An dieser Stelle könnte eine witzige Begebenheit stehen oder ein Witz. Ein politischer womöglich, über die Regierung. Wem einer einfällt, der besser ist als der mit dem Hund, der ein schattiges Plätzchen suchte und einen Keks unterm Baum fand, erzähle ihn getrost. Auch wem ein noch schlechterer einfällt. Ist das lustig, wenn die Hofberichterstattung inzwischen absolut keinen Unterschied mehr aufweist zur – Hofberichterstattung?
Es interessiert mich einen Kehricht, was die Kanzlerin isst, trägt oder mit ihrem Gatten veranstaltet. Während die FAZ ja gar nicht zu Unrecht fragt, ob in Berlin überhaupt (noch) wer regiert, nimmt es doch wunder, dass sie damit Wowereit meinen. Immerhin benennt der Superfachexperten wie Hermut Mehdorn zu Verwesern dessen, was noch nicht völlig hingerichtet ist. Immerhin lässt er einen Flughafen vermurksen, absurde Wohnungspolitik anzetteln, U-Bahnen vergraben, die keiner braucht und sämtliche Straßen in Parkplätze verwandeln. Ist das nichts?
Nichts, das ist das, was die Kaiserinkönigin und Erste unter gleich inkompetenten Spreebogengurken tut. Nichts nicht zuletzt gegen die völlig hemmungslose Bedienung der FDP-Klientel durch die Minister der gleichnamigen Partei. Anwälte und Notare waren jetz an der Reihe mit dem Schampuseinlauf: Der Bundestag hat mit der schwarzgelden Mehrheit die Anhebung von Honoraren und Gebühren beschlossen: Anwälte kassieren danach zwölf Prozent mehr, Notare bis zu 20 Prozent. Das sind doch endlich mal wirksame Maßnahmen gegen die bittere Armut.
Just Kidding us
Der Kracher ist allerdings, wie aufreizend zynisch sie dieses Konjunkturprogramm komplettieren: Die eigentlich schon beschlossenen Einschränkungen bei der Prozesskostenhilfe wurden gleichzeitig (vorläufig) gestrichen. Dass diese Idee die Klassenjustiz noch einmal drastisch verschärfen würde, war kein Grund, sie zu verwerfen. Aber damit man das nicht nachgerade ins Auge gebrannt bekommt, wurden diese Maßnahmen entkoppelt, das wäre sonst womöglich zu auffällig geworden. Wenn die Kollegen dabei mehr kassieren, hat die Prozesskostenhilfe ja vielleicht sogar noch etwas Positives.
War das jetzt schon witzig genug? Auch der bescheidenste Witzemacher oder sonstwie kleinpublizistisch wirkende Politquatschmacher darf sich dieser Tage ein wenig Lametta anhängen und kundtun, dass ihn das Georg-Schramm-Syndrom erwischt hat. Wir können ja kaum zum Ausdruck bringen, wie dankbar wir für die Zeit sein können, da er uns mit grandiosem Kabarett beschenkte, ehe ihm gewahr wurde, dass er so tief nicht mehr schießen, so flach nicht pfeifen kann und so weit unten nichts mehr sieht.
Blöd, dass jetzt nur geborene oder verzweifelte Schwätzer den überdüngten Acker noch sinnfrei zerfurchen. Ich wäre ja bereit zu behaupten, mir fehlten die Worte, aber es zuckt und leuchtet immer noch hektisch in meiner Großhirnrinde in der Hoffnung, dass es sich vielleicht eines Tages doch noch zu einem Geistesblitz verdichtet. Bis dahin möge der Alkohol reichen!
Mai 20th, 2013 at 22:34
Proscht!
… manchmal ist mir das Tucholsky-Syndrom (noch) näher ^^
Mai 20th, 2013 at 22:36
Ma’am, I’ll kill myself immediately ;-P
Mai 20th, 2013 at 22:41
Gegen wen sollen sich dann die Guten abgrenzen können, wenn wir Bösen einfach die Biege machen…
Mai 20th, 2013 at 22:43
“Blöd, dass jetzt nur geborene oder verzweifelte Schwätzer den überdüngten Acker noch sinnfrei zerfurchen.”
Dieter Nuhr ist so einer, der diesen überdüngten Acker beacktert (und dabei als dummer Bauer die ‘dicksten Kartoffeln’ hat.
Wobei die Quelle des olfaktorischen Angriffs eher aus seinem Munde kommt, als von der Gülle, die er vorgibt zu kritisieren.
Ein Nuhr ist es, der vorgibt politisches Kabarett abzuliefern, stattdessen aber progressive Kräfte attackiert, mal mehr – mal weniger subtil.
Da ist mir ein Seifert noch sympatischer – der versucht wenigstens nicht witzig zu sein, wobei beide die gleiche Gesinnung kolportieren.
Mai 20th, 2013 at 23:09
Georg-Schramm-Syndrom – sowohl in der Überschrift als auch im Text? Etwas kryptisch – oder ist mir der Zusammenhang nicht klar, weil mir vielleicht irgendeine neuere Meldung in der Mainstreampresse entgangen ist? Ein Hinweis (Link) wäre hier sicher hilfreich gewesen.
Viele G.S. Auftritte in seinen verschiedenen Rollen sind mir präsent. Unvergessen, wie er z.B. Marc Beise (immer noch Chefredakteur Wirtschaftsteil der SZ) auf der Frankfurter Buchmesse auseinandergenommen hat, oder der mit Alexander Kluge produzierte “Das Weichziel ist der Mensch”. Seine Auftritte, nicht nur als Kabarettist, sondern als politischer Mensch, schätze ich in ihrer aufklärerischen Wirkung sehr hoch ein – auch wenn wir denken – Sisyphosarbeit – es nützt ja doch nichts… Tucholsky war, glaube ich, in einer ähnlich verzweifelten Situation. Ich denke hier z.B. an seine Rede anläßlich der Verleihung des Erich-Fromm-Preises. Auch wenn mich einige seiner Interview-Äußerungen zu Waldorfgeschichten, oder daß er im kommenden September wahrscheinlich grün wählen würde, eher befremden, halte ich ihn doch für einen – in seinem Gewerbe – der scharfzüngigsten, sprachmächtigsten und klarsichtigsten Analytiker unserer gesellschaftlichen und politischen Situation.
Wo also ist der Zusammenhang – was meinst Du genau mit Georg-Schramm-Syndrom? Bitte um Aufklärung! Oder hat das im letzten Satz genannte Mittel schon zu kräftig zugeschlagen?
Mai 20th, 2013 at 23:15
Georg Schramm hat fertig. Ist quasi zurückgetreten.
Mai 20th, 2013 at 23:25
Aha – das ist bzw. war mir neu!
Aber klar, irgendwann ergreift einen die Müdigkeit – und daß es immer und gleich zum Suizid kommen muß, wollen wir doch auch nicht wünschen…
Mai 21st, 2013 at 00:13
“Georg Schramm hat fertig. Ist quasi zurückgetreten.”
Mal eben en passant in den Äther gerotzt. Ohne den Hauch einer Begründung.
Solch eine Arroganz gegenüber kritischen Stimmen macht mich echt wütend!
Aber es ist ja sicherlich leicht über andere den Stab zu brechen, wenn man der Träger der absoluten Weisheit ist.
Da mir selbst diese Weisheit nicht innewohnt kann ich leider nur mit Unverständnis reagieren.
Vermutlich mein Fehler, bzw. meiner Unzulänglichkeit geschuldet.
Mai 21st, 2013 at 00:28
@bernd-r:
Kann ich Deine Antwort so interpretieren als wärst Du mit Flatters Antwort/Reaktion zufrieden?
Ist es Deine Meinung, dass Schramm >müde< ist, weil Flatter meint, dieser hat abgedankt?
Reicht Dir das als Argumentation?
Mai 21st, 2013 at 00:40
Ich schätze, das G-S-Syndrom beschreibt das Todesurteil für Kabarett. Das ist es nämlich dann, wenn die Politik selbst schon so absurd abläuft, dass sie sich nicht mehr weiter ins Lächerliche ziehen lässt.
Und dann räumt man das Feld und die Lücke wird von Pfeifen “gefüllt”, welche dies noch lange nicht begriffen haben.
Mai 21st, 2013 at 01:41
@duderich:
“Kann ich Deine Antwort so interpretieren als wärst Du mit Flatters Antwort/Reaktion zufrieden?”
Es ist eine Erläuterung zu meiner Frage.
“Ist es Deine Meinung, dass Schramm >müde< ist, weil Flatter meint, dieser hat abgedankt?"
Das glaube ich eigentlich nicht. Ein Mensch seines Geistes und seiner Kompetenz wird eigentlich immer an vorderster Front stehen. Aber ich kann mir gut vorstellen, daß er auch mal froh ist, aus dieser "Tretmühle" der dauernden Inanspruchnahme, des dauernden "Leistenmüssens" an der Front entkommen zu können. Ja, Müdigkeit, das Gefühl der konkreten Wirkungslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, ist das alles so unmenschlich? Ich kenne einige ältere (etwa in meinem Alter), schon lange im unermüdlichen Kampf stehende, die sich auch einfach mal eine Auszeit nehmen wollen (müssen), um sich wieder regenerieren zu können. Das ist doch normal – das sind doch keine Übermenschen, und wir sollten uns hüten, solches in sie hineinzuprojizieren!
"Reicht Dir das als Argumentation?"
Ja! Ich denke da an einen Vierzeiler des großen persischen Dichters (Mathematikers, Astronomen) Omar Khayyam (11. Jh., meine Übersetzung):
Seit Venus und Mond am Firmament erschienen
Hat niemand bess'res je geseh'n als reinen Wein.
Verwundert bin ich über die Weinverkäufer, was sie,
Von diesem verkauften bess'ren, dafür kaufen werden.
Mai 21st, 2013 at 03:17
Schramm: “Das ist kein Abschied von der Bühne, sondern von der Solotournee, aus diesem engen Rahmen eines Tourprogramms das zwei Jahre im voraus festgelegt ist. Andernfalls müsste ich jetzt schon wieder an einem neuen Soloprogramm sitzen. Ich habe Pläne, noch ein paar Sachen zu machen mit Kollegen, die ich sehr schätze, aber das sind dann keine Solounternehmungen mehr. Vielleicht mache ich auch mal einen Themenabend oder eine Lesung zu einem Thema, aber nichts, was dann für zwei Jahre einen bundesweiten Tourneecharakter haben soll. Das gibt auch die Freiheit, Anfragen von Aktionsbündnissen oder Organisationen anzunehmen und dort z.B. eine halbe Stunde aufzutreten. Ich hatte in den letzten Jahren viele Anfragen von Aktionskreisen, zu denen ich nur sagen konnte, es ist eine tolle Sache die ihr macht, aber es tut mir leid ich habe leider keine Zeit.”
hört sich nicht nach rückzug an…
https://www.neopresse.com/gesellschaft/georg-schramm-im-interview-gegen-jauch-wurde-ich-zur-bundesprasidentenwahl-antreten/2/
Mai 21st, 2013 at 07:41
bernd_r und duderich: Dieter Hildebrand wollte auch angeblich “aufhören”, hat aber auch nur eine Schaffenspause gemacht und produziert jetzt störsender.tv.
flatter: Anwälte und Notare haben damit bereits einen staatlich garantierten Mindestlohn. Ich würde die Apotheker auch dazu zählen. Gleichzeitig denke ich an die leistungslosen Absahner vom Stamme der Immobilienmakler (3 – 7 % der Kaufsumme für nix).
Mai 21st, 2013 at 08:37
hm. wenn schramm tatsächlich bereit ist “grün” zu wählen (les ich hier zum ersten mal, aber ick bin ja nich aufm laufenden), dann hat die aussage, er habe fertig, wohl ihre berechtigung.
son scheiss aba auch.
Mai 21st, 2013 at 09:47
Vielleicht ist ihm auch gewahr geworden, dass der Ansatz einer Emanzipation innerhalb der immer asozialeren Marktwirtschaft auch nicht (mehr) ausreicht. Denn eine wirklich grundlegende Kritik dieser Gesellschaftsformation habe ich bei ihm nie wirklich wahrgenommen – im Gegensatz zu Volker Pispers, um mal bei denen zu bleiben, die es in’s Fernseh geschafft haben. Vielleicht geht er ja auch irgendwann ‘gestärkt’ aus dieser Krise heraus…
Mai 21st, 2013 at 11:19
@lebensfroh (12): Erst vom TV, dann von der Tour, zuletzt sagte er, er würde noch auf Jübiläen von Kolllegen und dergleichen aufttreten, Das nenne ich durchaus einen “Rücktritt”.
@Duderich; Wenn du schlechte Verdauung hast, lass deine Laune woanders.
Mai 21st, 2013 at 11:43
@Peinhart: Ich habe den Text über Emanzipation noch nicht gelesen, nur soviel vorab: Im Job ist es meine Aufgabe, Kindern rudimentäre Regeln zu vermitteln, als Bezugsrahmen einer minimalen sozialen Ordnung. Wenn sie das intus haben, können sie starten und sich eine persönliche Position erarbeiten, in welchem Kontext auch immer. Ich halte Autoriät dabei für unerlässlich. Wenn ich nicht die Stellung habe, eine Basis zu schaffen, auf der sich alle bewegen können, wer dann? Gelingt es den Kids, innerhalb dieser Strukturen nicht nur selbstgerecht zu lamentieren, sondern wirklich gute Argumente für eine konträre Position anzubringen, bin ich jedesmal begeistert und gebe dem auch gern nach. Ich fürchte allerdings, da draußen werden sie das nicht mehr erleben.
Was ich in unserem ganzen vermurksten Pädagogensumpf schmerzlich vermisse, ist die Stärkung der Einzelmeinung gegen die Masse. Wir müssten Kinder und Jugendliche nach Kräften fördern, ihren Kopf zu entwickeln und ihn unabhängig vom gerade aktiven Common Sense durchzusetzen. Stattdessen werden sie überall auf Linie getrimmt und wie Exemplare behandelt. “Da könnte ja jeder kommen”. Erziehung zur Mündiglkeit findet nicht statt.
Mai 21st, 2013 at 12:02
@ll: Schramm hat btw. seinen Rückzug zum Ende dieses Jahres breits im Juli 2012 verkündet.
Mai 21st, 2013 at 12:08
OT: Ray Manzarek hat endgültig fertig. R.I.P.
Mai 21st, 2013 at 12:21
OT: Kopiert aus wikipedia.de: „Die Gegenwart ist doch entsetzlich. Wir leben in genau dem zynischen Alptraum, vor dem wir in den Sechzigern immer gewarnt hatten.“
– Ray Manzarek Pressekonferenz im Sommer 1997.
Mai 21st, 2013 at 12:39
Oder ‘Here’s to a lousy life’ – Scott Walker 2012. Was sich vermutlich auch nicht nur zufällig anhört wie ‘heirs to a lousy life’…
Mai 21st, 2013 at 12:55
@Peinhart, 15
Interessant, dass du oft die “wertkritische Yellow-Press” mit ihren theoriefernen Schwaflern verlinkst und in dem Zusammenhang schreibst, dass Pispers eine “wirklich grundlegende Kritik dieser (aktuellen) Gesellschaftsformation” formulieren würde.
Eine Seite die dich interessieren könnte, sofern du jenseits des alltäglichen Kauderwelschs der Streifzüge auch einmal etwas anderes lesen möchtest, sprich: niveauvolle Theorie, wäre die Seite exit-online.org. In diesem Text wird dein “Liebling”, der “Abschreiber” Schandl sehr „löblich“ erwähnt: https://tinyurl.com/oyzdsyb
Zurück zu den Clowns:
Pispers erklärt die im bürgerlichen Denken verhaftete Reaktion auf Armut einfach als Verteilungsproblem, sprich: “Geld muss gerecht verteilt sein, dann geht es allen gut”.
Welch ein Schmarrn, wenn du das unter einer anderen “Gesellschaftsformation” verstehst, dann gute Nacht. Das Problem dabei ist – ebenso bei Schramm – das sie sich eine Gesellschaftsordnung außerhalb kapital. Vergesellschaftung nicht vorstellen können..und so hört sich das dann auch an.
Auch wenn die Kritik der SZ nur oberflächlich daherkommt, es zeigt indirekt, dass diesen Kabarettclowns das intellektuelle Werkzeug fehlt um radikale Gesellschaftskritik vortragen zu können (und damit meine ich alle Kabarettisten).
https://tinyurl.com/pofuwnb
Der Schwafler Ribolits schreibt:
“Menschliche Emanzipation und damit tatsächliche Freiheit würde dagegen bedeuten, dass es Menschen gelänge, die ihnen auferlegte Spaltung in Gemeinwesen und egoistischen Privatmenschen zu überwinden, sich also von der Determinierung durch den Wert zu befreien und sich, mit den Worten Kants, „zu ihrem eigenen Zweck“ machen. Politische Emanzipation ist eben nicht „Freiheit für alle“, sondern bloß eine für alle in gleicher Form gegebene Unfreiheit.”
und weiter:
“Emanzipation gesellschaftlich Benachteiligter hat in diesem Sinn kaum je etwas anderes bedeutet, als die dem bürgerlich-kapitalistischen System eingeschriebene Logik – jene Rationalität, die in den durch Eigentum, Ware und Staat bestimmten Prämissen vorgegeben ist – endgültig zur vollen Geltung bringen zu wollen.”
Was so platt daherkommt meint nichts anderes als gelebte Begriffsstutzigkeit, es gibt eben auch eine – nennen wir es – “empirische Anklage” jenseits der vollen Überwindung der kapital. Kategorien von Wert, “abstrakter Arbeit”, Ware und Geldform (das nennen von Eigentum in dem Zusammenhang zeigt schon, nachdenken ist nicht seine Sache). Oder wie erklärt sich Ribolits dann die Proteste gg Hartz4, sinnlos? Mitnichten!
Bezeichnend übrigends in dem Zusammenhang die Nennung Kants, dem großen liberalen Vordenker!
Mai 21st, 2013 at 12:58
@19flatter
So his music’s over, turn out the light…
MfG
Mai 21st, 2013 at 13:14
@BorisGruschenko: Welche eine geile Polemik! Obwohl ich die Adressaten nicht wirklich kenne und daher auch nicht weiß, ob sie berechtigt ist, ist allein die Formulierung der Lektüre wert. Sollte ich einmal derart geschliffen beleidigt werden, ich würde es hier posten.
Mai 21st, 2013 at 13:20
@flatter, 24
Damit sind die Zeitschriften “Streifzüge” und “krisis” gemeint, die eine Art minderwertige “Theorie” der Wertkritik bilden. Nach dem Putsch der jetzt noch aktiven rest-krisis-Mitglieder (Lohoff, Trenkle) wurden namenhafte Autoren aus der krisis rausgeschmissen (Kurz, Scholz, Ortlieb), da diese den rest-krisis-Leuten zu kritisch und Theorielastig waren und damit keine Auflage gemacht werden konnte.
Und diese wirklichen wertkritischen Autoren – denen die Verkaufszahlen egal sind – schreiben seit 2004 unter dem Titel “EXIT!”. Man lesen sich nur die Texte auf streifzüge.org oder krisis.org durch und vergleiche diese mit denen auf exit-online, das sind Welten!
Mai 21st, 2013 at 13:25
@flatter
Noch ein kleiner Nachtrag, du glaubst garnicht wie oft mir das schon passiert ist und ich realisiert habe, “hey, was redest du denn da, Aufzählungen bilden noch keine theoretische Betrachtung”.
Und als Gegenargument kommt dann gerne: “doch doch, so stands in der Rezension zu dem Buch” ;)
“Was den Antipolitikaster stört wie alle seine Vorgänger, ist vor allem die angebliche Unverständlichkeit oder Abgehobenheit der Theorie. Er will das Neue in vorverdauter Form haben, um es sogleich wieder mühelos ausscheißen zu können. Das nennt er dann Theorie-Praxis-Verhältnis.
Diese Denkweise als Residuum der linken Geschichte eignet einer Figur, die sich vielleicht am treffendsten als kleines linkes Arschloch bezeichnen läßt. Das kleine linke Arschloch hofft immer irgendwie auf den großen Durchbruch, weil es sich kompatibel weiß mit sämtlichen Normalo-Arschlöchern dieser Welt. Kleine linke Arschlöcher gibt es in allen Generationen; hauptsächlich selbsternannte Querdenker in der Dimension von Toilettensprüchen, gelernte Sozialbastler, Alltagsutopisten und Biertischphilosophen. Die älteren kleinen linken Arschlöcher kennen eine Menge Literatur vom Hörensagen; im Laufe der Jahrzehnte haben sie in Kneipengesprächen soviel mitgeschnitten, dass sie gelegentlich statt Skat-Turniere Wettkämpfe im namedropping veranstalten. Zum Rest der Welt verhalten sie sich in diesem Sinne vor allem belehrend. Die jüngeren kleinen linken Arschlöcher sind bereits mit dem Internet aufgewachsen. Sie lesen in der Regel keine Bücher, sondern höchstens die Rezensionen von Büchern. Das reicht ihnen, um mitreden zu können. Und sie schreiben keine Texte, sondern sie laden Textbausteine herunter. Halbgelesenes und Halbverdautes wird in der Beliebigkeit einer unvermittelten Meinungs-Rotzerei vorzugsweise in anonymen Mailing-Listen abgelassen; die sich hier tummelnden virtuellen Hyde-Park-Redner sind an die Stelle der ebenso wichtigtuerischen berufsmäßigen Leserbriefschreiber vergangener Zeiten getreten.
Allen kleinen linken Arschlöchern ist gemeinsam, dass sie jede originäre und kohärente Theoriebildung in gewisser Weise hassen.”
Trifft den Nagel auf den Kopf!
Mai 21st, 2013 at 13:25
So weit war ich auch schon, aber ich kenne die Texte und Meinungen der Angesprochenen nicht gut genug. Meine abstrakte ‘Kritik’ der Arbeitswerttheorie würde mir vermutlich von allen in die Weichteile gerammt, aber ich muss ja auch nicht auf jeder Wiese mitspielen.
Mai 21st, 2013 at 14:04
@22 Nachtrag: Oweh, den Schramm mit Rogler auf eine Stufe und dann unter den Pocher zu stellen, ist die Rache des Spießers an der Restkritik seiner politischen Gemütlichkeit. Loriot will er wiederhaben, nein wie kritisch!
Ich war auch dezent entsezt, als ich Schramms Satz zu den Grünen hörte, aber das mindert weder die Kunst seiner Formulerungen noch die Haltung, die Konsequenz oder die Leistung, nach dem Zertrümmern der Fassade auch erste Löcher gebohrt zu haben. Da kann man weitermachen. Dass Schramm mit seinem möglichen Wahlverhalten noch auf dem Level “kleineres Übel” verharrt, was seine intelektuellen Fähigkeiten leicht konterkariert, ist bedauerlich, er wird aber auch diese Einstellung, so sie überhaupt seine ist, nicht lange beibehalen, schätze ich. Ich bin auch schon ein paar Tage erwachssen und wenn ich lese, was ich selbst hier noch geschrieben habe, sehe ich, dass die radikale Abkehr von der Hoffnung auf gangbare Kontinuität nicht so einfach ist. Sie ist ein Schritt, den man schnell geht, aber erst muss man an der Gabelung angekommen sein.
Mai 21st, 2013 at 14:21
@flatter, 28
Zeigt nicht allein das Zusammenwürfeln dieser Gestalten, dass es hinsichtlich der von Kabarettisten vorgetragenen Kritik und dessen Formulierung eine gewisse Kohärenz in einem a priori vorgegebenen Ergebnis existiert?
Mit anderen Worten: “Heute rede ich das, morgen etwas anderes…die da oben sind schuld, und wenn nicht die, so ist es eine Verteilungsfrage”.
Ich weiß nicht ob es dir genauso geht, aber manchmal befällt mich der Gedanke als wäre das Programm von so manchen Kabarettisten entweder eine Suche nach Sündenböcken (Schramm), wenn diese nicht ausgemacht werden können wird eben eine Art Jagd nach einer alienartigen Bedrohung exerziert (Pispers mit seiner billigen, zu kurz gedachten Bankenpolemik und Geldverteilungskritik).
Zu dem SZ-Artikel:
Ich verstehe die Kritik aus dem Blickwinkel eines sich selbst verteidigenden Systems, dessen der Autor sich aber nicht sicher ist, er spricht – und dies ist wohl die härteste indirekte Kritik am Kabarett – von Humor.
Mai 21st, 2013 at 14:24
Man lesen sich nur die Texte auf judaeische-volksfront.org durch und vergleiche diese mit denen auf volksfront-von-judaea.org, das sind Welten!
Mai 21st, 2013 at 14:29
@Maxim, 30
Hallo, kleines linkes Arschloch ;)
Mai 21st, 2013 at 15:06
@31: Zum kleinen linken Arschloch reicht es bei mir leider nicht, weil ich Wurm auf dem Olymp der Wertkritik nichts verloren habe. Also lass dich von mir nicht beim onanieren auf deine Theoriebildung stören.
Mai 21st, 2013 at 15:10
@32
Haha, danke für die lückenlose Darbietung!
Mai 21st, 2013 at 15:20
Scheint mir ausgesprochen wissenschaftlich, inhaltliche und persönliche Dinge miteinander nahtlos zu vermischen.
Erst willst Du hier einbasteln, dass der nötige Ernst bei der Sache fehlt und jetzt das. Nee @Boris, Sozialkompetenz gehört auch dazu.
Mai 21st, 2013 at 15:28
@R@iner
Das “;)” solltest du schon deuten können.
Weiterhin hat sich Maxim direkt angesprochen gefühlt, behauptet dann aber im Umkehrschluss nicht dazugehören zu wollen, da er sich mit Wertkritik nicht beschäftigt.
Nur hat diese abschätzige Titulierung damit erst einmal nichts zu tun, sondern trifft auf viele Linke zu, die – wie oben beschrieben – genau so argumentieren.
Warum Maxim dies so unfreiwillig vorgeführt hat, kann er uns gerne selbst erklären.
Mai 21st, 2013 at 15:40
Ja, aber wozu diese Diskriminiererei, wenn es doch schon schwierig genug ist, Leute zu finden, die sich in den Zwiebelschalen nach außen bewegen und Systeme durchschauen wollen. Peinhart z.B. ist hier derjenige, welcher zig Texte bei exit.org verlinkt hat. Soo schlecht ist der Boden hier auch nicht, weisste?!
Andererseits ist Auseinandersetzung sicher notwendig. Die ginge aber auch ohne persönliche Angriffe. Okay, bin ein wenig sensibel zur Zeit. Es ist nicht wichtig.
Mai 21st, 2013 at 15:49
Das Bild der Zwiebel gefällt mir sehr gut.
@Boris(29): Das Zusammenwürfeln belegt erst einmal nur, dass da wer zusammengewürfelt hat. Mangelnde Differenzierung war noch selten ein Qualitätsmerkmal. Kurz’ Polemik ist zwar ein schönes Beispiel unterhaltsamer Kritik, angereichert mit wissenschaftlichen Hintegründen und im Rahmen radikaler Kritik, aber ist das jetzt Kabarett wie es sein sollte? Wenn kaum wer versteht, worum es geht?
Das Dilemma politischen Kabaretts ist doch immer, dass es versöhnlich sein kann oder radikalisiserend. Meist ist es beides, und bei Schramm (wie inzwischen auch bei Pispers) sehe ich die Waage deutlich zu letzterem kippen. Ein weiteres werde ich in den Folgekommentar packen, weil es über diesen Dialog hinausgeht.
Mai 21st, 2013 at 15:54
Was Kabarett und andere Formen der Kunst anbetrifft, so möchte ich den Kritikern der nie ausreichend radikalen Kritik gern endgültig etwas ins Stammbuch schreiben, wäre dieses nicht verschlossen und bewacht. Wisst ihr eigentlich, was Kunst ist? Was es bedeutet, einen vermeintlich erkannten Umstand so in Worte zu fassen, dass er einen Ausdruck über die bloße Analyse hinaus erfährt? Einen, der womöglich auch verstanden wird, wobei “Verständnis” nicht bedeutet, auf ein “So ist es” oder “q.e.d.” reduziert zu sein? Dass es wichtig ist, einen Diskurs auch ästhetisch zu führen? Schon mal versucht, etwas zu schreiben oder zu sagen, was sich andere freiwillig antun? Kabarett ist eher Literatur als Wissenschaft. Wer das mit all seinen Unzulänglichkeiten für verzichtbar hält, reduziert seine Welt auf eine Sphäre von Erkenntnis und Kommunikation, in der es fatal einsam bleibt.
Mai 21st, 2013 at 16:00
Oh, der Philosoph kommt heraus. Neulich hatte ich eine anregende Diskussion über Strukturalismus und Poststrukturalismus. Ich find’s einfach bereichernd, wenn man sich nicht nur auf die Kritik der Ökonomie versteift.
Ohne mir Schleimerei nachsagen lassen zu wollen: Den Kommentar #38 finde ich gut!
Wirklich schlimm ist ja, dass “wir” auf noch auf der Wahrheitssuche sind, während sich die Rechten europaweit schon lange organisieren. Ich merke, dass ich immer mehr Zeit damit verbringe, irgendwelchen Leuten zu erklären, wer warum scheisse ist. Das geht mir z.B. mittlerweile gewaltig auf den Zeiger.
Mai 21st, 2013 at 16:13
@R@iner
Persönlich angegriffen habe ich niemanden, es ist nunmal Kritik die geäußert werden muss. Manchmal hart und polemisch, manchmal weniger hart.
@flatter, 37
Kabarett – und da sind wir wieder einmal an dem Punkt angelangt an dem wir schon mal gewesen sind – ist in der Form, in der es sich präsentiert und inhaltlich über die Jahre verschlissen hat, unbrauchbar.
Warum muss ich mir alle Jahre wieder anhören, dass die Banken an allem schuld sind und Geld doch bitte gleich verteilt sein sollte. Selbst Menschen, die diesen – aus meiner Sicht – blanken Unsinn glauben, haben nicht viel davon, weil es zu keiner Zeit auch nur irgendwie auf eine emanzipatorische Perspektive hinausläuft sondern nach Sündenböcken sucht (vielleicht eine Erklärung warum die von dir genannten K. so erfolgreich sind).
Deswege kann ich dir auch nur widersprechen, dass die von dir genannten Pispers und Schramm sich “radikalisisert” hätten.
Kabarett als argmentatives totschwafeln innerhalb kapital. Kategorien gg den Kapitalismus läuft in seiner Widersprüchlichkeit genau auf den Punkt hinaus, an dem es nicht mehr verstanden wird, warum hier und was kritisiert wird.
“Wenn kaum wer versteht, worum es geht?”
Das ist das Problem, aber kein Argument diese Kritik realitätsfern verflachen zu lassen, denn zu allererst muss mal der Kapitalismus verstanden werden..und das liebe Kabarett zeigt prächtig, dass es nichts verstanden hat.
@flatter, 38
Wenn Kabarett Literatur ist und diese sich in einem kapitalistischen Protest äußerst (Kabarett), so ist dieser auch nur kommerziell adaptiert.
Ich wäre auch vorsichtig, Kabarett als eine Art “kulturellen Diskurs” oder “Kunst” zu begreifen, denn die Gesellschaft ist nichts anderes als ein Produkt der politischen Ökonomie und gerade im (postmodernen) Kulturalismus wird Kritik vom Punkt der politischen Ökonomie auf den “kulturellen Diskurs” verschoben.
Und das ist die Krux, die Marktideologen können jetzt einfach auftretende Probleme im System/Kapitalismus als “außerökonomische Ursachen” erklären, nach dem Motto:
“Der Staat funktioniert nicht, da ihm eine institutionelle Struktur fehlt, außerdem ist die Unternehmenskultur nicht so weit ausgebildet wie in ”
Ich möchte dir auf keine Fall vorschreiben was du denken sollst, aber aus der obigen Argumentation geht hervor, dass du dein Argument selbst ad absurdum führst.
Mai 21st, 2013 at 16:32
Ich wäre dir dankbar, dass du das “Absurde” benennst, das zu sehen glaubst.
Was nun deine Ansicht betrifft, so geht mir zunächst nicht ein, warum Kabarett “innerhalb kapital. Kategorien” bleiben muss? Gibt es da eine Mauer, die man nicht überwinden kann? Sehe ich völlig anders.
Innerhalb der gegebenen Strukturen kann man die Menschen, die noch nicht an der Schwelle radikaler Kritik sind, immerhin an den Rand führen. Pispers hat z.B. ausdrücklich erklärt, dass es völlig egal ist, wen man wählt. An dieser Stelle kann man jetzt lamentieren oder die Leute stehen lassen. Letzteres ist m.E. die bessere Entscheidung, denn die Leuz müssen ihre Schlüsse selber ziehen.
Schließlich:
“die Gesellschaft ist nichts anderes als ein Produkt der politischen Ökonomie”
Das ist nichts als ein Dogma. Wenn du glaubst, man könne die Welt nur aus einer Perspektive betrachten, kannst du in diesem Fokus natürlich ‘alles’ erfassen und den anderen stets vorwerfen, wie blöd sie sind, weil sie das nicht sehen. Mit Verlaub: Der Depp in dem Spiel bist dann aber du.
Mai 21st, 2013 at 16:49
Gegenfrage, nenne mir bitte eine aktuelle Vergesellschaftung(smöglichkeit) innerhalb des Kapitalismus die nicht der betriebswirtschaftlichen Rationalität und damit immer unter “Finanzierungsvorbehalt” steht.
Es ist auch nicht so gemeint, dass dies die absolute Perspektive ist, aber gesamtgesellschaftlich ist dies das Leitmotiv, die Einzelperson, die sich zu verkaufen hat und Zahlungsfähigkeit zu besitzen hat..wenn diese beiden Voraussetzungen nicht erfült sind, ist der Ausschluss vorprogrammiert. Dieser stumme Zwang meint dies, dass “die Gesellschaft nichts anderes ist als ein Produkt der politischen Ökonomie”.
Dies ist auch kein Dogma, wenn du es anders siehst, bitte…aber dann ausführlich.
Das Absurde der Agumentation, Kabarett wäre Kunst oder Literatur ist, dass du mir zugestimmt hast und dein eigenes argumentieren indirekt widerlegst.
Denn Kabarett als eine Art “kulturellen Diskurs” oder “Kunst” zu betrachten, der kapitl. adaptiert ist, ist hinsichtlich emanzipatorischer Oppositon eine Endlosschleife.
Mit anderen Worten: Das verschieben emanzipat. Kritik auf die kulturelle Ebene, den postmodernen Kulturalismus wenn du so willst – heißt nur, dass es kein Marktversagen geben kann, nur kulturelle und sonstige strukturelle Rahmenbedingen die dafür verantwortlich gemacht werden können, oder in den Worten der Liberalen: eine mangelnde kulturelle Ausrichtung auf den Kaptialismus..und schon sind wir beim neuen Institutionalismus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Institutionalismus
Mai 21st, 2013 at 16:50
Ich verlinke höchst ungern youtube, aber da ich mich ja schon gewissermaßen aus dem Fenster gelehnt habe: Pispers 2010. Viel mehr teilweise sogar ‘Wertkritik’ zu Nennendes geht schlecht in so einem Rahmen, noch dazu im TieVieh. Und ja, ich verzeihe sogar die schlechten billigen Scherze zwischendurch, wenn es das erlauchte Publikum bei der Stange hält. Und auch zur ‘Verteilungsfrage’ finde ich dort zB nur die klare Ansage: Das muss so. Sonst geht es gar nicht. Ansonsten hat der geschätzte Hausherr sowieso schon das Nötige gesagt…
Mai 21st, 2013 at 17:11
@Peinhart
Kenne das Programm, ab 23m geht es dann um die Verteilung …das die Ressourcen für ALLE nicht vorhanden sind fügt er ironischerweise auch gleich an, es gibt seiner Meinung nach sozusagen “Überflüssige”.
“Alle können nicht reich werden in dieser Wirtschaftsforum, das ist der Effekt von Zins und Zinseszins und wer ihnen irgendetwas anderes erzählt, der ist entweder ein kompletter Vollidiot oder eine extrem unappetitliche Körperöffnung” Pispers
Das wäre dann ein Dogma!
Dann argumentieren wir doch mal so, als wäre der Mensch in dem Gesellschaftssystem zur Welt gekommen und als ob er sich auch nicht anders darstellen ließe:
Selbst die UN-Menschenrechtskommission argumentiert niveauvoller, nämlich das 12mrd Menschen ohne Probleme mit Lebensmitteln versorgt werden könnten. Sicher, auch die verlassen das akademische VWL-Denken nicht und laufen auf diesen Verteilungs-Punkt hinaus, aber immerhin wird mal darauf hingewiesen das es anders mgl wäre, anders bei Pispers.
Ich kann mich noch gut dran erinnern, als ich mir vor Jahren seine Programme angesehen habe und immer dachte, wow…es wäre so einfach, hier und da was ändern und fertig, denkste!
Wenn er wirklich einmal etwas kritisches sagen würde, mit dem jeder etwas anfangen könnte, anstatt die “Wirtschaftsordnung” zu kritisieren und dann gleich wieder zu behaupten, das es durch Verteilung doch irgendwie möglich wäre (also innerhalb eben dieser kritisierten Wirtschaftsordnung), dass jeglicher stofflicher Reichtum durch das Nadelöhr der kapitalistischen Ökonomie gehen muss und die “Rezepte” des Herrn Pispers absolut überlfüssig macht, kann ihm kaum einleuchten in seinem widersprüchlichen Denken.
Wie etwas hinterfragen, dass ich als Naturgesetz voraussetze, dies kritisiere und gleichzeitig befürworte solange es irgendwie allen gut geht (Es gibt Leute, die sitzen in geschlossenen Anstalten für weniger).
Allein diese Realabstraktionen, Reichtum = Geld, heute kann ich da nicht mehr dran, geht einfach nicht…deswegen immer diese (aggressiven) Reflexe, ich bitte dies zu entschuldigen.
Mai 21st, 2013 at 17:30
@Boris(42): Du kommst aus deiner Perspektive nicht raus. Natürlich ist im Kapitalismus “die Gesellschaft fast nichts anderes als ein Produkt der politischen Ökonomie”. Selbst da ist sie noch mehr, aber vor allem ist sie es nur im Kapitalismus. Wer aufgehört hat, über das Bestehende hinaus zu denken, kann gar nicht kritisieren. Und da ist die Naivität, mit der das Bestehende teils ‘kritisiert’ wird, eben ein subversives Potential, das die intellektuelle Kritik gar nicht mehr hat, weil sie sich Ansprüche verkneift, die sie für unrealistsich hält.
Deine Argumentation im weiteren verstehe ich größtenteils nicht. Was da absurd ist, wo ich dir zugestimmt habe etc. – keine Ahnung.
Was Kabarett “hinsichtlich emanzipatorischer Oppositon” ist, ist mir btw herzlich egal. Es ist Kunst. Die kann durchaus auch ins Reaktionäre kippen, aber Kunst legt sich doch nicht auf eine bestimmte politische Ausrichtung fest, was ist das denn für ein Kunstverständnis?
Schließlich:
“Das verschieben emanzipat. Kritik auf die kulturelle Ebene, den postmodernen Kulturalismus wenn du so willst – heißt nur, dass es kein Marktversagen geben kann,” ist schon implizit Unsinn. Eine solche Kritik bezieht sich erstens, wo sie konsequent ist, überhaupt nicht auf “Marktversagen” – ein Begriff, mit dem ich übrigens sehr wenig anfangen kann.
Zweitens sehe ich überhaupt keine Verschiebung dieser Art. Die Bewegung erfolgt aus der anderen Richtung: Wenn bürgerliches Kabarett über sich hinaus geht, kann es unter Umständen in emanzipatorische Kritik münden. Wenn nicht, dann eben nicht. Niemand hat “emanzipatorische Kritik” im Sinn und macht dann lieber laues Kabarett. Ich fürchte, in solchen Alternativen denkt man nur, wenn man sich ganz sicher immer im Recht weiß und darauf beharrt, dass sich alle an dem Punkt treffen, wo man selber gerade ist. Das wird aber nie nicht eintreten.
Mai 21st, 2013 at 17:56
Aus der Sicht eines Zeichners sage ich: Legt euch mal eine wirklich gelungene Karikatur auf den Tisch und versucht, was ihr seht, in die Form einer Karikatur zu bringen. Dann bekommt ihr ein Gefühl für die heutigen Schwierigkeiten des Kabaretts.
Na ja, ihr habt längst gesehen, dass meine Strichmännchen zu kurze Arme haben.
Mai 21st, 2013 at 18:12
@flatter, 45
So leicht kommst du nicht davon :P
Sag mir doch bitte – da ich nicht aus meiner Perspektive herauskomme – was im Kapitalismus nicht unter “Finanzierungsvorbehalt” steht, denn dein “fast” impliziert dies und meint es gebe freie Bereiche in denen sich der Mensch reproduzieren könne, da bei dir “die Gesellschaft FAST nichts anderes als ein Produkt der politischen Ökonomie” ist.
Das FAST muss du erklären.
Das “subversive Potential”, das deiner Meinung nach “die intellektuelle Kritik gar nicht mehr hat” vermischt sich bei dir mit der “Kunst”, die das Kabarett deiner Meinung nach darstellt. Das Kabarett bezieht die eigene Legitimation nicht dadurch, dass es einfach nur “Kunst” darstellen möchte sondern sich selbst aus vermeintlich radikaler Gesellschaftskritik heraus befreien möchte und Veränderungen herbeiführen möchte (dies ist natürlich eine eigenwillige Interpretation, dass Veränderung herbeigeführt werden möchte, es ließe sich – da würde ich zustimmen – auch anders interpretieren).
“Deine Argumentation im weiteren verstehe ich größtenteils nicht. Was da absurd ist, wo ich dir zugestimmt habe etc. – keine Ahnung.”
Die letzten beiden Absätze unter #42.
Wie kann ich es anders formulieren…wenn dem Kabarett eine “kulturelle Debatte” oder “Kultur” inhärent ist und aus dieser Perspektive die Vergesellschaftung kritisiert wird,öffnet es dem neuen Institutionalismus Tür und Tor “Krisen” (Marktversagen) nicht als dem Kapitalismus innewohnende Krise zu beschreiben, sodern es auf die kulturelle Ebene mitsamt institutionalisierter Struktur zu verschieben. (bitte nicht lachen, denn so Begriffe wie z.B. Unternehmenskultur oder Sätze wie z.B. “Nigeria fehlt die institutionelle Sicherheit um Investoren anzulocken” gibt es genug).
Da du nun meinst, Kabarett wäre nicht auf Veränderung oder Emanzipation (jenseits kapital. Kriterien) aus, wäre aber Kultur und transformiert sich zu einem mögl emanzip. Diskurs, zeigt nur, dass es völlig überflüssig ist da Kabarett immer “gefangen” bleiben wird und im besten Falle als Systemstabilisator bezeichnet werden könnte…da alles in den Grenzen zu einer richtungslosen Utopie verwächst.
Übrigends, wische doch bitte theoretische Überlegen nicht einfach weg, indem du behauptest, dass ich mich “immer im Recht weiß” oder es “nie eintreten wird”…ich finde die Diskussion interessant und jeder sollte auch das Recht haben diese Überlegungen auszuführen, ohne das in einigen Punkten die Tür zur Diskussion geschlossen wird.
Mai 21st, 2013 at 18:24
@BorisDarling, Wächter der reinen Lehre… ;)
aber immerhin wird mal darauf hingewiesen das es anders mgl wäre, anders bei Pispers.
Richtig. Pispers weist darauf hin, dass es im Kapitalismus eben nicht anders zu machen ist (in ‘Terminologie’: die Produktionsverhältnisse bestimmen die Verteilungsverhältnisse). Vielleicht ist es ja vermessen optimistisch, die Leute selbst ihre Schlüsse draus ziehen zu lassen. Obwohl es ja schon auf dem Silbertablettchen liegt: wenn ihr es anders haben wollt, sagt Tschüß! zu dieser Religion… und wo er sie als ‘Naturgesetz’ darstellt, bleibt wohl dein Geheimnis.
Mai 21st, 2013 at 18:28
@BorisGruschenko: Hast Du ein wenig verfolgen können, wie lange und ‘zäh’ ich hier schon die Diskussion um die (Re-)Produktion (Arbeit) als Bestimmung für eine Gesellschaft(-sform) ‘führe’?
Das “führe” in Tüddelchen, denn Führen tue ich da gar nichts, ich werfe es nur immer wieder erfolglos gegen @Peinhart und @flatter in den ‘Ring’.
… da bestimmt sich eben eine Gesellschaft(sform) nicht nach ihrer Art zu reproduzieren und wenn es ein hoffnungsvoller Tag ist, bestimmt sie sich nicht nur danach.
… und ‘wir’ können wieder neuen Überbau basteln^^
Sorry.
Wir beide unterscheiden uns schon in der einen oder anderen Ansicht, egal, Kongruenz wär’ auch langweilig – aber so lange das Denken das Handeln bestimmen soll, ist da nix zu ‘knacken’, was auch nur nach Emanzipation riecht.
Kindererziehung und Erwachsenen-Mündigwerdung irgendwie ‘verbrasselt’ werden… ich weiß nicht… im besten Fall ist es eben eine Zwiebelhautlinie weiter oder näher.
Die Frage, die ich stellen sollte: ist da einer weiter oder längst in einer ‘falschen’ (Edit: soll heißen – anderen) Zwiebel.
Btw. Ich stelle mir die Frage, obwohl @flatter hier Quantensprünge in den letzten Jahren hingelegt hat, was seine Gesellschaftskritik betrifft: Rennt er vorm letzten Kreidestrich auf und ab – oder – hab ich immer mit auf der Platte: Bin ich völlig auf dem Holzweg.
PS – Für das mit der Zinskritik hätte ich Pispers mal am liebsten aus dem Video gezerrt und den Hosenboden versohlt, nichts destotrotz ist er mit seiner Kritik km vor Schramm, den ich auch mag, aber der ist mir einfach zu offensichtich sozialdemokratisch und mit den ‘Brüdern’ habsch nüscht am Hut, egal ob links oder Seeheimer… oder den muß ich noch loswerden: Auch dann nicht, wenn sich Sozialdemokraten als (Traditions-)Kommunisten bezeichnen. :P
Mai 21st, 2013 at 18:33
@Peinhart, 48
Ups, da ist jemand angefressen weil sein “Darling” kritisiert wurde.
Du hast recht, Pispers kritisiert den Kapitalismus und behauptet es wäre nicht anders möglich…und die Schlüsse die er daraus zieht bleiben da stehen wo er mit seiner Kritik aufhört, subszanzlose Schwätzerei im Sinne blauäugiger Rest-Keynesianer.
https://www.youtube.com/watch?v=DuhoealeMIs#t=6m35s
Sündenböcke präsentiert Pispers ab 7m12s, wenn das mal nicht voll am Thema vorbei ist!
Mai 21st, 2013 at 18:49
@Wat. – ich für meinen Teil bleibe dabei: dass die ‘Basis’ den ‘Überbau’ bestimmt (im selben Sinne wie die Produktion die Verteilung), ist ein spezifisches Charakteristikum des Kapitalismus. Ich sehe zB nicht, wie die agrarische Gesellschaft ‘automatisch’ zu feudalen Verhältnissen führen muss. Ich sehe dort eher die gesellschaftlichen Verhältnisse mit in weiten Grenzen willkürlicher Verteilung die Produktion bestimmen. Und ich sehe weiters immer noch nicht, wie du je zu anderen Produktionsverhältnissen gelangen willst, wenn es keine ‘Brücke’ vom Denken zum Handeln geben kann. Es sei denn, du vertraust auf den unbewussten ‘Gang der Geschichte’ – dann können wir uns aber alle Diskussionen hier auch sparen…
Mai 21st, 2013 at 18:52
@Wat. 49
Da ist die Dame ja endlich :)
M.E. formuliert flatter Kritik als Aufhänger für Diskussionen ohne theoretische Vorüberlegungen um möglichst viele in die Diskussion einbinden zu können. Ich finde das auf der einen Seite sympathisch, auf der anderen Seite erschwert es vieles hinsichtlich der Definition von Begriffen..etc. und der daraus resultierenden gesellschaftlichen Kritik.
Wenn ich flatter mit Berger vergleichen würde oder mit einer Menge anderer linker Blogs, dann würde ich flatter als gemäßigten radikalen Kritiker verstehen, der es versucht alternative Gesellschaftsformen ansatzweise für theoretische Vorüberlegungen in der Kritik aufzubauen, ohne, dass die Forenten verstoßen werden oder sich entnervt abwenden. Das ist ein großen Plus, denn die anderen kommen kaum über eine verträumte Kritik hinaus und bleiben in den Startlöchern stecken.
Berger und der Rest dieser verträumten Keynsianer kommt es darauf an alles so zu belassen wie es ist, Gegenpropaganda zum Neoliberlismus – um in deren Sprache zu sprechen, der Rest ist denen doch egal.
Insofern würde ich flatter – auch wenn dies nicht rüberkommt – erst einmal dafür danken, Kritik so zu formulieren, dass überhaupt erst einmal über alternative Vergesellschaftungen nachgedacht wird! Das Problem hierbei wird aber m.E. sofort sichtbar, da es eben nur einen systemimmanenten versuchten Reflex der Befreiung gibt…aber das kann noch kommen, flatter meinte er würde “vage wissen” wohin er will, wer weiß was noch kommt.
OT
Sag mal, ich hab versucht mich bei euch im marx-forum zu registrieren (da dort viele interessante Diskussionen laufen und die Diskussion auf ansprechendem Niveau ist), aber bekomme immer folgende Fehlermeldungen:
“Ihre Angaben sind ungültig. Bitte überprüfen Sie die markierten Eingabefelder.”
“Sie müssen die Nutzungsbestimmungen lesen und diesen zustimmen.”
Du bist doch admin, könntest du da was machen?
Mai 21st, 2013 at 18:52
@Boris (47): “freie Bereiche in denen sich der Mensch reproduzieren können” ist nicht alles, was “Gesellschaft” ist. Ich sage auch keineswegs, dass sich auch nur ein Akt im Leben konstruieren lässt, der außerhalb dessen steht, was du “Finanzierungsvorbehalt” nennst. Es ist aber oft auch mehr. Wo z.B. ist es für einen Disput über Ärzteschulen im antiken Rom relevant, wie es um die aktuelle Krise des Kap. steht? Vor allem aber: Auch und gerade Affirmation trägt gern ihr Gegenteil in sich. Derzeit scheint es mir sogar so, dass in bewussten Akten falscher Affirmation am ehesten ein Schritt aus der Tretmühle möglich ist.
Woraus “das Kabarett die eigene Legitimation bezieht“, ist überhaupt nicht mein Thema, wenn ich es “Kunst” nenne. Im Gegenteil steht diese weitgehend außerhalb von Legtimitation. Ein weites Feld. Ich behaupte damit ürigens keineswegs, dass alles, was Kabarett veranstaltet, diesem Anspruch auch gerecht wird, im Gegenteil. Warum sollten Künstler besser in ihrem Metier sein als andere Berufsgruppen? Die Alternative zu einer Kunst, die auch reaktionär oder sonstwie scheitern kann, ist aber keine Kunst. Ich will da aber nicht leben, wo es die nicht gibt. Eine Kunstform für “überflüssig” zu erklären, weil sie “Systemstabilisator” ist, finde ich totalitär. Da gehe ich keinen Meter mit.
Mai 21st, 2013 at 18:55
@Peinhart: Wie immer.
Du bleibst dabei.
Was ist, wenn ich auch dabei bleibe.
= Zwei langweilige Sturköppe.
Von historischem Determinismus hab ich hier noch nie gesprochen und in den letzten zwanzig Jahren auch nicht mehr gedacht.
Was ich nicht verstehen kann: Wie kann jemand den Satz: “Das (gesellschaftliche) Sein bestimmt das Bewußtsein” ‘unterschreiben’, sich gewahr sein, daß es eine Dialektik zwischen Beidem gibt, und trotzdem ‘immer’ den ‘Haupthebel’ beim Denken ansetzen wollen.
Mein Denken ist da ein anderes, wohl eins minderer Qualität, denn da komme ich einfach nicht mit.
Mai 21st, 2013 at 19:02
@Boris – ich glaube ernsthaft, mit deinem Ironiedetektor stimmt was nicht… Und Pispers ist auch nicht mein ‘Darling’, ich habe lediglich gesagt, dass es bei ihm, im Gegensatz zu den allermeisten anderen noch ‘massenmedientauglichen’ Kabarettisten, wenigstens so etwas wie grundlegende Kritik überhaupt gibt.
Mai 21st, 2013 at 19:04
OT
@BorisGruschenko: Registrieren mußt Du Dich schon selber…
Frage(n): Nutzungsbestimmungen zugestimmt?
Achso, gib Dir ein Paßwort aus mindestens 8 Zeichen, davon mindestens ein Großbuchstabe und mindestens 1 Ziffer.
Versuchs bitte noch einmal, ansonsten bitte eMail an: w.frog@t-online.de – dann müssen wir das über die Administration machen, dafür brauch ich aber Deine eMail-Addy. Die kommt auf dem Weg auf die ‘Elegante’.
Topic
Was meinste, weshalb ich all die Jahre treu bei @flatter bin, gerade weil er das ‘Publikum’ recht breit ‘gefächert’ lassen will, ich lerne nämlich nicht nur von anderen in der Sache, ich glaub auch in der ‘Sprache’.
… hab nicht den Eindruck, daß es mir schadet.
Mai 21st, 2013 at 19:08
@Boris(52): Süß, wie ihr immer wieder versucht, mich als als “systemimmanent” vermeintlich zu diskreditieren. Liegt vermutlich an euren Reproduktionsbedingungen, die andere sind als meine, oder ist es doch das “Bewusstsein”? Wenn ihr immer noch nicht geschnallt habt, dass Kapitalismus für mich wie für euch zwangsläufig schwarze Löcher produziert, in denen er selbst versinkt und dafür das Kapitalverhältnis selbst verantwortlich mache, also keiner Marktwirtschaft keine Chance nicht mehr gebe, solltet ihr lesen lernen (da oben steht “wenn”, das ist ein Konditional).
Und wenn es für euch keinen Unterschied macht, ob jemand eine gangbare Zukunft nun noch innerhalb dieses System gibt oder jemand sie nur außerhalb dieses System sieht, aber euren Optimismus nicht teilt, dass mit den Reproduktionsbedingungen sich automatisch alles zum Guten schickt, dann seid ihr einfach doof. Bei Wat. bin ich mir sicher, dass den Wenns ein ‘falsch’ folgt.
Mai 21st, 2013 at 19:10
Zum Pispers Video: Was der Mann da ab 01:30 min. sagt, verschafft mehr Marxisten Gehör als sie es jemals selbst hätten bewerkstelligen können. Leider kann man sich ziemlich darauf verlassen, dass die meisten das verkacken.
Mai 21st, 2013 at 19:13
Wie jetzt @flatter: Wenn ich da einen Unterschied sehe? Oder: Wenn ich da keinen Unterschied sehe?
Welchem “Wenn” folgt ein “Nein”?
Mai 21st, 2013 at 19:14
Wenn du “noch nicht geschnallt hast” – nein, diese Bedingung ist nicht erfüllt, du hast es also m.E. geschnallt. Hätte ich sehr viel deutlicher formulieren können ;-)
edit: Ich habe “Nein” durch ‘falsch’ ersetzt.
Mai 21st, 2013 at 19:15
@Wat. – ich ‘unterschreibe’ den Satz wie gesagt für die Verhältnisse im Kapitalismus. Marx hat mE ja auch mitnichten eine ‘allgemeine Theorie des menschlichen Daseins’ entwickelt, sondern eine ‘Kritik der politischen Ökonomie’, und zwar – und das ist für mich auch das ‘Große’ daran – nicht wie die meisten anderen philosophischen ‘Systeme’ von irgendeinem wie auch immer gedachten illusionären ‘wahren’ Standpunkt außerhalb derselben, sondern eben in deren eigenen Begriffen und Denkmustern. Deshalb wird, das habe ich auch schon gesagt, diese Theorie auch hinfällig werden, wenn wir es tatsächlich noch schaffen sollten, diese Gesellschaftsformation hinter uns zu lassen. Bzw wird nur noch von ‘historischem Interesse’ sein.
Und das Kokettieren mit ‘minderem Denken’ steht dir übrigens nicht. ;)
Mai 21st, 2013 at 19:16
Wieso nicht? Noch nie was von “submissiver Dominanz” gehört? :-P
Mai 21st, 2013 at 19:17
@flatter, 53
“Derzeit scheint es mir sogar so, dass in bewussten Akten falscher Affirmation am ehesten ein Schritt aus der Tremühle möglich ist.”
Da ist durchaus was dran, oder eben eine richtige radikale Kritik anstatt…
“Eine Kunstform für “überflüssig” zu erklären, weil sie “Systemstabilisator” ist, finde ich totalitär. Da gehe ich keinen Meter mit.”
Ich hab dich eben noch geblobt (#52) und jetzt trittst du mir gegens Schienbein, na Danke. :P
Um dein Argument zu entkräften muss ich etwas ausholen, die sogenannte Demokratie (jaja lieber Verfassungsschutz, da steht “sogenannte”) ist doch nichts anderes als eine gnadenlose Unterwerfung unter ökonomische Imperative.
Dein Argument – ich wäre totalitär weil ich etwas als “überflüssig” tituliere eben weil es die gnadenlose Totalität der “Vernutzungskultur” des Menschen stärkt, kommt mir arg konstruiert vor.
Die im Kabarett als auch in den bürgerlichen Medien postulierte “freie Debatte” und “freie Meinungsäußerung” ist doch nichts anderes als ein auswegloses lavieren auf eben diese totalitären “Chancen” im Kapitalismus! Mensch sein bedeutet nichts anderes als ein warenproduzierendes- und geldverdienendes Subjekt. Oder kannst du dir ein leben im K. voller Muße ohne die “Arbeit” und Geld verdienen vorstellen? (Im K. unmöglich)
Dein Argument ich wäre totalitär weil ich das Kabarett als “überflüssig” umschrieben habe hat eine mehr als affirmative Gedankenführung FÜR den Kapitalismus, denn den Begriff “Systemstabilisierend” hast du weder abgelehnt noch versucht zu widerlegen.
Die Demokratie als bürokratische, totalitäre Menschenverwaltungsmaschine die den “Arbeitslosen” und kapitalistisch definierten “Überflüssigen” sagt, wann sie nicht mehr gebraucht werden sollte dir nicht die ebenso eingebunde kapital. adaptierte “Kultur” wert sein, die – sofern sie die Kategorien einer systemstabilisierenden Kritik nicht verlassen kann immer nutzlos im Sinne einer Emanzipation ist, da hilft auch das romantisierende umschreiben von “Kunst” als blabla einen Dreck.
Mai 21st, 2013 at 19:19
Ach komm, mach es mir nícht so leicht, indem du die Diva gibst. Etwas als totalitär zu bezeichnen bedeutet nicht, jemanden als totalitär zu bezeichnen.
Mai 21st, 2013 at 19:25
Nachtrag:
Du hast keinen blassen Schimmer von Kunst, das macht auch nichts, aber subsummiere sie nicht unter politische Kategorien, schon gar nicht unter bestimmte. Ob Kabarett systemstabilisierend ist oder nicht, spielt für den Status “Kunst” keine Rolle. Kunst zu erhalten, auch in Form einer politisch ‘falschen’ Ausrichtung, halte ich für kulturell notwendig. Da wird etwas erhalten, das genau so wichtig ist wie die Freiheit der Rede oder das Erreichen anderer Produktionsbedingungen. Ohne Kunst scheiße ich auf letztere, dann wird es auch keine Emanzipation geben. Wer das Richtige will, darf das Falsche nicht ausmerzen, weil auch dieses das Richtige in sich trägt. Schon gar nicht darf er ganze Dimensionen menschlicher Kultur negieren, weil ihm gerade die Inhalte zuwider sind.
Mai 21st, 2013 at 19:26
OT
Noch mal @BorisGruschenko: Nicks wie Lenin, Trotzki, Bakunin etc., also ‘alte’ oder ‘neue’ s.g. Führernamen sind nicht zugelassen und stehen in einer Sperrliste, um Grabenkämpfe über die Nicks zu vermeiden, Inhalt ist wichtig und da gern von allem was, aber ich denke mal, Stalin oder Anitkommunist wirst Dich auch nicht haben nennen wollen…
@flatter: Wat sinn wa heute widda nett – ich mußte googlen^^ :-D
Mai 21st, 2013 at 19:35
@flatter – deshalb schrob ich ja was von ‘kokettieren’… ;)
Mai 21st, 2013 at 19:41
@Boris – die sogenannte Demokratie ist doch nichts anderes als eine gnadenlose Unterwerfung unter ökonomische Imperative.
Genau das wäre mE übrigens der Inhalt (oder der ‘Trigger’) der Schlussbemerkung in dem von dir verlinkten Pispers-Video – dass unsere ‘Demokratie’ nicht in der Lage sei, Politik für die Mehrheit zu machen…
Mai 21st, 2013 at 19:42
@flatter, 65
Ich habe keine Ahnung davon, was du als “Kunst” gerne sehen würdest wenn du es mit abstrakten Begriffen umschreibst (also tu dir keinen Zwang an und erleuchte mich). Übrigends ging es nicht um “Kunst” an sich, sondern der nach deinen Begriffsschemata definierten “Kunst”, die du – und das ist mehr als entlarvend – erhalten und auf alles andere “scheißen” willst.
Wie ist dir der Satz abhanden gekommen?
“Ohne Kunst scheiße ich auf letztere, dann wird es auch keine Emanzipation geben. Wer das Richtige will, darf das Falsche nicht ausmerzen, weil auch dieses das Richtige in sich trägt.”
Damit ist alles gesagt, hätte ich nur eher gewusst das dir alles egal ist und du bloggen als Beschäftigung zum Selbstzweck ohne Ergebnis siehst. Wenn du so argumentierst, dann ist es das nämlich.
Keinen Gedanken verschwendest du daran, dass das “Falsche” ebenfalls existent sein kann, ohne das es “ausgemerzt” werden muss solange das “Gute” gewollt herbeigeführt wurde, aber das scheint dich nicht zu interessieren.
Die Abstraktion in gut und falsch zeigt, nachdenken ist in dem Zusammenhang deine Sache nicht.
Mai 21st, 2013 at 19:48
Gehts nen büschen netter…
Mai 21st, 2013 at 19:50
@69: Ist klar, Kollege, das kann ich so stehen lassen, weil ich längst müde bin von dem verzichtbaren Scharmützel.
Einen Hinweis gebe ich noch, den du sicher in die Tonne treten wirst: Vergiss das mal mit dem “Definieren”. Ich definiere hier gar nichts, und Begriffe zu definieren ist eine Krücke, mit der man nicht allzuweit kommt, auch wenn man sie manchnal braucht. Wenn du mich nicht verstehst und ich dich womöglich nicht, ist derweil der Schluss, Nachdenken sei meine Sache nicht, nur die Bestätigung für meinen Verdacht, dass du dich “ganz sicher immer im Recht weißt”. Ich klinke mich dann mal aus.
Mai 21st, 2013 at 19:51
@Peinhart, 68
In dem von flatter gelinkten Video geht er – mit Abstrichen – in die richtige Richtung.
Da ich mir das jetzt nicht alles anschauen möchte eine Frage dazu: Stellt er jemals die Frage nach alternativen Gesellschaftsformen oder erörtert er jemals ein mögliches Zusammenspielen von Produktivität (die an sich nichts schlechtes sein muss) und Mensch außerhalb von Geld, Ware und “abstrakter Arbeit”?
Es stimmt, er hat diesen Arbeitsethos keineswegs so verinnerlicht wie ein Schramm (bei Wat. glaube ich sowas gelesen zu haben), nur warum dann nicht aussprechen was möglich wäre.
In dem einen Video spricht er davon, dass der K. nicht mehr kritisiert werden könne weil er als eine unhinterfragbare objektivierte Relgion gesehen wird. Dem kann ich nur zustimmen, aber dann sollte er sich selbst keine Grenzen setzen und über die in Ansätzen radikale Kritik erweitern und den Rest auch einreißen.
Mai 21st, 2013 at 19:55
Mein Reden @Flatter #58, man könnte auch sagen, Sozialismus muss Spaß machen, sonst will den kein Mensch. Etwas, was viele bärbeißig daherkommende Linke leider nicht verstehen. Pispers und Meister Gruschenko im Rededuell auf dem Speakers’ Corner, keine Frage, wer da “gewinnt”…
Mai 21st, 2013 at 19:57
@flatter, 71
Hör doch auf mit den Abstraktionen von “Kunst” und “Kultur” und sage mir was du unter kapital. adaptierter Kultur oder von Resten vormoderner Kulturen verstehst (denn andere Arten von “Kultur” oder “Kunst” gibt es in dieser kapitalistischen Vergesellschaftungsform nicht).
Sich dann rauszustehlen mit einer aberwitzigen Begründung ob der späteren Bloßstellung der eigenen Argumentation ist schon lachhaft.
Wir fangen doch gerade erst an, wenn du deine Sicht der kapitl.-notwenigen Kunst darbieten kannst erbibt sich vll eine Chance diese Diskussion auf einer Ebene zu führen die sich auch mir erschließt, ohne über Dinge zu reden die du selbst nicht benennen kannst.
Mai 21st, 2013 at 20:02
“kapital. adaptierter Kultur” ist eine Kategorie für euch. Nicht meine. Da kriegst du mich nicht rein, nein so denke ich in der Tat nicht.
“Andere Arten von “Kultur” oder “Kunst” gibt es in dieser kapitalistischen Vergesellschaftungsform nicht“.
Siehe oben. In meinen Club nennen wir so etwas “Bullshit”. Lesen Sie Adorno, das bürgerliche Arschloch.
“kapitl.-notwendigen Kunst“; noch so eine Kategorie. Kann ich nichts mit tun.
“Wir fangen doch gerade erst an” – wer immer das sein mag. Ich bin raus und lasse mich höchstens noch zu launigen Kommentaren hinreißen. “Lachhaft” würde mir übrigens gefallen, aber was ist Lachen im Gefüge dieser kapitalistischen Vergesellschaftungsform ?
Mai 21st, 2013 at 20:04
@BorisGruschenko: Das “Arbeitsethos” ist nicht mein Problem. Arbeit um der Arbeit Willen schon und daß es, so meine Auffassung, ohne (Re-)Produktionsarbeit nicht gehen wird, niemals.
Ich hab einstweilen ‘einzig’ ein Problem mit dem “Verteillungsethos”.
Das ist für mich sozialdemokratisch, systemerhalltend, affirmativ… jedenfalls Käse, der uns höchstens in eine andere Hölle, aber nicht aus ihr heraus, bringt.
Mai 21st, 2013 at 20:06
@flatter
Wie ein trotziges Kind.
Dann frage ich eben anders, du möchtest den Kapitalismus mitsamt der kapital. Produktionsweise erhalten, und das für eine – meinetwegen – zeitweilig nicht vorhandene “Kunst” die du selbst nicht benennen kannst (Wie kommst du überhaupt auf den Gedanken, dass ich etwas “ausmerzen” will, ich habe nur gesagt, dass das Kabarett in der jetzigen Form schlicht und ergreifend unbrauchbar ist)?
Das verstehe, wer will.
Mai 21st, 2013 at 20:09
HÄ?
@BorisGruschenko(77): Das verstehe ich jetzt auch nicht. @flatter will mE den Kapitalismus für gar nix erhalten.
… im Gegensatz zu mir, ich kann mir schon so einiges vorstellen, wo ich den dann doch noch ‘netter’ finde.
Mai 21st, 2013 at 20:09
https://tinyurl.com/mdv5uvs
Das wäre aber zu einfach…;)
Mai 21st, 2013 at 20:14
@Wat. 76
Tja, das triffts.
Allein dieses utopisch-politische Denken nervt, in dieser Hinsicht kann ich mit Schramm einfach nichts anfangen.
Ironischerweise ist er außerhalb dieses Funktionsbreis, den er von sich gibt zu ertragen, in seinem Programm “Meister Yodas Ende. Über die Zweckentfremdung der Demenz” sind wirklich einige bedrückende Szenen dabei.
Mai 21st, 2013 at 20:14
@Boris: Samma … was muss ich tun, damit du aufgibst? Ich bin vorläufig fertig mit der Diskussion. Begründung: Akute Motivationsinsuffizienz. *aufstampf, Grimassezieh*
Mai 21st, 2013 at 20:16
@Wat. 78
“Kunst zu erhalten, auch in Form einer politisch ‘falschen’ Ausrichtung, halte ich für kulturell notwendig. Da wird etwas erhalten, das genau so wichtig ist wie die Freiheit der Rede oder das Erreichen anderer Produktionsbedingungen. Ohne Kunst scheiße ich auf letztere, dann wird es auch keine Emanzipation geben.”
Und das alles im Nebel der Unmöglichkeit diese Ursache, wie er darauf kommt zu benennen.
Wie darf ich das dann verstehen?
Mai 21st, 2013 at 20:19
@flatter, 81
Ist es dir noch nie passiert, dass du Stunden diskutiert hast um an Ende des Disputs zu merken, dass es nur an Verständnisproblemen und Detailverzerrung gelegen hat (auch wenn das hier nie der Fall sein kann :) )?
Mai 21st, 2013 at 20:22
Is euch vielleicht ma die Idee gekommen, dass das wenig Sinn macht, sich bei den Diskussionsgegenständen im Viertelstundentakt zuzuknallen? Da is weder dem allgemeinen noch gegenseitigen Verständnis mit gedient. Wünschte ich hätte euch früher unterbrochen aber es kamen andauernd neue Kommentare und ich wollt auch was Inhaltliches beitragen…
edit: Ja, jetz anscheinend endlich…
Mai 21st, 2013 at 20:43
@Boris – …aber dann sollte er sich selbst keine Grenzen setzen und über die in Ansätzen radikale Kritik erweitern und den Rest auch einreißen.
Das ist genau die Kunst, sich diese Grenzen zu setzen, und für den Rest auf den Verstand der Leute. Er entmündigt die Leute nicht, sondern lässt sie ihre eigenen Schlüsse ziehen. Allzuviele sind ja gar nicht möglich… und statt Widerspruch herauszufordern, können die Leute noch stolz sein auf sich selbst, sich für schlauer halten, und werden ‘ihre’ Schlüsse noch verteidigen und weit eher dazu stehen, statt sich im andern Fall gegen Zumutungen und Besserwisserei zu verwahren. Den anderen glauben machen, es sei seine Idee gewesen. Wie war das gleich mit ‘submissiver Dominanz’…?
Das war jetzt aber auch mein Schlußwort für heute…
Mai 21st, 2013 at 20:55
@flatter
… mich als als “systemimmanent” vermeintlich zu diskreditieren.
Ich weiß, dass du das nicht bist. Wobei i.d.R. das System mehr Begeisterung und Sprach- und Ausdruckskultur fördert, als die Bedeutung des “immanent”.
Wir müssten Kinder und Jugendliche nach Kräften fördern, ihren Kopf zu entwickeln und ihn unabhängig vom gerade aktiven Common Sense durchzusetzen. Stattdessen werden sie überall auf Linie getrimmt und wie Exemplare behandelt. “Da könnte ja jeder kommen”. Erziehung zur Mündigkeit findet nicht statt.
Warum ersetzen wir Kinder nicht auch gleichzeitig durch Erwachsene, (Ausgewachsene, nicht mehr weiter wachsende, – … naja) Dann stimmt das schon, – mehr als alles andere. Sie müssten sich nur bewusst darüber werden.
Mai 21st, 2013 at 20:56
@Peinhart(85): Weil’s mE in letzter Zeit nicht so häufig war: Unterschreib ich.
Kunst? Ok, dann meinetwegen auch Kunst. Achtung und Wertschätzung anderer würd’ mir da als ‘Überschrift’ auch ‘gefallen’.
… denn, so denke ich, damit fängt alles ‘Gute’ an.
Mai 21st, 2013 at 20:58
@eb(86): Läufst Du damit nicht Gefahr, Erwachsene auf Linie zu trimmen, nur eben auf eine andere?
Sorry, ich denke nicht, daß Du das meinst, aber den Gedanken so weiter gesponnen, bin ich schnell wieder in einem (Staats-)System, das die Menschen erst zu Menschen machen möchte ;-)
Mai 21st, 2013 at 21:13
@Wat
Ich rede weder von Staaten, noch von Politik, noch von Ökonomie, noch sonstwie von dieser Klischeescheiße. Und ganz bestimmt nicht davon, von Menschen auf Linie zu trimmen. Kommst du vielleicht mal aus deinem Gemüsetopf heraus?
Mai 21st, 2013 at 21:20
Nee, anscheinend ja wohl nicht – oder nur scheinbar… @eb
Wenn mir der Vorschlag unterbreitet wird: “Erwachsene nach Kräften zu fördern…” seh ich da nunmal mehrere Möglichkeiten – die meisten davon verwerfe ich – obwohl oder gerade weil ich ein Fördern ebenfalls im Sinn habe.
Die Frage nach Zweck und Mittel sei gestattet, mit Gemüsetopf und ohne auch.
Mai 21st, 2013 at 21:26
Was ist denn hier los? Schlagen die Geister Purzelbaum?
Für meinen kleinen Geist ging das hier oft zu schnell und auch zuviel von dem Schnellen! Ich bleibe erstmal fern.
Frohes Schaffen noch!
Mai 21st, 2013 at 21:40
@Wat
Wie willst du etwas fördern, was du schon nach eigenem Gutdünken verwirfst?
Mai 21st, 2013 at 21:49
@eb(92)
Eigenes Gutdünken?
Sind Erfahrungen, wie eine Förderung dann doch alles andere als eine Förderung wird, eigenes Gutdünken?
Das gewählte Mittel sagt mE nämlich mE recht schnell, auch wenn es ‘nur’ theoretisch ausgeführt wird, es aber schon praktische Erfahrungen dazu gibt, ob der Zweck erreicht werden kann.
Außerdem habe ich das Fördern selbst nicht verworfen.
Edit: aber vielleicht habe ich tatsächlich einen evtl. zweiten Schritt vor dem ersten gedacht und sollte erstmal fragen:
Fördern ja – und wie stellst Du/Ihr Euch das vor – wie könnte das gelingen?
(so ist’s, hoffe ich, besser)
Mai 21st, 2013 at 21:57
Wurde heut gefördert, genauer befördert. Für 6 Monate aus der Statistik, `Perspektive 50plus`heisst der Schwachsinn. Konnt mich nich mal wehren…
Mai 21st, 2013 at 21:58
Dann laß Dir nen halbes Jahr das Ohr abkauen – ich krieg das dann ab Ende nächstes Jahr
Was macht das Projekt: langlode-PC?
Mai 21st, 2013 at 22:05
Stop error – driver not less or equal
Mai 21st, 2013 at 22:11
Maschine is beim Programmbestücker, das überlass gern dann doch nem Fachmann.
Die Beklopptenmassnahme is so bekloppt, dass kann man nur noch als letztes Aufgebot verstehen. Es sind vom Deliquenten innerhalb 6 Monate diversliche Unsinnigkeiten zu absolvieren bei einem – jetzt kommt`s dicke –
Gesamtaufwand von 90 Stunden, was is das denn…?
Mai 21st, 2013 at 22:24
Das ist ein neuer PC. Könnteste sogar mit spielen.
Mai 21st, 2013 at 22:31
OT
@langlode, das ist die Zeit, die Du Dir mindestens das Ohr abkauen lassen mußt, daß sie herausfinden, was mit Dir noch zu veranstalten ist…
… also lieb gucken, lieb zu allem bereit sein, was sie Dir anbieten – können se eh nix – und jut iss, odda so^^
ABM für Fallmanager und angeschlossene Träger.
Mai 22nd, 2013 at 01:09
Was ist Kunst? Was Natur, was Schönheit, was Dichtung, was Musik? Was kann den menschlichen Geist erheben aus dem Elend der Existenz in der ökonomischen Erzwungenheit des jeweils herrschenden Systems?
Die Verbissenheit (und Verbohrtheit) von Boris G. in seiner Ideologiediskussion mit flatter hat mich erschreckt. Wie kann man die hohe Kunst der Sprache von G. Schramm nicht wahrnehmen und das einfach abtun als allfälliges Beiprodukt des kapitalistischen Systems?
Ich kenne etliche Beiträge von R.Kurz (Audio, Video und Aufsätze). Da weht aber ein durchaus anderer Wind. Die brutale Rechthaberei, wie hier von B.G. praktiziert, als ob man die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte, ist allerdings eher abstoßend.
Mai 22nd, 2013 at 19:07
@flatter(17)
Vorab: Was iss den hier los? Erstmal ‘nen Klasse-Post und dann die Menge Klasse-Kommentare!
Kommentar der besten Ehefrau zu Deiner #17 (Grundschullehrerin i.R.), sinngemäß: Dess isses! Muss man nur aufpassen, wenn man das so macht, kriegt man gerne einen in die Fresse vom System (Schulleitung & Co.), von Kollegen, von Eltern.
“Wir müssten Kinder und Jugendliche nach Kräften fördern, ihren Kopf zu entwickeln und ihn unabhängig vom gerade aktiven Common Sense durchzusetzen.” Nur wenig ist gleichwichtig, imho gibt’s nichts wichtigeres! Thumbs up!
Mai 22nd, 2013 at 19:36
Ahh Gottseidank. (Thanks @Vogel, -ich wollte einfach nicht den 101 comment machen)
@Wat (93) Sorry, wenn ich erst heute antworte. War auf keinen Fall böse gemeint, – eher irritiert ironisch. Das mit dem Fördern des Entwickeln des Kopfes, geht meines Ansichtens nach nur über Trennung von allzu festsitzenden Klischees, die immer wieder in moderate Bahnen des gewohnt “Gewollten” zurück leiten. Das ist für mich die wahre Alternativlosigkeit. Auch erhebe ich überhaupt keinen Anspruch darauf, dass mir das gar besser gelingen könnte ;-) Aber man sollte es unbedingt versuchen. Nur ein kleines Beispiel auf deinen “durchaus berechtigten” Einwand;
Erwachsene auf Linie zu trimmen, nur eben auf eine andere?
Ich weiß, dass ich jetzt möglicherweise in den Fettnapf trete. Ich achte und respektiere die Nachdenkseiten sehr. Trotzdem. Das Nachdenken über eine vorformulierte Alternative ist zu wenig. Und führt letztendlich zu dem, was du selber sagst. Es entspricht dem Muster; “Denke darüber nach, – was ich sage.” Es bedeutet nicht, – denke selber konstruktiv nach und liefere eigene Ergebnisse. Es überwindet nicht den Pragmatismus des Zuhörens und Bejahens oder Verneinens. Es versucht lediglich eine andere Seite zu zeigen zu der man wechseln kann, oder bei der man sich bereits befindet. Im letzteren Fall, ist es kein Nachdenken, sondern Meinungsbestätigung. Echte Kreativität, – sieht anders aus. Und @flatter hat recht. Es wäre eine unglaubliche Kunst, darüber hinaus gehen zu können.