Soso. Sie haben also noch nie ihren Partner betrogen, der Mutter etwas anderes erzählt als dem Vater, überhaupt je gelogen, geheime sexuelle Vorlieben, in der Vergangenheit peinlichen Unfug getrieben, etwas gestohlen, Fahrerflucht begangen, bei einer Prüfung geschummelt, die Versicherung betrogen, die Steuererklärung frisiert, schwarz gearbeitet, blau gemacht, jemanden angeschwärzt, einen dummen Streich gespielt, jemanden verleumdet, über Ihren Chef getratscht, die Zeche geprellt, etwas kaputtgemacht ohne sich zu melden …
Es ist Ihnen egal, was man von Ihnen weiß: Mit wem sie Kontakt haben, wie lange, wie oft, Ihre Schuh- und Kleidergröße, Aufenthaltsorte, Kontostand, Einkommen, Einkäufe, Vorlieben und Abneigungen jedweder Art, politische Einstellungen, Empfindlichkeiten, Ängste, Stärken und Schwächen, wem Sie sich anvertrauen und was, wen sie mögen und wen nicht, wie Sie zu wem stehen und was sie dazu öffentlich behaupten, Ihre gesundheitlichen Probleme, Medikamente, Alkohol- und Drogenkonsum, religiöse Einstellung, Ihr Gewaltpotential, Ihre Meinung, Ihr Sportverein, Freizeitinteressen, Lieblingsbücher- und Filme, Hobbys …
Das Ende der Unschuld
Sie lügen nie? Und wenn Sie es wollten, weil Ihnen jemand Fragen stellt, könnten Sie dann noch, zumal der mehr von Ihnen weiß als Sie selbst? Sind Sie sicher, dass die Menschen, mit denen Sie Kontakt haben – Freunde, Kollegen, Bekannte, Begegnungen – dass Sie die alle nicht verbergen wollen, wenn jemand danach fragt? Haben die auch alle nichts zu verbergen? Sind Sie wirklich sicher?
Das ist der entscheidende Punkt, liebe Schläfer: Sie haben reichlich zu verbergen, machen sich und anderen aber vor, Sie hätten nichts zu verbergen. So kann man das machen in einem Rechtsstaat, und das ist gut für Sie. Sie werden aber schon bald bemerken, dass sie anfangen, sich sehr wohl zu verbergen. Weil sie wissen, dass das nötig ist. Weil Sie die sehr berechtigte Angst haben, dass man Informationen über Sie sammelt und Ihnen nichts glauben wird,was nicht ins Bild dieser Informationen passt. So ist das nämlich nämlich in einem Überwachungsstaat.
Mehr Stoff zum Thema und ein 5-Minuten-Video, das manchen die Augen öffnen kann, gibt es hier.
Juli 26th, 2013 at 13:52
Das Video ist sehr beeindruckend und bedrückend. Sollten sich alle Dummschwätzer ansehen.
Juli 26th, 2013 at 15:33
Vor allem den letzten Satz sollte man – nur ganz leicht abgewandelt – hundertfach schreiben lassen: “Ob Sie was zu verbergen haben oder nicht, entscheiden letzten Endes wir” – die ‘Dienste’…
Juli 26th, 2013 at 16:26
Ich las vor ner Stunde in einem etwas älteren SF-Roman den schönen Satz : “Wieder einmal wurde ein Problem dadurch gelöst, daß man so tat, als wäre alles normal.” Könnte auch überall in Stein gemeißelt stehen.
Juli 26th, 2013 at 16:39
[...] Systemen gibt es andere Methoden) einigermaßen abhörsicher austauschen kann, auch wenn man nichts zu verbergen [...]
Juli 26th, 2013 at 23:25
Gutes Video. Allerdings wird inzwischen wohl selbst der blödeste Terrorist wissen, dass man kein Handy und keinen PC nutzt, wenn man Terrorabsichten hat. Selbst die Russen haben letztens wieder einige Schreibmaschinen angeschafft…
Doch was hat die NSA in der Hand gegen eine Gruppe eingeschworener Terroristen mit ihrem PRISM, die nur persönlich Kontakt haben (im gleichen Terror-Camp wohnen), einen Anschlag planen und nur handschriftlich auf Papier festhalten, was sie machen wollen?
Der 11.9. wurde ja schließlich auch nicht durch diese Computerspähprogramme aufgehalten, obwohl es diese damals auch schon gab.
Letzen Endes sollte der Schaden durch diese Programme im Verhältnis zu ihrem nutzen objektiv betrachtet werden. Das Leben wie vieler Unschuldiger hat man durch diese Computerspähprogramme ruiniert? Wie sieht dagegen die Erfolgsquote aus?
Juli 27th, 2013 at 00:02
¶stopWatchingU(N)StASiK(G)Bestapo
Juli 27th, 2013 at 16:28
https://swhcam2.evh.de/vhughsize.jpg
hier mein beitrag für heute
Juli 28th, 2013 at 20:08
[...] “ich-hab-doch-nichts-zu-vergerben” Fraktion ansehen. Vielleicht checken die es dann!! (via und [...]