These, dass Denken so funktionieren würde bitte?
Oktober 12th, 2013 at 14:36
@altautonomer: Ich bin nach wie vor dezidiert der Ansicht, dass es ein sinnloses Unterfangen ist, Sprache – selbst in Fällen offenbar eindeutiger Begriffsbildung – auf eine bestimmte Semantik zu reduzieren. Ein Text ist ein Text und keine Ansammlung von Wörtern, und selbst die Wörter niemals monolithisch. Ich bin ja durchaus sehr dafür, einen bewussten Umgang mit Sprache zu pflegen und Aufmerskamkeit dafür zu wecken. Es kann aber nicht darauf hinauslaufen, dass eine Interpretation Geltung zu haben hätte, der sich aller Sprachgebrauch beugen muss.
Nun beziehst du dich obendrein auf eine ‘Quelle’, in der der Begriff ohnehin ironisch verwendet wurde (obendrein nicht als Projektion, sondern auf die eigene Familie bezogen). Soll das jetzt verboten werden?
Du bekämpfst den Alltagsrassismus hier definitiv an der falschen Stelle.
Oktober 12th, 2013 at 15:03
Fabrikant, Spekulant, Intendant und Informant. Außerdem Okkupant und Protestant. Deodorant. Aber auch Gratulant. Und: Schrankwant.
Oktober 12th, 2013 at 15:08
Jetzt habe ich keine Lust mehr, mich in die Psycholinguistik einzulesen. :(
Oktober 12th, 2013 at 15:11
Allerhant: Kommandant, Adjutant, Sextant, Ministrant und Demonstrant.
Oktober 12th, 2013 at 15:14
Domino?
Oktober 12th, 2013 at 16:03
1. Der Wirtschaftsflüchtling heißt bei Rechten Scheinasylant.
2. “Asylant” hat durchaus eine bewußtseinsreflektierende Funtion, denn er ist Teil einer anonymen Masse, der “Asylantenflut”.
3. Voraussetzung für eine linguistisch begründete Sprachkritik ist unsere normalsprachliche Kompetenz, mit Sprache über Sprache zu reden. Der Anspruch der linguistisch begründeten Sprachkritik ist es, durch reflektierten Sprachgebrauch den einzelnen im aufklärerischen Sinne zur Freiheit im Umgang mit Sprache anzuregen. Eine größtmögliche Freiheit des einzelnen ist erreicht, wenn dessen Kommunikationsfähigkeit so weit verbessert ist, daß er in der Lage ist, selbst manipulativen Sprachgebrauch zu erkennen und analytisch zu durchdringen. Diese Botschaft kam nicht.
4. flatter: Deine Interpretation soll demnach also das Dogma hier so stehen bleiben. Genauso wie beim N…Wort. War ja nur ein Versuch in Form begründeter Kritik. Wenn aber derart rassistische Sprachregelungen als Petitessen abgetan und hier als Standard verteidigt und veralbert werden, dann dürfte hier das falsche Leben im falschen stattfinden.
Im realen Leben -und da wirst Du mir zustimmen- wärst du beim Gebrauch dieses Vokabulars -zumindest in linken Kreisen- erst mal skeptisch bis ungläubig angesehen.
Oktober 12th, 2013 at 16:06
Hat hier irgendjemand gegenwärtig überhaupt noch Interesse an ernsthafter Diskussion oder tauschen wir Marmeladenrezepte aus, überschütten uns gegenseitig mit Links und witzeln uns gegenseitig voll?
Oktober 12th, 2013 at 16:18
@altautonomer: Das Dogma ist deine Domäne. Ich bedarf keiner Nachhilfe in bezug auf Linguistik. Ich schrieb oben, dass ich dafür bin, einen bewussten Umgang mit Sprache zu pflegen, aber ich halte die von dir vertretene Theorie schlicht für falsch. Grundfalsch. Wenn dich Widerspruch beleidigt, kann ich dir nicht helfen, m.E. ist der Begriff “Asylant” ebensowenig kontextunabhängig rassistisch wie der Begriff “Neger” in Zitaten. Es ist ein billiges Scheinargument, meine Meinung als “Dogma” abzutun, weil ich der Betreiber dieses Blogs bin. Wen willst du damit von was überzeugen?
Linkschüttungen und Marmelade gehören btw. durchaus zum Service hier.
Oktober 12th, 2013 at 16:27
Es funktioniert schlicht nicht, durch den bloßen Austausch von Bezeichnern den dahinter stehenden, rassistisch oder sonstwie konnotierten Begriffen auszuweichen. Das wird auch einfach zu schnell durchschaut, und auch der neue Bezeichner transportiert in kürzester Zeit wieder den alten Background. Als aktuelles Beispiel mag der sicher mit besten Absichten eingeführte ‘Migrationshintergrund’ dienen – der ‘Stammtischdödel und Schrankwandbesitzer’ fertigt nicht nur sofort eine Simultanübersetzung im Kopfe an, sondern benutzt es nach kurzer Inkubationszeit ebenfalls in pejorativer Absicht. Wenn man hört, mit welchem Unterton zB ‘Farbiger’ von manchen benutzt wird, dann möchte man tatsächlich fast zum ‘guten alten Neger’ zurück, der allein durch längeren Nichtgebrauch viel von eben diesem Unterton verloren hat. It simply doesn’t work…
Vielversprechender ist es da meiner Meinung nach schon eher, gesellschaftlich negativ konnotierte Ausdrücke konsequent in positivem Kontext zu verwenden, sprich neu und anders ‘zu besetzen’.
Oktober 12th, 2013 at 16:29
Ernsthaftigkeit? Die geht doch einem großen Teil der linksradikalen Szene so oder so ab. Revolutionäre spielende Bürgerkinder, die mit 30 “aussteigen” und lohnarbeiten, das ist ein nicht unbegründetes Stereotyp.
Oktober 12th, 2013 at 16:35
Der humorlose, überall Verrat und Abweichung witternde Bitterling aber leider auch nicht.
Oktober 12th, 2013 at 16:35
OT: “Ab diesem Herbst müssen alle Euroländer ihre Budgetentwürfe für das neue Jahr der EU-Kommission zur Genehmigung vorlegen, bevor sie von den nationalen Parlamenten diskutiert und beschlossen werden.”
Oktober 12th, 2013 at 16:40
Und wir haben gerade noch eins gewählt. Was ‘ne Verschwendung.
Oktober 12th, 2013 at 16:46
@Eike: Wie immer verfassungswidrig. Die im GG ausdrücklich festegelegte Haushaltssouveränität des Bundestages steht dem eindeutig entgegen. Insofern taugt das vielleicht noch zur Ermächtigung über andere EU-Staaten.
Oktober 12th, 2013 at 16:48
@SalvadorArachnor: Diese Form von “Ernsthaftigkeit” kann mich mal. “Revolutionär” will ich auch nicht sein. Was mache ich falsch?
Oktober 12th, 2013 at 16:54
@flatter Keine Ahnung, vielleicht ist das nur Semantik?
Eine(r) der/die den Kapitalismus tatsächlich weg haben will ist in meinen Augen ein(e) ernsthafte(r) Revolutionär(in), ob er/sie sich nun so nennt oder nicht. Das schließt allerdings Sticheleien, Marmeladenrezepte und Selbstironie nicht aus.
Oktober 12th, 2013 at 17:05
Dann habe ich dich offenbar missverstanden und bin positiv überrascht.
Oktober 12th, 2013 at 18:53
Ja, klar, der Begriff “Neger” wird eliminiert und dieselben auch.
cu
renée
Oktober 13th, 2013 at 14:54
@cb(137)
komm’ erst jezz dazu, reinzuhören: Ganz schön abgefahren, geile Bilder! Danke für’s Link! Habe mir Simeon ten Holt schon ‘mal notiert. Die wenigsten wissen – mich eingschlossen -, dass auch die Niederländer hervorragende Komponisten haben. Bei mir hörte es bis dahin bei Alfons Diepenbrock und Julius Röntgen auf.