Ede und die Vollbeschäftigung

Die Phasen werden länger und die Tage häufiger, da ich denke, mich lässt das alles kalt da draußen, weil es immer dasselbe ist. Heute die Nachricht über Isländer (btw: wieso heißen die eigentlich nicht “Isen” wie die anderen Bankopfer, die Iren?), die das Wahl-Pingpong auf die Spitze treiben und diejenigen belohnen, die sie zuletzt so bestraft haben, indem sie diejenigen bestrafen, die sie zuletzt “gewählt” haben. Es stimmt definitiv: Wer zu solchen Wahlen geht, hat nachher kein Recht, sich über die Regierung zu beschweren. Interessiert mich aber eigentlich nicht.

Dann schlage ich hier im Büro auf, die Lage an der Kinderfront äußerst entspannt und habe also einige Minuten, um mich im Netz umzuschauen. Prompt kriege ich erst Puls und dann Hals: Inmitten einer Katastrophe von Arbeitslosigkeit – in Südeuropa ist eine ganze Generation sprichwörtlich verloren – erblödet sich die FAZ zu einer Jubelserie über die kommende “Vollbeschäftigung”. Das passt zum Ehrentage von Karl Eduard von Schnitzler. Der wäre heute 95 geworden und ein prima Kollege für die hirnentkernten Propagandisten der dortigen “Wirtschaftsredaktion”.

Wo ist nur die Stasi …

Während der Amoklauf der bürgerlichen Presse gegen angeblich islamistischen Terror® aus dem All weitergeht und sie sich lächerlich machen mit Geschichten von “Massenvernichtungswaffen” wie Schnellkopftöpfen, wo auf der anderen Seite ‘Drohnen’ als Vehikel göttlicher Gerechtigkeit angepriesen werden (so, hier jetzt mal Luft holen …), während also dem Heiligen Krieg mit dem Heiligen Kreuzzug begegnet wird, gerät die Unterstützung des echten Terrors zu einer immer krasseren Farce. Wer etwas gegen Nazis hat, wird bespitzelt. Auch in dieser Hinsicht kann die DDR selig bald nicht mehr mithalten, so blöde, dreist und unbelehrbar waren bei denen nur die Härtesten. Die haben aber immerhin gewusst, was lief, also streichen Sie bitte “blöde”.

Kretsche macht die Grätsche

Der grünkarierte Ex-Pseudokommunist und Minipräsident von Baden und Schwaben, Kretschmann, hat eine neue Leidenschaft entdeckt: Steuern runter! Die ‘Basis’ hat dieses Programm vorläufig abgelehnt, was den Funktionär natürlich nur anspornt. Zuerst muss erarbeitet werden, wie man die Entlastung der Leistungsträger als “Linksrutsch” verkauft, dann dürfte auch die Zustimmung der zuständigen Gremien sicher sein. Der Rest darf dann wie immer abstimmen bis es passt.