Die Deutschen zwischen WM und EM
Posted by flatter under Hintergrund[46] Comments
31. Mai 2013 12:42
Eine Replik auf ad sinistram
Puentes, Sie Ausländer, was lesen sie die B***, wenn Sie das nicht richtig gelernt haben (und verlinken die dann auch noch)?
Was der Mann sagen will, ist: Er erkennt in uns den Geist des 18. oder 19. Jahrhunderts, als selbst die muffigen Definitionsakrobaten in Opposition zur höfischen Autorität gerieten. Als andererseits selbst “Aufklärer” der Majestät das Wort sprachen und demokratische Revolutionen abscheulich fanden (weil sie demokratisch waren).
Thomas Mann darf dabei sein, wenn die großen Deutschen aufgezählt werden, wissen Sie warum? Klaus und Heinrich wurden verbrannt, die sind raus, aber weil wir tolerant sind, nennen wir den Thomas halt einen Großen und ersparen ihm die Sippenhaft. Wir sind ja keine Unmenschen. Einige von uns haben sogar Abschlüsse in nahezu humanistischen Studiengängen. Das hat auch Herr Özkök erkannt respektive die Redaktion, die ihm zur Hand ging. Warum Sie nicht?
Was denn sonst?
Wir sind eine große Fußballnation und werden sicher bald wieder Weltmeister werden. Einige von uns prügeln sich regelmäßig mit den Gästen, das gehört einfach dazu und schlägt manchmal eben übern Strang. Ist das jetzt ein Grund, den Gegner anzufeuern? Sollen wir uns freuen, wenn Spanien gewinnt? Die kennen wir doch kaum, deren Namen können wir nicht mal richtig schreiben oder aussprechen. Integration hin oder her, aber selbst unser schwuler Außenminister, den zu tolerieren wir die ungemeine Größe haben, hat es ganz schnell kapiert: Das ist Deutschland hier.
Haben Sie sich einmal mit der Regelung der Staatsangehörigkeit hierzulande befasst? Da machen wir gar keinen Hehl draus: Man darf sich hier integrieren, aber im Grunde gilt: Deutscher wird man nicht, als solcher wird man geboren. Weil man das hier so schlecht erkennen kann – zum Beispiel binden sich unsere Frauen kein Kopftuch um wie die Gattin des Herrn Özkök – berufen wir uns eben auf innere Werte wie Kant, Schiller, Schweinsteiger, Sauberkeit und Disziplin. “Dichter und Denker” ist phonetisch ganz nah dran an der Wahrheit und klingt einfach gut. Wie sollen wir uns denn sonst darstellen? Als bornierte Dummköpfe? Zerstörer Europas? Geborene Befehlsempfänger? Warten Sie, das kommt schon noch. Aber das wird die Dinge keineswegs schöner machen.
Mai 31st, 2013 at 13:44
Danke für die Erklärung. Jetzt habe ich es kapiert.
Mai 31st, 2013 at 14:04
Immer gern. :-P
Mai 31st, 2013 at 14:22
Zynismuskeule schlägt Moralkeule. Super. Meine Ironiekeule ist aus Plaste, hab ich grad bemerkt.
Mai 31st, 2013 at 14:41
Gleichwertigkeitsbefehl an die türkische community. Ab 5 Uhr 45 wird jetzt integriert. Bei Zuwiderhandlung Franz Josef Wagner nicht unter 3 Kolumnen.Großes Kino Hr. Özkök.
Mai 31st, 2013 at 14:42
@memoon: Keule? Das waren die Samthandschuhe.
Mai 31st, 2013 at 15:10
“…..zum Beispiel binden sich unsere Frauen kein Kopftuch um wie die Gattin des Herrn Özkök…..”
Falsch. Bei uns heißt das Ding nur anders: Buff.
https://multifunctionalbandana.wordpress.com/
Mai 31st, 2013 at 16:44
@altautonomer, 6.
So eine Dachbedeckung ist ganz nützlich, wenn Frau fettige Haare hat und noch keine Lust zum Waschen. I gitt, dass war jetzt wieder frauenfeindlich. Nein, wir Männer mit unserem Kurzhaar-Schnitt haben es da einfacher und modisch finden wir das auch nicht unbedingt.
Mit dem integrieren ist das so eine Sache, nicht nur in Deutschland.
Meine Tochter, als sie in die Schule kam, wurde nach einiger Zeit von den französischen Kindern an die Wand gedrängt und mit Fusstritten und Fäusten bearbeitet. Dazu Sprüche wie: “Du bist nicht von hier.”
Als Erwachsene werden wir in Ruhe gelassen, im Sinne des Wortes. Wir sind geduldet ! Deutsche muss man nicht mögen! Manchmal nur ein nettes Kompliment: Die Deutschen sind uns schon lieber als die aus dem Maghreb (NW-Afrika).
Ich ordne das unter europäischen, alten Mief ein.
Mai 31st, 2013 at 18:52
“Kant, Schiller, Schweinsteiger, …” gefällt mir!
Nachdem ich Özköks Blöd-Artikel gelesen hatte, hielt ich den für nicht mehr, als die übliche Gauck-Dudelei. Er (Özkök) wollte wahrscheinlich gar nichts damit sagen, sondern sich nur beim Auftraggeber Liebkind machen, und hat entspr. das in solchen Fällen “Gebotene” mit dem üblichen hohlen “Bildungspathos” nachgeplappert und dafür – als “berühmtester Journalist der Türkei” apostrophiert (worauf auch die Blöd dann “stolz” sein kann) – Zeilenhonorar abgegriffen. Sei’s drum!
Seine Rede durch lobende Erwähnung “großer Namen” zu schmücken geht auch ohne eine einzige Zeile dieser gelesen, geschweige denn verstanden zu haben. Das wußte u.a. schon Lessing: “Wer wird nicht einen Klopstock loben…”.
Im angelsächsischen Bereich heißt das schlicht “name dropping” und ist im “bullshit bingo” eine imer wieder gern angewandte Technik.
Ich hätte Özköks Schlappartikel keines Kommentars für würdig erachtet: das ist doch wieder nur die immergleiche Soße. Daß sich R.J.D.L. darüber so echauffiert, liegt wohl an seinem Temperament: er ist eben gern mal etwas pathetisch, und das seelenlose Geblubber eines Mainstream-Schwachmaten dient ihm nur als trefflicher Anlaß für eine Philippika.
Mai 31st, 2013 at 19:02
@flatter: schonmal das Einbürgerungsrecht der Schweiz gelesen? Wer Ausländerfeindlichkeit auf die Spur kommen will, ist mit der Suche in angeblich deutschen Eigenschaften wirklich falsch.
Hier wird ja eine undifferenzierte Suppe angerührt, die wirklich eklig schmeckt. Ich erinnere mich noch an eine Debatte, wo ich Nationen kulturelle Eigenschaften zuordnen wollte hier im Forum.
Was wurde ich angegriffen, dass das gar nicht ginge, das wäre ja rechts, dumm oder sonstwas. Adorno würde einem zeigen, dass man das wissenschaftlich gar nicht fundiert könnte, usw.
Wenn wir aber auf das rechte Deutschland schlagen, dann gelten diese Regeln nicht mehr. Da darf man dann daherlabern,a anstatt zu analysieren, hauptsache mies, dann ist alles in Ordnung.
Mai 31st, 2013 at 19:11
Könnte es wohl daran liegen, dass es Ansätze zu wissenschaftlcihen Debatten gibt, für die aus guten Gründen tatsächlich andere Regeln gelten als für – völlig richtig: Laberei? Wem es schwerfällt, das von sich aus auseinander zu halten, der möge sich des Unterschieds der Kategorien “Theorie” und “Hintergrund” gewahr werden, unter letzterer findet sich hier zumeist Satirisches.
Im übrigen werde ich hier auch künftig keine Ironieschilder aufstellen und wundere mich immer wieder, wie man igrendetwas an meinem Geschreibsel finden kann ohne einen Sinn für Ironie.
Mai 31st, 2013 at 19:37
@ flatter, 10.
Keine Satire! Ich habe nie zu den Menschen gehört, die ihrer Scholle und Heimatgedusel etwas Positives abgewinnen konnten.
Deshalb immer wieder umgezogen. Vom Norden in den Süden!
Im Süden der Deutschen Republik habe ich mich besonders wohl gefühlt.
Dort wurden meine Familie und ich damit begrüsst, dass wir dort hingezogen seien, wo andere Deutsche ihren Urlaub verbringen, weil wir die schöne Landschaft und das milde Klima geniessen wollten. Andere Gründe konnte Mensch sich dort nicht vorstellen.
Also waren wir dort unerwünschte “Ausländer” oder eher unerwünschte Eindringlinge, die zu allem Überdruss auch noch hochdeutsch sprachen. Für die Eingeborenen dort eine arrogante Sprache. ! Nachdem man uns beschnüffelt hatte, wie Hunde es an sich haben, war es mit den Kontakten schnell vorbei.
Hätten wir dort nicht einen Vermieter aus Norddeutschland gefunden,
so hätten wir umkehren müssen.
Fremde unter Deutschen, das hat doch was. Im Prinzip sind die Deutschen nicht nur gegenüber Ausländern Feind, sondern gegenüber sich selbst ganauso.
Es hat schon was für sich, wenn Mensch mal ein paar Jahre im Ausland lebt. Das relativiert Vorurteile ungemein ( im negativen wie im positiven Sinne).
Mai 31st, 2013 at 19:45
Ich will auch mal so hintergrundmäßig oder sarkastisch:
Der deutsche findet erst im kz ganz zu sich und ist erst dort ganz bei sich – als aufsicht versteht sich.
Für die zartbesaiteten usw.: Ich kann manchmal nicht (mehr) anders. Der gute Tucho meinte mal:
“Immer stärker ist in mir bis zur gewissheit: det sind sie. Es ist nicht wahr, dass das arme volk unterjocht ist, dass sie es nicht gewollt haben, es ist nicht wahr.”
Mai 31st, 2013 at 19:52
Und dann gibt es im Bewußtsein vieler Bewohner der alten Bundesländer noch die Deutschen mit Migrationshintergrund ohne Ortswechsel: Exx-DDR-Bürger.
Mai 31st, 2013 at 19:57
@troptard: Nun, zunächst fühle ich mich mal selbst angesprochen, und sicher werde ich mich keinswegs auch nur annähernd so undifferenziert in ernsteren Diskussionen äußern wie in dem Posting da oben.
Sehr ernst darf man durchaus auch über sehr hässliche deutsche Traditionen sprechen, so zum Beispiel eine fanatische Gründlichkeit und Buchstabentreue, die in vielen Regionen dieses Landes für normal gehalten wird, während sie woanders auf der Welt für bekloppt erklärt würde. Dass Fremden erst mal fremd begegnet wird, kann man nachvollziehen. Die Frage ist, was dann kommt.
Ich habe vermutlich schon einmal von der Begegnung in Griechenland berichtet, als wir zu dritt über ein Fremdes Grundstück latschen mussten und der Eigentümer uns zum Essen einlud. Ich war völlig perplex, so etwas hatte ich mir bis dahin nicht vorstellen können. Nee, Gastfreundshcaft ist hier ebenso selten wie wie die Bereitschaft, sich an Fremdem zu erfreuen, das sich nachher nicht wieder verkrümelt. Das ist eine belastbare Erfahrung. Die kann man selbstverständlich auch woanders machen.
Mai 31st, 2013 at 22:04
“Wir sind eine große Fußballnation und werden sicher bald wieder Weltmeister werden.”
Nicht ganz korrekt, Herr Rummenigge hat Herrn Löw klar gemacht den Titel gefälligst zu holen. Denn Deutschland – was immer das sein soll – erwartet das!
Widerlicher gehts nich, werd nächste Woche in Varnsdorf Asyl beantragen…
Qelle is hier Focus, wegen der Korrektheit, auch dahin gibt`s keinen Link…
Mai 31st, 2013 at 23:33
@flatter: dein feiner Sinn für Ironie ist mir noch nie durchgegangen. Aber du wolltest in deinem Text wohl kaum ausdrücken, dass sich Roberto die Sache analytisch nicht im Griff hat.
Ich selber kenne bei mir die Auswirkungen von zu kleinen nationalen Penissen, also hab ich ein Bild davon, was das konkret bedeutet zum Glück ohne Gewaltanwendung bisher.
Nur will mir partout nicht in den Kopf, wie ich aus einem Volk dann gleich ein Volk aus Ausländerhassern machen kann, da diese Verallgemeinerung falsch ist und zwar grob falsch.
Ich darf nochmal vielleicht historisch werden: die NSDAP kam 1933 auf grob 45%. D.h. aber immer noch, dass die Mehrheit des Volkes diese Partei *nicht* wählte, obwohl in den Medien diese Partei sehr gut wegkam.
Auch heute vertritt mit Abstand die Mehrheit der Deutschen in einer Zeit, in der rechtes Gedankengut weitaus schlechter medial wegkommt, eine deutlich liberalere Meinung. Ja auch immer noch gibt es nationale Gewalt, aber die ist nunmal zum Teil staatlich gemacht.
D.h. du verunglimpfst dann nunmal eine Vielzahl von Menschen zu Unrecht und zwar die Mehrheit. Es mag ja hier angesagt sein Menschen gewisser Nationalitäten zu verunglimpfen, solange deren Nationalität deutsch ist.
Das ist dann inverser Nationalismus würde ich sagen, man hasst sich und seine Landsleute, weil sie Deutsche sind. Das ist dann die gleiche Krankheit nur entgegengesetzt in ihren Symptomen. Man gebraucht da üblicherweise das Bild von der Medaille mit den zwei Seiten.
Ja, rechtes Gedankengut bekämpfen finde ich gut und wichtig, aber bitte doch nicht gleich mit der Gießkanne alle Deutschen zu Ausländerfeinden erklären, denn das ist keine Analyse.
Wer sich anschaut, wo vor allem Nationalismus auflebt, der sieht gesellschaftlich recht ähnliche Muster, wie bei der klassischen Kriminalität. D.h. soziologisch gesehen löst man das Problem nicht mit schönen Ansprachen, sondern durch sozial gerechte Verhältnisse.
Oder anders: nicht Repression nützt, sondern echte Chancen auf eine gute Zukunft. Die Repression schraubt nur an den Symptomen herum, löst die Krankheit nicht. Und falls das unverständlich ist was ich mit Repression meine: eine mediale Einschüchterung gegen Nationalismus und Ausgrenzung hält die Krankheit am Leben. Mediale Einschüchterung ist Repression.
Juni 1st, 2013 at 00:27
“Du verunglimpfst dann nunmal eine Vielzahl von Menschen” unterstellt, da stünde irgendwo etwas von “alle Deutschen”. Steht da aber nicht. Ich springe auf den Zug auf, wo jemand “das Volk” anspricht und gebe eine Karikatur desselben, die noch besser trifft als der Goetheschillerkant-Blödsinn.
Ich habe hier reichlich darüber getextet, wie Rassismus etc. mit einer Verwertungsethik zusammenhängt und ganz supi dem Teile und Herrsche zupass kommt.
Man kann sich eben jetzt noch darüber unterhalten, wie ein grauenhaft großer Teil der vermeintlich arischen Bevölkerung hier dieses Spiel eifrig mitgestaltet. Btw ist der Teil, der dem entgegentritt, zum Kotzen winzig. So sehe ich das jedenfalls.
Juni 1st, 2013 at 04:13
@flatter: Ich muss dir deine künstlerische Freiheit zugestehen und somit muss ich wohl attestieren, deine Kunst missinterpretiert zu haben. Sollte ich durch keine weiteren Abers kaputtreden.
Juni 1st, 2013 at 10:26
mag deine Seite und unterstütz dich gerne (cach grade raus).
Trotzdem versteh ich deinen Angriff gegen Roberto nicht wirklich.
Ist das Satire?
Juni 1st, 2013 at 13:29
@gabi
s. #10!
Wenn ich über das “deutschen Volk” abkotze, dann tue ich das, weil ich die Menschen hier kenne, und nicht weil ich glaube, daß es anderswo besser ist.
Mein Grossvater war übrigens Wehrmachtsrichter und hat nachweislich zahllose Todesurteile wegen Nichtigkeiten gefällt. Er lebte unbehelligt mit vollen Bezügen bis zu seinem Tod.
Juni 1st, 2013 at 14:01
nee,nee
ich hab damals als Kind Bilder bei meiner Oma gefunden, mit Nazi Fahne. Ich habe meine Oma damals trotzdem abgöttisch geliebt, bin in der DDR aufgewachsen.
Heute sehe ich das als verirrt an, aber nachvollziehbar.
Mein Umfeld heute meint genauso es gibt keine Alternativen.
Hat mal einer ne andere Meinung, Schweigen, oder Keulen “die Arbeitsplätze”, egal wie finanziert.
Juni 1st, 2013 at 14:19
nur weil man selber diesem ganzen Wahnsinnn zu entfleuchen sucht, hat das null Effekt auf ein Millionen Volk.
Juni 1st, 2013 at 15:51
@ oschad: Die Einstellungen anno ’33 gegenüber “Fremdem” mit dem “niedrigen” Wahlergebnis der NSDAP abzutun, hat rein gar nix mit geschichts- oder wissenschaftlich zu tun. Deine sogenannte “mediale Einschüchterung”, “Repression”, gar “inverser Nationalismus” aka Kritik, das Wachhalten von Erinnerung, Geschichtlichkeit verlängern die Problematik nicht, sondern arbeiten dem Weiterwirken durch Totschweigen und Verdrängen entgegen. Zu den restlichen einschlägigen “Argumentations”mustern hab ich erstma nix weiter zu sagen ohne deutlich und/oder ausfallend zu werden.
Juni 1st, 2013 at 17:14
Das Lippenbärtchen mit seinen braunen Freunden ist ja nicht durch Wahlen an die Macht gekommen. Sie wurde ihm von Hindenburg offiziell übergeben.
Und dieser soll sich dazu erst bereit erklärt haben , nachdem ihm von der Deutschen Industrie ein fettes Sümmchen angeboten wurde(dabei sollte man sich Namen wie IG Farben etc. durchaus merken).
Und dann gab es da ja auch noch die berühmte Untersuchung von Adorno u. Co über die Einstellungen der deutschen Arbeiterschaft zur Demokratie. Nach Kenntnis der Ergebnisse haben die sich dann sehr geschickt über die Schweiz, nach Frankreich, und weil sie ahnten, dass sie in Europa nicht sicher sein werden dann nach Amerika abgesetzt.
Was will ich damit sagen: Kapitalismus drängt nicht unbedingt zur Demokratie. Wenn es für die Geschäfte temporär günstiger erscheint, dann wird auch mal die brutale Sau losgelassen.
Das alles kann aber nur funktionieren, wenn dafür eine Mehrheit in der Bevölkerung zu gewinnen ist, die ihren eigenen Verstand freiwillig abgibt, wie Arbeiterschaft, Handwerker, Ärzte, Juristen, Richter usf..
Deutsche Ideologie gepaart mit Ökonomie, das macht dann die blutige Suppe.
Aber wer will das heute noch wissen, wer fragt sich noch warum unsere Grosseltern eigentlich so viele Kinder hatten, warum ein Arbeiter in den KZ’s in Ruhe seine Stundenzettel ausgefüllt hat, während er die Verbrennungsöfen installiert hat und warum deutsche Landser Erinnerungsfotos von Massenerschiessungen mit ins deutsche Reich gebracht haben?
Nein ich höre jetzt auf! Sonst wird mir selber wieder ganz schlecht!
Juni 1st, 2013 at 17:30
Nachtrag:
Es waren wohl eher diejenigen, die aus dem Exil an das gute im deutschen Wesen festhalten wollten, die das Volk der Dichter und Denker, das “An und für sich Gute” des deutschen Wesen gegen seine barbarische Entgleisung verteidigen wollten.
Sind es heute schon Ausländer, die uns gegen uns selbst verteidigen.
Nachdem jetzt auch im französichen Fernsehen Berichte über die Praktiken, die Behandlung deutscher Arbeitnehmer bekanntwerden, verblasst das Bild vom angeblichen deutschen Paradies, dem ökonomischen Superstar.
Juni 1st, 2013 at 18:44
@16: ein ähnlicher Kommentar lässt sich auch direkt bei RDLP lesen und noch vor ein paar Jahren hätte ich einen ähnlichen, vllt sogar empörten abgegeben, im festen Glauben kein Rassist oder vllt sogar ein Antirassist zu sein.
Denn tatsächlich haben die vielen, die sich selber nicht als rassistisch behaupten nicht im Geringsten begriffen, wie rassistisch ihre Praxis ist.
Tatsächlich leben wir Deutschen nicht in Ahnenhaft des Holocoust. Es ist viel schlimmer. Der Superlativ des Holocoust in Vertreibung, Verschleppung und Massenmord ist die kollektive Reinwaschung unseren Rassismus. Denn solange wir nicht im Stechschritt unser Feindbild durch die Strassen prügeln, ist doch alles schick.
Aufgearbeitet haben insbesondere die vielen kleinen Deutschen Duckmäuser und Mitläufer nie ernsthaft, denn dann würden sie jetzt begreifen auf welchem Pfad und mit welcher Schuld sie bereits jetzt in dieser Richtung laufen. Stattdessen wird das Dritte Reich und seine willführigen Mitläufer zur einzigartigen Phänomenologie verklärt.
Juni 1st, 2013 at 18:55
“Sonst wird mir selber wieder ganz schlecht!”
Wenn man wirklich ernsthaft an den Dingen interessiert ist/wäre und nicht nur unserem Kampanien Journalismus und der Politik Glauben schenken würde, könnte man eventuell jenseits all dieser Schreibe/Rede Substanz finden.
toptard ich komm mir auch immer wie ein Alien vor.
Schön und bezeichnend war wieder mal das zusammentreffen an Pfingsten mit meiner Schwester. Und das sind wirklich Welten von unterschiedlicher Warnehmung. Sie und Mann Ingenieure bei Daimler, ich mit Minijob und Alg II. Nicht das Sie mich dessen verurteilt, aber trotzdem eine total verquere Denkweise.
Juni 1st, 2013 at 19:03
achso vergessen: 11.999 Arbeitslose, 15.618 Unterbeschäftigte (also ich), 1.071 Stellenangebote in meinem Landkreis Meißen. Trotzdem Druck ohne Ende vom Amt.
Juni 1st, 2013 at 19:16
sorry ziemlich OT, aber manches Mal überkommt mich einfach die Wut
Juni 1st, 2013 at 19:22
Hallo Gabi!
Das kenne ich ähnlich. Wir bekommen fast einmal im Jahr Besuch von deutschen Freunden. Bevor sie zu uns kommen, machen sie einen Zwischenhalt in Orange in der Arena.
Dort gibt es Wagneraufführungen. Orange hat eine rechtsradikale Regierung. Der ganze Süden ist hier rechtsradikal, mehrheitlich zwischen 50 bis 60 % der Wahlberechtigten.
Natürlich haben sie nur noch die günstigen Plätze erwischen können, mit schlechter Sicht und schlechtem Hören.
Die fahren dann auch mit ihrem dicken Mercedes auf unser Grundstück, was uns eher peinlich ist.
Aber eigentlich berührt uns das eher weniger! Was uns eher stört ist der Umstand, dass diese Leute sich dann bei uns auch noch arm reden,
wie schlecht es ihnen geht.
Distanz kann was Erholsames sein!
Liebe Grüsse, Troptard.
Juni 1st, 2013 at 19:39
mußte grade herzhaft lachen. Ich fahre auch einen Mercedes (Baujahr 1992).
Nimmst mich auf die Schippe.
Ich neide niemandem seinen Erfolg, mags aber gar nicht, wenn mir Faulheit, Dummheit unterstellt wird. Ich strebe persönlich nicht mehr nach irgendwelchen technischen Sachen. Mir sind andere Sachen wichtig.
Juni 1st, 2013 at 20:45
Hallo Gabi, 31.
da darfst Du herzhaft lachen , aber in sowas setzen die sich doch nicht freiwillig rein.
Aber jetzt sei doch auch mal ehrlich zu Dir. Wenn Du so ein altes Modell fährst, dann hast Du doch etwas in Deinem Leben falsch gemacht.
Auch wenn Dir andere Sachen im Leben wichtig sind.
Wie fragte mein Vater so gerne: Sohnemann, Du arbeitest doch in einer Bank! Kannst Du Dir nicht mal ein anständiges Auto leisten.
Ja Vater! Genau weil ich in einer Bank arbeite, leiste ich mir kein anständiges Auto. Viel zu teuer, zu schneller Wertverlust und zu hohe Unterhaltskosten. Sowas machen nur Doofe, wie Du!
So habe ich es natürlich nicht gesagt, eher mit n’em Weichspüler drin.
Was tut man nicht alles für seine Eltern, um sie zu schonen.
Juni 2nd, 2013 at 09:33
“Dichter und Denker” … klingt einfach gut. Wie sollen wir uns denn sonst darstellen? | flatter
Tja
Ich war nicht überall, ich kenne nicht alle Völker, ich war nie in China, Indien, Russland, Südamerika …
Einiges kenne ich, und Menschen aus etlichen Nationen und Kulturen persönlich, einen Vergleich kann ich mir doch erlauben
Symptomatisch sind schon die Kommentare in den deutschen Webseiten
• Man muss sehr anständig und seriös sein – “Dichter und Denker” melden sich immer in der deutschen Brust
• Nun ist auch der Deutsche nur ein Mensch, der als solcher nicht immer anständig und seriös sien kann. Was tun?
Bravo!
Man schimpft dann auf englisch!
Na wunderbar! “Dichter und Denker” und einfach-nur-Mensch-zu-sein finden zueinander
:)
Juni 2nd, 2013 at 10:40
Das Land der Dichter und Denker: Das war oft auch ein Angriff auf andere Länder. Motto: Was haben andere Länder denn geleistet? Wir haben Dichter und Denker hervorgebracht. Wir sind BESSER! Wir haben das Auto erfunden, wir haben …
Und die anderen?
Der Ansatz der Menschenrechte ist hier ein anderer: Der Wert eines Menschs (und in Summe damit auch eines Volkes) ergibt sich aus seinem Menschsein an sich. Egal ob er blöd ist oder intelligent. Mit der Geburt ist er so viel oder so wenig wert wie jeder andere. Und damit sind die anderen Völker, Länder ebenfalls genau so viel wert wie wir. Egal ob sie nun Dichter und Denker hervorgebracht haben oder nicht.
Übrigens: Hat jemand am Freitag die “Satire” in der Heute Show mit dem Interview mit Helmut Schmidt zum Thema Menschenrechte gesehen? Falls nicht: https://heuteshow.zdf.de/. Lohnt sich anzuschauen. Helmut Schmidt scheint mir inzwischen geistig etwas stark abgebaut zu haben. Ansonsten kann ich mir seine Geringschätzung der Menschenrechte in diesem Interview nicht erklären…
Juni 2nd, 2013 at 11:00
Müsste es nicht korrekterweise “…zwischen EM und WM” heißen?
In so einem teutonischen gap year springen auch gern mal die [offiziellen] Briten der B*** bei und kippen reichlich Dung ins Mistbeet.
Womöglich verlöre das Ganze ohne solchen Schleim an Gärkraft.
Juni 2nd, 2013 at 11:11
Zu # 34. Ja, Schorschel, hab die heuteshow und somit den Schmidt auch sprechen hören. Ich dachte, ich höre nicht richtig.
Juni 2nd, 2013 at 12:20
@26: Das ist so wahr, das müsste man in Stein meißeln. Chapeau …
Juni 2nd, 2013 at 19:08
“Vor dem Hintergrund, dass die Tötung von Menschen in unserem Kulturraum mit einem hohen Tabu belegt ist, ist abzuleiten, dass der Täter hinsichtlich seines Verhaltenssystems weit außerhalb des hiesigen Normen und Wertesystems verortet ist“.
Aber das sind nur die deutschen Behörden.
Juni 3rd, 2013 at 12:32
Die FR ist ja richtig romantisch. Der Verfassungschutz ist ein Opfer seiner rassistischen Vorurteile? Alles spricht dafür, dass der Verfassungsschutz lange wusste mit wem er es zu tun hat und was in dieser Gruppe passiert und dieses ungerührt zur Kenntnis nimmt. Einiges spricht dafür, dass der Verfassungsschutz in all diesen Phasen die Gruppe logistisch unterstützt hat.
Und zudem sollte man sich fragen, warum ein Bekennervideo erst nach so langer Zeit auftaucht und sich die Damen und Herren Rechtsterroristen haben so lange die Butter vom Brot ihrer “Heldentaten” haben nehmen lassen. Wo liegt da das Fanal? Welchen Sinn sollte das haben – außer genau jenem, nämlich der Verfolgung und Diskriminierug von Migranten voranzuhelfen? Und wie seltsam, dass das den Behörden so gut ins Bild passte.
Juni 3rd, 2013 at 18:47
@26 Du behauptest, dass ich rassistisch bin, weil ich nicht der Meinung bin, dass alle rassistisch sind?
Juni 3rd, 2013 at 18:49
@40: sry, für politische Grundlagenarbeit im Kontext emotionaler Befangenheit bin ich nicht geeignet.
Juni 3rd, 2013 at 18:52
@cb: Ach, ich kann ausfallend werden ertragen, wenn du dich dann besser fühlst
Juni 3rd, 2013 at 20:54
@40: jetzt mal ehrlich. Wenn Du es Dir so einfach machst mit der Subsumtion, ist da nicht schon eine Tendenz vereinfachten, emotionalisierten Denkens gegeben? Der Grundlage ebendem auch für Rassismus.
Juni 3rd, 2013 at 21:17
Falsche Annahme, es geht mir schlicht nicht um deine Person, oschad. Mach halt nich nur formal einen auf Argumentation und wir kommen ins Gespräch. Bisher hast du lediglich die Vorzeichen umgekehrt; das Volk sei eigentlich ganz dufte, 2 Blogger hingegen “Repression”, der eigentliche “Nationalismus”, eine “Krankheit”, die am Ende sogar die “Volkskrankheit” aufrecht erhielte.
Juni 4th, 2013 at 20:03
@cb: Du könntest ja mal mit Ursachen von Ausgrenzung und Diskriminierung anfangen.
Juni 8th, 2013 at 15:07
@toptart
“Aber jetzt sei doch auch mal ehrlich zu Dir. Wenn Du so ein altes Modell fährst, dann hast Du doch etwas in Deinem Leben falsch gemacht.”
Nö, seh ich gar nicht so. Mein Vehikel ist absolut solide und bringt mich von A nach B. Was mich eher nervt sind die hohen Kosten bei Ersatzteilen und der hohe Spritverbrauch (ca. 9,8 l pro), aber in der Provinz ist Auto fast Pflicht.
Und ja, leider war ich in der Schule faul und an anderen Sachen interessiert. Später im Bürojob im Stahlwerk Angebot bekommen, zu studieren, aber mit Auflagen die ich nicht aktzeptieren konnte.
Zurückblickend, würde ich Biologie studieren.
Die Antwort kommt erst heute, weil ich `ner Kollegin in Meißen geholfen habe.