Der Stand der Dekadenz, des Niedergangs der Demokratie, ist der Vorabend. Es dämmert, aber wer vermag zu sagen, was in der Nacht geschehen wird und was am Morgen? Die Fassaden sind so marode, dass man schon anhand des Windes, der durch sie hindurchpfeift, die Lüge hört. Die Löcher werden nicht mehr geflickt, stattdessen stellen sie Schilder auf, “schauen Sie nicht hierher” und “schauen Sie hierher”. Selbst die Propaganda ist müde. Nichts Neues im Westen, der sich noch immer als Herrscher der Menschheit betrachtet. Na klar horchen die USA alles und jeden ab, na klar belügen sie alle Welt darüber. Es ist längst alles raus, da wird immer noch geleugnet und verdreht. Es ist längst klar, wer die Verbrecher sind, da werden immer noch die anderen gejagt.
Natürlich nehmen sie sich das Recht, Kriege zu führen. Natürlich gibt es dafür keinen Grund, keine Legitimation, keine Rechtsgrundlage. Recht? Na und? Die Argumente aus der Geschichte vom Wolf und dem Lamm müssen reichen, die kann man immer wieder erzählen. Jetzt weiß man ganz sicher: Syrien hat Giftgas eingesetzt. Massenvernichtungswaffen. Na klar. Gibt es irgendwen, dem dazu noch brauchbare Fortsetzungen einfallen? Nehmen wir einfach Schauspieler, diesmal prominente, keine Laien wie vor Kuwait. Dann fällt das unter ‘soziales Engagement’. Schauspieler sind noch unschuldig, denen glaubt man so etwas.
Wir sind die Macht
Der Überwachungsstaat kann nicht weit genug gehen. Kaum weiß jeder, der es wissen will, dass die Geheimdienste in Deutschland von Nazis und deren Helfershelfern durchsetzt sind, gibt man ihnen mehr Kompetenzen, um das zu tun, was in den USA just als Unrecht aufgeflogen ist. Je absurder desto besser, wir sind die Mächtigen! Ihr erinnert euch? Vor kurzem, einem Wimpernschlag der Geschichte, gab es eine ähnliche Situation. “Wir sind das Volk” haben da viele gerufen. Dann haben sie diesen Staat gewählt, diese ‘Vertreter’. Wer soll jetzt dagegen aufbegehren?
Die Millionäre in den Gremien und ihre Konkurrenten aus demselben ideologischen Loch haben nichts, aber auch gar nichts mehr am Zettel mit Demokratie oder Rechtsstaat. Sie, die die Gesetze machen, haben völlig verinnerlicht, dass Recht etwas für den ist, der es bekommt und dass es bekommt, wer es sich leisten kann. Ganz selbstverständlich zertrampeln sie dabei die lästige Freiheit der Meinungsäußerung. Politiker mahnen Leserbriefschreiber ab. Es schreit zum Himmel. Einige haben der CSU immer schon demokratiefeindliche Tendenzen unterstellt, aber die widerliche Bande, die sich für auserwählt hält, nimmt sich da nichts von CSU bis Grün.
Die alte Jauche
Die Möchtegern-Bürgerrechtler, Heuchler galaktischen Ausmaßes, mahnen lupenrein demokratisch ab, was eine andere Meinung hat, so zuletzt die Junge Union und Alexander Dobrindt von der CSU. Dabei reden wir nicht von grünen Hinterbänklern, die dergleichen für eine politische Auseinandersetzung halten, sondern von Promis wie Volker Beck und Steffi Lemke. Was ist das für eine Haltung? Wer wählt solche Antidemokraten, solche fanatischen Feinde der Freiheit, in die Parlamente?
Aber nicht allein die politische Kaste ist auf dem Marsch in die übelste Restauration einer Gesellschaft von Befehlshabern und Untertanen. Für mich die Meldung der Woche ist die Übertragung des Hausrechts in Kirchen an die Feldjäger der Bundeswehr. Was sich hier zusammenbraut, ist dieselbe Jauche, aus der dieser Staat hervorgegangen ist. Am Rande sei auf die Verfilzung der politischen Funktionärskaste – insbesondere der Grünen – mit den Kirchen hingewiesen. Die neoliberalen Herrenmenschen mögen es wieder religiös, militärisch und autoritär. So etwas kann man nicht mehr argumentativ vertreten, darum nennen sie es einfach “demokratisch” und lassen es kraft ihrer Macht so verbreiten. Das ist der Stand der Dinge.
Juni 16th, 2013 at 21:13
Zur Ergänzung:
Merkel sprach dem griechischen Ministerpräsidenten “ihren Respekt und ihre Unterstützung für die klare Reformorientierung seiner Regierung aus“, Griechenland habe “auf diesem Weg schon erhebliche Fortschritte gemacht und steht in vielerlei Hinsicht heute bereits besser da als noch vor Monaten“. Jetzt müssen sie nur noch “alle Vereinbarungen mit der Troika, auch die bezüglich eines reformierten öffentlichen Dienstes, umzusetzen, um diesen erfolgreichen Weg fortzusetzen“. Sich ein neues Volk wählen, nehme ich an.
Juni 16th, 2013 at 21:45
Volker Beck ist mir schon länger suspekt:Ein Schwulenrechtler,der einen schwulenhassenden Papst im Bundestag beklatscht,und die Verstümmelung kleiner Jungs mit einem alten Testament verteidigt,in dem es an anderer Stelle heißt,das homosexuelle hingerichtet werden sollen ist für mich nicht sonderlich glaubwürdig.
Juni 16th, 2013 at 22:34
Flatter, klingst ganz schön hoffnungslos. Tendenz zunehmend.
Juni 16th, 2013 at 22:56
Kommt drauf an, was man als Hoffnung bezeichnet. Ich glaube, dass einige die Geschichte wiederholen, aber nicht dass Geschichte sich wiederholt. Tatsächlich kann ich mir keine lähmendere politische Endzeit vorstellen als diese vor allem hierzulande. Diese graue Farce, Einheitsbrei im dreifachen Sinne. Ich hätte nicht gedacht, dass die Verblödung des Establishments hier DDR-Ausmaße annehmen würde. Aber die Menschen sind in der Mehrheit nicht bereit, diesen Spuk zu tragen. Nur hat noch niemand eine Ahnung, wie man es ändern soll. Z.T. betrachte ich mich als Chronisten, und dals solcher beschreibe ich die Zustände wie ich sie erlebe. An anderen Tage mache ich mich lustig über diese Idiotie und ihre Anhänger, an wieder anderen werde ich weiterhin über Alternativen theoretisiseren. Nenne das vielleicht “Hoffnung”, wir sind ja nicht alle so dämlich.
Juni 16th, 2013 at 23:17
Kann den Zustand von Flatter (4.) absolut nachvollziehen.
Probiere gerade die NEUE MITTE.
Wir müssen Alles versuchen um Auswege zu finden.
Endzeitstimmung kann auch Aufbruchsstimmung werden!
Juni 16th, 2013 at 23:28
Damit die Suche nicht zu beschwerlich wird:
https://www.neue-mitte.net/
Juni 16th, 2013 at 23:51
“Wer wählt solche Antidemokraten, solche fanatischen Feinde der Freiheit, in die Parlamente?”
Wieso spielt es noch eine Rolle, wer hier wen in irgendwelche Parlamente wählt? Dieser Zug ist schon lange abgefahren, aber ich ahne, die Frage war vermutlich nicht ganz ernst gemeint.
Rückblickend schon bemerkenswert, wie innerhalb weniger Jahre so eine Postdemokratie zustandegekommen ist, so ganz ohne öffentlichkeitswirksame Machtergreifung. Ach, was wurde es einem in der Schule damals nicht rauf- und runtergebetet, das Lied von der doppelt und dreifach abgesicherten, wehrhaften Demokratie, und dass sich sowas wie damals ja nie wiederholen könne. Ich schau schon mal im Keller nach, wo ich da evtl. ein paar Arbeitslose verstecken könnte.
Juni 17th, 2013 at 00:16
@Gecko: Danke für den Link, ich habe herzlich gelacht.
Juni 17th, 2013 at 00:45
@6 + 8: Ganz brauchbare Realsatire. Aber haben wir davon nicht genug? ;-)
Juni 17th, 2013 at 00:48
@Maxim (7): Magst du so sehen. Ich selbst bin noch nicht lange so weit, dass ich Wahlen als reine Volksbelustigung betrachte. Meine Frage, wer das wählt, ist provokativer Natur. Ich werde das rechtzeitig vor der nächsten folkloristischen Veranstaltung zum Machterhalt konkretisieren.
Juni 17th, 2013 at 00:49
OT: Ich habe eben beim Löschen des Spam zu spät erkannt, dass da wohl ein echter Kommentar drin war. Einfach noch mal posten, hmpf.
Juni 17th, 2013 at 02:15
@flatter: hat die Geschichte mit der begrenzten Fähigkeit des Menschen eine andere Chance, als “sich” zu wiederholen? Der Mensch ist mit der Meinungs- und Entscheidungsbildung in großen Gruppen schlicht überfordert. Er gibt sich in der Komplexität der Wahrheit lieber der emotionalisierten Lüge hin. Wenn Du es ihm einfach machst, bekommst Du ein paar Millionen mühelos zu einem Rutenbündel geschnürt, das gnadenlos jubelt und vernichtet. Aber versuche mal, zwanzig Menschen dazu zu bringen, sich an einem konstruktiven Entscheidungsprozess zu beteiligen.
Wir sind im Programm Menscheit 3.0 … alles was uns jetzt erwartet, wird unsere Vorstellungen völlig sprengen. Die westlichen Gesellschaften sind meilenweit von einer Widerstandkultur entfernt, die eine erfolgreiche Korrektur der Gegenwart erlaubt. Wir laufen gnadenlos ins Messer.
Mensch 3.0 wird nicht einen Staat, ein kleines Land oder ein Parlament, er wird die Welt stürzen müssen. Ein Welt aus Drohnen zu Wasser, Luft und Land (BigDog) und ein paar Tausend, die für Apfel&Ei und das Gefühl, noch dazu zu gehören, prügeln und schlachten.
Juni 17th, 2013 at 02:23
Mal was anderes: wie hieß dieser Internetquatsch? SecondLife? Ich habe eine lustige Vorstellung. Eines Tages, wenn wir diesen Erdball so richtig gefickt (der Säzzer möge zuschlagen oder es lassen) haben, und nichts mehr geht, wird einer dank unserer technologischen Entwicklung auf die Idee kommen, dass wir uns alle unterirdisch verschanzen. Zwecks Ressourcen stecken wir uns dann alle ein Kabel in den dämlichen Schädel und leben fortan in einem Biotank unser Leben in einer künstlichen Welt weiter. In einer neuen, einer besseren Welt. Wer glaubt, dass wir dann alle gleich und glücklich den werden?
Oder werden wir dann immer noch hungern, frieren und arm sein, damit sich andere differenzieren und besser fühlen dürfen?
Juni 17th, 2013 at 02:36
Innenpolitiker (Uhl, Wiefelspütz) fordern ein Staats-Googel.
Im Stechschritt an die Dimmer:
https://tinyurl.com/lb4svq7 (Spon, mit leisem Spott)
Wenn jemand unsere Untertanen ausschnüffelt, sind wir das, Menno!
Licht aus!
Juni 17th, 2013 at 02:50
Genau – ein Deutsches Staatsfacebook! Das können wir dann auch nach Belieben selber bewiefelspützeln oder halt auch mal abschalten, wenn’s gerad passt.
Juni 17th, 2013 at 07:07
Heute, am 17. Juni, der für viele noch ein Anlass zum Gedenken und Feiern ist, möchte ich, bevor meine SramKomponenten gleich ein Sonnenbad nehmen, -völlig OT, glaub ich- eine kurze Bemerkung dazu aus der konkret posten:
“Die Redaktion (konkret, Heft 8 aus 2003) wird der historischen Tatsache, daß die Teilnehmer des Juniaufstands wie die Deutschen des Jahres 1953 insgesamt zu zirka 95 Prozent aus Wählern der NSDAP, gerade von ihren Heldentaten aus Leningrad, Lidice, Oradour, Distomo, Theresienstadt, Auschwitz und so weiter zurückgekehrten Männern der Wehrmacht, der SA, der SS, der Hitlerjugend, der Reichsarbeitsfront, des Reichsnährstandes, des NS-Rechtswahrerbundes oder des Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps und aus Frauen der NS-Frauenschaft bzw. des Bundes Deutscher Mädel bestanden, stets ein mahnendes Gedenken bewahren. Und niemals vergessen, daß das Volk, das am 17. Juni 1953 aufgestanden ist, vom 30. Januar 1933 bis zum 8. Mai 1945 keine Sekunde daran gedacht hat, sich zu erheben und nicht immer nur die rechte Hand.”
Juni 17th, 2013 at 08:26
…..muss ja ganz schlimm gewesen sein in der DDR……
#17
Danke für den Hinweis aus der Konkret.
Juni 17th, 2013 at 08:31
wer hat nochmal gesagt, daß die evangelikalen schlimmer als die katholiken sind? toppt diese nummer nicht sogar amerikanische verhältnisse bezüglich kirche/militär? ganz schön ekelhaft.
@liebreiz: secondLife? wohl eher matrix. würde aber passen, war ja *auch* ein scheissfilm ;)
edit: auweia, da sind ein paar kommentare unter dem artikel beim freitag, holla die waldfee; die militarisierung des “volkes” schreitet offenbar erfolgreich voran.
Juni 17th, 2013 at 08:43
Weißt Du Flatter, was ich auffem inneren Auge hab, wenn ich Flatter lese ? Irjenswo abseits des Bahndamms, alter Schrottplatz, was weiß ich. “Ach Scheiße” murmelnd, Kippchen drehen und da flattert mir nen Schmetterling auf´s Knie, der macht die Flügel weit und härtet aus. Und dann muß auch wieder gut sein. Learning to fly https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=yxXBhKJnRR8
Juni 17th, 2013 at 08:57
@altautonomer(16): Bringst Du das jetzt jedes Jahr zum 17. Juni…
Juni 17th, 2013 at 10:00
Wat.: yep. Kann ich mich darauf verlassen, dass Du Tagebuch darüber führt?
Juni 17th, 2013 at 10:10
Die Militarisierung der Kirchen ist jedenfalls eine Win-Win-Situation:
Mit Hilfe des EKD wird die Miliz weiterhin salonfähig in inneren Angelegenheiten – die Freitag-Kommentare sprechen teils in der Tat Bände. Im Gegenzug erhält der EKD frisches Bekehrungs’material’ durch die Zwangschristianisierung neu erworbener Kolonialgebiete – und sowieso: Ruhe im Karton.
Die paar verprellten ‘Friedensträumer’ kriegt man also doppelt und dreifach ersetzt.
Nikolaus Schneider, EKD-Ratsvorsitzender, habe, so chrismon, auf dem Kirchentag ein Plädoyer für einen vernünftigen Umgang mit militärischer Gewalt gehalten.
Dann vernünftelt mal schön mit Eurem Militär.
Gottesanbeterin: Arten aus der Ordnung der Fangschrecken. – Na, wenn das nicht passt …
p.s. @flatter: Klasse Text, unaufgeregt und auf den Punkt gebracht.
Juni 17th, 2013 at 10:51
DasKleineTeilchen: neee Matrix ist Fiction einiger weniger. SecondLife ist die Realtät Millionen Bekloppter, die bereit sind Kohle zu bezahlen, damit sie wenigstens in einem schlecht vektorisierten Realitätsabklatsch eine Villa besitzen.
Matrix ist nur der gewohnte Dreck… böse Aliens, gute Menschen, blaaaaa.
Juni 17th, 2013 at 11:34
Dammich depperter Montag… mal wieder. Den Text oben gelesen und wieder einmal wünschte ich mir, ich könnte mit Überzeugung widersprechen.
Flatter, schreib doch mal was anderes. Irgendwas wo ich dann mal inbrünstig ausrufen kann: Ha! So ein Quark!
Immer nur ‘ja, haste recht’ drunter zu setzen, ist fast so’n blödes Déjà-vu wie die Idiotie unseres Kompetenzteams Weltregierung.
Juni 17th, 2013 at 11:40
@zuvielnachdenker: Lege dich bitte mal auf einen Nick fest, ich mag nicht dauernd neue freischaten. Danke.
Juni 17th, 2013 at 11:44
@pillepalle(19): Yo, genau. Allerdings sehr grün, der Schrottplatz, zugewuchert quasi. Und jeden Morgen mach ich den Ettmuntt, geh’ in den Garten und richte eine Blune hin.
Juni 17th, 2013 at 12:01
@ flatter
den hab ich schon eine ganze Weile und will ihn auch behalten……?
Juni 17th, 2013 at 12:05
Die Arschlöcher beschnorcheln sich andauernd gegenseitig. Was für abartige Schwachmaten. (via fefe) -> GCHQ sind die hier.
Juni 17th, 2013 at 12:08
@zuvielnachdenker: Gern, aber hier hattest du bislang andere benutzt.
Juni 17th, 2013 at 12:13
flatter
ich hatte bis vor Monaten mal EINEN anderen,von daher bin ich jetzt a bissel irritiert.Vielleicht spinnt die IP oder irgendwas anderes am oder im “System”.
Juni 17th, 2013 at 12:17
Wennsze die Blume deiner Lieben schenkst.
Juni 17th, 2013 at 12:22
@DKT (18): Weißte, der Nick “Wikinger333″ ist ungfähr so clever getarnt wie “NSSDAP” oder “Dolf1888″. Wer so etwas zulässt, holt sich halt die Pest in die Kommentzarspalte. Der andere Nazi da, der von bewaffneten Räumungen von Kirchen durch die BW träumt, könnte derselbe sein oder eben ein “Kamerad”. Dass beim freitag Naziztrolle zugelassen sind, zeigt einmal mehr deren ungemeine Kompetenz.
Juni 17th, 2013 at 12:43
@30: Dann benutzt jemand deine Mailadresse.
Juni 17th, 2013 at 12:43
@fladda: den wikinger hatte ich qua schon überlesen aufgrund eindeutiger trollerei, sorgen machen mir frauen, die reaktionärer als ihre männer sind, *sowas* find ich richtig gruselig, namentlich kommentatorin (sofern echt) maria jacobi.
Juni 17th, 2013 at 12:49
Guxu mal hier. Das kann ganz bösen Ärger geben für den freitag, wenn Maria Jacobi das mitkriegt. Die Fachexperten!
Juni 17th, 2013 at 12:58
@35: ha! *lach*. ick hab doch keene ahnung von die kölnna. kannte weder die cdu- noch die spö-politikerin, geschweige denn dat label.
beim fratzenbuch gibts ooch noch eine; & die beim freitach hat seit 2010 ihren account.
edit: und nach oberflächlicher durchsicht “ihrer” kommentare kann ich dir nur mal wieder beipflichten liebster duke, ick lass ma immer viel zu schnell von solchen troll-spackos beeindrucken, mea culpa.
edit2: ah, “madam” ist ein ironiebolzen, stalinist, liberäterer oder whatsoever. schön, wenn sich leute so einen abhampeln müssen um wichtig zu sein, naja so what. sorry mein OT-gequassel.
Juni 17th, 2013 at 14:27
Wat. 20: In 2012 gab es am 17.06. überhaupt keinen Thread von flatter. Am 18.06.2012 habe ich nichts kommentiert.
Am 17.06.2011 habe ich den obigen Text ebenfalls nicht gepostet. Auch nicht am 17.06.2010. Genau so wenig am 17.06.2009 und 2008. Für die Zukunft gebe ich vorsorglich hiermit eine Unterlassungserklärung ab.
(Ich bestreite aber nicht, den Kommentar schon mal irgendwo in einem anderen Zusammenhang hinterlassen zu haben.)
Machst Du jetzt die flatterwatch? Oder hast Du etwas gegen konkret?
Juni 17th, 2013 at 14:34
Sch… drauf! Ich kannte den Text noch nicht. Er ist gut und stimmt leider! Dank an den Altautonomen!
Juni 17th, 2013 at 14:55
Noch etwas zur Diffusion des Militärischen ins Zivilleben, auch gegen eine friedensengagierte Mehrheit, jw: “Aachener Friedenspreis abgelehnt – Leiterin der Düsseldorfer »Hulda-Pankok-Gesamtschule« will Bundeswehr zurück in den Unterricht holen”
(P.S. @altautonomer: Lerne aus vielen deiner Beiträge, #16 gehört dazu.)
Juni 17th, 2013 at 17:12
@ altautonomer #16
Ist mir zu eindimensional, viel besser finde ich diesen Beitrag von Norbert Podewin im “Blättchen”: https://tinyurl.com/jwav5o7
Juni 17th, 2013 at 18:00
Und nur unwesentlich länger… und ne völlig andere Intention… ick wees nich…
Juni 17th, 2013 at 21:12
@altautonomer(21): Besser nicht, ich weiß nur, daß Du das Zitat schon mal hier eingestellt hattest… und ich damals wie heute den Inhalt so nicht teile.
Juni 17th, 2013 at 23:02
Ihr werdet`s eh nie auf den Schirm kriegen Flick und Kölner Klüngel haben Spuren hinterlassen.
Juni 18th, 2013 at 00:21
Bitte erleuchte uns nicht!
Juni 18th, 2013 at 00:27
Hey Duke, ich bin immer so happy deinen blog zu lesen!
LG Bussi R.
Juni 18th, 2013 at 05:33
[...] [...]
Juni 18th, 2013 at 06:17
@Wat. #42:
Jetzt weiß ich, dass Wat. etwas an der konkret-Aussage stört, aber noch nicht was und warum.
Juni 18th, 2013 at 09:00
Wahrscheinlich ist es für die meisten zu schmerzhaft. Da hält es sich sicherlich besser mit dem Artikel aus dem Blättchen. Ein Haufen Rhabarber über die ökonomischen und politischen Umstände bis zum 17. Juni und schon versteht sich’s? Ne, versteht sich nicht. Na gut, die Aufständler des 17. Juni waren betroffen von ökonomisch-politischet Repression… um so mehr spricht es für die Konkret-Version. Kursiert bösartige Propaganda und Menschen werden als Parasiten stigmatisiert, verschleppt, gequält, hält man seine Fresse. Hat mn nichts zu fressen und wird selber mal ordentlich stigmatisiert, schon geht das Schnütchen auf?
Juni 18th, 2013 at 09:10
Die Frage ist doch: Was waren das für Menschen, die den Aufstand gemacht haben? Wie wurden sie sozialisiert. Fest steht, es waren keine, die der Gande der späten Geburt anheim fielen. Fest steht auch, dass es keine Aliens waren, die von außen die SBZ besetzten. Nein es waren diejenigen, die 12 Jahre lang nicht daran dachten, einen Aufstand gegen den industriell organisierten Massenmord und den militärischen Überfall auf die meisten europäischen Länder anzuzetteln. Im Westen wurde die Bevölkerung über Nacht von Faschisten zu bürgerlichen Demokraten, im Osten (SBZ) “über Nacht” von Faschisten zu emanzipierten Aufständischen.
Es war der Aufstand der Mentalitäten “erst das Fressen, dann die Moral”.
Juni 18th, 2013 at 17:11
@ Herr Liebreiz u. altautonomer
Kann man denn bei der Bewertung historischer Ereignisse die ökonomischen und politischen Umstände so einfach ausblenden? Sorry, aber “Konkret” klingt an der Stelle für mich genauso wie manch ein Hardliner der SED im Herbst 89. Für die war ich auch nur ein “Konterrevolutionär” oder wahlweise auch “asoziales Element”, nur weil ich die Nase voll hatte von ihrer Selbstherrlichkeit und auf die Straße gegangen bin.
Juni 18th, 2013 at 18:09
Naja, von der Selbstherrlichkeit der Nazis hatte mn scheinbar die Nase erst ganz zuletzt voll.
Ich blende nichts aus. Es sind einfach keine Helden. Und auch nichts anderes. Da verhärtet das Bättchen meine Sicht eher noch. Dass man nach Versailles und WK II sich nun auch noch von Reparationsleistungen angepisst fühlte, passt gut ins Bild. Da kämpfte niemand gegen eine Diktatur.
Die ökonomische/politische Grundlage des Aufstandes vom 17. Juni ist Voraussetzung, dafür brauche ich nicht das Blättchen. Alles was darin steht macht die Sache eher “Konkret”. den Artikel als Entschuldigung oder Erklärung anzuführen dafür, dass keiner der Aufständler des 17. Juni im Dritten Reich mit ähnlicher Energie zu finden war, macht das was Konkret kritisiert nur immer und immer wieder deutlicher: da ging es nicht um die eigenen ökonomische und persönliche Freiheit.
Dreh es ruhig im Kreis. Du willst es halt nicht sehen!
Juni 18th, 2013 at 18:33
Ok, was stört mich an der Konkret-Aussage, so wie ich sie lese…
Dem Otto-Normalo und der Frieda-Normala (auf Deutsch: die Lohnabhängigen) wird abgesprochen, irgendetwas jemals ‘richtig’ zu machen, weil sie ja bei AH keine Revolution gemacht haben…
Helden sind sie nicht, aber auch keine Loser.
Es geht aber mE im ‘wirklichen Leben’ nicht um Held oder Loser sein, es geht darum, daß Menschen selbst entscheiden, wann ihnen was über ist und welche Möglichkeiten sie sehen, daran u/o darum was zu ändern.
… und nicht, wann irgendjemand anders meint, daß sie das jetzt sollen wollen müssen.
Edit: Und die, die ‘verlangen’, sie hätten gegen Diktatur(en) kämpfen sollen, übersehen mE, daß sie mit dieser Erwartung selbst auf dem Weg zur Diktatur (wenigstens im Kopf) sind.
Juni 18th, 2013 at 18:48
Wem die Doku “Töten für den Frieden – Die Politik, die Kirche und der Krieg.” nicht unbekannt ist, dem dürfte die Empfehlung der evangelischen Landeskirche Hannover (das Hausrecht ihrer Gemeinden den Feldjägern zu übertragen) nicht wirklich überraschen. – “Die (deutschen) Soldaten sind die Krieger des Lichts”, so Bernd Göde, Militärpfarrer und evang. Seelsorger in Afghanistan.
Überhaupt – die Empfehlung der evang. Landeskirche Hannover ist nur konsequent.
Und weil Tradition vor allem das Weiterreichen der Glut bedeutet, so soll an August Marahrens – von 1934–1947 amtierender Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover – erinnert werden.
August Marahrens
am 07.03.1936 zum Einmarsch der Wehrmacht in das entmilitarisierte Rheinland: “Heute ruft der Führer zum entschlossenen Einstehen für den Weg des Friedens und der Ehre auf. Die Kirche des Evangeliums im Mutterlande der Reformation weiß sich gerade in der Stunde notvoller Verantwortung mit ihrem Dienst und ihrer Fürbitte treu an ihr Volk gebunden. Sie weiß: der entscheidende Dienst, den sie ihrem Volke schuldet, ist die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus; sie weiß, sie muß allen Zeichen des Abfalls und der Verleugnung Christi unerbittlich im Ernst vor Gott entgegentreten. Damit müht sie sich um den rechten Grund unseres Volkslebens, denn nur, wo das Leben und die Geschichte des Volkes auf Gottes Gnade und sein gerechtes Walten erbaut werden, wird es seine innere Kraft erhalten. In der weltpolitischen Stunde, da der Führer einen großangelegten Friedensplan allen Völkern der Welt unterbreitet, hat sie als Kirche Jesu Christi zu bezeugen, daß sich echte Friedensgesinnung unter den Völkern nur da verwirklichen wird, wo der Friede Gottes durch das Evangelium die Herzen regiert.”
am 06.09.1939 (in seinem Wochenbrief) zum Überfall der Wehrmacht auf Polen: “Mit dem heutigen Tage ist klar, daß nun alle verfügbaren Kräfte für das Vaterland eingesetzt werden müssen und auch der Dienst in den Gemeinden ganz darauf abgestellt werden muß, daß alle zu diesem Dienst gestärkt und zur Fürbitte für Führer, Volk und Vaterland gerufen werden. (…) Jetzt muß es sich zeigen, ob die seelischen Reserven da sind. Von den nie versagenden Geleit unserer Lutherbibel brauche ich nichts zu sagen.”
Und am 15.10.1939 (im Hannoverschen Sonntagsblatt): “Wir wollen uns rüsten mit den Waffen aus der Rüstkammer unseres Glaubens und vor allem die Waffe des Gebetes üben in der Fürbitte für Führer und Volk und für die Kameraden an der Front.”
- zum “Schutz” von Adolf Hitler am 08.11.1939 vor seinem Bombenattentäter, dem Kunstschreiner Johann Georg Elser: “Mit dem ganzen deutschen Volk dankt die Deutsche Evangelische Kirche dem allmächtigen Gott für Ihre gnädige Bewachung vor dem verbrecherischen Anschlag in München. Sie betet zu ihm, daß er Sie auch fernerhin in seinen treuen Schutz nehme.”
- Ein Mann gegen Hitler:
https://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/georg_elser-ein_mann_gegen_hitler.pdf
- Nachruf:
https://georg-elser-arbeitskreis.de/texts/nachruf.htm
- Zum Gedenken an Johann Georg Elser, einen der wenigen mutigen Helden. Bisher ohne Gedenken.:
https://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=4318
am 30.06.1941 (in einem Telegramm) an den Führer zum Überfall auf Russland: “Der Geistliche Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche, erstmalig seit Beginn des Entscheidungskampfes im Osten versammelt, versichert Ihnen, mein Führer, in diesen hinreißend bewegten Stunden aufs neue die unwandelbare Treue und Einsatzbereitschaft der gesamten evangelischen Christenheit des Reiches. Sie haben, mein Führer, die bolschewistische Gefahr im eigenen Land gebannt und rufen nun unser Volk und die Völker Europas zum entscheidenden Waffengange gegen den Todesfeind aller Ordnung und aller abendländisch-christlichen Kultur auf. Das deutsche Volk und mit ihm alle seine christlichen Glieder danken Ihnen für diese Ihre Tat. Daß sich die britische Politik nun auch offen des Bolschewismus als Helfershelfer gegen das Reich bedient, macht endgültig klar, daß es ihr nicht um das Christentum, sondern allein um die Vernichtung des deutschen Volkes geht. Der allmächtige Gott wolle Ihnen und unserm deutschen Volk beistehen, daß wir gegen den doppelten Feind den Krieg gewinnen, dem all unser Wollen und Handeln gelten muß.
Die Deutsche Evangelische Kirche gedenkt in dieser Stunde der baltischen evangelischen Martyrer vom Jahre 1918, sie gedenkt des namenlosen Leides, das der Bolschewismus, wie er es den Völkern seines Machtbereiches zugefügt hat, so allen anderen Nationen bereiten wollte, und sie ist mit allen ihren Gebeten bei Ihnen und bei unseren unvergleichlichen Soldaten, die nun mit so gewaltigen Schlägen daran gehen, den Pestherd zu beseitigen, damit in ganz Europa unter Ihrer Führung eine neue Ordnung entstehe und aller inneren Zersetzung, aller Beschmutzung des Heiligsten, aller Schändung der Gewissensfreiheit ein Ende gemacht werde.”
(Veröffentlichung am 09.07.1941 im Gesetzblatt der Deutschen Evangelischen Kirche)
im Juni 1943 an seine Pfarrer als Antwort auf die Proklamation des “totalen Krieges” durch Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast: “Überall muß die Erkenntnis geweckt werden: wir stehen in einem unseren ganzen Einsatz fordernden Krieg, und dieser Krieg muß in unbeirrter Hingabe frei von aller Sentimentalität geführt werden.”
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“Tradition ist das Weiterreichen der Glut, nicht der kalten Asche.”
Ricarda Huch
Juni 18th, 2013 at 18:48
Ja genau, ist ja auch drauf gesch… die paar Millionen tote Juden, Roma, Sinti, Politische, Schwule und andere, die vor den Augen von Otto Normal unter übelsten Bedingungen aus den Häusern gezerrt wurden, nachdem man einmal quer durch Deutschland durchplakattiert hatte, dass man es mit Parasiten und Kinderfressern zu tun hatte.
Ich geh gleich kotzen… “freie Entscheidung wann einem was über ist”…
Juni 18th, 2013 at 18:59
Wat.: Mit Deinem Edit fühle ich mich schon wieder persönlich diffamiert. Das ist doch sonst gar nicht Dein Stil.
Der Antikommunismus war noch tief in den nationalsozialistisch indoktrinierten Köpfen (kollektives Gedächtnis) verankert.
Aus diesem Grund und wegen der Identifikation mit dem Nationalsozialismus und dessen Übereinstimmung mit dem eigenen Lebensentwurf (Herrenmensch, autoritär gebundene Charaktere, Renaissance der Sekundärtugenden, preußischer Militarismus usw.) ließen sich die “Aufständischen” von den Sozialisten nicht alles gefallen. Das ist jetzt meine Interpretation ohne historisch belegtes Fundament.
Sechs Jahre real existierender Sozialismus machten aus solchen vermutlich Menschen noch keine politisch emanzipierten Aufständischen. Das würde ich für 1989 eher konstatieren, wobei wir ja wissen, dass in diesem Jahr die Panzer nicht losgeschickt wurden.
Juni 18th, 2013 at 19:23
@altautonomer: Was ist/wäre, wenn Menschen doch einfach nur materialistisch denken/ gedacht haben.
Damals wie heute.
???
(Das hat mit “emanzipiert” mE auch wirklich (noch) nichts zu tun, da geb ich Dir recht.)
Btw. Daß ich nicht diffamieren will, schien mir klar, möglicherweise ließ ich mich aber sprachlich verleiten, weil für mich der Konkret-Artikel diffamiert, sorry dafür.
Juni 19th, 2013 at 01:53
@ altautonomer #55
“…wobei wir ja wissen…”
Wir wissen heute, dass keine Panzer losgeschickt wurden, aber wer wusste das so genau am 9.Oktober ’89 in Leipzig? Ich “wusste” es auch erst, als sich ca. 70000 Menschen mit mir in Bewegung setzten, da erst war die Sache mit den Panzern endgültig gegesssen. Und nur so nebenbei, es wurde die “Internationale” gesungen und “Gorbi” gerufen, mehr Konterrevolution war nicht…
Wo nimmst Du eigentlich Deine “6 Jahre real existierenden Sozialismus” her? Der “Aufbau der Grundlagen des Sozialismus” wurde erst 1952 “beschlossen”, als ob man sowas einfach mal beschließen könnte, ist für mich quasi die Erbsünde der SED…
Juni 23rd, 2013 at 04:07
ich hatte ´93 auf australien-trip nen fallschirmjäger kennengelernt, der ´89 um leipzig stationiert war. die hatten in den kasernen keinerlei kontakt nach aussen und wurden versucht heisszumachen auf den kampf mit dem “konterrevolutinärem mob”, der wahlos menschen an laternmasten in leipzig aufknüpfen würde. die option armee war wohl bis zuletzt auf dem tisch. meine damalige freundin ist weiss geworden als der das erzählte, die war ´89 auch in der menge.
Juni 23rd, 2013 at 12:13
Was heißt hier “wahllos”? Wir haben die geenommen, die nicht schnell genug waren. Fairer Wettberwerb!