Fett. Acht Jahre ist mein Blog jetzt schon Opfer meiner gemeingefährlichen Tiraden, gebe ich mich ganz meinem Hass hin und ziehe immer mehr Verführte in den Bann meiner irrelevanten, aber magischen Texte, die zu lesen als nicht weniger gefährlich gilt denn ein Bad im Abklingbecken bei Tepcos unterm Sofa. Terroor! Dieses Jahr gebe ich einen tieferen Einblick in die Geschichte des Blogs, mit bunten Sammelbildern und schrecklichen Geständnissen:

ff022002 habe ich meinen ersten Gehversuch in Sachen Homepage gemacht, in der Absicht, eine Art satirisches Tagebuch zu führen. Hätte ich damals schon gewusst, dass es “Blogs” gibt, wäre ich heute sicher berühmt und würde angerufen. Andererseits müsste ich eine doofe Frisur spazieren tragen und mich dauernd am Sack kratzen. Mir ist also einiges erspart geblieben. Der Begrüßungstext ging so:

Das Netz. Wir schreiben das Jahr 2002. Wenn wir schreiben können. Erobert von Trotteln, die mit Flashintros, Frontpageexpress und ActiveX die Knoten beschmieren. In der Hand von Aasgeiern, die ihre Mütter schon verkauft haben und sich um die Rechte an einzelnen Buchstaben prügeln. Spielwiese exzentrischer Freaks, die in keiner Kneipe mehr Einlaß finden. Dies kleine Glück, das Beste, das Euch im www. zuteil werden kann, soll Euch hier gewährt werden. Leider müssen einige von Euch draußen bleiben …

Ihr seht, schon damals war mein Charme betörend, und ich lege seit jeher größten Wert darauf, everybody’s Darling zu sein. Damals war das aber eh wurscht, denn da ich keine Ahnung hatte (und offenbar auch nicht so furchtbar motiviert war, mir eine draufzuschaffen), wie man sich vernetzt, um nicht sein einziger Leser zu bleiben, habe ich ein paar Texte und Bilder eingestellt und sie verrotten lassen.

frdwBis ich dann 2005 erfuhr, was ein Blog ist, mich schlagartig erinnerte, dass das genau das war, was ich schon immer machen wollte und loslegte, zunächst bei blogg.de.
 

Der Laden ging mir aber schon bald ziemlich auf die Murmeln, sodass ich die damals schon gut 300 Artikel von Hand kopiert und mit in die neue Domain genommen habe. Dabei gingen leider sämtliche Kommentare flöten. So irrsinnig viele waren das allerdings auch nicht.
 
 
org1Dem folgten bekanntermaßen inzwischen in Addition knapp 2500 Artikel und 70.000 Kommentare. Ich hatte 2010, als ich die Gelegenheit hatte, ein Jährchen ohne Lohnarbeit zurecht zu kommen, den bislang höchsten Output und mir dadurch die Basis für eine Menge Arbeit geschaffen. Einige Artikel haben mehrere hundert Kommentare bewirkt, was mir große Freude bereitet, an einigen Tagen aber auch puren Stress.
Seit einiger Zeit schreibe deutlich weniger, weil mir zur aktuellen Lage nicht immer etwas einfällt, das nicht bloß Depressionen vertieft. Kurzkommentare zum täglichen Irrsinn sind inzwischen bei feynsinn.net untergebracht. Dennoch ist die Zahl der Leser/innen wieder auf dem alten Niveau. Ich suche noch nach einer eleganten Möglichkeit, eine Sammelthread für Kommentare zu den „Grätschen“ einzurichten und für den ‘Chat’, der hier oft betrieben wird, den ich sehr mag, der aber Kommentarleser durchaus auch abschrecken kann. Da ist etwas in Arbeit.

org2Ich danke wie immer allen, die mich lesen, hier kommentieren und “da Button” klicken, eine Möglichkeit, auf die ich bei dieser Gelegenheit aufmerksam zu machen mir erlaube. Wie ich lese, hauen derzeit einige beleidigt in den Sack, weil ihnen eine doofe Wahl schon zu viel war. Kann mir nicht passieren. Ich werde mir doch diesen wundervollen Klassenkampf nicht entgehen lassen!