Sueddeutscher Hofpostspiegel
Posted by flatter under Journalismus , Politik[41] Comments
28. Mai 2013 13:52
Was ist besser als Hofberichterstattung? Verkündungsjournalismus. Was ist noch besser? Gar nicht erst selbst verkünden, sondern der Regierung den Platz zur Verfügung stellen, um ihre Propaganda zu verbreiten. So geschehen heute in der Süddeutschen, wo Schäuble und von der Leyen sowie die französischen Minister Moscovici und Sapin als Autor/innen zeichnen. Der ‘Artikel’, der dort in ihrem Namen das Holz vergeudet, ist schieres neoliberales Bullshitbingo. Nicht überraschend, dass er nicht unter “Politik” zu finden ist, sondern in Beises intellektuell anorektischem Wirtschaftsteil.
“Wie Europas Jugend wieder Hoffnung schöpfen kann” bleibt konsequenterweise offen, das ist nur der Etikettenschwindel zum Auftakt. Wenn man das liest, wird man nicht schlauer, denn dass sie keine mehr hat, wusste man vorher. Der Anlass ist, dass 6 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, um die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Befassen wir uns kurz mit der Idee:
knapp 1700 Euro sind das pro Arbeitslosem unter 25 in der Eurozone. Dieses Geld soll als “Anreiz” natürlich nicht ihnen geboten werden, sondern “Arbeitgebern”, die sie beschäftigen. Wer kann für diesen Betrag einen Arbeitsplatz schaffen? Vor allem aber: Welchen Effekt wird das haben? Lassen wir einmal außen vor, was da in der Verwaltung versickert und durch Korruption verschwindet. Dann können also Unternehmen, die junge Leute einstellen, das Geld einstreichen. Zunächst einmal diejenigen, die ohnehin junge Leute einstellen. Dankeschön!
Neoliberales Bullshitbingo
Als nächstes wird vielleicht eine junge Kraft statt einer älteren eingestellt. Auch dafür danke! Naja, und dann gibt es vielleicht den einen oder anderen, der kurzfristig jemanden einstellt, weil es sich eher lohnt. Wir sprechen allerdings von einer Situation, wo die Hälfte der jungen Leute schon ohne Job sind und die älteren auch in immer höherem Maße. Ein Desaster, an dem sich mit ein paar Geschenken an die bislang Überlebenden gar nichts ändern wird.
Unsere neoliberalen Oberexperten wissen aber: Die “gemeinsamen Anstrengungen in der Eurozone zur Krisenbekämpfung zeigen nunmehr Wirkung.“. Genau: Massenarbeitslosigkeit ist die Wirkung. Die von der Schäubles aber glauben, dass “die Sanierung der Staatsfinanzen und die Modernisierung unserer Volkswirtschaften, die richtige ist.” Und “Ein Verzicht auf diese Maßnahmen würde die kommenden Generationen mit einer schweren Hypothek belasten.”
Was zur Hölle ist eine schwere Hypothek, wenn nicht das, was sie bereits angerichtet haben? Wie verträgt sich die Behauptung, die “Konsolidierung der Haushalte” habe Priorität mit einer Milliardenausgabe? Sie wollen ein bisschen aus dem Kaputtsparschwein holen, um die Symptome zu lindern, was sie damit nicht einmal erreichen werden und nennen das “Modernisierung”.
Und noch mehr davon
Eine Propagandafloskel jagt die andere, der Kopf müsste schon weiß glühen angesichts solcher Lügen. “Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone ist zwar auf dem richtigen Weg“. Hallo? Ist da noch wer zu Hause? Belege? Aussichten? Zahlen? Natürlich nicht, was sollen wir mit der Wirklichkeit? Stattdessen Blabla aus der Mottenkiste wie “energische, mutige und visionäre Strukturreformen [..]. Nur so können sie angesichts der Herausforderung, die die unumkehrbare Globalisierung und damit die weltweite Konkurrenz darstellt“.
Es ist un-er-träglich. Kurz nochmal:
“Die Bourgeoisie hat durch die Exploitation des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länder kosmopolitisch gestaltet.”
Das ist von Achtzehnhundertachtundvierzig! Ihr seid nicht mutig, nicht visionär und das sind schon gar keine Reformen. Das ist ein idiotischer Plan von Kapitalanbetern, der Europa gerade in den Ruin führt. Klar gefällt das dem Beise, aber muss das irgendwer lesen? Ich fasse den Rest zusammen: Reformen, Mobilität, Arbeitsplätze, Wachstum, Anreize, Chancen, Effizienz. Das ganze noch einmal rückwärts und dann im Kreis.
Ich lasse euch mitleiden, weil ich das lesen musste, nachdem ich die Namen zur Kenntnis genommen hatte. Und weil ich es gerade mag, wie ihr euch vor Schmerzen krümmt, gebe ich euch noch einen, von der globalen Konkurrenz aka “ehemaliges Nachrichtenmagazin”. Die haben nämlich knallhart recherchiert, dass die Arbeitslosigkeit gar nicht so schlimm ist. Weil nämlich nur die erfasst sind, die Arbeit suchen. Die Schüler zum Beispiel sind gar nicht dabei. Klar, wären die nicht in der Schule, hätten die alle Arbeitsplätze, und das wäre dann fast Vollbeschäftigung. Ich breche ab.
Mai 28th, 2013 at 16:50
OT: Da geht noch was (via Fefe) in Sachen deprimierend:
https://www.vice.com/vice-news/this-is-what-winning-looks-like-full-length
Mai 28th, 2013 at 17:40
Oh ja. Den schaute ich gestern. Das Krieg ne recht banale Angelegenheit werden kann, war mir bekannt. Das alles nochmal so in Klarheit serviert, Mahlzeit. Kuckmussbefehlwunsch.
Mai 28th, 2013 at 18:11
Au weia, wieder ein Rundumschlag aus Beises ökonomischer Jauchegrube. Ich bin mir sicher, dass es in Zukunft nicht darum gehen wird, die Jugenarbeitslosigkeit, sondern die Jugendlichen zu bekämpfen. Man muss es nur so drehen, dass sie selbst Schuld sind, wenn sie evtl. in Zukunft einen Ein-Euro-Job ablehnen. Notfalls können die PIGS von Deutschland siegen lernen und mit ein bisschen statistischer Nachhilfe die Überflüssigen einfach wegdefinieren.
Was die ewig belasteten “zukünftigen Generationen” anbelangt, kann man nur feststellen, dass es die gar nicht gibt. Ältere Semester kennen diesen Begriff vermutlich schon länger. So muss sich noch jede Generation mit Rücksicht auf die Zukunft zurücknehmen und mit dieser dummen Durchhalteparole aufs neue hinters Licht führen lassen.
Mai 28th, 2013 at 18:13
Oh mann, und ich lese schon wieder auf deiner Seite… und ich wollte doch nicht mehr!
Das ist ja wohl sowas wie Zahnschmerzen: Es tut weh, und trotzdem, deshalb, kann man nicht aufhören am schmerzenden Zahn herumzustochern.
Nee, es tut nämlich wirklich weh, klar. Und sie macht Angst, deine tägliche Dosis Horror. Wenn die Leute doch mal finden, womöglich trägst du sogar ein klein wenig dazu bei, genug verarscht worden zu sein, und lostoben – gewissen Anzeichen dafür gibt es ja schon mal hier und da, jedenfalls anderswo – ich bin ein friedlicher netter Kleinbürger. Ich habe Angst um meine Gartenzwerge im Vorgarten. Der Mob wird mir alles kurz und klein schlagen. Bis zur Villa von Ackermann ist es nämlich viel zu weit. Und wo ist die überhaupt? Aber meine Gartenzwerge leuchten so schön auffällig.
Mai 28th, 2013 at 18:42
Wie ich kürtzlitzsch schon andeutete – die Aufrechterhaltung der ‘Selbstverwertung des Werts’ und die ‘Reproduktionsfähigkeit der Gesellschaft’ stecken nicht mehr nur ‘prinzipiell’ in allerlei Widersprüchen zueinander, sie schließen sich zunehmend gegenseitig aus. Das stellt die Freunde der kapitalistischen Oper und ihre selbstlosen Herolde ebenso zunehmend vor Schwierigkeiten, die sich in eben dem haltlosen Geblähe äußern, das der Eingangsbeitrag beschreibt. Gedeckt haben sich diese beiden Bereiche natürlich nie, aber inzwischen bewegen sie sich in diametral entgegengesetzte Richtungen auseinander, die Schnittmenge wird immer kleiner, und Schreiber wie Leser ahnen das zumindest ‘irgendwie’ und irgendwie auch immer deutlicher. Fast könnte man zuversichtlich werden darob…
Mai 28th, 2013 at 18:58
Alter, Du bist ja son richtiger Wutbürger. Haha, war ein Spass. Alles richtig, gut und schön. Wut gehört auf Platz 1 dazu. Aber das reicht mir noch nicht. Ein paar Wütende, die wir eh der gleichen Meinung sind, machen noch keine Bewegung.
Was nun?
Mai 28th, 2013 at 19:00
Man kann vom EU-Parlamentspräsidenten Herrn Schulz ja halten was man will. Aber er brachte die Geschichte des gestrigen Tages, – für meinen Geschmack etwas zu ökonomisch, – aber doch ziemlich trocken treffend auf den Punkt. 700 Mrd.für Banken, 6 Mrd.zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit in Europa. (Inklusive des deutschen Abgreifens spanischer Zukunftsressourcen) Mit zu ökonomisch meine ich, dass er meinte, dass man nicht erwarten müsste, dass eine Jugend weniger systemrelevant ist als Banken. Er hat ja recht, – und ich entschuldige mich für diese Einschränkung, aber ich seh da immer Menschen dahinter. Meine Schuld.
Mai 28th, 2013 at 19:24
Allerdings. Die Wahrnehmung von Kollektivsubjekten ist das Äußerste, was man von diesem System verlangen kann. ‘Einzelschicksale’ sind ebenso bedauerlich wie irrelevant.
Mai 28th, 2013 at 19:35
Vielleicht sollten sich die Arbeitlosen alle mit EPO und anderem Zeugs vollpumpen. Sie könnten damit ihre Leistungsbereitschaft unter Beweis stellen und würden vor allem endlich als Einzelfälle wahrgenommen.
Mai 28th, 2013 at 20:04
@9 flatter
Jepp, es reicht halt nicht mehr, sich die Arbeit “schön” zu saufen. Demnächst gibts freies Speed am Werktor und wehe, du greifst nicht freudig zu …
cu
renée
Mai 28th, 2013 at 20:11
@9 Hm, Du meinst ähnlich wie die Studis? Leistungsfördernde Aufputscher morgens und abends Schlaffmacher und zwischendrin für die Parties Straffmacher, die nicht auffallen? Klappt nur zeitlich begrenzt, wenn man jung ist. Zum Restlichen Thema, könnte ich Farlion empfehlen, aber es tut nix zur Sache. Das gleiche Thema hatte ich schon 2000 im Netz und evtl. davor. Manche Dinge sind halt beständig.
Mai 28th, 2013 at 20:15
@ Renée das nehmen die meisten ohne das vom Arbeitgeber gesponsert zu bekommen. Bloss in einer ander Form. nennt sich Crystal und damit schaffste es auch ggf. 3 Tage durch ohne Schmerzen…Klappt aber auch nur, wenn Du da den Kopf nicht zwingend benötigst. Die Nachteile und Nebenwirkungen sind aber sehr gravierend.
Mai 28th, 2013 at 20:25
Wieder zu Hause. Die Rückfahrkarte war längst verfallen. Aber ich habe sie garnicht gebraucht. Wer hätte das gedacht…
Mai 28th, 2013 at 22:11
Das Ganze nennt sich dann “Perspektive 25 minus”, sind die dann auch für 6 Monate raus aus der Statistik?
Mai 28th, 2013 at 22:17
Bosbach hilft!
Mai 28th, 2013 at 22:19
Neues aus der Anstalt!
Mai 28th, 2013 at 22:28
“Wir drehen den Indonesiern Panzer an, die dort nicht fahren können und kaufen vom Erlös dafür Drohnen, die bei uns nicht fliegen können.”
Mai 28th, 2013 at 22:52
@Eike
Das Problem ist, – sie werden dort fahren, und sie werden bei uns fliegen. Das eine ist Blendwerk, dass andere die Realität. Gib der Zeit, – die Muße, die Dinge zu relativieren,- dann wird sie es tun.
Mai 28th, 2013 at 23:41
hey flatter,
ich muss dich mal off topic was fragen…
hat jetzt nix mit dem thema hier zu tun, habe aber keine kontaktdaten von dir gefunden. (email, etc…)
kennst du einen blogger in owl?
brauche bei einem speziellen thema lokale unterstützung.
hoffe du kannst mir weiterhelfen.
gruss, tommi
Mai 28th, 2013 at 23:54
@ EB Das war nur ein Zitat aus der Sendung, die Sinnfrey erwähnt hat. Ich fand es bloß würdig festgehalten zu werden. ;)
Aber den Rest dazu hat Dilbert eigentlich schon 93 selbst in Deutsch gesagt. Aber gut das wir (Karriere)pläne haben und die nicht außer Acht lassen, um uns zu wundern, was dann daraus resultiert…
Mai 29th, 2013 at 00:26
Aber zurück zum Ontopic: Von Sachsen lernen, heißt siegen lernen….oder so…
Mai 29th, 2013 at 00:44
@toza: Nö, und irgendein Blogger wird dir eh nix nützen. Bloggerei wie die meisten sie betreiben, ist eh nicht regional. Sorry.
Mai 29th, 2013 at 00:48
Zu “Neues aus der Anstalt”: Priols Vortrag zur SPD, der in der Sentenz gipfelte, Merkel ruhe sich auf der Agenda 2010 aus, trieb mich zum Eimer. Ich werde mir das künftig sparen.
Mai 29th, 2013 at 00:59
Nicht wirklich OT: Was die Bild am Montag zur Titelstory macht und wie, dafür – ach lassen, wir das, Gewalt ist keine Lösung, wenn man nur drüber redet. Via Opalkatze.
Mai 29th, 2013 at 08:41
gelöscht; geht’s boch? zahlst du die gerichtskosten?
der säzzer
Mai 29th, 2013 at 10:27
Alles nix neues, oder? Eine Klasse unbedarfter, einfältiger und am besten noch machtgeiler (immer die beste Kombination) Politiker ergreift Maßnahmen, von denen sie denken, sie wären richtig und hätten etwas mit Wirtschaft zu tun. Haben sie aber nicht. Danach wird dann rum gebastelt, wie so oft – siehe nur mal Gesundheitsreformen der letzten Jahrzehnte – und nachdem sie das Basteln auch nicht beherrschen, wird es dadurch noch schlimmer.
Politiker machen es etwa so: sie reißen immer größere Löcher in ein eigentlich intaktes Haus, ohne jede Not, aber selbstredend immer mit irgendeiner Begründung aus der ideologischen Vorstellungskiste. Und wenn die Löcher dann sichtbar werden, wissen sie von nix, stopfen diese aber nicht, sondern stellen überall riesige Heizlüfter auf, damit den Insassen nicht kalt wird. Kostet natürlich ewig viel Energie, die wiederum die Insassen bezahlen dürfen.
Genau das sehen wir überall, auch bei all den Maßnahmen, die weitestgehend mit Aufstocken zu tun haben. Irgendwann bringen alle Arbeiter das Geld schon mit bzw. sie bezahlen die Unternehmen, für die sie arbeiten und dann brummt die Wirtschaft so richtig.
Mai 29th, 2013 at 10:42
Dass der Kaüitalismus ein intaktes Haus ist, kann man allerdings nicht wiklrich behaupten.
Mai 29th, 2013 at 11:04
Deswegen spricht Oettingers Günna jetzt vom “Sanierungsfall” Europa, “unregierbar” seien schon einige Länder. Das verheißt nichts gutes. Bald wird man sicher nach einer starken Führung rufen, selbstverständlich und wie immer nur begrenzt für ein paar Jahre, damit die Wirtschaft…Sie wissen schon. “Wohlwollend autoritäres System”, ick hör dir trapsen.
Mai 29th, 2013 at 11:14
Dein Haus, sorry.
Mai 29th, 2013 at 15:37
Selbst wenn man offiziell die Sklaverei wieder einführen würde, gäbe es keine Vollbeschäftigung mehr.
Die europäische Jugend braucht auch keine Arbeitsplätze sondern Geld.Beschäftigen könnnen sich die meisten selber.
Mai 29th, 2013 at 16:11
Genau! Die braucht keine Arbeit, sondern Rente!
Mai 29th, 2013 at 17:17
Eike: Die netten Leute in dem Video hätte ich gern als Stimmungsmacher in der Hütte als Kontrastprogramm gesehen:
https://klausbaum.wordpress.com/2013/05/28/unter-freunden/
(Link anklicken.)
Mai 29th, 2013 at 18:19
@altautonomer, 32.
Das regt meine hässliche Phantasie an. Immer wieder lasse ich mich verführen! Wie gross wäre der Schaden für so eine zerlegte Hütte.
Aber so hast Du das nicht gemeint. Eher so, dass der Gottschalk daraus so eine ” Wetten das- Unterhaltungsprogramm” gemacht hätte. “Wie lange schafft es der Bill ohne Kontaktberührung mit dem anderen Geschlecht.?
20 Min., 40 Min., 2 Std. oder länger? Top, die Wette gilt!
Hoffentlich denkt jetzt nicht jemand ich wäre männerfeindlich.
Nein ich fand das richtig toll wie er gesagt haben soll, dass wir alle voneinander abhängen. Da hat er mal was Richtiges gesagt.
Die Einen viel mehr als ihnen lieb sein kann und die anderen, wenn die Geschäfte mal nicht so gut laufen.
Mai 29th, 2013 at 20:37
@troptard: “Wie gross wäre der Schaden für so eine zerlegte Hütte.”
20.000 Schilling. Dafür braucht man nicht mal die APPD, es genügt die richtige Menge an Alkohl, wie an dieser Stelle dargelegt wird (Link geht zu YouTube).
Mai 30th, 2013 at 10:03
Martin Schulz hat sich, überwiegend kritisch und richtig, zum Thema Jugendalokeit auf dem DLF geäußert: Schulz nennt von der Leyens Job-Initiative kontraproduktiv.
Mai 30th, 2013 at 10:49
Dafür gibt es da aber viele andere Aspekte die mich an dem Interview stören:
Aha – dann müsste man allerdings sich mal entscheiden, ob nun eher der Waffenmarkt oder der Rohstoffmarkt dort lukrativer ist. Im ersteren Fall muss man weniger stabilisieren, nur ein wenig, so dass nur ein permanenter ein bis zwei Frontenkrieg herrscht. Der Zweite Fall ist schon wesentlich schwieriger, denn es läuft dann darauf hinaus wieder eine Diktatur einzurichten, da diese Länder nur über einen anerkannten Hegemon einigermaßen stabil bleiben (vgl. Geschichte, die).
Mai 30th, 2013 at 14:48
“denn es läuft dann darauf hinaus wieder eine Diktatur einzurichten, da diese Länder nur über einen anerkannten Hegemon einigermaßen stabil bleiben”
Aha.
… scheint aber nach Deiner ‘Küchenphilosophie’ nur auf Afrika zu zu treffen, oder wie ist das mit Deutschland (gewesen)^^
Btw. Oder verstehst Du etwa unter Diktatur annähernd, was ich darunter verstehe? Den Eindruck hatte ich bisher nicht.
Dann hättest Du allerdings recht, aber eben auch inkl. des heutigen DE.
Mai 30th, 2013 at 15:17
Ich habe leider gerade keine Zeit das genau auszuführen. Im Grunde möchtest Du das ja jetzt auch falsch verstehen. Ich bemühe mich heute Abend dazu wieder. Wenn Du unbedingt vergleichen willst, dann schau Dir an wie es mit Jugoslawien verlaufen ist.
Mai 30th, 2013 at 15:27
Was macht Dich so sicher, daß das hier anders wäre – mich ‘stört’ Dein Abheben auf Afrika…
Reflexe halt.
Mai 30th, 2013 at 16:02
@Eike (36)
Seh’ ich ganz genauso, deshalb hab’ ich mich auf das beschränkt, was er “zum Thema Jugendalokeit” gesagt hat.
Mai 30th, 2013 at 23:25
Vernünftig.
@ Wat. Konkretisiere mein Afrikabashing bitte. Ich erfasse nur die Zustände die waren, sind und versuche mir einen Reim zu machen auf das, was kommen mag. Aufgrund von Lexika, der Propyläen Weltgeschichte, Afrikanern aus Kamerun, Mosambique, Marokko und Ägyptern, die meinen Umkreis kreuzen. Ach ja, ich hatte meinen Vater vergessen zu erwähnen, der für Burkina Faso seit den 70ern versucht hat, was zu tun. Fakt ist: Trotz zunehmender Entwicklungshilfe kommt nix beim Volk an (seit über 40 Jahren). Wer Parallelen zu Spanien und Griechenland vermutet, liegt tatsächlich richtig, nur das dort bislang keine Entwicklungshilfe erforderlich war. Jetzt die Preisfrage: Wer hat ein Interesse an katastrophalen Zuständen, wo sich Menschen und Material nicht voneinander unterscheiden und bis zum Tod ausbeuten lassen? Konzerne & Potentaten. Mit Demokratie wird es also auf diesem Weg schon mal nix. Ist ja auch nicht schlimm, sind wir ja nicht selbst, die den Löffel beizeiten abgeben müssen. Wichtig ist nur das unser neues Iphone passend zu Releaseday präsent ist. Und so funktioniert das mit jedem Produkt und mit vielen Menschen. Was passiert mit dem arabische Frühling? In etwa das Gleiche, als wenn in Bayern die CSU von der Bayernpartei ersetzt wird. Und die Ursache ist auch nicht weit davon weg. Nur das die Morde vor Ort direkt geschehen, nicht wie hier, den Leuten einfach mal das Geld abklemmen oder den Strom oder den Zugang zu Nahrungsmitteln, was allgemein begrüßt wird, abstellen, denn in welchem hier Aufgewachsenen steckt aufgrund von Sozialisierung nicht ein kleiner Mengele oder Hitler? Spätestens im Stadion bekommt man den Denke, Willen und Plan der Mehrheit klar vor Augen (und das unabhängig von etwaigen Migrationshintergründen). Wer regiert in den im Interview angesprochenen Ländern? Wer lost aus, wer dort stirbt und lebt und was sind die Folgen für die Mehrheit, die dort leben? Ist es dort trotz massiver Unterstützung besser geworden? Haben sich evtl. nur monetäre Interessen durchgesetzt, wie bei uns in allen Lebenslagen (nur das viele davon einfach nicht die erforderliche Kenne hatten, um überhaupt mitspielen zu können)?