Neulich begann ich eine Geschichte zu erzählen, wie ich einer Frau erklärte, ich könne auch ein Schnitzel schreiben. Die Story blieb in ihrem falschen Hals stecken, als es ein Missverständnis gab bezüglich des Begriffs “Fingerübungen”. Was ich damit sagen will, ist dass Fleisch und Körperteile gefährliche Metaphern zu bilden tendieren, man sollte sie als solche daher besser meiden.

Ich werde nachher in einem organisierten Anfall spießiger Gemütlichkeit Fleisch verbrennen, kaufte dazu solches in geringen Mengen aus biologischem Rinderanbau, ohne dass es mir deshalb gelingt, ein fröhliches kastriertes Wesen selig zum großen Taurus aufsteigen zu sehen, das quasi freiwillig dem Prädator seine Lende zum Vermächtnis hinterließ.

Vermutlich hat das Tier gelitten und ist viel zu früh abgeschlachtet worden, nur damit ich meinen derzeit erhöhten Eiweißbedarf einmal mit der schalen Lust eines selbst gezähmten Möchtegernjägers decken und die Zähne eben in blutige Muskeln schlagen kann. Habe ich früher täglich gemacht, ohne dass es mich hin- und hergerissen hat. Mal sehen, wie oft ich den Quatsch noch mache und ob am Ende Großhirn gegen Rückenmark obsiegt.

Heute nichts Gutes

Apropos Menschliches, hatte ich heute noch diesen anderen Anfall. Ich bin nicht krank und gehöre auch nicht zu diesen ewig offensiv leidenden Heuschnupfensprayern, die jede Pflanzengattung anhand der Farbe ihres Schnodders erkennen können. (Sollten sich Allergiker hiermit beleidigt fühlen, so muss ich eingestehen, dass das meine vollste Absicht ist. Ich habe noch nie Allergiker beleidigt. Gibt es eigentlich Allergikerwitze? Diese Menschen leiden wirklich furchtbar. Tja, Pech gehabt, heute ist der Tag, an dem de Moral hier Pause hat. Seid froh, dass man euch nicht die Eier abschneidet und euch im Vorschulalter den Hals aufschlitzt, um eure Kadaver zu rösten.)

Also, heute morgen ist mir quasi der Kopf explodiert. Beim ersten mal hält man sich noch die Hand vor die Schleimluke, was ja herzlich sinnlos ist, aber immerhin seine ganz eigene Ästhetik hat. Spreizt man anschließend die Finger, erinnert das an Aquarius – die Jüngeren vielleicht noch eher an Spiderman, jedenfalls Superhelden mit Spezialhaut an den Händen. Euch natürlich nicht, phantasielose Etepetetchen, euch ist das sicher nur “eklig” mit Ausrufungszeichen, was?

Das war dann aber erst der Anfang, und als ich nach dem fünften Ausbruch des Sekretvulkans fast ohne Kraftaufwand den Weg durch die Küche gleitend zurücklegen konnte, fiel mir ein, dass man das vielleicht technisch nutzen sollte. Der feine Sprühregen, der sich in Millisekunden überall verbreitet und Decke, Wände, Boden flächendeckend beaufschlagt, müsste doch irgendwie eingefärbt werden können. Ich muss hier eh bald streichen. Dann könnte ich ein paar Allergiker einladen, die endlich zu etwas nütze wären. Das müsste eigentlich auch für die Jobcenter ein höchstinteressanter Ansatz sein.