Das ist der spannendste Wahlkampf seit vielen Jahren, und keinen interessiert’s. Wieso eigentlich? Bloß weil die Bleierne Kanzlerin uns so oder so erhalten bleibt? Vermutlich auch. Ihr ausdrucksloses Gesicht blickt auf mich herab, ein Zombie wie im echten Leben. Erinnert mich stark an Chucky, die Mörderpuppe. Spielt keine Rolle, sie ist nun mal die Gottkaiserin. Die ohnehin vorhandene Neigung der Deutschen zu Führern wird durch die verabredete Inhaltslosigkeit der neoliberalen Blockparteien verstärkt.
Das kann man sich eigentlich kaum erklären, denn es hat ja nur die CDU etwas davon; die anderen haben schließlich nicht den Führer. “Kaum erklären”, das heißt auch, dass die Korruption längst so weit geht, dass der Nomenklatura egal ist, wer ‘gewinnt’. Hauptsache sie sind adabei. Das Tagesgeschäft wird nebenher abgewickelt, mal im Sinne des ‘Bündnisses’, mal als Karneval. Ich habe mich neulich gewundert, dass Omid Nouripour von den Grünen so oft zum Thema Syrien in den Medien war. Inzwischen weiß ich, warum: Er ist im Vorstand des “Verein Atlantikbrücke” und der “Deutsche(n) Atlantische Gesellschaft”. Einer der NATO-Lobbyisten, die bei den Grünen inzwischen ‘Pazifismus’ definieren.
Ein wenig verwundert war ich auch auch über Westerwelles Meldung, er sei jetzt sicher, dass Assad schuldig sei. Westerwelle war übrigens Außenminister, hat bloß keiner bemerkt. Im Wahlkampf muss er aber noch einmal schnell etwas raushauen, dass er für mehrheitsfähig hält bei seiner gehirngewaschenen Wählerschaft. Mit Politik oder gar Diplomatie hat das derweil herzlich wenig zu tun. Hier tritt dann das Primat des Effekts auch einmal als “Außenpolitik” auf.
Im Prinzip spannend
Es stehen mit der FDP und der AfD zwei Parteien an der Schwelle zum Einzug in den Bundestag. Das birgt reichlich Stoff für Spekulationen über theoretisch mögliche Koalitionen, die aber alle hinfällig sind, weil eben bereits feststeht: Merkel wird Kanzlerin, vermutlich einer Großen Koalition, vielleicht aber auch doch wieder Schwarzgelb. Das ist so spannend wie Fußnägeln beim Wachsen zuzuschauen – und frustrierend für jeden, der glaubt, es sei per Wahl irgend etwas zu bewegen.
Kommen wir zum Schluss zu etwas völlig anderem: Politik, Inhalte. Vermutlich wird die Partei “Die Partei” einen Achtungserfolg erzielen, weil sie als einzige sagt, was alle tun: Inhalte abschaffen! Da wären nämlich reichlich. Totalüberwachung durch Geheimdienste, endgültige Entmündigung der Parlamente durch ein sogenanntes “Freihandelsabkommen”, Endphase des Kapitalismus aka “Eurokrise”, Finanzmarktkrise”, “Staatsschuldenkrise”, “Bankenkrise”. Nichts davon ist beherrscht geschweige denn vorbei. Was davon gehört im Wahlkampf?
Natürlich nicht, denn aus einem Wahlkampf soll man die Politik strikt heraushalten. Es geht um Köpfe. Um die Führung. Um die Unterstützung der Führerin durch ihr Volk. Da machen alle mit und stören den öffentlichen Frieden nicht durch intellektuelles Genörgel. Die Guten jedenfalls, und die sind immer in der Mehrheit.
September 19th, 2013 at 22:33
Passt! Nur: Das Tagesgeschäft wird nebenher abgewickelt, mal im Sinne des ‘Bündnisses’, mal als Karneval. ist zu bemängeln. Das Tagesgeschäft aus sicht der regierten läuft nämlich nur nebenbei, der Alltagsdeal dort sieht aus, wie bei den Konzernen, was aber auch nicht verwundern sollte. Kleine Illustration gefällig?
September 20th, 2013 at 00:22
ja, die Frau Gauleiterin. Europa 2020 – ein Blick in die Glaskugel.
ps: die ganze Welt muss entnazifiziert werden, das wird Arbeit.
September 20th, 2013 at 02:23
Habe heute wieder im TV Brüderle Weisheiten absondern gesehen, die auf einen Bierdeckel passen. Flankierend eine sprechende Föhnfrisur (von der Leyn), die immerhin aggressiver lächeln kann als unsere Kaiserin.
Die SPD gibt sich im Wahlkampf wie immer sozialdemokratisch. Diese Rolle wird sie wohl auch weiterspielen können – in der Opposition.
Deren fallende Maske wäre es mir eine Freude in einer großen Koalition beobachten zu dürfen.
Eine Verbesserung der Umstände verspreche ich mir natürlich nicht von den Wahlen – egal wie sie ausgehen möge.
Lustig wird es aber auf jeden Fall: Egal ob schwarz-gelb, schwarz-rot, oder (unwahrscheinlich) rot-rot-grün.
Wenn man denn ein Gefühl für perversen Humor und unfreiwilligen Humor hat, dann wird es was zu lachen geben.
Alle anderen werden in der Hoffnung enttäuscht werden, dass es für sie nicht noch schlechter kommen möge.
September 20th, 2013 at 05:06
Ich sehe darin nichts lustiges, wie eine Gesellschaft zunächst ein gutes Drittel ihrer Mitmenschen durch den Schornstein ihres kaputtierten Konjunkturmotors jagt, um noch ein plauschiges Schäferstündchen im warmen sitzen zu dürfen, ihr Eifon streicheln zu dürfen, ihren Carport pflegen zu dürfen, bis dann auch sie an die Reihe kommen für die Übrigen usw. usf.
Für Eifon und Carport. Für das streicheln, wienern und pflegen von Plastik, Beton und Blech. Dafür sterben Menschen, stündlich, täglich, hier und überall sonst auf der Welt.
Aber sie sterben nicht nur einfach so. Sie ver(el)enden. Dem verheizten Menschenmaterial werden gute Bildung verweigert, gutes Essen, gute medizinische Versorgung, anständige Teilhabe, soziales Dasein, warmes Obdach, psychische Gesundheit, die Chance auf Glück, Hoffnung, Sinn und Würde allenthalben.
Sie werden benutzt wie Figuren auf einem Spielbrett, wie Manövriermasse, die in ihrer Verzweiflung in jedem Augenblick nach allem greifen, was ihnen Linderung verspricht und aus Angst vor allem weichen was sie tritt. Darin werden sie betreut von Wissenschaft, Qualitätsmedien und Schundblättern, Politikern und Marktschreiern, dem Rechtswesen und der geplanten Rechtsbeugung und allerlei sonstigen bürgerlichen Institutionen, und wenn es sein soll bis in den Krieg.
Und die Betreuung geschieht in so engmaschiger Quantität und ausgebuffter Qualität, dass ich mir die Lust an dem Spiel gut und gerne für alle Zeiten verkneifen kann und auch nicht annähernd auf die Idee komme, darin Humor zu entdecken. Auch keinen perversen. Und auch keine Freude darin sehe wegen irgendwelcher fallender Masken weil das unangemessene Regungen gegenüber der allumfassenden Zerstörungsgewalt des Kapitalismus sind.
September 20th, 2013 at 06:22
@reinplatzer
Und was bleibt dann ? Den ganzen Tag mit Leichenbittermiene rumrennen und seinem persönlichen Umfeld noch mehr auf die Nerven gehen als es dieser Politplatschquatsch ohnehin schon tut ? Mit Deiner Grundaussage bin ich völlig d’accord, es ist wahrhaft nicht zum Lachen, ich kann den Äußerungen des gekauften Politpersonals aber sehr wohl den einen oder anderen humoristischen Aspekt abgewinnen, z.B. dem Gewinsel der FDP Motze nach der Bayernwahl ob der futsch gegangenen Pfründe. Wohne in dem Bundesland, und da waren, vor allem regional, durchaus lustige Dinge zu hören.
Wohl gemerkt, es geht um die Äußerungen, um nichts sonst, ihre Taten sind wahrhaft alles Andere als lustig.
MfG
September 20th, 2013 at 06:49
Apropos Führer und Inhaltslosigkeit. Anbei ein unerwartetes Plädoyer eines Leistungsträgers unserer Gesellschaft für Terrorismus:
https://www.youtube.com/watch?v=MZGPz4a2mCA
Vielleicht sollten wir in Zukunft Autos wählen lassen. Die gucken nicht nur wie Menschen sondern sind dabei mittlerweile auch technisch eher auf der Höhe als Bürger.
September 20th, 2013 at 07:31
#5: “Und was bleibt dann?”
Meine ‘Gefühlsrezeptoren’ versagen hier. Ich habe dafür keine adäquate Empfindung parat. Vielleicht weil das alles unfassbar ist?
Das Geschehen ist erschöpfend, in doppelter Hinsicht.
September 20th, 2013 at 08:37
Merkels medienwirksam abgegebene Garantie für die Guthaben der Kleinsparer ist schon jetzt eine Lüge. Durch den derzeitigen Niedrigzins auf der Habenseite (0,5 % durch die EZB festgesetzt) finanzieren diese jetzt bereits den Euro-Rettungsfonds. Bei einer Inflationsrate von 2,5 % kann sich jeder ausrechnen, um wie viel der Wert der Spareinlagen nach 5 Jahren gesunken sein wird.
Mal sehen, was mit GR Ende 2014 oder später geschieht. Zypern war der Probelauf. Natürlich wird Merkel sicherstellen, dass bei Fälligkeit der Bürgschaften erst die Sparguthaben der anderen Euro-Länder angegriffen werden, aber sollte das nicht reichen, dann “muss auch Deutschland Solidarität zeigen”. Wetten?
https://www.konkret-magazin.de/start/gremlizas-kolumne.html Kreuz! Mich! An!
September 20th, 2013 at 09:35
@4 Reinplatzer
In meinem Falle ist das Galgenhumor, sonst müsste ich den ganzen Tag heulen. Ich gönne mir halt lieber diese Grundstimmung von Sarkasmus und Zynismus statt einer handfesten Depression, letzteres macht nämlich völlig denk- und handlungsunfähig, und das gönne ich “denen” nicht.
Ansonsten sehe ich die Sache genauso, wie du es schreibst. Kunststück, ich sitze nämlich quasi nicht in der ersten Reihe, sondern “darf” diese Machenschaften am eigenen Leib erfahren – und was meinem Kind angetan wird.
cu
renée
September 20th, 2013 at 09:59
Es stehen mit der FDP und der AfD zwei Parteien an der Schwelle zum Einzug in den Bundestag.
Das wenigstens haben Medien und Demoskopie doch wieder sauber hingekriegt. Ohne wären beide vermutlich sang- und klanglos draußen geblieben. Zusätzlich schützen sie mit der früh lancierten ‘Nachricht’, Merkel bliebe so oder so auf jeden Fall, die ganze traurige Veranstaltung vor Nichtwählern, die es sich vielleicht doch noch mal überlegen würden. Nicht, dass ich mir was davon versprechen würde, aber ich hätte in einem Paralleluniversum gern noch mal die gleiche ‘Wahl’, nur mit einem Umfrageverbot in den letzten 6 Monaten. Umfragen sind der Lackel-Test der Propaganda.
September 20th, 2013 at 10:57
OT: Kurze Durchsage aus den Niederlanden: König Willem-Alexanders erste Thronrede: Der Wohlfahrtsstaat ist am Ende
[..] Seit fünf Jahren leben die Niederlande in einer tiefen Wirtschaftskrise, weitere Milliarden Kürzungen stehen bevor. Jeder wird es spüren. Kindergeld, Renten, Sozialhilfe – überall wird gestrichen. Die bittere Botschaft des Königs in seiner Jungfernrede lautete dann auch: Das Ende des Wohlfahrtsstaates. Königin Máxima saß daneben in goldfarbener langer Robe bestickt mit Pailletten und passendem Hut und lauschte aufmerksam.
Doch die düstere Prognose trübte den Oranje-Jubel in den Straßen nicht. „Máxima, Máxima“ riefen Zehntausende, als die goldene Kutsche mit dem Königspaar vorüber fuhr, gezogen von acht schwarzen Pferden. [..]
Uiui, jetzt müssen sich die rechten Parteien aber schleunigst sputen und ihre Definition von “schmarotzender Wirtschaftsflüchtling” erweitern.
@Reinplatzer: Schließe mich deiner Meinung an. Von meinem Lieblingszeichner “El Roto” erscheint heute dieses Bild im El País.
Der Text bedeutet: “Das Goldorakel forderte mehr Opfer…”
September 20th, 2013 at 11:23
@Rainer – Mitnichten ‘Definition erweitern’, vielmehr lautet die Botschaft: Schickt mehr goldene Kutschen durch die Strassen…
September 20th, 2013 at 11:56
@renée (9): Eine Haltung, die nicht immer auf Verständnis stößt. Man wird als grantig, aggressiv und eben “zynisch” betrachtet. Böse halt.
September 20th, 2013 at 12:08
Über die Ursprünge des Hauses Nassau(!)- Oranien hat Bernt Engelmann schon vor Jahren recherchiert. Leider hab ich´s grad nicht zur Hand. Wie andere Fürstenhäuser auch stammen sie aus einem Raubrittergeschlecht, doch die Oranier haben sich wohl nochmal besonders hervorgetan durch kriminelle Energie, selbst zu damaligen Zeiten waren die Beobachter entsetzt. Und das hat sich dann schön durch die Geschichte fortgesetzt, z.B. Lockheed Martin Korruptionsfall usw.usf..
Aber Hohlland soll das Gesocks mal schön abfeiern — solang die Deiche noch halten.
September 20th, 2013 at 12:13
Eingedenk der Tatsache, dass “La Chancellière” ihr politisches Schicksal mit dem von Stuttgart 21 verknüpft hat, wäre dringend dort ein Mausoleum für die Dame einzuplanen.
September 20th, 2013 at 12:20
Passenderweise in einem Aquarienzoo.
September 20th, 2013 at 12:42
@flatter #13 – Eigentlich bleiben nur die zwei Möglichkeiten, die notwendigerweise anfallenden ‘Agros’ (selbe Sprachschicht wie T-Zelle und O-Saft…) entweder nach innen oder nach außen zu richten. Man hat aber auch hier nicht immer wirklich die Wahl…
September 20th, 2013 at 12:49
@Peinhart: Agros? Also wieder Kartoffeln pflanzen, oder wie?
September 20th, 2013 at 12:57
@maguscarolus: Eine vorzügliche Idee! Wie nämlich in dem CDU-Flashmob-Video zu sehen war, hat Merkel offenbar schon ihre eigene Terrakotta-Armee. Diese Hohlbirnen kann sie gerne mit ins Grab nehmen.
September 20th, 2013 at 13:13
@Maxim – “…hat Merkel offenbar schon ihre eigene Terrakotta-Armee” Mensch, jetzt weiß ich woran mich das beim Betrachten erinnert hat. Kaiserlicher Hofstaat, logo.
September 20th, 2013 at 13:19
Die Orrdnunk war jedenfalls 100% deutsch, und ich habe intuitiv erwartet, dass die Bürschchen zum gleichnamigen Gruß ansetzen.
September 20th, 2013 at 13:24
Beim chinesischen Vorbild hatte immerhin jede Figur einen eigenen, einzigartigen Ausdruck, die CDU-Soldaten haben hingegen nur ihre dämliche Raute. So ist das eben in Zeiten des Niedergangs.
September 20th, 2013 at 14:55
Nun ja, die gegenseitige Bestätigung, wie schlimm und sinnlos alles sei, ist irgendwie aber auch boring.
Vielleicht passt der hier zur resignativen Stimmung alter Säcke
https://lyrics.wikia.com/Salvatore_Adamo:Que_Sera
mit ‘ner vagen Hoffnungs-Andeutung am Schluss für späääter mal …
Was geht jetzt? Wenn nicht anders, dann halt neben der offiziellen Politik? Methode Konstantin Wecker, Methode APO, Methode Rückzug in parallelgesellschaftliche Subkultur? Jedenfalls nichts ist schlimmer als nichts!
Was aber nun die Wahl betrifft, vielleicht geht auch da doch was? Ich erlaube ich mir immer noch, auch auf die Gefahr hin, dass mir Hohn entgegenschlägt, von einem achtbaren Wahlergebnis der Linken zu träumen. Die war bisher wenigstens Sand im Getriebe. Hat im Bundestag ein paar muntere Reden platziert und bei einigen aus dem anderen Lager fast Herzkasper vor Wut ausgelöst. Ist immer wieder gut für ärgerliche “Kleine Anfragen”, bei denen sich die Antwortenden schriftlich Blößen geben müssen, sei es inhaltlich durch das, was zu antworten unvermeidlich ist, sei es dadurch, dass um eine Antwort herumgedruckst wird.
Das ist nicht viel. Aber wenn sich die Faden-Gliederpuppen der “Regierung” immer wieder vorführen lassen müssen, ist das immerhin etwas.
September 20th, 2013 at 15:32
@23:Was aber nun die Wahl betrifft, vielleicht geht auch da doch was? Ich erlaube ich mir immer noch, auch auf die Gefahr hin, dass mir Hohn entgegenschlägt, von einem achtbaren Wahlergebnis der Linken zu träumen.
An meiner Wahlentscheidung soll es nicht liegen! Es wäre auch zu “boring” ohne die Linke. Keine einzige Rede mehr würde gehalten, der zuzuhören sich lohnte.
Nur noch FDP-CDU-SPD-Grün-Neoliberal-alternativloser Einheitsbrei mit Oppositions-Pflichtübungen als Existenzberechtigung.
September 20th, 2013 at 15:56
Reden und Anfragen der LINKEN als hoffnungstragendes Element? Etwas naiv gedacht finde ich. Die sitzen doch dort nur als Toleranzalibi einer bürgerlichen Diktatur im geschäftsführenden Ausschuss des Kapitalismus.
September 20th, 2013 at 16:06
Manchmal ist der Narr halt doch der einzige matte Lichtblick bei Hofe. Auch wenn er zum Ensemble gehört.
September 20th, 2013 at 16:41
@25: Bleibt demnach nur noch, van der Lubbe nachzueifern (falls er’s überhaupt war) – oder was?
@26: Wagenknecht als Hofnarr finde ich etwas unter Wert gehandelt.
September 20th, 2013 at 17:06
OT – Sozialismus reloaded…? Und wieder nur als eine angeblich bessere Kapitalismus-Simulation? Die ganzen Zwänge, die im Kapitalismus automatisch hinter ‘Arbeitsproduktivität’ und ‘Leistungsprinzip’ werkeln, wieder auf’s Neue implementieren, dafür jetzt aber mal ganz bewusst? Was soll das…?
September 20th, 2013 at 17:21
Au weia. Sozialismus als Wettbewerbsvorteil, wie genial! Dass das Problem der Produktivität längst hinfällig ist und in einem Sozialismus ganz andere Allokationsprobleme zu bewältigen wären, ist der Punkt, den zu ignorieren die Bemühung zum Scheitern verurteilt. Und die kommen uns mit “Leistung”, welch ein Quark!
September 20th, 2013 at 17:43
27: Soll ich mir daraus jetzt ein Gegenargument basteln?
Anscheinend hat hier niemand Gremlitzas Kolumne (oben 8.) gehört, denn dann gäbe es eine andere Sicht auf die Bedeutung der Wahl/den kalten Krieg 2.0/die nicht mehr benötigte SPD usw.
Konsequenterweise wäre eine anarchistische Wahlentscheidung die für DIE PARTEI: “Inhalte überwinden.”
September 20th, 2013 at 17:57
28. 29.
O.k., in dem verlinkten Text steht aber immerhin:
“Nun ist eine Gütermenge natürlich nur in einer warenproduzierenden und tauschenden Gesellschaft mit einer anderen quantitativ vergleichbar. Die Gütermengen, die eine warenproduzierende Gesellschaft erzeugt, mit denen einer anderen, nicht warenproduzierenden Gesellschaft zu vergleichen, wäre demzufolge ein Ding der Unmöglichkeit. Mit der Vergleichbarkeit von Produktivitäten zweier Gesellschaftsformationen, die historisch gleichzeitig nebeneinander bestehen, ist es deshalb auch wohl kaum möglich, auf die Ergebnisse nur der in Geld-, also Wareneinheiten gerechneten Zahlen des Brutto- oder Nettogesamtprodukts zurückgreifen zu können.”
Im Weiteren kommt dann allerdings wieder “Planwirtschaft”, in der also statt Waren Gebrauchsgegenstände produziert werden. Damit geht, ist zu fürchten, in der Diskussion, von der dort berichtet wird, das alte Leiden wieder los: Die reine Lehre, die sozialistische Nicht-Marktwirtschaft sondern sowas wie geldvermittelte Tauschwirtschaft wird propagiert, bei der dann der Preis eines über ein Geldäquivalent zu tauschenden Gebrauchsgegenstands geplant wird, was zur Folge hat, dass niemand mehr Bock darauf hat, etwas Ordentliches zum Tauschen anzubieten …
Anstatt den Preis freizugeben. Wieso sollte das im “Sozialismus” nicht gehen? Der Knackpunkt wäre doch ein anderer: Dass nämlich niemand parasitär an Produktionen, Dienstleistungen verdient, bloß weil er “Kapital” besitzt, dass er nur dann “investiert”, wenn andere ihn dafür, ohne dass er selbst etwas leistet, nicht nur ernähren, sondern auch noch dafür sorgen müssen, dass sein “investiertes Kapital” sich dabei vergrößert (Profit).
September 20th, 2013 at 18:42
Semco eine Firma ohne starre Hierachie, jeder wählt sein Gehalt und die Arbeitszeit selbst, Entscheidungen werden basisdemokratisch getroffen, einem jeden ist es Frei gestellt, welches Meeting besucht wird. Und das schöne an der Sache, der Laden arbeitet im kapitalistischen Sinne, sprich profitabel, ohne Humankapital zu verheizen.
September 20th, 2013 at 19:24
@Sinnfrey #31 – Wäre es wirklich eine so große Errungenschaft, wenn zwar niemand mehr ‘parasitär (mit-) verdient’ – die eigentliche Tretmühle aus selbstzweckhafter Produktion und ebensolchem Konsum aber dabei erhalten bliebe? Denn selbst wenn der parasitäre Profit außen vor wäre, und alles zwar genossenschaftlich, aber weiterhin in Konkurrenz organisiert wäre, hätten wir weiterhin mindestens das Problem des ‘Werterhalts’, dh für die nun einmal zirkulierenden Geldmengen immer wieder Produkte nachschiessen zu müssen, unabhängig von der ‘Bedürfnislage’.
@Troll #32 – Zu schön, um wahr zu sein. Es gibt inzwischen zahlreiche Untersuchungen darüber, wie diese Art von ‘Flexibilität’ in den existierenden Verhältnissen zur Selbstausbeutung des ‘Humankapitals’ führt. Der ‘Chef’ wird sozusagen nach innen verlagert, man tendiert dazu, sein Gehalt zu niedrig, seine Arbeitszeit zu üppig einzusetzen – und fängt sich auch noch eine nette Schizophrenie dabei ein. Das ist ein cleveres Geschäfts-, aber kein Zukunftsmodell. Die Tatsache, dass es eben ‘profitabel’ ist, spricht für sich. Man arbeitet offenbar eben nicht weniger als die jeweilige Konkurrenz, und man bekommt auch keinen besseren Lohn dafür…
September 20th, 2013 at 20:12
@R@iner (11)
Die Einschläge werden dichter. Isch hädd abber gedenkt, die nemme de Bimbes von der Obere, von die wo hann. Habb’ isch do ebbes falsch verstande?
Btw. – heute beiläufig im Radio: Nach der Schuldenbremse soll bald die Steuerbremse kommen, das Gesetz, das es verbietet die heiligen Steuersätze anzutasten. Wie finnste? Konsekwent, gelle?
September 20th, 2013 at 20:20
@ maguscarolus (24)
FACK!!
dto. Peinhart (26)
September 20th, 2013 at 20:55
Ja, ja @flatter, aufs Stichwort isse da, sorry.
Sozialismus ökonomisch gescheitert. Bisken viel Mist in drei Worten…
Der, der nicht mal einer war, nur so hieß, ist definitiv politisch gescheitert, ökonomisch stehen andere nicht erst heute schlechter da.
@Sinnfrey, die Warenproduktion war da nicht weg, die feierte da in der s.g. Konsumgüterproduktion hübsche Urstände – in der Produktionsmittelproduktion, da war sie einigermaßen weg – aber per Dekret – also despotischem Machtanspruch.
Und Warenproduktion ist vorzüglich mit Warenproduktion zu vergleichen!
Raus kann dann mE immer nur kommen, ich lasse der freien Lauf über die Kapitalmärkte oder statt des Marktes regeln das einige ‘ausgesuchte’ Personen.
Wirklich nett ist auf Dauer beides nicht, auch wenn letzteres vorgibt und sich auch vornimmt, immer ganz nett sein zu wollen – fällt aus, wegen iss nie nich.
… auch beim x.ten Anlauf nicht (Was für beide warenproduzierende Varianten gilt)
September 20th, 2013 at 20:58
35.
Was heißt dass
?
Full ack
oder ist es Lautumschrift?
September 20th, 2013 at 21:37
OT: Jetzt habe ich vor Lachen die Tastatur versabbert. Us-Senator fragt an, ob das fbi nicht die Fingerprints vom neuen iphone erhalten könne. Patriot act und so, verstehnse.
Den hier könnt ihr ausdrucken und euren cdu-wählenden Nachbarn in den Schlitz schieben. Wobei…Fakten sind überbewertet und eher unbeliebt, wie man unten beim ersten Kommentar erkennen kann. Frechheit sowas!
@flatter #21: Für mich hat das die gleiche Wertigkeit, ob die Leute ‘ne Raute oder den Hitlergruß nachäffen.
September 20th, 2013 at 21:40
Kinners, die neue Schulhofcd ist da.
Sorry, da kann ich nicht reingucken. Bitte keine .zip oder ähnliche Dateien zum Dowlnload direkt verlinken. Säzzer
September 20th, 2013 at 22:06
OT: Neue Geschäftsidee: Ansteher
September 20th, 2013 at 22:11
Genau so geht Marktwirtschaft: Nen Penner für 50 ct. in die Schlange stellen und das Ding dann bei Ebay zum doppelten Preis verhökern. Das nennt der Liberalala dann “clever”. Arschlochwelt.
September 20th, 2013 at 22:15
@säzzer: Meine Inahlte sind immer persönlich geprüft worden.
“Persönlich”, das heißt hier aber von mir. Sonst schick’ mir einfach die Advocard :-P Säzzer
September 20th, 2013 at 23:16
Anmerkung: Ich versuche, den Anteil an Trash-Kommentaren im Rahmen zu halten und lösche völlig willkürlich solche, die nicht nur OT sind, sondern mir überflüssig erscheinen.
September 21st, 2013 at 02:15
Boring… So what?!
Ich möchte mich – im Gegensatz zu Deinem andern, zur bewußten Nichtwahl aufrufenden Artikel, dessen Argumentatation ich akzeptiere, aber nicht unterstütze – doch noch mal äußern, und zwar mit einem Zitat des von mir geschätzten und gewiß nicht als LINKE-Parteigänger verdächtigen Autors der jw, Arnold Schölzel:
“Immerhin bleiben die Sachwalter der Herrschenden nicht ganz unbeobachtet. Nicht mehr und nicht weniger läßt »marktkonforme Demokratie« à la Merkel zu. Jede Hochrechnung gibt Auskunft über Kräfteverhältnisse in der Gesellschaft und über die nötigen Veränderungen. Eine bewußte Stimmabgabe in diesem Sinn ist Teil des Kampfes für eine bessere Welt, aber nicht der wichtigste.”
Man beachte besonders den letzten Nachsatz des Zitats. In diesem Sinne stimme ich W.Liebs (wie lange wird er noch bei den Spezialdemokraten bleiben?) und J.Bergers Äußerungen auf den NDS und SPF zu und halte solch positive Stimmabgabe für die LINKE, bei aller momentanen Verzweiflung, durchaus für wichtig.
September 21st, 2013 at 09:55
@Wat. #36 – Ich denke schon, dass er auch ökonomisch zumindest dabei war, zu scheitern. Das freilich auch, weil eben politisch entschieden worden war, die schöne bunte Konsumwelt des Kapitalismus nur ‘sozialistisch’ emulieren zu wollen.
Nicht zuletzt auch durch diese Entscheidung wurden nicht nur für die eigene Bevölkerung laufend selbstproduzierte ‘Waren’ gebraucht, man musste auch Dinge wie Kaffee etc auf dem Weltmarkt besorgen, dafür brauchte man Devisen, für diese wiederum mit ‘dem Westen’ konkurrenzfähige Waren. Und der wiederum eierte seit Beginn der 80er dank Mikroelektronik und Embargo so allmählich dem Sozialismus davon. Es war absehbar, dass man der eigenen Bevölkerung immer weniger das würde bieten können, was sie im Schaufenster des Westens – dem Werbefernsehen* – sehen konnte, und dass die eigenen Produkte auf dem Weltmarkt immer weiter zurückfallen.
Wenn schierer Güteraustoss, Arbeitsproduktivität und Leistungsprinzip gefragt sind, sollte man sich besser nicht mit dem Kapitalismus anlegen. Das wäre ein Fazit, das ich aus dem Scheitern des real existent Gewesenen ziehen würde. Und insofern verstehe ich nicht, warum die oben verlinkten Thesen sich erneut auf dieses abschüssige Glatteis begeben wollen.
Wenn man das nochmal angehen wollte, müsste da mE schon ‘ein anderer Geist wehen’, mit anderen Worten eben eine ‘Erzählung’, die nicht nur den gleichen Effekt des stupenden Konsums einerseits und des Buckelns dafür andererseits wiederholen möchte. Allein die dort geäußerte Idee, die nun fehlenden ‘Marktgesetze’ auf demokratisch-legalistischem Wege zu re-implementieren, um eben wieder den gleichen Druck auf ‘die Arbeit’ ausüben zu können – where is the pleasure in that…? In diesem Sinne war doch die schon einmal erfolgte ‘Rückkehr’ zum Kapitalismus nur konsequent…
* Auch westliche Medientheoretiker betrachteten das Werbefernseh übrigens ganz offen als ‘Systempropaganda’. Und unter diesen selbstgewählten Ansprüchen sicherlich effektiver als Löwenthal.
September 21st, 2013 at 10:07
das ist wirklich das geilste: hauptanzeige der heutigen BLIND-”wahl”-postwurfsendung auffa ersten seite; die dtsche bank mit ihrem statement, wer den laden lenkt. so wird der satire ganz offen der wind ausn segeln genommen. ich glaubs wirklich nicht.
September 21st, 2013 at 12:37
OT: Nette Seite für geschichtsinteressierte Theoretiker: Alter Maulwurf
September 21st, 2013 at 13:09
Der Ton wird aggressiver: “Das sind Abstauber einer Errungenschaft, für die Menschen gestorben sind und immer noch sterben.”
Die Lausitzer Rundschau über Autoren, die öffentlich mitteilen, daß und warum sie nicht zur Wahl gehen »und damit Geld verdienen«
September 21st, 2013 at 13:16
Ich weiß noch nicht einmal, wo die Lausitz liegt. Bald mache ich eine Webseite, auf der man in Zeitlupe immer und immer wieder beobachten kann, wie ein Sack Dinkel in meinem Keller umfällt. Bei genügend pageviews schalte ich dann auch das Licht ein. Ab und zu wenigstens.
September 21st, 2013 at 13:18
@peinhart:
zitat:
“Ihre Nichtteilnahme sorgt dafür, dass sich die soziale Wirklichkeit im Land politisch nicht mehr exakt abbildet.”
das war der witz des artikels schlechthin.
September 21st, 2013 at 13:24
Wieviele Menschen sind eigentlich dafür gestorben, dass Idioten lesen und schreiben lernen? Und muss man deshalb jetzt auch ein Depp sein, wenn man sich öffentlich äußert?
September 21st, 2013 at 13:28
@47 R@iner
Danke für den Hinweis. Ich hatte diese Seite vor längerer Zeit schon einmal gefunden, das gesetzte Lesezeichen ist aber im Nirvana meines alten PCs verschwunden. Stehen für mich ein paar “Augenöffner” drin, warum welche Debatten geführt werden, die mir bisher völlig unverständlich waren.
cu
renée
September 21st, 2013 at 13:35
@flatter: Jeder, der nicht beim dem allgemeinen Wahnsinn mitmacht, gilt als Depp. Das ist bei diesem hirngefickten Konformistenschleimerpack nun mal zu allen Zeiten so gewesen. Selbst denken ist blöd und für alles andere gibt’s die visa-card. Aber eine eigene Meinung auch noch zu äußern… Na hör’nse ma!
September 21st, 2013 at 13:58
Nee, das ist ganz wichtig, es denen zu zeigen, die es wagen, die Legitimität der Veranstaltung anzuzweifeln. Derweil erleben wir eine Manipulation durch Bonzen und Eigentümer, die neue Dimensionen erreicht. Vom Krankenkassenchef über Supermarktbesitzer bis zum privaten Hetzblatt mischt sich alles in diesen “Wahlkampf” ein, das sich das leisten kann. Ekelhaft. Aber so ist das eben: Meinung ist Eigentum, und da hat der eine eben mehr und der andere eben nichts.
September 21st, 2013 at 14:04
Ja, deine Idee hat etwas plausibles.
September 21st, 2013 at 14:20
Ich war auch nicht schnell genug, hatte das Pamphlet auch im Briefkasten, aber den Spaß mach ich mir und schicke es mit ein paar Worten an Springer zurück. Weiß zwar das die das überhaupt nicht stört, aber für mich ist das ein Bedürnis, das ich solchem Schmutz keine Beachtung schenke.
September 21st, 2013 at 14:39
@Gabi: Vorher aber noch etwas Traubenzucker in den Umschlag geben und im letzten(!) Satz das Wort “Milzbrand” erwähnen.
Der (feinstoffliche) Inhalt eines Aschenbechers tut’s natürlich auch.
September 21st, 2013 at 14:51
Rainer, pfui, mit Terroristen hab ich aber nicht so wirklich was gemeinsam und hätte viel zuviel Angst deshalb weggesperrt zu werden, was würde dann aus meinem Junior? Ich machs lieber auf meine Tour. ;-)
September 21st, 2013 at 14:59
achso, ein Teil ist Satire, nicht das du denkst ich wäre generell dagegen
September 21st, 2013 at 15:03
Raus aus der Langeweile. Gerade beim spiegelfechter gefunden: afdwaehlerstellensichvor.tumblr.com
@Gabi: Wegen Traubenzucker wird man nicht weggesperrt und das mit dem Aschenbecher hat sich bei mir schon mal bewährt.
September 21st, 2013 at 15:10
Rainer, da habe ich ein viel besseren Link “Alternativer AfD Newsletter”. Stöber da mal, ist wohl eine Seite der Basis aus Bayern.
September 21st, 2013 at 15:16
@Gabi: Och, den Honks bei der “Parteiarbeit” zuzusehen, finde ich viel amüsanter.
September 21st, 2013 at 15:30
ok, aber viele denken wirklich, dass die Afd die Retter sind.
Meine Schwester und mein Bruder, beide im Westen wohnend, halten eine Wahl der AfD ernsthaft für eine Alternative. Für mich absolut grusslig.
September 21st, 2013 at 15:32
@Gabi: Mein Beileid hast Du.
September 21st, 2013 at 16:41
@flatter (13), renée u. Peinhart
So isses.
Jedoch die “dunkle Seite” zieht.
Sprachschicht? selbe? selber?
September 21st, 2013 at 17:49
at Rainer, veralbern lassen kann ich mich auch ohne dich,
September 21st, 2013 at 18:00
Derweil erleben wir eine Manipulation durch Bonzen und Eigentümer, die neue Dimensionen erreicht.
Ich fürchte, nach der Wahl ist es damit vorbei… Man hat nicht mehr alle Zeit, auch noch zu manipulieren, bevor man etwas einfach ‘macht’. Und wer wäre besser geeignet, der rücksichtslos geballten Macht zu präsidieren als uns Mutti…?
September 21st, 2013 at 18:09
@Gabi: Hey, ich meine es echt nett. Ich finde es deprimierend afd-Wähler zu kennen.
September 21st, 2013 at 18:31
Focus: “Sonnen-Kanzlerin Angela Merkel begeistert CDU mit Mutti-Attitüde”
“Klipp und klar in ihrem Kurs für Deutschland und Europa – auch wenn es mal wehtun könnte – und gleichzeitig sehr menschlich, häufig ironisch. Vielleicht ist gerade das ihr Erfolgsrezept.”
Man bemüht sich gar nicht mehr, auch nur den Anschein einer kritischen Distanz zu wahren. Mehr noch, versucht dieser Zäpfchen-Journalismus in enger Kooperation mit der CDU die undemokratischen und entpolitisierenden Eigenschaften ihrer “Mutti” ins Positive zu wenden. Also nehmt es mit Humor, wenn euch die Sonnenkaiserin so richtig wehtut.
September 21st, 2013 at 18:54
@Peinhart(45): Möglich, sehr wahrscheinlich sogar – aber wichtiger finde ich zu adressieren – daß er schon (vielleicht lange) vorher politisch von breitesten ‘Schichten’, gerade auch der ‘normalen’ Arbeiter, abgelehnt wurde und damit ‘verloren’ hatte.
September 21st, 2013 at 19:54
@flatter “Vom Krankenkassenchef über Supermarktbesitzer bis zum privaten Hetzblatt mischt sich alles in diesen “Wahlkampf” ein, das sich das leisten kann”
Ganz offensichtlich, ja. Fraglich, ob der ganze manipulative Überbau in diesem Umfang überhaupt noch Not tut? – Markus Gärtner hat etwas zum (fehlenden) Kampfgeist geschrieben.
September 21st, 2013 at 20:17
Garnix
März 2013. Simone Kroch (Ex-OK-Referatsleiterin – [OK = Organisierte Kriminalität]) im Sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz bestätigt als Hauptzeugin im Untersuchungsausschuss des Landtages Hinweise auf das “Bestehen fortwirkender Strukturen des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in vielschichtiger Verbindung mit Organisierter Kriminalität”. Dabei nennt sie die Bereiche Wirtschaft, öffentliche Verwaltung und das Rotlichtmilieu. Es gibt offenbar Anhaltspunkte dafür “dass durch personen aus dem Bereich der OK bewusst und zielgerichtet Situationen der Erpressbarkeit, teilweise in Verbindgung mit Bestechung und Korruption” herbeigeführt werden. Das Ziel lautet bestimmte Personengruppen (z.B. Angestellte, Beamte, Politiker) in “Abhängigkeitsverhältnisse zu bringen”. Frau Kroch sieht sich mit Disziplinar- und Ermittlungsverfahren konfrontiert.
autsch.
September 21st, 2013 at 20:48
@72 TR0LL
Noch eine Whistleblowerin. Sanktionen halt das Übliche.
Oh, ich sehe grad Überhauptgarnix, ich muss die Seite wieder markern.
cu
renée
September 21st, 2013 at 20:52
PS:
Zitat aus obiger Seite:
“20. August 2005. Der 53-jährige Journalist Peter Hornstadt wird in Weißwasser in Sachsen von mehreren Unbekannten überfallen und lebensgefährlich verletzt. Er wird so stranguliert und verprügelt dass er ins Koma fällt. Er arbeitete u.a. am Thema Schwarzarbeit und Schleuserbanden in mobilen Pflegediensten. Seine Recherchen führten ihn nach Polen, Tschechien und Sachsen. Er soll von seinem Kollegen Heinz Faßbender, der offenbar zuvor in Tschechien bei Recherchen überfallen, gefoltert und lebensgefährlich verletzt wurde über dessen Recherchen zu verschobenen Grundstücken, bereicherten Günstlingen, geschädigte Alteigentümer und Erben, Rotlichtaffären und Kinderprostitution informiert worden sein.”
Über solche “Sanktionen” wird natürlich nicht berichtet, ist alles nur “Zufall” und wer da Zusammenhänge erkennt ist ein Verschwörungstheoretiker.
Aber das sind sowieso nur Einzelfälle …
Bitte gehen sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen.
cu
renée
September 21st, 2013 at 21:03
ixquick(nix ggle): ‘überhauptgarnix journalist koma’
September 21st, 2013 at 21:09
Sachsensumpf: T. d. M. stünde für mich in erster Reihe an der Mauer am Tag danach. Aber das sage ich nur zum Spaß. Bin ja auch als Pazifist erzogen worden und glaube eher, dass für manche 30 Jahre Arbeit in einem nordvietnamesischen Steinbruch die Erlösung sein könnten. Außerdem sollte es ja auch um Inhalte und nicht um emotionale Pre- und Differenzen gehen.
Völlig OT: In Spanien wird gerade eine Gesetzesvorlage eingebracht, nach der systemkritische Äußerungen wie z.B Kritik an den sozialen Zuständen im Internet (per twitter et. al.) mit Knast bis zu einem Jahr geahndet werden können. Muß mich damit aber noch ein wenig mehr beschäftigen, bis ich genaueres sagen kann. Die Vorlage hat schließlich knapp 100 Seiten.
September 21st, 2013 at 21:27
der Kaiser ist naaa(Gedankenverbrechen)
-widerstand ist terrorismus-
bin mal auf meinen Eintrag in zB der AntiTerrorDatei gepannt.
ps. und wieder ein thread ohne ggle präsentation.
September 21st, 2013 at 21:40
@76 R@iner
Ich glaube, da wird verteilt ausgetestet, was dann flächendeckend zur Anwendung kommen soll, siehe auch Zypern.
Man sollte mal eine Liste machen zu all den “merkwürdigen” neuen Gesetzen und “Ereignissen”. So was ähnliches wie jetzt in Spanien lief ja vor 2 Jahren in Italien (“Lex Berlusconi”).
cu
renée
September 21st, 2013 at 21:42
@renée: Was gibt es da zu glauben? Das ist so. Wie soll man auch 150 Millionen Arme (s.a. Oxfam) in Europa im Zaum halten?
Der Faschismus hier fängt doch erst an, selbstredend, wenn man voraussetzt, dass er überhaupt irgendwann aufgehört hätte, was ich persönlich stark anzweifle.
September 21st, 2013 at 21:58
@79 R@iner
Manchmal übe ich, mich betont dezent auszudrücken ;-)
Deinem 2. Satz widerspreche ich aber – zwischen “latentem” und offenem Faschismus sehe ich schon noch einen Unterschied. So richtig “äkelisch” wird das erst noch, da werden einige Labertaschen demnächst die Öhrchen anlegen.
cu
renée
September 21st, 2013 at 22:18
@renée: Wir haben halt jetzt Thinktanks, Fernsehen und sonstige Medien statt sa-Prügelkomnandos. Meinst Du das? Glaubst Du, dass ein Mensch ein Mensch ist, weil er jeden Tag arbeiten geht?
Für mich ist das hier das perfekte, sich selbst organisierende Arbeitslager. Wenn ich z.B. Kinder hätte, dann würde ich Pädagogik studieren, nur um verhindern, dass sie in die Schule müssen. Das nur, um einige Eckpfeiler meines Standpunkts klarzumachen. Ich bin halt ein arroganter Sack. Dafür gab’s wenigstens früher noch Begabtenförderung. :-D
September 21st, 2013 at 22:25
Faschistoide Auswüchse sind kein nachteiliger Standortfaktor, und nur das entscheidet. Nachteilig sind diese erst, wenn sie den Output der Produktion (Profit) schmälern.
Die Vergangenheit zeigt, dass faschistische Repression Profit in ‘kniffligen’ Zeiten sogar vergrößern, zumindest erhalten kann, und mit der passenden Exekutive im Rücken, dem militärisch-industriellen Komplex, ist es ziemlich wurscht, ob sich das ‘niedere’ Gesinde die Köppe einschlägt. Schließlich gibt es genug Nachschub an Arbeitern auf der Reservebank.
Also who cares? – Wenn sich von unten kein ausgewachsener Kampf entpuppt und andere Verhältnisse schafft, wird das kaum jemanden kümmern.
September 21st, 2013 at 22:26
@rene bist du auch so’ne laberfotze(altedeutsch für Ledertasche)
September 21st, 2013 at 22:37
@TROLL: Das finde ich jetzt nicht besonders freundlich. Und das in mehrerlei Hinsicht. Irgendwie sind “wir” nämlich auch zu doof, um nach Gemeinsamkeiten statt nach Unterschieden zu suchen, wenn es so läuft*, während die Rechten aller Sprachbarrieren zuwider sich europaweit organisieren.
Intelligenz hat am Schluß auch etwas mit Überleben zu tun, ohne jetzt Darwin auf den Plan rufen zu wollen.
* Damit meine ich verbale Attacken unterhalb der Gürtellinie.
September 21st, 2013 at 22:49
Ooch wenn der Freitach schon vorbei is, hier mal was Aussergewöhnliches aus Brasilien aus 1843, ein sogennantes Ochsenauge
In dieser Qualität sind diese Marken echte Raritäten.
September 21st, 2013 at 22:58
@renée: p.s.: Obwohl Klaus Baum viel schlauer ist als ich es je sein werde, teilt er meine Ansicht. Oder umgekehrt. Egal jetzt.
@langlode: Brasilianisch? Ich lese nur “Deutsches Reich”.
September 21st, 2013 at 23:05
@Troll: Ich nehme zu deinen Gunsten an, dass das nicht halb so unfreundlich gemeint ist, wie man es lesen kann. Da ist trotzdem eine Linie überschritten. Möcht’ ich hier nicht haben.
September 21st, 2013 at 23:11
@R@iner, hab noch ma nachgeschaut, bei mir geht der link richtig auf, is mir spanisch…
September 21st, 2013 at 23:17
@Reinplatzer: Neenee, die ‘produktive’ Spielart des Faschismus, die in zwischenstaatliche Riesenkriege mündet, fällt aus, weil die Kriegsprodutkion den Profitbedarf ebensowenig decken kann wie sie noch Arbeit bindet. Dazu brauchst du kein Volk am Fließband mehr. Die Armeeen sind eh dauernd unterwegs, da lässt sich kaum mehr was steigern.
Die Dummfaschos wie sie z.B, in GR auf den Straßen Terror verbreiten, sind noch willkommen, weil die Ideologie einen linken Aufstand gegen die Eliten eindämmen könnte. Dass die Leuz aufeinander losgehen, ist ein Endzeitkonzept, das noch halbwegs ins Schema passt. Wie bereits geschrieben, ist aber kein Endsieg mehr zu verkaufen, von daher geht auch das nicht mehr auf. Ich halte die Zeiten für äußerst unsicher, weil die Kapitaldeppen absolut keine Ahung haben, wie sie über das nächste/übernächste Jahrzehnt kommen sollen. Die Struktur der Gesellschaft in “1984″ ist das, was am ehesten noch zu erwarten ist, erweitert durch die Bildung von Trutzburgen wie Gated Communities. Da ist kein Plan mehr, kein Konzept, an das noch irgendwer glaubt und das sich noch planvoll installieren ließe. Nichts ist mehr (un)möglich.
September 21st, 2013 at 23:17
@langlode: Jetzt erhalte ich eine andere Seite. Komisch, wenn Du nichts geändert hast.
@flatter #89: Der Samaras und seine Leute meinen doch tatsächlich, dass die Syriza nur eine andere Spielart der golden dawn-Leute sei und dass man die gleich mitverbieten muß, wenn man sich an ein Verbot der ersteren wagt. Wenn ich sowas lese, dann brauche ich eigentlich Tabletten gegen die Schmerzen oder wahlweise einen Schnaps gegen die Wut.
September 21st, 2013 at 23:23
Da warste wohl sehr flink beim anklicken, gleich nach absenden musst ich korregieren, hatte ein ” zuviel drin.
September 21st, 2013 at 23:24
@langlode: Ich habe das Klicken jahrelang vorm Spiegel geübt.
September 21st, 2013 at 23:36
@flatter, yep, dieses Mal anstandslos gekauft ;-)
Mein Fehler: Ich versuche immer wieder eine übergeordnete konzeptionelle Intention hinein zu reflektieren, das steckt in mir irgendwie drin, dabei erleben wir nur konzeptloses Um-sich-schlagen, quasi ohne Endsiegperspektive.
September 21st, 2013 at 23:42
Nun, wenn TR0LL nichts dagegen hat, wenn ich ihn Fotzenknecht nennen darf …
@ R@iner + Reinplatzer
Okay, so gesehen bestand halt eine zeitlang kein “Bedarf” an Faschismus, zumindestens nicht im “boomenden Westen”. Ich verstehe jedoch nicht immer, auf was sich die Argumentation bezieht, auf den faschistischen Staat, faschistische Tendenzen oder “Gesinnung” in der Bevölkerung, “Faschos” oder was genau.
Zu @81+82: das sehe ich im Wesentlichen auch so, allerdings würde das in letzter Konsequenz bedeuten, dass Kapitalismus = Faschismus, aber dann brauchen wir für das Ganze nur noch die eine Kategorie. Ein spezieller Antifaschismus ist dann auch obsolet.
Das einzige, was übrig bleibt, ist dann die Überwindung des Kapitalismus – was immer sinnvoll ist, egal ob er jetzt besonders häßlich oder grade mal toll geschminkt ist.
cu
renée
September 21st, 2013 at 23:47
@renée: Ich meine immer die Staaten westlicher Prägung. Die Gesinnung der Leute ist dabei für mich immer Henne und Ei zugleich.
Melde mich jetzt aber ab. Gute Nacht.
September 21st, 2013 at 23:56
Sleep well.
September 21st, 2013 at 23:58
@89 flatter
Die Szenarien “1984″ oder auch evtl. das Modell “Mad Max” entsprächen dann wohl der Barbarei, welche ja auch in verschiedenen Spielarten denkbar ist, sowohl straff organisiert als auch chaotisch.
Ein ziemlich unperfekter Anarcho-Öko-Kommunismus hört sich für mich da geradezu nach paradiesischen Zuständen an. Ein Fortschritt gegenüber heute wäre es allerdings auch schon.
cu
renée
September 21st, 2013 at 23:59
Nächtle
September 22nd, 2013 at 00:00
@renée #94
Was meinen Teil angeht, das hat @flatter (#89) gerade gerückt. Der Staat(*) hat mehr oder weniger nur noch die entkernte Aufgabe Eigentumsverhältnisse zu verteidigen. Faschismen, von unten, der Mitte oder woher auch immer, sind geduldet, solange sie die Besitzverhältnisse verteidigen helfen.
*Staat ist vermutlich dafür auch eine überholte Bezeichnung, da ist vielleicht besser von Machtzentren zu sprechen, und da sind wir dann tatsächlich nicht weit von Mad Max entfernt.
Gut Nacht @all
September 22nd, 2013 at 10:13
Aber sowas von völlig OT – Weitere Gedankenverbrechen in Vorbereitung… um es mal in einem Bild nach diesem Muster auszudrücken – jede ‘Regelung’ dieser Art zieht dermaßen ‘Gedankenleistung’ allein zum Umschiffen der immer zahlreicheren Klippen, dass die ‘Gedankeneffizienz’ möglichst ganz auf der Strecke bleibt. Viel ist da ja eh nimmer im ‘öffentlichen Raum’… ein Schüsslein Philip K. Dick darf aber auch noch rein die 84er Max-Soße. Es gibt sicher auch Algorithmen, die im NSA-Bestand bereits die Neigung zu ‘unerwünschtem Gedankengut’ frühzeitig erkennen können.
September 22nd, 2013 at 11:25
Jetzt aber echt mal OT – Eine faszinierende Ausgabe von ‘Tracks‘ gestern auf arte. Ein Aufschieber vor dem Herrn bin ich eh schon, vielleicht konvertiere ich auch noch zum Dudeism. Es könnte durchaus eine Alternative zu der in #13ff beschriebenen Haltung bzw eine ‘energieeffiziente’ Teillösung der zugrunde liegenden Dilemmata. Und da man an einem Tag so fürchterlich wie heute Entspannung gut gebrauchen kann – schaut doch mal rein. ;)
September 22nd, 2013 at 13:01
Die FR verspricht “alle Ergebnisse live”. Watch out for cameras!
September 22nd, 2013 at 13:10
_gelöscht_ sorry für duke, ich bin unentspannt, kommt vor. nicht, daß irgendwelche idioten…zusammenhang & so.
September 22nd, 2013 at 13:26
Wot? Hab ich wohl was verpasst …
September 22nd, 2013 at 15:06
“Rege Wahlbeteiligung bei Bundestagswahl: Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck gaben ihre Stimmen in Berlin ab.”
September 22nd, 2013 at 15:54
@102 Hier war nur ein umotiviertes Team Von DDTV vor Ort. Evtl. hatten die ja auch keine Drehgenehmigung. :D
Wahl ist entschieden. CDU und AFD haben gewonnen. Leider.
September 22nd, 2013 at 16:48
@Reinplatzer – Schön wär’s. Obwohl, die Merkel sagt ja eh nicht viel.
September 23rd, 2013 at 08:16
Eigentlich schade, dass die Union die absolute Regierungsmehrheit verpasst hat…
September 23rd, 2013 at 13:24
Du meinst das frei nach dem Motto: “Wer nichts tut, macht auch keine Fehler?” ;)
September 23rd, 2013 at 14:28
@108 Peinhart
Irgendwie schon, oder all der Kleinkram rein – außer FDP natürlich. Am besten noch “Die Partei”, da wären die Deba(kel)tten bestimmt spannend geworden.
cu
renée
September 25th, 2013 at 10:50
einselff!!1!