Jetzt könnt ihr mal zeigen, was ihr für harte Hunde seid. Den Gesetzgeber zu einem selten dämlichen Entwurf genötigt, jetzt fragt Google, ob ihr das auch wollt, was ihr da bestellt habt. Wetten, ihr macht einen Rückzieher und liefert uns eine hirnschmelzend tumbe Begründung dafür?
Oh, und wer noch zweifelt, dass Urheberrecht Arschlochrecht ist, bitte hier entlang!
Juni 21st, 2013 at 17:07
Alles eine Frage des Standpunkts.
[https://www.zeit.de/digital/internet/2013-06/google-news-leistungsschutz/komplettansicht]
Juni 21st, 2013 at 17:12
So weit die erste butterweiche Erklärung, die “konsequent” sagt (meint Google) und die Möglichkeit krasser Inkonsequenz betont. Solange keiner nachfragt, kommt man mit dem Quatsch sicher durch.
Juni 21st, 2013 at 17:48
Für mich ist konsequent erst, wenn die Verlage, die das LSR zu verantworten haben und deren Dachverbände hier den Mund so voll nehmen, wirklich draußenbleiben.
Juni 21st, 2013 at 17:51
der kollege, der dieser tage aus der spd austrat und dessen artikel ich dreistly übernahm, berief sich auch auf das urheberrecht …
Juni 21st, 2013 at 17:55
was ist praktisch zu tun. muss man sich jetzt bei google news anmelden, damit man nicht aus dem netz verschwindet?
Juni 21st, 2013 at 17:58
Sofern du bei Google News gelistet bist, wirst du angeschrieben ;-)
Juni 21st, 2013 at 18:18
Hmmm … gefällt mir arg. Ein Zustand auf freiwilliger Basis, – wie vor Google, den jeder für sich selber entscheiden kann/(könnte?). Da hoffe ich doch sehr, dass dies konsequent umgesetzt und auch so gehandhabt wird. Wie heißt es so schön, – die Perlen, versteckt man im Hinterzimmer. Und nur wer sich bemüht, zeigt seinen Willen.
Dabei könnte sich eventuell auch heraus stellen, dass man google vielleicht gar nicht benötigt. Daran hatte noch niemand gedacht, – oder?
Juni 21st, 2013 at 18:51
@vera #3
Das kommt darauf an, was sie unter “konsequent” meinen. Die Verlage/Medienhäuser/Verbände wollten das LSR ja nicht, damit sie nicht mehr automatisch in z.B. Google News landen, sondern sie wollten 1. die Inhalte und ob überhaupt gelistet wird selbst bestimmen und 2. einen Anteil von den bei Google generierten Werbeeinnahmen (ich nutze News nicht, also weiss ich nicht wie es da mit Werbung aussieht, aber sonst hätten sie wohl kaum von irgendwelchen Einnahmen fabuliert).
Hier haben sich halt die Zitronenfalter verkalkuliert und dachten sie kriegen es juristisch definitiv hin Google dazu zu zwingen sie bei News zu listen UND dafür Geld zu erhalten. Wenn sie unter konsequent meinen die sollten draußen bleiben, weil sie ja schliesslich keine Kohle bekommen, also das Hauptanliegen nicht durchgesetzt wurde, dann stimme ich Ihnen zu. Wenn es aber bestimmten Verlagen nur um das Steuern der Inhalte bei der Auflistung ging (spezielles Opt-In), dann stimme ich Ihnen nicht zu.
Nur wie schon von einigen Juristen oder juristisch veranlagten Bloggern geschrieben, hätte hierfür das Urheberrecht völlig ausgereicht, da bei Google News (gewerbliches Ausmaß sowie geldwerte Vorteile) das Zitatrecht nicht greift. Das LSR ist also nicht nur an sich sinnlos, nein es ist für sich selbst auch noch ein juristisch gesehen sehr schlecht geschriebenes Gesetz mit äussert wagen Formulierungen.
Juni 22nd, 2013 at 01:42
die blogger sind doch trotzdem die gearschten, oder versteh isch dat falsch? da wirds n halbet jahr schamfrist jem, und dann fangse an die kommentarspaltn und beiträge nach “mehr-als-einzelne-wörter” zu scannen, oda seh ick dat falsch?
oda warum lässt sich mutti von mamaspringa schmiern? und die rausgabe der information wie die janze schose zusamjerührt wurde, könnte die “sicherheit der bundesrepublik D” gefährden??? hä?
“äusserst vage formulierungen”.
yep.
auslegung also, gell? da wird dat LG hamburg richti zu tun bekommen. nie war es einfacher, nen unliebsamen blogger plattzumachn. ab 1.7. oda seh ick dat falsch?
Juni 22nd, 2013 at 02:08
Sehe ich anders. Blogger plattmachen wäre relativ einfach, wenn’s um Geld geht. Das geht auch locker ohne LSR. Nur sind wir in der Mehrzahl eh nicht reich, also könnten sie uns auf Hatzevier Niveau eindampfen, womit wir immer noch nicht mundtot wären. Ergo würde uns das nur stärken.
Nein, das sind Strategien von Idioten, die nicht kapieren, dass man sinkende Profitraten auch mit noch so brutalen Mitteln nicht mehr hoch kriegt. Da wird alles versucht, was geht und was nicht geht, weil denen nichts anderes einfällt. Die Verlage wollen Geld, egal von wem, und da legen sie sich auch mit allen Mitteln mit Google an. Die Juristen (ich hatte mal ne Statistik erwähnt, wie viele von denen in den Parlamenten sitzen, keinen Bock, das zu suchen) freuen sich wie Bolle, weil sie ihre boomende Industrie damit noch weiter nach vorn bringen. Bullshit. Das ist Endzeit, die ist zum Brüllen komisch, wenn man gerade nicht vor dem rollenden Panzer steht oder weiß, dass es immer mehr geben wird, die nachher drunter liegen. Ich lache mir heute nen Ast, habe morgen Schaum vorm Mund und zieh’ mir dann der Tach nur noch die Decke übern Kopp. Sehe zu, dass ich ersteres so oft wie möglich noch hinkriege und halte den Daumen raus, wenn die Vogonen diese Drecksspezies ultimativ verdampfen.
Juni 22nd, 2013 at 08:57
@ Vogonen
Ich bin zuversichtlich, dass die Spezies homo “sapiens” über ausreichend Selbstverdampfungskompetenz verfügt, um die Komödie ohne außerirdische Hilfe zu Ende zu spielen.
Juni 22nd, 2013 at 10:29
@flatter. Lt. Prognos-Studie “Der Rechtsdienstleistungsmarkt 2030″ trocknet den Anwälten allmählich der Boden unter den Füßen aus. Viele Anwälte demnächst selbst auf Hartz IV
Juni 22nd, 2013 at 11:51
Laut einer Studie der Feynsinn-Forschung ist das Schwachsinn. Aber sei’s drum: Konjunkturprogramme von Anwälten machen so oder so Sinn und die Lobby sorgt für sich. Btw: Man muss ja auch nicht Strafrechtsanwalt für arme Schlucker werden, wenn sich Abmahnen viel mehr lohnt. oder?
edit: Wer bei 20.000 Euro/Jahr sagt, das sei “bei einer Vollzeittätigkeit von aufstockende Sozialleistungen bedroht” (btw reines Gruseldeustch), muss folgerichtig vermutlich 20 Millionen Deutsche zu der Gruppe zählen. das müssen sich gemeinhin 2 Hartzer teilen.
Juni 22nd, 2013 at 12:16
Klaus Jarchow sieht’s so ähnlich, also das mit dem LSR.
Juni 22nd, 2013 at 15:20
“Wer bei 20.000 Euro/Jahr”
Als Freiberufler ist das happig – aber egal.
Sollte Prognos doch nicht gänzlich falsch liegen, dann erklärt das das Interesse des DAV an neuen, profitversprechenden Gesetzen.
Eigentum ist eben eine ideelle Konstruktion, das hat keinen gewinnbringenden Gegenwert es sei denn, dazu wird ein Gesetz erschaffen. Und folglich erst die Rechtsauffassung objektiviert ideelle Ansprüche (Reichtum vs. Armut). Und selbst der Kampf darum schüttet Geld aus, in diesem Fall den Juristen.
Das wird solange funktionieren, bis es auch noch der/die Letzte schnallt.
Juni 22nd, 2013 at 21:23
@Umdenker: Dein erster Punkt stimmt nicht, denn auch heute lässt sich perfekt steuern, was Google anzeigt und was nicht. Diese Geheimtechnologie nennt sich robots.txt, Wikipedia beschreibt das recht ordentlich.
D.h. die Verlage hatten schon *immer* *volle* Kontrolle, was Google anzeigt und was nicht. D.h. das kann also nicht Gegenstand der Auseinandersetzung gewesen sein.
Juni 23rd, 2013 at 17:37
https://duckhome.de/tb/archives/11015-Google-haut-der-Springer-auf-der-Finger.html
wunderbar geschrieben,könnte ich nicht mal im Ansatz so treffend,da ich Anderen,die etwas besser können gern den Vortritt lasse,bitte schön………
Juni 24th, 2013 at 08:33
@oschad #16
Jein. Ich arbeite selbst bei einem IT-Unternehmen und wir haben desöfteren Anfragen zwecks Anpassen/Anlegen einer robots.txt.
1. Kann man damit steuern ob bestimmte Seiteninhalte durch Crawler ausgelesen werden dürfen oder eben nicht. Es ist also nicht so granular und fein steuerbar, was da als “Snippet” auf z.B. Google News angezeigt wird, somit geht das neue Opt-In Verfahren schon ein wenig weiter.
2. Es ist richtig, dass man mit der robots.txt auch heute schon Google komplett “aussperren” könnte, aber hierbei kommen wir wieder zu zwei Problemen, nämlich a) kein Webcrawler der Welt ist dazu verpflichtet robots.txt zu beachten oder eben auch nicht. Zwecks Vernunft und Sinn der Technik beachtet es natürlich der Grossteil, aber b) gibt es dafür keine Rechtssicherheit, somit könnten die auch einfach dennoch meine Seite durchscannen. Das ist nun mit dem manuellen Opt-In doch ein wenig anders.
Juni 24th, 2013 at 12:04
Die Sache mit “Happy Birthday” wird noch viel interessanter :D
https://boingboing.net/2013/06/13/lawsuit-happy-birthday-is.html
Juni 24th, 2013 at 12:07
Apropos Konsequent:
Konsequent wäre, wenn Google sich erst die Einverständniserklärung holt, alle sich erstmal wieder wohlfühlen läßt und dann anfängt für die Leistung des “Gefunden-Werdens” Geld von den Verlagen zu nehmen :)
DAS wäre konsequent *ggg*
Juni 24th, 2013 at 16:03
Ach was, unsere Qualitätsjournalisten® überschlagen sich derzeit geradezu darin, Edward Snowden als “US-Geheimdienstverräter” (O-Ton WDR5 Nachrichten) zu verunglimpfen bzw. hönisch darüber zu berichten, dass er im Bemühen, die Demokratie zu retten, hauptsächlich undemokratische Staaten aufsuche (WDR 2).
Merke: Wer die Zeit im Büro vorwiegend dazu nutzt seinem Verleger, Politikern oder Werbekunden die Stiefel zu lecken, dessen Horizont kann naturgemäß nicht sonderlich weit sein.