Der Standort muß gesichert werden. Ausnahmsweise einmal nicht der “Standort Deutschland”, sondern der Fußballstandort Spanien. Die spanische Regierung hat ein aberwitziges Gesetz gekippt, das eigens für David Beckham eingeführt wurde und von dem seit 2004 die Multimillionäre der Primera Division profitieren. Nur 24% Steuern zahlte demnach ein ausländischer Spitzenverdiener in Spanien, der “nur kurzfristig” dort wohnt.
Dieses wunderbare Beispiel der Begünstigung von Superreichen und Konzernen, in diesem Falle Spieler und Clubs, ist ein Fanal der krankhaften Standort-Argumentation, mit der jede noch so wahnhafte Begünstigung Wohlhabender begründet wird. Es geht dabei nie um einen wirtschaftlichen Aspekt, der noch annähernd rational wäre, es ist ein an Dummheit nicht zu überbietendes Totschlagargument. Daß jetzt spanische Clubs mit einem “Streik” drohen, ist ein weiteres Symptom aus dem Weltbild jener Irren, die das “Privateigentum” zum Götzen machen. Dabei kommen alle Begriffe, alle sozialen Errungenschaften, alle Kategorien unter die Räder, die politisches Denken noch erlauben würden. Diese Ideologie stiehlt den Menschen die Sprache, die Logik und die Würde.
Selbstverständlich geht das einher mit der postmodernen Form von panem et circenses, die dem Volk höchstens das Notwendigste an Brot noch zuerkennt und sie mit aberwitzigen Spielen bei der Stange hält. Die völlig Verblendeten betteln womöglich noch um den Schimmel auf ihrem Brot, auf das man ihnen bloß ihre Trugbilder lasse. Hier wählen sie die FDP und begeben sich in die Knechtschaft des Lohnverzichts, in Spanien werden sie womöglich auf die Straße gehen, um ihren kickenden Sonderschülern deren wohlverdiente Millionen zu sichern.
Es ist Zeit für einen Generalstreik. Banker deutscher Länder, Anleger der Welt, hört die Signale! Wenn ihr die Völker schon nicht abwählen könnt, droht ihnen mit dem Entzug ihrer Lebensgrundlage, schickt sie ohne Essen ins Bett! Schlimmer noch: Ohne Essen und Fernsehen!
November 6th, 2009 at 00:12
Ohne Fernsehen würde schon reichen für die meisten…
November 6th, 2009 at 06:39
Die Fussballbosse sollten mal überlegen wer ihnen den Spaß finanziert. Es sind die Fans. Können die weder ins Stadion gehen, noch im Bezahlfernsehen Fussball schauen, dann gibt es auch keine Sponsoren mehr. In meinen Augen sollte die spanische Regierung einfach hart bleiben. Sollen sie doch sreiken. Na und was dann? Es gibt noch genug Fussball in Europa und im eigenen Land.
November 6th, 2009 at 10:54
Das wird ne lustige Sache für die spanische Regierung. Wenn die Spanier Fußall nur halb so ernst nehmen wie die Deutschen, dann gute Nacht.
Aber das ist ja in vielen Ländern so. Gaaaaanz viel Verständnis für horrende Ausgaben im Sport und Unterhaltungsbereich, aber wehe jemand will was sinnvolles.
“WAS?! 20 Millionen für ne Mondsonde? Voll die Geldverschwendung. 10 Millionen für frisches Obst an Schulen? Für sowat zahl ich keine Steuern!
100 Millionen für nen Balltreter mit Sprachproblemen? Geil! Wir nehmen gleich 3!”
*seufz*
November 6th, 2009 at 20:01
Und das beste: Diese “Topspieler” haben Nettoverträge ausgehandelt, d.h. daß es sie überhaupt nicht trifft! Nur die armen Vereine könnten sich dann die höheren Steuern nicht mehr leisten…
November 7th, 2009 at 20:18
[...] … Streik der Milliardäre [...]