Rechts vs. Links: Der Staat
Posted by flatter under Politik , Theorie[47] Comments
11. Mai 2013 14:10
Bilduelle: Wikimedia Commons / Colin Smith
Von Rechtsliberalen wird der Staat stets als Vehikel der Linken und Sozialisten verteufelt; dabei ist er vor allem eines des Bürgertums und der Rechten und für die Linke ein ewiges Dilemma. Wir bewegen uns nach wie vor auf dem Tableau, wo “links” als einschließend begriffen wird, als Versuch, die Menschheit als ganze zu befreien von eben den Ketten, welche die Rechte ihr anlegt, indem sie ausschließt, spaltet und unterwirft. Durch Diskriminierung werden Klassen, Rassen, Gruppen definiert, denen unterschiedliche ‘natürliche’ Wertigkeiten angeheftet werden, um die Unwerten zu versklaven.
Der Staat ist für die ausdrücklich nationale Rechte sogar ein Muss, denn wie soll die Nation sonst das Korsett der Gesetze schaffen, mit denen die Herrenrasse regiert? Eine spezielle Form des Staatsgedankens bildet dabei die Idee vom “Reich”, eine Möglichkeit, sogar viele Völker unter ein Gesetz zu zwingen, wobei in der Regel ein Kernvolk die Herren stellt. Das imperiale US-Amerika stellt dabei wiederum eine Ausnahme dar. Selbst auf Sklaverei und Völkermord gegründet, entdeckte eine Kaste von reichen Bürgern die Menschenrechte, nicht zuletzt als Hebel für ihre ökonomischen Interessen.
Divide et impera
Dieser Wandel öffnete tatsächlich die Tore für Individuen zunächst ausgeschlossener Bevölkerungsgruppen. Allerdings wurden nur die Mechanismen verändert; der Zugang zur herrschenden und zunehmend wieder geschlossenen Gesellschaft der Oberschicht wurde weiterhin stark beschränkt. Auch hatten dieselben Gruppen nach wie vor entscheidende Vorteile. Allerdings ist durch die oligarchische Struktur der Zugang zur Herrenriege für niemanden mehr absolut ausgeschlossen.
Das kann den 99,x Prozent, die draußen bleiben, relativ egal sein, aber nur auf diese Weise ließ sich die integrierende Erzählung von der angeblichen Chancengleichheit etablieren. Der Vorteil: Der Klassenkampf konnte für die Oberschicht erheblich entschärft werden, da die Abhängigen in Konkurrenz zueinander treten. Wer sich solidarisch verhält, riskiert also, im ‘Wettbewerb’ abgehängt zu werden. Wirksamer kann man das Prinzip des ‘Divide et impera’ nicht einrichten. Nach diesem Vorbild – wofür die USA vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg auch aktiv gesorgt haben – haben sich überall auf dem Planeten gleiche oder ähnliche Strukturen gebildet. Dem Staat kommt dabei die Rolle zu, die Ordnung aufrechtzuerhalten, also vor allem das Eigentum und die Geschäfte der Eigentümer zu schützen.
Der Staatssozialismus, der sich in Opposition zum imperialistischen Kapitalismus bildete, entdeckte den Staat als notwendige Konstruktion des Selbsterhalts und knüpfte gleich die Erwartung daran, er könne seine Vorstellungen von Gleichheit und Solidarität darin verwirklichen. Nicht nur, dass paranoide Schlächter unter dem Banner der Verteidigung gegen den Feind ihrerseits Völker brutal unterjochten; es bildete sich wie selbstverständlich wieder eine unzugängliche Herrscherkaste. Knechte gab es ebenfalls wieder, die im Zweifelsfall auch faktisch rechtlos waren. Das Versprechen des Kommunismus, ein System zu sein, das vom Volk getragen und subsidiär organisiert ist, wurde auf den Kopf gestellt – ebenso wie drüben die bürgerliche “Demokratie”, in der die Beteiligung der zu “Wählern” degradierten Menschen an der herrschenden Macht nur mehr symbolisch ist.
Recht des Stärkeren
Die emanzipatorische Linke steht also zum Staat als solchem in Opposition; andererseits ist nicht zu erwarten, dass sich quasi anarchistisch und von selbst Gesellschaften bilden, in denen das Recht vor allem der Schwachen gesichert wäre. Erfahrungsgemäß bilden sich jenseits staatlicher Kontrolle ebenfalls sehr viel leichter autoritäre Strukturen, und das Diskriminieren hat der bürgerliche Staat ebenfalls nicht erfunden. Nur bodenloser Optimismus kann zu der Annahme führen, das werde schon alles gut, wenn man es nur ausprobieren dürfe.
Es gibt auf dieser Seite nicht einmal haltbare Ideen, wie ein universales Recht sich etablieren kann, ohne dass die Gemeinschaft ein kollektives Rechtssystem einrichtet, das sich wiederum zur Bildung von Klassen und Schichten missbrauchen lässt. Strukturell ist offenbar keine Form der Gesellschaft in Sicht, die das Recht des Stärkeren nicht fördert. Dabei haben wir das Problem “Geldwirtschaft” noch gar nicht berücksichtigt. Es scheint, als sei auch hier der Kampf schon verloren, ehe er begonnen hat.
Wird fortgesetzt.
Mai 11th, 2013 at 16:08
Gefunden:
Kaste von Reichen Bürgern
aufrecht zu erhalten
es bildete sich auf wie selbstverständlich
Wird fortgsetzt.
Mai 11th, 2013 at 17:07
So wie ich das lese, fängst Du schon wieder am Überbau an, bevor es da überhaupt einen anderen wegen anderer Reproduktionsbedingungen braucht…
Mai 11th, 2013 at 17:37
Wenn ich vom Staat spreche, wie soll ich dann nicht vom Überbau sprechen? Die Überschriften der Artikel sind nicht immer nur Schmuckwerk, und das ist das Thema. Für nichtemanzipatorische Zwecke ist der Staat ein äußerst mächtiges Vehikel. Wenn du also deinen eigenen Ansatz ernstnimmst, muss dir klar sein, dass du andere Produktionsbedingungen nur schaffst, wenn du das Bestehende überwindest, und dazu gehört der Staat. Wenn man ihn dazu nutzen kann, mag das gut sein, birgt aber Gefahren. Kann man ihn nicht nutzen, hat man den ganzen Apparat gegen sich. Willst du dir deine Alternative also nicht herbei träumen, musst du dich dieser Konkurrenz stellen. Wenn das, was die anderen wollen, um Längen stabiler ist, hast du ein Problem. Ich bin bereit, das anzuerkennen und daraus die nötigen Schlüsse zu ziehen.
Mai 11th, 2013 at 17:45
Hört sich reichlich ausweglos an. Ich gehe erstmal verdauen!
Mai 11th, 2013 at 17:54
@flatter, sicher hab ich ein Problem. Das besteht aber darin, verklickern zu wollen, daß andere (Re-)Produktionsbedingungen überhaupt nötig sind, wollen wir den ganzen Käse hier mal hinter uns lassen.
Und da kann ich sabbeln bis zum Jüngsten Tag, so lange sich die Notwendigkeit für ‘uns’ nicht erschließt. (nicht über den Kopf, da auch, aber vorher über den Magen)
… daß das nur in Konkurrenz zum Bestehenden zu haben ist, klar. Aber diese Konkurrenz sieht etwas anders aus, wenn die Notwendigkeit echt da ist. Meine ich.
Mai 11th, 2013 at 18:24
@Wat.: Die war m.E. schon recht oft da, und es hat sich immer wieder recht fix ergeben, dass sich ein Hut fand, der gegrüßt wurde und dem Ländereien zugestanden wurden.
@troptard: Mich macht gerade diese Aussichtslosigkeit derzeit recht fröhlich, denn wenn man mal sortiert, was nicht geht, bleibt nur das Mögliche übrig. Vielleicht gibt es da Land, das wir noch gar nicht betreten haben.
p.s.: Bin auch erst mal ein paar Stündchen off.
Mai 11th, 2013 at 20:46
Da wir ja schon bei Aussichtlosigkeit sind, will ich mal ne Kritik versuchen, die vielleicht eine Option freilegt, die ihr dann wieder verwerfen könnt:
Und zwar bin ich der Meinung, dass zwischen ” Gesellschaften [...] in denen das Recht vor allem der Schwachen gesichert wäre.” und ” wie ein universales Recht sich etablieren kann, ohne dass die Gemeinschaft ein kollektives Rechtssystem einrichtet, das sich wiederum zur Bildung von Klassen und Schichten missbrauchen lässt.” sich eine Bedeutungsverschiebung ereignet.
So ließe sich darüber nachdenken, ob nicht, wenn wir das Recht der Schwächeren sichern wollen, ein universales Recht vielleicht der falsche Weg ist. Was ich sagen will: es gibt eine Tradition, die rechtliche Gleichstellung fördert und rechtliche ungleichbehandlung mit dem Ziel tatsächlich gleicher Bedingungen als »gleichmacherei« verteufelt (wir nennen sie zumeist liberal-rechtsstaatlich, optional mit liberaler, repräsentativer Demokratie).
Besonders in feministischen Demokratietheorien gibt es oftmals den Gedanken, dass eine liberale, rechtliche Gleichstellung nicht ausreicht und deshalb gezielte ungleichbehandlung zugunste Schlechtergestellter fordert (der Klassiker, und im Rahmen real existierender liberaler Repräsentationsregime leicht umzusetzen, wäre z.B. eine Frauenquote bei Wahllisten). Das Prinzip lässt sich aber offensichtlich auch auf andere Gruppen eurer Wahl übertragen (Proletarier, Arbeitslose, Rassistisch verfolgte Minderheiten, GLBT, u name it).
Mein Vorschlag wäre nun in eine Richtung zu denken, ob das von dir skizzierte Problem, dass sich unter dem Deckmantel von Gleichbehandlung (universales Recht) wieder reale Ungleichheit reproduzieren, nicht dadurch zu lösen sein könnte, dass wir kollektiv und gezielt Privilegien an die Unterprivilegierten verteilen. Das ganze hätten den Vorteil, (welcher zugleich Bedingung sein muss, sonst machts keinen Sinn) dass wir gezwungen wären uns regelmäßig darüber zu verständigen, wer den die Privilegierung aufgrund von Benachteiligung (noch/wieder/inzwischen) nötig hat.
Offensichtlich ist das ganze eher unterbestimmt, aber dein Sprung von die Rechte der Schwachen schützen zu universellem Recht war nicht notwendig und das wollte ich mal los werden. Die Starken brauchen nämlich kein Recht, sie sind stark.
Mai 11th, 2013 at 21:35
@Wat,5.
Vorraussetzung für diese anderen (Re-)Produktionsbedingungen wäre doch zunächst mal, dass diese in den jetzigen bereits angelegt sind.
Und hier sehe ich persönlich durchaus vorhandenes Potential. Das betrifft die Länge des Arbeitstages, die Entdichtung/Entschleunigung der Arbeit, die herrschaftsfreie Arbeitsorganisation z.B. in Genossenschaften, Verteilung der Produktion über Arbeitszeitgutschriften, kostenlose Verteilung von Produkten an Menschen, die nicht produktiv arbeiten können (Alte, Behinderte, Kranke)
oder auch an Menschen, die absolut für Arbeit nicht zugänglich sind.
Schrittweise Leistungen dem Markt entziehen und sie der Allgemeinheit kostenlos zugänglich machen ( Gesundheitsversorgung, öffentlicher Nahverkehr, Energie, Wasser etc.).
Alles nicht von mir schon mal angedacht und teilweise auch realisiert.
Der Knackpunkt bleibt für mich eben der, wie verwirklichen, wenn die Notwendigkeit möglicherweise nicht gesehen wird, dann kann ich mir viel vorstellen und ausdenken. Und wenn sie doch ins allgemeine Bewusstsein treten sollte, wird der Staat das Primat des Privateigentums sicher nicht freiwillig aus der Hand geben wollen.
Aber weiter mag ich schon nicht denken, denn dann tauchen immer mehr Hindernisse vor mir auf (sh. flatter).
Mai 11th, 2013 at 21:38
flatter, möglicherweise erkennen wir aber das tatsächlich mögliche gar nicht, aka das nichtbetretene land, da die indoktrinierung soweit fortgeschritten bzw die monetäre alltagsabhängigkeit zu umfassend für einen neuen blick jenseits des gewohnten oder bekannten. die totale abschaffung des systems “geld” bzw “gegenleistung” wäre doch die option. in der real existierenden welt seh ich da allerdings keine echte möglichkeit ohne einen neustart mittels global-katastrophe ala supervulkan oder meteroit. nenn mich einen pessimisten, aber dieses ganze intellektuelle gewälze ist sinnlos gegenüber der jetzigen gesellschaft des “wettbewerbs” der ja standartmässig auch die nationen einschliesst (eben auch und im besonderen die sog. “sozialistischen”) obwohl wir *eine* welt sind. von totalvernichtung rede ich nicht, aber ich sehe mittlerweile keine möglichkeit mehr ausser eben dem von “aussen” erzwungenem neustart. das ist allerdings kein zynismus, denn abkotzen tu ich trotzdem täglich ob des absurden wahnsinns da draussen. vielleicht red ich auch nur mist und habe nur keinen nerv mehr mir über “optionen” die birne zu zermartern.
Mai 11th, 2013 at 22:11
@DasKleine Teilchen,8.
Jetzt habe ich doch tatsächlich geglaubt, ich wäre nicht zu übertreffen, was Katastrophen-Fantasien und Pessimismus betrift.
Gibt es noch Schlimmere als mich? Von wegen Neustart mit Supervulkan oder Meteroit. Dann ist endgültig alles überstanden für die Superspezies
Mensch.
Aber vielleicht besser als in der Gewissenheit einem qualvollem Ende entgegen zu sehen: Alles gedacht, alles versucht und dennoch nichts gewonnen.
Mai 11th, 2013 at 22:12
wir leben halt in einer Bewusstseinskrise, entweder wir überwinden als Menscheit den gottgegebenen Egoismus, der uns ja ständig vom neoliberalem Lager gepredigt wird – oder das war es dann mit unserer Kultur. Zurück zur absoluten Dikdatur, die logische Konsequenz der egoismus-theorie und die sicherste Art, den Menschen vor sich selbst zu schützen.
Mai 11th, 2013 at 22:37
@TROLL
…der “gottgegebene Egoismus” kann überwunden werden.
https://www.6000euro.de
Mai 11th, 2013 at 23:17
@dkt(9): Ich mache hier gerade in Autismus zum Mitmachen. Was mich zu der Serie bewegt, ist vornehmlich ein Aussortieren, Ich will mich von Optionen befreien, die ich nicht habe, damit ich weiß, ob ich sie künftig nicht mehr anstrebe oder nach Laune vor Wände laufe und das “Kunst” nenne. Optionen sind eine Pest. zu erkennen, welche nicht weiter führen, kann befreiend sein.
Mai 11th, 2013 at 23:21
@rogerreloaded(7): Genau in diese Richtung denke ich. Es hat keinen Sinn, statisch zu hantieren, zu glauben, man könne ein ehernes Recht schaffen, das es dann regelt. Nicht einmal Grundsätze, die dann bis zum Filz durchdiifferenziert werden, helfen da. Es muss etwas geben, das dynamisch die Dynamik erkennt und ihr mit Dynamik begegnet. Zu streiten wäre allerdings noch darüber, in welcher Form man Vereinbarungen treffen kann, die das leisten. Hinzu kommt für mich immer noch der Blick nach außen; es nützt der Versuch wenig, wenn man weiß, er wird einem von der Konkurrenz schneller zerstört als man ihn aufbauen kann. Dazu siehe den näcshten Kommentar.
Mai 11th, 2013 at 23:27
@troptard(8): Der entscheidende Punkt ist der: “wird der Staat das Primat des Privateigentums sicher nicht freiwillig aus der Hand geben wollen.” Wird er dem Kapital nicht wegnehmen wollen. Das ist so eine Geschichte, die ja längst (gern vor allem von EU-Ebene oder anderen zwischenstaatlichen Vereinbarungen herunter) aggressiv gehandhabt wird: Alles, was angeblich den ‘Wettberwerb’ behindert, also z.B. Sozialststaat, wirklich gemeinnützige Wirtschaftsansätze etc., wird verboten, weil es jenen eben nicht mitmacht.
Was hier tröstet, ist dass die Ausbeutung inzwischen selbst Strukturen jenseits des ‘Wettberwerbs’ benötigt (Aufstocker, Ein-Euro-Jobs, sonstige Subventionen), die es andererseits nicht dulden will. Das wird noch sehr unübersichtlich werden.
Mai 11th, 2013 at 23:46
Noch einen: So etwas hier (mehr dazu hier) wird die Zukunft entscheiden. Man wird sehen, wann und in welchem Maße solche Projekte zusammengeschossen werden, mit Gummi oder Blei, oder ob es gelingt, dergleichen großflächig zu korrumpieren. Es sind spannende Zeiten. Was die Aussicht freilich trübt, ist dass die Produktion auch selbstverwaltet sich der kapitalistischen Konkurrenz wird stellen müssen. Ein womöglich aussichtsloses Unterfangen, was aber deshalb noch lange nicht sinnlos ist.
Mai 11th, 2013 at 23:59
Schlüsselbegriff ist meines Erachtens das “Leistungslose Einkommen”. Der Begriff zielt auf die selbstverständlichste Sache der Welt, dass nämlich Eigentum ein Rechtstitel ist, der das Recht einräumt, dieses Eigentum zu wahren und zu mehren – nämlich durch die Leistung anderer. Das wird dadurch erreicht, dass die Eigentümer die Nutzung ihres Eigentums durch andere nur gegen Entgelt zulassen (ausschließendes Eigentum). Das funktioniert, wenn andere die Unverschämtheit besitzen, auf der Welt zu sein (wofür die irgendeinem Eigentümer ein Stück Grund abkaufen müssen, oder besser, ihm lebenslang einen Mietzins zahlen müssen.) Das funktioniert, wenn andere, die nicht Eigentümer sind, die Unverschämtheit besitzen, ihre Lebensgrundlagen produzieren zu wollen (wofür sie sich von irgendeinem Eigentümer die Produktionsmittel kaufen müssen, oder besser, wenn sie für Lohn bei ihm arbeiten). Es funktioniert, wenn eine Gesellschaft staatliche Organe geschaffen hat, die dieses Recht auf leistungslose Einkommen garantieren und durchsetzen. Unsere Gesellschaft mit ihrer dem Dümmsten eingepflanzten Ehrfurcht vor ehrenwerten Rentiers garantiert dies. Sie geht ungerührt über Leichen (solange diese von notwendigen “Strukturreformen”, nicht etwa von “stalinistischen Säuberungsaktionen”, verursacht werden).
Mai 12th, 2013 at 00:50
Ja, wir sollten das Großgrundbesitzertum wieder in Gänze einführen. So ist das doch nix Halbes und nix Ganzes.
Mai 12th, 2013 at 01:02
Quark. Lassen wir die dicksten Fische “Risiko” um die Weltherrschaft spielen und übertragen wir dem Sieger die blaue Murmel.
Mai 12th, 2013 at 01:11
@flatter, 16: Nein, was die Aussicht trübt, ist das Weiterlaufen der Produktion, egal ob in der Hand von Kapitalisten oder selbstverwaltet – Menschen tun, was sie als einziges können: Ressourcen zu Müll machen, bis nichts mehr da ist. Klimatechnisch ist der kritische Punkt ohnehin schon überschritten, insofern sind Orchideendebatten über Genossenschaftsmodelle und dergleichen nur ein netter Zeitvertreib.
Mai 12th, 2013 at 01:14
Geldwesen:
Geld wird als Wert verstanden. Falsch! Geld sollte als Schuld defeniert werden. So würde ein jeder bestrebt sein, so wenig wie möglich davon zu besitzen. Konkret stelle ich mir das so vor: Jede Produktionsstätte gibt ihrer Ware ein Quantum an Arbeitszeit als Preis. Wenn ich das Produkt erwerbe, so muss ich, sagen wir, innerhalb eines Jahres diese Arbeitszeitschuld bei der Produktionsstätte ableisten, oder bei einem anderen Zulieferer/Dienstleister dieser P.S., der deren Arbeitszeitschuldscheine akzeptiert.
Nachtrag: Viele ältere Menschen sagen mir ‘ja bleibt es denn wieder an uns Alten hängen?’ – mitnichten, ihr könnt aus dem Sessel, wenn man will, mithelfen Bewusstsein zu schaffen. Noch haben wir das Freie Wort. Noch sagt man nicht Nichts aus Angst. Die Zeit drängt, oh armes Deutschlandmensch.
Mai 12th, 2013 at 01:28
OT und zum lachen:
https://www.smh.com.au/entertainment/tv-and-radio/us-show-uses-howard-to-embarrass-gun-lobby-20130422-2i9rh.html
@ Maxim: Nuglar, selbstverwaltete Fabriken bauen Autos, die sie dann mit ihrem PR Stab am übersättigten Markt loswerden. Immer treu dem Motto, wenn die Verbesserung nich absolut auf ganzer Linie und sofort erfolgt, dann lieber gleich gar nix machen, hm?
Mai 12th, 2013 at 01:38
@Troll: Geld als Schuld ist eine krude Vorstellung und ich halte von den dem zugrunde liegenden ‘Theorien’ gar nichts. Man kann, um deinen Ansatz kurz zu kritisieren, auch nicht durch solche Konstruktionen kapitalistische Geldwirtschaft in Tauschmittelwirtschaft verzaubern. Ebensowenig lässt sich über Arbeitszeit noch so etwas wie Arbeitswert (da ist Marx toter als tot) festlegen, schon gar nicht geldwert. Die Diskussion war schon hinfällig, bevor wir sie hier noch einmal durchgekaut haben. Wenn Produktion übergreifend (also nicht bloß zur Deckung regionaler Bedürfnisse) geregelt werden kann, dann auf Basis der Erfassung von Bedürfnissen in Korrelation zu den vorhandenen Ressourcen. Dazu kann Geld extrem wenig bis nichts beitragen, jedenfalls gibt es keine Form von Geld, die das per se regeln könnte.
Mai 12th, 2013 at 10:20
Kleine Einsprüche: die Lebenszeit, die sich der Einzelne abknappst, um an der allgemeinen Reproduktion teilzunehmen, wird mE auch zukünftig eine Rolle dabei spielen, wie der allgemeine Aufwand ‘gerecht’ aufzuteilen ist. Auch die bereits schon mal vorgeschlagene ‘Börse’ rechnet ja nolens volens mit Zeit. Zu vermeiden wäre ‘nur’ und allerdings, dass das via eines wo auch immer angesiedelten ‘Kapitals’ zum Imperativ der Werterhaltung geschweige denn Wertvermehrung führt. Was die Sache mit dem Geld zugegeben ‘etwas’ problematisch macht. Trotzdem würde ich den ‘trolligen’ Vorschlag nicht gleich ganz vom Tisch wischen.
Richtig bleibt allerdings auch, dass ‘Arbeit’ längst nicht mehr die knappe Ressource schlechthin* ist, im Gegenteil. Es ist eine ökologisch längst unmögliche Horrorvorstellung, alle wären vollzeitlich bei der heute erreichten Produktivität damit beschäftigt, Rohstoffe in Produkte zu verwandeln. Weder die Resourcen noch die Bedürfnisse kämen da noch nach. Ein ‘Mechanismus’, um Bedürfnisse durch die Verfügbarkeit von Ressourcen zu deckeln scheint von daher fast unausweichlich.
*Das werd ich ja mein Lebtag nicht begreifen, dass die mE so offensichtliche ‘Verkehrung’, dass Güter und Leistungen im Gegensatz zu früheren Produktionsbedingungen gerade nicht mehr knapp sind, dafür aber das Angebot an ‘wertschaffender’ (Lohn-) Arbeit, gesellschaftlich offenbar völlig unbemerkt geblieben ist – obwohl es einem doch in so Slogans wie ‘Sozial ist was Arbeit schafft’ geradezu in’s Gesicht springt… und damit auch der Selbstzweckcharakter der ganzen bescheuerten Veranstaltung. Mit S21 etc haben wir ja auch schon längst wieder ‘Pyramiden’ am Start.
Mai 12th, 2013 at 10:53
Korrekt.!.
1.Ohne eine Reform des Zinswesens ist ein Wandel unmöglich. Vorerst müssen die Menschen begreifen, dass die gängige Praxis Raub ist, ganz im Sinn der egoismus-Doktrin.
2. Durch die enorme Maschinisierung, ist der Arbeitsaufwand des Einzelnen soweit gesunken, dass nichteinmal 1/3 der Menschen in der Wertschöpfung (Verwaltung ist keine echte Arbeit) eine Anstellung finden. Ergo: die Zeit, die ein Mensch pro Tag arbeitet muss reduziert werden. 2-3h pro Tag sind realistisch, denk ich.
3. Wie schon angedeutet, ist die Umkehr der Definition des Tauschmittels ein Mittel, die Raffgier einzudämmen. Reich ist der, der Ressourcen, Waren oder Informationen besitzt, nicht der Milionärsmillionär mit seinen Ansprüchen. Regional kann man so die Wirtschaft ankurbeln und nachhaltig wirtschaften.
Die Frage lautete doch: was braucht der Mensch um glücklich zu sein. Das muss sich durchsetzen. Und: der Mensch muss sich als Teil eines Organismus begreifen. Der neue Egoismus lautet: “wenn es allen gut geht, kann es mir nicht schlecht gehen.”
Mai 12th, 2013 at 11:38
Auch wieder Einwände: Die ‘Umkehr’ der Raffgier in Ressourcen, Waren und Information ist nicht wirklich erstrebenswert. Genauso wenig wie eine ‘Ankurbelung’ der Wirtschaft – dieser obskure Wunsch ist selbst nur wieder Ausfluss des Selbstzweckcharakters. Ziel kann doch nur eine Wirtschaft sein, die Bedürfnisse so befriedigt, dass es mit der Begrenztheit der Ressourcen vereinbar bleibt. Ressourcen aber ‘gehören’ niemandem, genauso wenig wie Land. Und auch Information kann nur künstlich – ebenfalls durch eine Art von ‘Raub’ – verknappt werden. Sie unterliegt – anders als Land oder Brötchen – nicht mal der konkurrierenden Nutzung, soll heißen, wenn ich sie benutze, hindere ich dadurch niemanden daran, sie ebenfalls zu benutzen.
Ressourcen und Wissen können daher nur Allgemeingüter sein, und Waren bzw Produkte bestehen inzwischen in erster Linie aus diesen beiden – plus ein bisschen nicht mehr knappe Arbeitszeit. Also sind auch Produkte mittlerweile in erster Linie Allgemeingut…
Mai 12th, 2013 at 11:53
Quark. Die dicksten Fische spielen leider nicht Weltherrschaft als Gladiatorenkampf im Kollosseum, und wir schauen nicht zu. Sie spielen mit uns. Wir sind die Spielfiguren.
Mai 12th, 2013 at 12:28
Quark. Wir leben in der besten aller Welten, der sozialen Marktwirtschaft®. Einzelfälle (weltweit sind das höchstens 147), gieriger Unternehmen ändern nichts daran!!1!
Mai 12th, 2013 at 12:51
Quaak. Wir sind alle Frösche in einem Teich.
Mai 12th, 2013 at 13:13
Lest mal diese absurde Geschichte hier, ein militanter Kampf um nettere Ausbeutung mit Endegutallesgut. God bless Amorica!
Mai 12th, 2013 at 13:44
Das war bei uns ähnlich, nur das an der Ruhr nur 12 Leute erschossen wurden, dafür war aber auch eine Frau dabei.
Mai 12th, 2013 at 14:17
“Es gibt auf dieser Seite nicht einmal haltbare Ideen, wie ein universales Recht sich etablieren kann, ohne dass die Gemeinschaft ein kollektives Rechtssystem einrichtet, das sich wiederum zur Bildung von Klassen und Schichten missbrauchen lässt. Strukturell ist offenbar keine Form der Gesellschaft in Sicht, die das Recht des Stärkeren nicht fördert. Dabei haben wir das Problem “Geldwirtschaft” noch gar nicht berücksichtigt. Es scheint, als sei auch hier der Kampf schon verloren, ehe er begonnen hat.”
Dat is ja nu furchbar pessimistisch! Lasst uns also den aussichtslosen Kampf gar nicht erst anfangen?
Mein Punkt war: Leistungsloses Einkommen ist zu vermeiden und ist vermeidbar. Gemeint ist Einkommen, das machtgeschütztes (funktioniert im Feudalismus, Kaptalismus, Kommunismus) Recht gegenüber den Nichteigentümern ist.
Wird diese Möglichkeit leistungslosen Einkommens durch eine andere gesellschaftlich gewollte Rechtsetzung ausgeschlossen, bricht noch lange keine kommunistische Erstarrung aus. Aber auch die konzernkapitalistische Erstarrung (Ware vs. Gebrauchswert) hört auf. Konkurrenz hebt weiter, und jetzt erst recht, das Geschäft. Eigentum verliert lediglich sein Erpressungspotenzial.
Ich bin viel zu faul, das hier weiter auszubreiten, zumal das andere doch viel besser, und zudem auch noch kurzweiliger formuliert, auszudrücken wissen, mein Favorit tut das zum Beispiel hier: https://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2011/5.html
Mai 12th, 2013 at 14:32
Ach ja, mal wieder ein Konstrukt, das Eigentum schützt und “Regeln” dazu entwirft, damit es nicht missbraucht wird, ein guter Kapitalims also? Same procedure …
Kann man sich nen Wolf drüber tippern: Kapitalismus hält sich nicht an Regeln, seine Dynamik legt sie immer wieder zunächst weiter aus, um sie dann nierderzureißen (durch Korrumpierung und Übernahme ursprünglich ‘staatlicher’ Macht). Das bleibt noch weit hinter der Ebene der hier besprochenen Probleme zurück.
Mai 12th, 2013 at 15:47
@flatter (14)
Es hat keinen Sinn, statisch zu hantieren, ….. Es muss etwas geben, das dynamisch die Dynamik erkennt und ihr mit Dynamik begegnet.
So sehe ich das auch. Ich weiß nicht, ob man das irgendwie verbinden kann. Aber ich möchte bezüglich Überbau mal eine Sichtweise aus einer anderen, – sagen wir mal moralischen Perspektive erwähnen. Zudem teilweise auch der Grund, warum ich des Öfteren immer so mit der Frage nach einer Basis nerve. (Die sich der Frage bezüglich Statik und Dynamik natürlich auch stellen muss) Sinnigerweise leiten sich Staats- und Sozialphilosophien bezüglich ihrer praktischen Auswirkungen ja durchaus auch aus der Ethik ab. Die Grundutopie für universale Menschenrechte, sieht ja eigentlich so aus, dass sich die primär empfundenen großen menschlichen Institutionalitäten; Politik, Wissenschaft, Religion, – selber als Sekundärbegriffe eines primären an menschlicher Ethik gekoppelten Kulturbegriffes verstehen, dem sich die Kulturen weltweit anschließen könnten. Das wäre zumindest mal die Utopie. Die Realität ist die, dass es selbst unter den größten Verfechtern für zumindest ein menschliches Ethikverständnis kein existierendes Vorbild dafür gibt. Was es gibt, sind allenfalls sekundäre Ethikverständnisse wie z.B. politische Ethik, wissenschaftliche Ethik, religiöse Ethik. Ich such das jetzt nicht raus, weil ich die Agnostiker mag, aber gerade letzteres macht das Dilemma analogisierbar deutlich; – beim Gott der über den Menschen steht. Einerseits wird darüber und davon abhängig Ethik produziert, und andererseits wird dadurch eine universale Ethik, welche zumindest als primäre Orientierungsmöglichkeit diese göttliche Allmacht von ihrem primären Thron schupsen könnte, – unmöglich gemacht. Der Götter gibt es vielleicht nicht genauso,- aber doch ziemlich viele, wie auch wissenschaftliche Dogmen und politische Ideologien, – die sich letztendlich alle primär zu einem menschlichen Ethikverständnis verhalten. Nur mal so eingeworfen. Ziemlich metaphysisch, -ich weiß.
Mai 12th, 2013 at 18:27
@flatter (16)
“Man wird sehen, wann und in welchem Maße solche Projekte zusammengeschossen werden, mit Gummi oder Blei, oder ob es gelingt, dergleichen großflächig zu korrumpieren.”
oder! Verlass’ Dich drauf, sicher wie das Amen in der Kirche: Es findet sich ein Funktionär, Parteiheini, Gewerkschaftsheini …
Wie schrubst Du an anderer Stelle: “dass sich ein Hut fand, der gegrüßt wurde”
Hüte überall! :-(
Mai 12th, 2013 at 18:37
@flatter, 33
“…ein guter Kapitalismus also?”
Diese geistigen Anstrengungen dazu sind ja nicht neu. Damit wird immer wieder versucht die Quadratur des Kreises zu lösen. Die enorme Effiziens in der Produktivkraftentwicklung, die ja wohl unbestreitbar ist, als unverzichtbar anzusehen ( hier auch unter bewusster Inkaufnahme von Leistungsdruck auf die Beschäftigten), aber gleichzeitig seine schädlichen Wirkungen zu vermeiden.
Häufig eine Mischung aus staatlicher Regulierung der sozialen Beziehungen und Interventionismus à la Keynes bei gleichzeitiger Beibehaltung privatwirtschaftlicher Initiative, so als wenn in diesem gedanklichen Konstrukt , die Vorteile ohne die Nachteile zu haben wären.
Ausgeblendet wird dabei, dass die Reproduktionsfähigkeit einer Gesellschaft, unter Beibehaltung der privaten Verfügung an den Produktionsmitteln, in dem Masse abnimmt, wie die Überschüssigmachung der Arbeitskraft zunimmt., dass die intensive Ressourcenverschleuderung unter diesen Bedingungen nicht gestoppt werden kann und überhaupt nicht die Beziehungen zu den unterentwickelten Ländern geklärt werden.
Möglicherweise sind dies Reflexe auf den gescheiterten “real existierenden Sozialismus”, dass Suchen nach einem Dritten Weg, so etwas zwischen Kap und Soz, möglicherweise aber auch die uneingestandene Liebe zum Kapitalismus, der gerettet werden muss.
Mai 12th, 2013 at 20:20
@ flatter 14.
Da habe ich doch zuerst glatt gelesen: “Es muss etwas geben, das dynamisch die Dynamik erkennt und ihr mit Dynamit begegnet.”
Mai 12th, 2013 at 20:45
@flatter#13
“Optionen sind eine Pest.”
ochnaja, wat haben wir ausser optionen? alles andere wäre doch diktat.
“zu erkennen, welche nicht weiter führen, kann befreiend sein.”
ha! ja, dat auf jeden fall! IST befreiend, wenn man nicht gerade aufgrunddessen den kopp innen kies steckt; die erfahrung mach ich ja auch gerade. hach mann, danke dir für deine anwesenheit uff diesem schönem planeten =)
Mai 12th, 2013 at 21:07
@troll#21 u 25:
qua negativzins; hattnwa schon als modell. “reform des zinswesens”. sorry, darf ich kurz mal ablachen? geld ist doch in dieser welt mit seinen eminenten fortschritten in technologie und produktion überflüssig wie ein kropf, das loslösen von diesem wahn sollte eigentlich selbstverständlich sein, der fiktive “besitz” dieses angeblichen “tauschmittels” führt immer in die gier respektive “wachstum” und “wertschöpfung”, der “profit” auf kosten aller unvermeidlich.
Mai 12th, 2013 at 21:07
@troptard #36 Ich denke, das sind keine Reflexe bloß auf die neuere Geschichte. Wir sprechen doch über die *bürgerliche* Gesellschaft. Und ihr sind zwei Kräfte eingeschrieben, der Bourgeois und der Citoyen, die ihr ihre spezielle, ‘engführende’ Dynamik verleihen.
Der Citoyen, der sich schon immer um die metaphysischen Werte gekümmert hat (das Gute und Schöne, Humanität, Bildung, Sittlichkeit, …) und die bourgeoise Kraft, die die materielle Grundlage dafür bereitstellt. Trotz aller Differenzen müssen sie sich ergänzen um ihrer symbiotischen Existenz willen: Eine Kultur, wie sie Carl Spitzweg in seinen Bildern parodiert, ist nur unter Ausbeutung anderer zu haben, der der Bourgeois mit seiner ökonomischen Analyse nachkommt.
Ausbeutung bedeutet auch immer Ausgrenzung auf der die bürgerliche Kultur, ihre Demokratie, ihre Sprache etc. beruht. Menschenrechte werden so zu Rechten derer, die noch arbeiten oder zum Unrecht derer, gegen die für den eigenen Ressourcenvorrat in Krieg gezogen wird etc. Menschenrechte sind in der Bürgergesellschaft Exklusivrechte: Die Rechte des Bürgers legitimieren das Unrecht gegen Andere.
Die bürgerliche Kultur bezieht ihre Selbstvergewisserung immer durch die Distinktion zwischen Eigen und Fremd. Genaugenommen ist die ihrem Verständnis grundlegende Auffassung der Trennung von ‘physis’ und ‘metaphysis’ schon irriger Ausdruck exkludierender Demarkation.
Schon da versinkt die Dynamik im Getriebe.
Mai 12th, 2013 at 21:49
Sorry Leute. Mal im Ernst.
Dynamik, kann man auch dynamisch tot schwafeln.
Mai 13th, 2013 at 10:06
@DasKleineTeilchen
bitte erklären Sie mir, wie ich den Leuten Vermitteln soll, ohne Geld auszukommen?!?
Mai 13th, 2013 at 11:14
Hab ich jetzt ein schlechtes Gewissen bei. Für das “schwafeln” im “tot schwafeln” entschuldige ich mich. Niemand schwafelt hier. (Außer mir selber vielleicht) Das Problem ist aber, dass man es durch schreiben, reden etc. ersetzen kann, was letztendlich zusammen mit dem “tot” doch abtöten bedeuten würde. Was ich feststelle, ist eine Resignation die schwer dazu, und darüber zur “statischen” Alternativlosigkeit neigt. Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich lese zwar nicht immer, aber doch erschreckend oft “immer”. “Immer” ist als Art von Eigenschaft eng mit Statik verbunden. Wenn man übrigens über Bürgerlichkeiten kritisieren möchte, muss man dabei auch beachten, dass die statische Erhaltung des Jetzt-zustandes ein schweres Zeichen von Bürgerlichkeit ist. Und nicht mal hier behaupte ich, dass dies “immer” so sein muss.
Mai 13th, 2013 at 13:09
@eb Na ja, schwafeln ist nicht nett ausgedrückt, aber trotzdem nachvollziehbar, wo es herkommt. Klar ist das auch Schwafelei. Muss auch gar nicht verkehrt sein. Doof ist nur, wenn man sich schwafelnd so austobt, dass es eben nichts mehr zulässt.
Wenn man tendenziell an dem Punkt ankommt, dass alles abzulehnen/totzukritisieren ist, weil es nicht perfekt ist, packt man sich selbst ins Hamsterrad. Und da kann man Dynamik höchstens sportlich sehen. Um sich zielgerichtet zu bewegen, muss man sich sicherlich anders entscheiden.
Mai 13th, 2013 at 17:57
@ Troll, 42.
“bitte erklären Sie mir, wie ich den Leuten vermitteln soll, ohne Geld auszukommen?!?”
Woher dieses Sendungsbewusstsein?
Man muss Menschen nicht vermitteln, was sie nicht nachvollziehen können, weil ihre Welt nun mal darin besteht für Geld zu arbeiten und dieses Geld wieder dort hinzugeben, von wo sie es erhalten haben, an die Unternehmen, die ihren Konsum befriedigen.
Und ihnen ist es auch ganz selbstverständlich und das normalste der Welt, dass dieses Geld am Monatsende meistens verbraucht ist und sie dann wieder antreten müssen für den nächsten Monat.
Und weil sie das normal finden und dazu auch gezwungen sind, ist es ihnen auch wichtig das sie Arbeit haben und sei diese auch noch so schlecht bezahlt und entwürdigend.
Ich halte nichts davon Menschen irgendwo hinzubringen wo sie nicht hinwollen und mir dafür den Vogel zeigen zu lassen.
Wenn ich das Prinzip verstehe und noch viele andere auch, dann reicht mir das. Ich mag keine linken Gruppierungen die der Auffassung sind, man müsste den Menschen nur alles richtig erklären und dann maschieren sie schon oder dort abzuholen wo sie sich im Bewusstseinsstand befinden.
Hier denke ich mal wie ein Unternehmer: “Ich bin doch kein Sozialamt!”
Mai 13th, 2013 at 22:25
“Ach ja, mal wieder” so ein moribund-blasiertes Wegwischen konkreter Modellüberlegungen. Treffen sich hier linksintellektuelle Klageweiber, die nichts wollen als sich gegenseitig bestätigen in ihrem Leiden an der Unverbesserlichkeit dieser Welt? Jonasse unter der Rhizinusstaude. “Es scheint, als sei auch hier der Kampf schon verloren, ehe er begonnen hat.”
Na gut, auch sowas hat seinen Unterhaltungswert, wenn es geistreich rüberkommt.
In dem Eingangstext ging es doch darum, wie nämlich auch in dem von mir verlinkten Aufsatz, “wie ein universales Recht sich etablieren kann, ohne dass die Gemeinschaft ein kollektives Rechtssystem einrichtet, das sich wiederum zur Bildung von Klassen und Schichten missbrauchen lässt”. Für ein solches, ein emanzipierendes kollektives Rechtssystem zeigt die Idee eines “wahlfreien Grundeinkommens” mit seiner Verbindung zu einem egalisierenden Bodennutzungsrecht interessante Ansätze. Ob unter solchen Bedingungen ausschließendes Eigentum (sei es in einem Feudalismus, Kapitalismus oder realsozialistischem Bonzentum) und sein Erpressungspotenzial überhaupt noch möglich wäre, ist schwer vorstellbar. Das Modell hat seinen Charme gerade darin, dass das, was angemessen ist, dynamisch sich den Bedingungen entsprechend ändern kann und mit einfachen Meßgrößen tatsächlich ändert. Und dass die Zumessung des Anteils für jeden gleich ist.
Aber o.k., ist hier nicht erwünscht. Zu praktisch gedacht. “Der Kampf ist schon verloren, ehe” … usw.
Dann leidet mal weiter. Es gibt genug zu beklagen in dieser Gesellschaft, in der Tat. Jeden Tag. Unseren täglichen Frust gib uns heute. Das hat Suchtpotential. Aber keine Sorge, der Stoff wird nicht ausgehen. Und tschüss, bin schon weg.
Mai 13th, 2013 at 22:43
Es wäre ganz hilfreich auf den Kommentar hinzuweisen, auf den du dich beziehst (33).
Was Kreutzer da vorschlägt, ist m.E. derselbe Irrweg wie der Keynesianismus. “Das System” passt sich immer an, nämlich den Bedürfnissen des Kapitals. Will man das ändern, muss man das Kapital abschaffen. Ich sehe da auch nirgends den Trick, wie das “Erpressungspotenzial” unmöglich gemacht würde. Im Gegenteil übersieht auch dieses Modell, dass Kapital expandieren muss und sich den Raum dafür schafft. Gäbe es dagegen einen Widerstand, hätte ich den gern verortet, der kann sich dann nämlich gleich das nächste kapitalistische Experiment sparen. Moribund ist bei mir gar nix, blasiert ziehe ich mir nicht an und überhaupt bin ich nach wie vor entschieden gegen solche persönlichen Zuschreibungen. Da reagiere ich irgendwann allergisch drauf.
Dass ich Modelle beiseite wische, die ich für untauglich halte, nenne ich “konsequent”.