Aufmerksam verfolgen muß man die Entwicklung bei der Berliner Zeitung. Der Umgang der neuen Herren zeigt, daß sich offenbar die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten und auch hierzulande eine Tageszeitung behandelt wird wie Stückgut. Wenn man’s hat, kauft man sich eine und läßt fortan schreiben, was vordergründig dem Gewinn dient. Nicht nur, daß den Investoren die Pressefreiheit wurscht ist, sie plündern auch noch an der Tradition der BZ herum. Wenn die Heuschrecken in einigen Jahren weiterziehen, wird diese unwiderbringlich zerstört sein. Man mag hämisch lachen, daß es Springers Berliner Kampfblatt erwischt, aber das wäre arg kurzsichtig. Was heute der BZ widerfährt, kann morgen (fast) jeder anderen Zeitung genauso passieren. Ein Blick nach Italien zeigt, wohin das führen kann.