Die Tagesschau hat aus einem Bericht von Jugendschutz.net knallhart recherchiert:
“Rechtsextreme werben verstärkt über Soziale Netzwerke. Laut “jugendschutz.net” spielen diese eine zentrale Rolle für die Ansprache von Jugendlichen. Das Netz ist für die Rechten überlebenswichtig”

Nun überleben die “Rechten” schon ungefähr, warte … ach ja, seit sie zuletzt den Führer gestellt haben. Sie überleben u.a. in den Strukturen von Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden, die mehr als eine klammheimliche Freude daran finden, wie lebendig diese Szene doch ist. Sie überlebten so schon die Jahrzehnte vor der Nutzbarmachung des Internets. Von daher ist das da oben bereits ausgemachter Quatsch. Noch blöder ist es aber, weil man “Das Netz” im zitierten Satz auch ersetzen kann etwa durch “Wasser”, “Sauerstoff” oder “Telefon”.

Das Internet ausräuchern

Nicht ganz so dumm, aber ebenfalls recht bescheidenen Verstandes ist Frank Schirrmachers Konklusion in seiner ohnehin eher ärmlichen Betrachtung von Verhaltensweisen in der “Informationsökonomie”:

Die Frage ist, wie lange wir diese Hilflosigkeit angesichts einer Welt, in der der totale Verdacht zur Norm geworden ist, noch verantworten können.”

Sie verfällt bestenfalls demselben Irrtum, dass nämlich das Internet eine Art Option sei, die man ziehen könnte oder nicht. Als könnte man es irgendwie abschaffen, durch etwas ‘Gutes’ ersetzen oder auch nur sinnvoll wegdenken. Ansonsten fragt sich, wer denn eigentlich “wir” sind, was “verantworten können” bedeutet und vor allem, was den die Alternative ist. Angenommen, “wir” könnten diese Hilflosigkeit nicht verantworten, was dann? Dann sind wir nicht mehr hilflos? Und wieso soll das an eine Frist gebunden sein? “Wie lange noch”? Ein paar Jährchen können “wir” also unsere “Hilflosigkeit” verantworten, dann nicht mehr? Was hat der genommen?

Keine Ahnung, viel ‘Meinung’

Ahnungslosigkeit trifft auf die Dreistigkeit der Propaganda, die einem die Schuhe auszieht. Man kann sie also “dazu zwingen, immer unverschämter zu lügen”? Mission accomplished. (Btw: Ulrike Meinhof dürfte die Autorin des zitierten Satzes sein; im Netz wird er aber großenteils dem Neonazi Kühnen zugesprochen. Auch Dummheit ist hier repräsentativ verbreitet.) Heute z.B. faseln sie auf diversen Kanälen von Osama. Das reicht schon, um deutlich zu machen, dass die Propagandamaschine zur Rechtfertigung der Totalüberwachung läuft. In Orwells 1984 war es Emmanuel Goldstein, für uns ist es Usama the Evil. Aktuell werden Geschichten erzählt vom glattrasierten Osama, der mit Cowboyhut durch Pakistan lief, vor seiner angeblichen Hinrichtung wurde hingegen das Bild eines bärtigen alten Mannes vorm Fernseher (von hinten aufgenommen) gezeigt. Wie gut, dass wir vor dem Bösen beschützt werden!

In diese Kerbe haut auch das Schmierblatt, dessen Titel klingt wie “Locus”. Dort wird die Horrorstory aufgewärmt von bitterbösen Islamistenmoslemsen, die unsere Städte mithilfe ferngesteuerter Spielzeugflugzeuge in atomare Wüsten verwüsten. “Das BKA hatte recht”, werden dort die Balken gebogen, von Terrorverdächtigen im Großraum Stuttgart und München (Hervorhebung im Original) ging ein furchtbarer Terrorverdacht aus! Wir! Werden! Alle! Sterben! Verstanden?! Und wenn nicht, dann nur, weil der Große Bruder uns bewacht. Punkt. Und nochmal von vorn. Und nochmal. Okay, Noch einmal. Uund nochmal …

Und jetzt stellt euch vor, da gibt es diese linkslastigen Whistleblowerfreunde von “Transparency International”, die behaupten doch glatt, immer weniger Menschen vertrauten noch den klassischen Medien. Dann aber schnell noch einmal! Und nochmal. Und noch einmal …