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Es gibt Sadisten und Leuteschinder in allen Schichten, Altersklassen und Gebieten. Manche Leute kommen nur über den Tag, wenn sie jemandem geschadet, die Laune versaut oder ihm Leid zugefügt haben. Das fängt teils schon im Kindergarten an, wo gemobbt und gepöbelt wird, das geht in der Schule weiter, im Beruf, im Verein, im Netz, auf den Ämtern, eben überall. Eine gewisse Klasse dieser Widerlinge weidet sich besonders daran, dass sie Macht haben, anderen ein Mal aufzudrücken, ein Stigma, Banner ihrer erfolgreichen Bosheit und Brandzeichen für die Erniedrigten.

Die es zur Meisterschaft gebracht haben, zwingen ihre Opfer nicht mehr in Ketten, peitschen sie nicht zur Gefügigkeit, sondern lassen sie noch zahlen für die eigene Demütigung, je mehr desto besser. Diese bewundernswerte Kunst hebt sich drastisch ab von muskelbepackten Halbhirn am Schulhoftor, das morgens entscheidet, wer heute der Doofe zu sein hat und vogelfrei sein wird. Es ist die Krone der Zivilisation, der Gipfel zynischer Überlegenheit über den solventen Plebs, dem das Geld bündelweise aus der Tasche gezogen wird, die er noch gar nicht hat.

Im nächsten Leben will ich auch so einer sein und habe beschlossen, mich als Taschendesigner reinkarnieren zu lassen. Emanzipation der Frauen? Ja nee ist klar. Nicht nur lassen sie sich in der überwältigenden Mehrheit von schwulen Schneidern zu Püppchen degradieren, nein, sie stöckeln auch noch auf Konstruktionen umher, die als “Schuhe” zu bezeichnen jeder Mensch mit einem wenig Respekt vor sich selbst im Leben nicht auf die Idee käme. Wer so etwas anzieht, um jeden einfachen Schritt zum gelenkmordenden Balanceakt zu machen, ist danach erst reif für das finale Accessoire, die Narrenkappe, die Eselsmütze, die Handtasche.

Zahlen für die eigene Demütigung

Männer tragen Hosen, Jacken, wenn es hart auf hart kommt, Westen. Darin, daran und darum kannst du ganze Hausstände, Werkstätten oder Büros unterbringen, ohne dass es auffällt. Nie im Leben ließen sie sich Gummimäppchen mit Plastiknieten, Ledermonster mit Turnringen oder Säcke aus Sofastoff mit Koffergriffen als Nonplusultra der Selbstverwirklichung aufschwätzen. So viel können wir gar nicht kiffen wie wir angesichts einer derart absurden Vorstellung kichern müssen. Selbst diejenigen, die euch so etwas schenken, weil sie sich zu willfährigen Sklaven ihrer Hormone haben abrichten lassen und daher so tun, als wollten sie euch ‘eine Freude machen’.

Den Gipfel der Perversion muss man sich auch in dieser Hinsicht natürlich erst einmal leisten können. Leute, die sich als “Philanthropen” feiern lassen, weil sie für die die Milliarden, die sie einheimsen, immerhin auch hier und da ein Milliönchen sogenannter “Spenden” einsammeln, müssen den zuvor abgepressten Mehrwert natürlich irgendwie sinnlos verprassen. Also gehen sie zum Zyniker und wollen eine Handtasche. Nicht irgendeine, nein. Die teuerste! Zum doppelten Preis! Irgendwas um dreißigtausend leckmichwas Dollars, Euros, Taler; egal, Hauptsache obszön teuer. Schließlich soll das Biotop, das Frauen in solchen Behältnissen anzulegen pflegen, nicht so billig sein wie die Jahresmiete für eine Proletenwohnung.

Und dann passiert es, dass die blöde Schnepfe einer Zynikerladenfachverkaufstussi vehement von Kauf eines Stücks Designerunrats abrät, wo sie doch höchstselbst den Chefkreativen hat sagen hören, er habe diesen galaktisch überteuerten Scheißdreck mit allen Hässlichkeiten seiner abartigsten Phantasien behängt und freue sich schon auf das Gesicht der Vollidiotin, die für so einen Anschlag auf Geschmack und Verstand ihre mühsam ergaunerte Kohle auf den Tisch haut. Sie wollte ihre Mitfrau, die gestandene Kämpferin für Gerechtigkeit und absurde Gehaltsforderungen nicht derart ins offene Messer laufen lassen.

Das aber, so schloss die betroffene Kundin messerscharf, könne nur Rassismus sein. Die weiße Fotze hat ihr die Tasche nicht gegönnt, weil sie schwarz ist. Also die Kundin jetzt, nicht die Tasche. Der Chefzyniker hat sich angesichts dieses selbst für ihn ungewohnten Erfolgs eingenässt vor lachen.