Geht mir eimerweise auf die Murmeln, dieser Quatsch, es gebe kein “Rechts” und “Links”. Ganz einfach, zum Mitschreiben: Der eisklare Gegensatz zwischen Rechts und Links ist, dass rechts ausschließt und Links einschließt. Das schlechthin Rechte ist die Diskriminierung. Es müssen sich immer Gruppen und Individuen finden, die nicht dazugehören, die minderwertig sind, die Schuld tragen, die bis zur Vernicnhtung gemaßregelt gehören.
Deshalb ist und bleibt auch die SPD eine rechte Partei, weil sie nur auf die Streber und Systemträger fokussiert, die sich mindestens für Mittelschicht halten, glauben, sich etwas “verdient” zu haben und zu noch zu viel Besserem berufen seien. Daher brauchen sie auch den Popanz der ‘faulen Säcke’, die man drangsalieren muss und die “nicht essen müssen”. Diese Diskriminierung ist inzwischen Markenkern der Spezialdemokraten, und dass sie, nachdem sie selbst die Lohnabhängigen verelendet haben, endlich für einen Mindestlohn zu sein vorgeben, passt auch. Es ist nämlich viel zu spät für solche Ideen und nimmt den Druck von den Arbeitslosen in keiner Weise. Die Faulpelze werden sie weiter mit Füßen treten.
Linksrutsch nach rechts
Ein Blick nach Südeuropa und damit in die Zukunft zeigt überdies, dass die nationale Diskriminierung ohnehin zum Programm gehört. Was nützt es der arbeitslosen Mehrheit, auf die sie zusteuern, wenn die Minderheit wenigstens noch ein Auskommen hat von ihrer Plackerei? Aber diese Gedanken kommen den von der Systempresse einmal mehr zum “Linksrutsch” Verurteilten gar nicht, denn die internationale Solidarität, die einmal Kennzeichen der Linken war, ist längst eingemotttet und vermutlich kommunistische Ketzerei.
Wer mehr Einfluss des Staates fordert, ist damit noch lange nicht “links”, im Gegenteil sind das Versuche, den Kapitalismus auf Kosten der Mehrheit zu retten. Der ‘Staat’ seinerseits ist in dieser Bedeutung das Vehikel einer überkommenen Vorstellung von Staatssozialismus, auf das sich die noch Rechteren so gern beziehen. Dabei war genau das alles andere als links: Ein diskriminierender “Sozialismus”, der alles verfolgte, was nicht konform ging. Jeder kann, keiner muss, das wäre das Motto der linken Utopie. Wenige herrschen, alle müssen mitmachen, die meisten dürfen nichts, einige nicht einmal leben – das ist der rechte Alptraum.
April 15th, 2013 at 13:41
@flatter: Bravo!
Links schließt ein und rechts aus.
Genau so ist es.
… auch das Michel-Gerede hier und anderswo schlösse aus ;-)
April 15th, 2013 at 14:13
Ich musste eine Weile überlegen, was mich an dem “Das Wir entscheidet” stört. Denn diese Wahlslogan erinnerte mich an die über 20 Jahre alte Parole “Wir sind das Volk”! Daran gab es seinerzeit reichlich Kritik, die sich aber in erster Linie auf den Begriff Volk (= völkisch) konzentrierte. Bei dem SPD-Slogan stört mich das identifikationsstiftende, entindividualisierende WIR anstelle des ICH. Denn es impliziert, dass es auch ein ausgrenzendes IHR gibt. Während das “Volk” in der Parole von 1989 eindeutig eine nationalistische Kategorie darstellte, muss ich angesichts der sozialdemokratischen Realpolitik der letzten 20 Jahre davon ausgehen, dass dies auch jetzt der Fall ist. WIR kann als Synonym für alles mögliche gemeint sein. Wir die Deutschen, wir die Sozen, wir die politische Kaste, wir die Zufriedenen. Oder sollte es etwa auf das WIR der Asylsuchenden, der Obdachlosen, Niedriglöhner, Leiharbeiter, Pflegebedürftige, Knackis, Billiglöhner aus dem europ. Ausland und der armen Rentnerinnen und Rentner “ankommen”? Ich denke nein, den die Unzugehörigen bezeichnen sie dann als IHR. Merke: Auf das IHR kommt es nämlich nicht an.
Es würde mich im kommenden Wahlkampf mal interessieren, wer damit eigentlich konkret gemeint ist. Provokant gefragt: Wo ordnen die aSPD-Typen mich ein?
April 15th, 2013 at 15:03
“If a man seeks to design a better mousetrap he is the soul of enterprise; if he seeks to design a better society he is a crackpot.” (JK Galbraith) Jaja, so iss dess im rischtische Leben, keiner will den “Irren” geben, gell!
April 15th, 2013 at 15:26
@altaotonomer: “Denn es impliziert, dass es auch ein ausgrenzendes IHR gibt.”
Guter Einwurf, muss ich dabei doch gleich an Freddy Quinns “Wir”-Song denken: “Wer will nicht mit Gammlern verwechselt werden…Wir!” Wer’s noch nicht kennt und gern brechen möchte, mag es sich selbst bei YouTube raussuchen.
April 15th, 2013 at 15:37
Bravo, Erdmann! Rechts und Links in nuce erklärt. Was die Rolle des Staates betrifft, muss man es aber etwas differenzierter sehen.
April 15th, 2013 at 15:56
Letztens Spätsommer, einen alten Kollegen getroffen, der mich vor 13 Jahren nur müde angelächelt hat, als ich ihm erklären wollte, warum die Karre an die Wand fahren muß. In feinem Zwirn angetan fabulierte er damals, wie toll doch alles sei und welche Möglichkeiten (Vater Schuhproduzent einer bekannten Marke)doch hier zu finden seien. Linke Miesgrämerei und so. Treff ihn also im Bus wieder, im Survivaloutfit. Und ich frag Und ? – Ach alles Scheiße, ich fang mir lieber nen paar Fischlein, er war zum Angeln unterwegs und versuch mich am kacken zu halten . – Das Haifischbecken bekam ihm nicht.
April 15th, 2013 at 18:05
Was links das Belohungsprinzip und rechts das Bestrafungsprinzip ermöglicht. Die simpelste Unterscheidungsmöglichkeit, nach der man Mitten mainstreammäßig beurteilen kann. Schön, – dass das mal jemand wieder vermittelt.
April 15th, 2013 at 18:58
Ganz neue Form von Einschluss… ;)
April 15th, 2013 at 19:57
@altautonomer: Das wäre ja wieder ein “Wir”, das kein wirkliches ist, eines das tatsächlich ausschließt, wohl war.
Ich sollte wohl weniger “Wir” als “gemeinsam” oder “alle gemeinsam, die wollen” sagen, um auszudrücken, was ich mit einem “Wir” meine.
Danke für Deine Differenzierung, ich düs’ mal ‘denken’ ;-)
April 15th, 2013 at 19:59
Ich denke, man kann das so zusammenfassen, einschließend und ausschließend.
Wobei ich das ganze Gerede um links oder rechts oder ab durch die Mitte auch ziemlich überflüssig finde. Sowohl überflüssig, wo ich mich da selber sehe wie auch wen ich sonstwo verorte. Für sich selbst weiß jeder, der sich auch nur ansatzweise auseinandersetzt, wo er inhaltlich steht. Welches Etikett dran hängt, kann einem dann lose am Dings vorbeirauschen. Und sich selbst für andere einzusortieren, ist ebenso müßig, wie andere in entsprechende Schubladen zu sortieren.
Außerdem erleb ich immer wieder, dass diese Etikettierung immer reichlich Enttäuschungspotential birgt. Zumindest scheinen mir zum Beispiel “Linke” gerne mal frustriert, ob der Tatsache, dass sich das linke Spektrum sehr viel weiter auffächert als manchen lieb ist. Konservative Positionen wohnt dieses Risiko sicherlich deutlich weniger inne, weil sie wie der Name schon sagt, eher bewahrend (und für viele daher stabil?) daher kommen.
Gedankliche Innovation, der Wunsch nach Entwicklung, das Über-den-Tellerrand-hinaus-sehen-wollen mit der Gefahr, dass es keine Gelingensgarantien geben kann, dass Utopie und Spinnerei sich bisweilen ziemlich ähnlich anhören können, ist kein Problem der Konservativen. Und somit dummerweise auch keines der SPD. Bislang ist linkes Denken bzw. Handeln immer wieder in der Ohnmacht gelandet. Und Ohnmacht macht wütend.
Ich weiß nicht, ob man es so sagen könnte, aber links ist nicht nur einschließend, sondern definiert sich vor allem durch die Einigung über das, was man nicht will? Ich meine das überhaupt nicht abwertend, sondern mal ernsthaft fragend. Meiner Meinung nach wäre eine solche Verständigung auch ein akzeptabler Weg, der nicht zwangsläufig zu schlechteren Ergebnissen führen muss als die umgekehrte Variante. Nur laufen “linke” Diskussionen oft in eben genau diesen Pfaden, sich in immer kleinere Einheiten der Einigkeit zu definieren.
Ich weiß nicht genau, ob ich auch nur ansatzweise rüberbringen kann, was ich meine. Natürlich ist das extrem grob und es gibt tausend gute Gründe, warum es ist, wie es ist. Vielleicht ist die moralische Komponente diejenige, die es Linken so schwer macht? Eben nicht nur pragmatisch an Dingen zu arbeiten, an Effizienz, sondern “das Richtige” machen zu wollen. Und wer an das Richtige glaubt, tut sich schwer, sich auf etwas anderes einlassen zu können…?
edit: ist btw. überhaupt nicht auf die SPD bezogen, falls das jemand so versteht. Deren Wir und Ihr ist davon meilenweit entfernt.
April 15th, 2013 at 20:30
flatter … Das ist einer der schönsten Texte, die ich bisher von dir lesen durfte. Äusserst knackig, aber dennoch nicht zu ausufernd und beschreibt zumindest die Extreme der beiden politischen Ausrichtungen ziemlich genau. Ich muss zugeben, ich bin dennoch Gegner der links/rechts “Definierer”, auch wenn deine Argumentation schlüssig ist.
Liegt vielleicht alleine an meinem Trotz den Systemverwaltern die Deutungshoheit in dieser Sache zu überlassen. Die drehen sich die Dinge, wie sie es gerade brauchen. Mein Gott in den 80ern würd eine heutige Linke eher als bürgerliche Mitte gelten, von den Grünen brauch ma gar nich anfangen. Rechts wird zu links, sozialististisch zu kapitalistisch, die machens doch mit den Definitionen, wie es gerade die Situation erfordert.
April 15th, 2013 at 20:49
@altautonomer
Provokant wäre es, wenn sich endlich mal einer der Fritzen oder Fritzeinnen da vorn hinstellt und mit WIR die ganze Menschheit meint und zwar so richtig. Alles darunter ist für mich Kindergarten, so hart es klingt. Ich hab ihre Faxen und Spielchen aber mal langsam so richtig dicke.
Wisst ihr was mir letztens aufgefallen ist. Schaut euch mal den typischen 0815 Hollywood Actionfilm a la Independence Day an. In diesen Filmen gibt es oft den typischen Militär vs. Wissenschaft vs. Politik Konflikt. In den meisten Fällen hat die Wissenschaft die vernünftigsten Argumente und Ideen gegenüber den beiden anderen Parteien. Das Militär wird sogar oft als reiner Aggressor und die Politik korrupt dargestellt. Das Publikum und die Filmemacher scheinen da auch d’accord zu gehen, aber dennoch wird dies im realen Leben nie ernsthaft in Frage gestellt. Ist das nicht irgendwie ne komische Ironie. Es ist als würden wir wollen, aber nicht können und ich weiss einfach nicht wieso.
April 15th, 2013 at 21:48
Da ist immer so ein miesepetriger General, der alles nuken will. Aber der Präsi entdeckt sein Gewissen und hadert und hadert und hadert und hadert….. Heute schreibseln sie, daß die Krise (sucht euch eine aus) den “positiven”Effekt hätte, daß weniger Cash an die Rüstung geht. Wat bin ich erleichtert, jetzt wird wahrscheinlich alles gut.
April 15th, 2013 at 22:37
„Das Wir entscheidet.“ Those little differences: nicht das „Wir“ entscheidet, sondern „das“ Wir – welches?
Ist „Wir“ etwa ein „Pluralis Majestatis“, passend zur SPD-Hausfarbe Purpur und zur ausschließlichen Verwendung von Großbuchstaben (Majuskeln)? Ein hochherrschaftliches Auftreten, das weder die Assoziationen „sozial“ noch „demokratisch“ im Bühnenbild oder in der Dramaturgie erahnen läßt, aber genau dies „vermitteln“ will: ein Mischmaschwischwasch – a mismatch, eine unübersehbare Diskrepanz, vgl. Steinbrück: er steht nicht dafür, „verkörpert“ etwas anderes.
Diese Unstimmigkeit und sogar offensichtliche Widersprüchlichkeit findet sich überall.
Typografisch: das „Wir“ im fetten Schriftschnitt suggeriert etwas Feststehendes, „Das (…) entscheidet.“ in kursiv oder Schrägschrift soll dagegen den Akt des Entscheidens (es bewegt sich was) kommunizieren. Total kontraproduktiv: das Wir stellt sich dem Entscheiden entgegen. Das „Wir“ soll „vertrösten“, vor-täuschen. Man hätte z.B. auch das „Wir“ kursiv und fett setzen können, wobei mir schon die visuelle Trennung von „Das“ und „Wir“ aufstößt. „Daß wer entscheidet.“ wäre „ehrlicher“, da selbstverständlich gewesen, und ähnlich nichtssagend, obwohl ich zwischen einer harmlosen und einer, sagen „wir“, irreführenden Aussage unterscheiden möchte: keine Floskel, „Vor-Satz“. Ein Kaffeefahrtdesign, eine vorgegaukelte Schunkelschaukel-„Inklusion“: wir nehmen Euch mit, „keine Sorge“. Kulisse zur Selbstschanghaiung: Hurra! Ich wird’ bekloppt – auch von mir selba! Aah, with “a little help”, “from my f®iends”…
Eine Spruchhülse: das „Wir“ kaschiert die Machtpositionen. Beispiel: Das lassen „wir“ mal schön bleiben. Der englische Begriff „nosism“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Nosism) differenziert zwischen weiteren Verwendungen: the author’s, the patronizing and the non-confrontative “we”.
Mein Vorschlag: „Entschieden wir.“ Ist schon abgemacht. Von wem und mit wem auch immer. Um den z.B. vor Leiharbeitsparteien zu schützen und um „es“ auf den absurden Tiefpunkt zu bringen, der sich als Höhe zelebriert: „Entschieden WIR®.“
April 15th, 2013 at 23:22
Präzisierung: wessen „wir“ entscheidet? „Unser Wir entscheidet.“: damit wäre der Kniff mit dem Ablenken vom „Das“ auf „Wir“ kenntlich gemacht. „Unser“ in Fett gesetzt, „entscheidet“ kursiv, „Wir“ egal.
April 15th, 2013 at 23:39
Gefunden:
Vernicnhtung
und zu noch zu viel Besserem berufen
eingemotttet
April 16th, 2013 at 00:43
wie war das noch mit sodom und gonorrhoe? wollte gott diese stadt nicht total vernichten wegen ihrer sündhaftigkeit. hat man ihn dann denn nicht als terroristen bezeichnet und hingerichtet. oder bringe ich da etwas durcheinander? diese welt ist nicht mehr zu retten. wir – ja wir – sind am ende.
April 16th, 2013 at 08:06
@Umdenker (12)
Das Publikum und die Filmemacher scheinen da auch d’accord zu gehen, aber dennoch wird dies im realen Leben nie ernsthaft in Frage gestellt.
Die Darstellung von Korruption, gehört (leider) zum Sortiment gewohnter Nachfrage-Klischees und eines entsprechenden Phlegmas in Sachen; “das man weiß wie es ist”. Böse Zungen sagen Genrefatalismus dazu. Das Dilemma der Kunst. (Unterhaltungsfilme gehören für mich durchaus auch dazu) Wie reflektiert sie Bestehendes, erfüllt eine Nachfrage, oder generiert sie Neues, (mit dem Zusatz), was sie verkaufen kann/will und ankommen könnte. Bei Hollywood wird der Gleitfähigkeitsfaktor in Sachen Unterhaltung natürlich besonders sensibel betrachtet.
Generell stimme ich deiner Überlegung aber zu. Ohne Gleitfähigkeitsfaktor, hat auch Film bzw. gerade Kunst, jede Menge Möglichkeiten, ein Publikum über Phlegma hinaus zur Nachfrage und zum Nachdenken zu verführen. Ich spreche diesbezüglich immer von der indirekten fünften Gewalt, – die über Film ( incl. täglich Unterhaltungsglotze, – bis hin zu den Seifenopern), Literatur, darst. Kunst und Trendsetting “eigentlich” (mehr subtil und unbewusster), einen noch viel größeren Einfluss hätte, als der Zeitungswald. Aber genauso markt-über-orientiert- bzw integriert ist, wie dieser. Und deshalb mit “Neuem”, bzw. tatsächlicher Kreativität, die größten Schwierigkeiten hat. Wobei man noch etwas anderes beachten sollte. Bis auf einen relativ kleinen Teil tatsächlich bekennender linker Künstler, reden wir hier eigentlich mehr von einem irre großen Brachland, mental eher unpolitisch veranlagter Menschen, die auf links und rechts mehr irritiert reagieren und mit bei Politseelen gewohnter Rhetorik und Nomenklaturen, wenig bis gar nichts anfangen können. Da sind aber jetzt dann beide dran schuld. Wobei gerade flatters Artikelanfang deutlich zeigt, dass es durchaus Kommunikationsmöglichkeiten gibt, – und auch ganz anders gehen kann. Schwer begrüßenswert.
April 16th, 2013 at 08:49
Das gegenstandslos emotional gefärbte links-rechts Klischee scheint mir genauso fruchtlos wie das Menschheitsgefasel. Wenn etwas “funktionieren” soll, braucht es ideologiefreie Systematik . . . und linke sind ja gewöhnlich “gegen DAS (meist jegliches) System”, welches immer “natürlich” konventionell akzeptierter Grenzen bedürfte.
In “unserem” realexistierend kapitalistischen System sind die organisierten Linken als “staatskapitalistische” oder eben anarchistische Kleinbürger auch nur mit ebensolchen Rechten vereint und hadern nur damit, dass sie sich ausgeschlossen “fühlen”. Sie tragen dabei in jedem Fall zur Konservierung und Legitimierung der bestehenden Verhältnisse bei, indem sie entweder Wählerpotential binden oder nichtpraktikablen Müll verbreiten. Das Schlimme ist, dass bei all diesen Wortklaubereien bewusst (demagogisch) oder unbewusst (dümmlich)soviele Prämissen unbeachtet bleiben, dass jeder Diskurs nichtssagend erscheint . . . und DAS wiederum zementiert die bestehenden Verhältnisse zusätzlich . . . Die gleichzeitig gesetzmässig entstehende sozial betonbrechende “Sprengladung” wird absehbar wieder Vielen Leid zu fügen . . . nur nicht denen, die es verdienten weil sie das offenbar einkalkulieren.
April 16th, 2013 at 08:56
Was stets fehlt, sind sokratisch humorvolle Demut vor der Komplexität der Welt und Durchsetzungskraft . . . Letztere aber entfaltet sich im realen Leben und reale Gemeinschaften, jedoch eben kaum nominal abstrakte Gesellschaften betreffend.
April 16th, 2013 at 09:08
Jaja hm – hast ja Recht; zähle ich mich dich selber zu den nicht im Sinne parteilicher Definition stehender Linker.
Der beschrieben Denke steht eine Haltung voran, die für sich selber beansprucht nicht rassistisch, sexistisch oder sozialdarwinistisch zu sein und sich in traditionellem Parteiendenken glaubt, es mit seiner Haltung aber ist, weil wir Rassismus nur im Superlativ Glauben.
Genau in diesem Sinne aber glaube ich, dass Rechts und Links aufgelöst werden müssen. Dieses parteilich-relative Mehrheitsdenken führte stehts zu einer Polarisierung gesellschaftlicher Notwendigkeiten (Bildung, Gesundheitsversorgung, gesellschaftliche Teilhabe… – egal, Du kennst die Liste selber). Sie wurden zu populistisch-politischen Spielbällen.
Dieses Denken ist die eigentliche Krankheit des Parteiensystems selber. Eine Auflösung dieser Schwierigkeiten würde aber gesellschaftliche Aufklärung erfordern.
SrY für die Fehler – bin unterwegs
April 16th, 2013 at 09:44
Ich habe das Gefühl, das mancherorts ein metaphysisches Gefühl existiert, welches sich über bestehende Lebenswelten, bei gleichzeitiger Abhängigkeit davon, – lustig machen will oder zu leichtem Nihilismus,- oder eher Zynismus neigt? Auch Diktatoren, können eine durchaus brauchbare humorvolle Demut vor der Komplexität der Welt entwickeln. Und gerade diese dann zur Erklärung der eigenen Machtberechtigung verwenden. Und Menscheitsgefasel, – finden wir also fruchtlos? Warum, unterhalten wir uns dann überhaupt, – über irgendwas? Da bin ich wirklich froh, dass es Menschen gibt, welche zumindest die Menschen, auch die welche diese überhaupt nicht interessieren, – “einschließen”.
Man muss das nicht zwingend parteipolitisch sehen.
April 16th, 2013 at 09:59
Sehe ich auch nicht . . . also vowärts, verteidigen wir die Menschheit gegen die dann folglich Ausserirdischen . . . Bin dabei ;-)
April 16th, 2013 at 10:02
@Siro Feinig – “In “unserem” realexistierend kapitalistischen System sind die organisierten Linken als “staatskapitalistische” oder eben anarchistische Kleinbürger auch nur mit ebensolchen Rechten vereint und hadern nur damit, dass sie sich ausgeschlossen “fühlen”. Wer sind denn da für dich die staatskapitalistisch organisierten Linken ? Die SPD ? Ist nicht links. DIE LINKE, wär vielleicht gern links.Und Anarchistische Kleinbürger also, Krämerseelen nehme ich an.Was für eine Schöpfung. Ich nehme an, Du meinst Menschen, die sich mit ihren “utopischen” Vorstellungen einen netten Tag machen und sich ansonsten eingerichtet haben ? Und das findet dann auch noch ein rechtes Pendant?Interessant. Welche Prämissen sind die unbeachteten bitte ? Nur zum Verständnis.
April 16th, 2013 at 10:10
Im Übrigen ist es nicht ehrenrührig als nihilistisch oder zynisch empfindend wahrgenommen zu werden. Den “Rassismus” etc. weise ich zurück, denn der wäre ausschliesslich konkret bzw. praktisch zu diagnostizieren. Besser wäre gewesen, nach den von mir angedeuteten Prämissen zu fragen. Das Problem liegt glaube ich darin, dass wir nicht begreifen wollen, dass bei der Betrachtung auch sozialer Phänomene nur Naturgesetze (die ja auch die Gesellschaft durchsetzen) wirklich relevant sind. Auch gut- resp. sozial gemeinte “legislative” Gesetze müssen diesen letztlich gerecht werden, wenn sie Bestand haben sollen.
Mir ging es eher um den Denkansatz als darum, mich allwissend zu geben. Das mögen andere tun . . . Während die Linken streiten und sich gegenseitig verschiedener opportunistischer Todsünden bezichtigen machen die Rechten meist etwas Anderes ;-)
April 16th, 2013 at 11:01
Hab ich dich Rassist genannt ? Wie kommst Du auf sowas ?
Dein Zitat – “Besser wäre gewesen, nach den von mir angedeuteten Prämissen zu fragen.”
Meine Frage, nur ein paar Zeilen weiter oben – “Welche Prämissen sind die unbeachteten bitte ?”
Von welchen Naturgesetzen ist denn die Rede ? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, Survival of the fittest ?
April 16th, 2013 at 11:54
Tja . . . wir leben posthistorisch in einer Natur zweiter Ordnung (von der ersten haben wir uns technisch FORTschreitend indirekt verabschiedet) und damit stünden ein paar andere Naturgesetze zur Debatte ;-)))Ein substantieller Dialog setzte jedoch eine andere Grundhaltung voraus. Hierzu die empfehleswerte Lektüre wäre das platonische Höhlengleichnis und die sokratisch mäeutische Methode, Ideen dann zum Leben zu verhelfen, wenn es an der Zeit ist. Vorher sind (sinnbildlich) “Zeugen und Brüten” angesagt, anstatt sich in “Wehen” zu winden, bevor die “Schwangerschaft” eingetreten ist ;-)
April 16th, 2013 at 12:32
Gerede… selbst nach freundlicher Bitte um substantielle Unterfütterung.
April 16th, 2013 at 13:05
Zu bestimmten Eigenleistungen auf Anregung sollte manIN in einem solchen Kommentardisput wohl fähig sein . . . Die liebreizenden Anspielungen waren Grund genug, sich nicht auf das offensichtlich unterstellte Niveau herabzulassen. Sonst wären sicher “akzidentielle Überfütterung” oder “Herablassenheit” moniert worden. Übrigens: “Geschreibe” . . . mehr als schreiben kann ich hier nicht . . .
April 16th, 2013 at 13:28
Können wir mal auf den Teppich zurück kommen? Mag ja sein, dass die über allem Stehenden Schwierigkeiten mit dem Niveau ganz normaler Menschen haben. Herablassenheit sollte man nicht anderen vorwerfen, wenn man selber darunter leidet. Einer der Gründe, warum man die Drübersteher nie an irgendein Ruder oder die Schaltknöpfe eines Systems lassen sollte. Denn letztendlich, ist das Elitarismus. Hat übrigens viele Gesichter. Wir könnten uns aber über Menschen unterhalten. Wäre irgendwie sinnvoll.
April 16th, 2013 at 15:05
@Siro Feinig (19 ff): Schon den erster Satz kommt derart vonoben herab, dass ich da gar nicht erst einsteige. Du hättest vielleicht argumentieren können gegen den Versuch einer Abgrenzung, die ich für sinnvoll und notwendig erachte, aber du stehst ja drüber seit Platon. Wen willst du damit wovon überzeugen?
April 16th, 2013 at 15:12
“… Während die Linken streiten und sich gegenseitig verschiedener opportunistischer Todsünden bezichtigen machen die Rechten meist etwas Anderes …”
Befleißigen sich populistischer Parolen statt (~!^@?#§µ) Worthülsen abzusondern?
…..
Vor ca. 2 Jahren war ich auf einen Online-Test zur eigenen politischen Verortung gestoßen, zu meiner eigenen Überraschung gehöre ich nach ganz “lins unten” zu den Anarchisten.
Dazu folgendes, etwas OT, aber interessant als Info:
https://cluborlov.blogspot.de/2013/04/understanding-organizational-stupidity.html
“… It appears that the problem of stupidity is quite pervasive: look at any large human organization, and you will find that it is ruled by stupidity. I was not the first to stumble across the conjecture that the intelligence of a hierarchically organized group of people is inversely proportional to its size, but so far the mechanism that makes it so has eluded me. Clearly, there is something amiss with hierarchically organized groups, something that causes all of them to eventually collapse, but what exactly is it? To try to get at this question, last year I spent quite a while researching anarchy, and wrote a series of articles on it … I discovered that vast hierarchies do not occur in nature, which is anarchic and self-organizing, with no chains of command and no entities in supreme command. I discovered that anarchic organizations can go on forever while hierarchical ones inevitably end in collapse. I examined some of the recent breakthroughs in complexity theory, which uncovered the laws governing the different scaling factors in natural (anarchically organized, efficient, stable) systems and unnatural (hierarchically organized, inefficient, collapse-prone) ones.
… In anarchic societies whose members cooperate freely, intelligence is additive; in hierarchical organizations structured around a chain of command, intelligence is subtractive. The lowest grunts or peons are expected to carry out orders unquestioningly. Their critical faculties are 100% impaired; if not, they are subjected to disciplinary action. …”
Kein Wunder, dass ich in dieser Gesellschaft keinen Boden unter die Füße krieg.
cu
renée
April 16th, 2013 at 15:37
@renée: Gibt es irgendwelche Beispiele für “anarchic societies”?
April 16th, 2013 at 16:12
@33 Maxim
Ei du frächst Sache …
Anarchisch als Gegensatz zu hierachisch, societies als “Gesellschaften”, leider fehlen mir momentan die Ressourcen, da tiefergehend zu recherchieren. Was könnte hier unter dem Begriff “Gesellschaften” in Frage kommen? Vereine, Genossenschaften, Kommunen, Staaten? Island?
cu
renée
April 16th, 2013 at 16:30
“Der eisklare Gegensatz zwischen Rechts und Links ist, dass rechts ausschließt und Links einschließt.”
Dafür ein “DANKE” im Brustton, mit kleinem höflichen Knicks.
Ich werde diese Formulierung künftig häufig verwenden.
Und dabei viele kleine Rs und Cs im Kreis an dich mitdenken, und ein ums andere mal auf diese deine feine Seite verweisen.
April 16th, 2013 at 17:51
Zu #32 vielleicht ganz passend:
Kropotkin; “Gegenseitige Hilfe in der Tier und Menschenwelt”
https://archive.org/details/gegenseitigehil00unkngoog
Womit “wir” dann den “3. Weg”, also sowohl die Alternative zur “linken” Dominanz des Staates wie zur rechten Dominanz des Kapitals, gefunden hätten.
Der aber nicht darin besteht, das sich (ganz sozialdemokratisch) beide Dominanzen in der “Mitte” treffen, sondern beide Dominanzen aufgelöst werden.
April 16th, 2013 at 19:01
33/Maxim: war neulich in nem Club. Ein Türsteher, zwei Rausschmeißer, eine handfeste Schlägerei, einige ziemlich zugeknallte Leute bar jeder Wahrnehmung. Am WE war ich auf nem illegalen Rave. Keine Türsteher, keine Rausschmeißer, trotz Alkohol und Drogen keine Schlägereien, keine Ohnmächtigen. Gleiches Klientel. Diese Wahrnehmung mache ich ständig.
Nächstes Beispiel… einige Städte haben sich entschlossen ihre Verkehrsregelung auf 50km/h und Rechtsvorlinks herunterzubrechen und alles über diesen beiden Basisregeln abzuschrauben. Angeblich ist die Unfallrate merklich gesunken.
April 16th, 2013 at 20:18
@Herr Liebreiz: Das mag sein, jedoch würde ich daraus noch keine Gesetzmäßigkeit ableiten, jedenfalls gibt es auch auf Privatfeiern immer wieder Tragödien und Unfälle, auch ganz ohne öffentliche Kontrolle.
Andererseits wüssten liberale Zeitgenossen sicher auch genügend Beispiele, in denen privates Engagement angeblich erst nach dem vollständigen Rückzug des Staates zu voller Blüte gelangen konnte.
Im Kampf gegen die “Regulierungswut” sehen sich Liberalismus und Anarchismus doch erstaunlich ähnlich.
April 17th, 2013 at 03:40
eigtl gut auf den Punkt gebracht, aber was den Staat betrifft komm ich auch nicht ganz mit. Gerade so ein Satz:
Jeder kann, keiner muss, das wäre das Motto der linken Utopie
weckt bei mir eher Assoziationen mit Anarchokapitalisten wie diesem Verein hier, oder “libertären” wie Ron Paul.
Jedenfalls im Umgang mit der sogenannten Unterschicht ist das doch schon wörtlich umgesetzt – für Bedürftige gibt’s Tafeln, Spenden, Galas, etc – Hauptsache alles “freiwillig”, und bloß nicht staatlich verordnet.
Bei Schubladen bin ich grundsätzlich skeptisch, aber neben allen Schwächen, die solche Einteilungen mit sich bringen, kommt man am Ende sowieso nicht ganz ohne aus.
Speziell dieses 2D-links-rechts-System finde ich aber irgendwo überholt, schon allein weil es die derzeit einflußreichste “Denkschule” – Neoliberale, Markt-Jünger, oder wie man sie nennen will, nicht erfasst & an gewisse Widersprüche stößt.
Für die meisten Linken sind die zwar “klar rechts” (nach dem Motto “Gegenteil von links”) – nach der Logik könnte man z.B. Anarchokapitalisten aber sogar als die “wahren Linken” sehn, weil sie – im Ggtl. zu Nationalisten – den Staat auf das absolute Minimum begrenzen wollen
April 17th, 2013 at 09:50
@31flatter …
Nein nicht seit Platon. Bin Jg.1967, habe 18 Jahre in der DDR, 5 Jahre im sowjet. Mittelasien, 6 Jahre im dann bereits russischen Moskau, danach mehr als 10 Jahre in D und (das siebte Jahr) in der Schweiz gelebt. Deine standpunktabhängige Unterscheidung erscheint vor solchen Hinter- und Abgründen lau und fragwürdig. Menschenverachtung ist allgegenwärtig und bittere Realität. Seit 1990 kenne ich pittoresker Weise durch sehr enge Verwandte auch Befindlichkeiten und Zustände in der Partei DIE LINKE und zwar ebenso GANZ oben wie an der Basis . . . Diese Truppen werden wie Gewerkschafter nur bei der Fahne bleiben, solange und in dem Masse, wie sie bei den Lobbyisten keine Nachfrage „geniessen“, wobei alle hauptsächlich darauf bedacht sind, institutionell abgesichert zu sein. Man lebt auch als „Gutmensch“ halt gern massvoll mondän und multikulturell (was immer das auch sein soll) . . . beschaulich und mit geregelter Arbeitszeit versteht sich (privat bleibt privat).
Es ist also zweckmässiger, nicht nur in links und rechts, sondern auch nach oben und unten bzw. vorn und hinten zu unterscheiden . . . aber gerade die im Hintergrund und/oder am unteren sozialen Rand unserer Statusherde durch Existenzprobleme oft tragisch unschuldig auf ihre vegetativen Reflexe reduzierten, tätigen Humanisten bleiben (als Idioten, fundamentalistische Eiferer oder in resignierender Schweigsamkeit) praktisch aus jedem Diskurs ausgeschlossen. Emanzipation von der LEUTselig globalisierten Verbrauchergesellschaft ist nur dort denk- und verwirklichbar, wo MENSCHen, egal welcher moralisch sozialen Herkunft, menschlich und ethisch (moralübergreifend) wirklich füreinander einstehen und um das zu „institutionalisieren“ bedarf es viel mehr als eines politterminologisch pragmatischen („pragmatisch“ im Unterschied zu „syntaktisch“ und „semantisch“) mainstreams (Herde), der über die gesamte Nachkriegszeit bis heute ebenso unproduktiv wie gefrässig blieb und bleiben wird wie die Polarisierung der online-Gesellschaft in Apple- und Microsoftjünger. Wenn wir uns (jeder sich und einander) nicht endlich zunächst aus dem realexistierenden Begriffs- und Kategoriensumpf befreien, werden wir, unabhängig davon, wie sehr wir mehr oder weniger medienwirksam bzw. alimentiert auch strampeln mögen, immer tiefer in ihm versinken . . . zum Wohle des Systems SUMPF . . . in dem Alles egal ist, auch rechts oder links.
Rückschrittlich LINKS ist auch RECHTS etc.
April 17th, 2013 at 10:13
>> Der eisklare Gegensatz zwischen Rechts und Links ist, dass rechts ausschließt und Links einschließt. Das schlechthin Rechte ist die Diskriminierung. Es müssen sich immer Gruppen und Individuen finden, die nicht dazugehören, die minderwertig sind, die Schuld tragen, die bis zur Vernicnhtung gemaßregelt gehören. <<
Habe dies noch nirgends kürzer, bündiger und klarer gelesen.
Bei "Rechts" schwingt immer – mal leiser mal lauter – der Grundton der Faschisten mit.
April 17th, 2013 at 10:33
@40 >> Diese Truppen werden wie Gewerkschafter nur bei der Fahne bleiben, solange und in dem Masse, wie sie bei den Lobbyisten keine Nachfrage „geniessen“, wobei alle hauptsächlich darauf bedacht sind, institutionell abgesichert zu sein. Man lebt auch als „Gutmensch“ halt gern massvoll mondän und multikulturell (was immer das auch sein soll) . . . beschaulich und mit geregelter Arbeitszeit versteht sich (privat bleibt privat). <<
Kapitalismus korrumpiert alles. ALLES. Solange Geld alle anderen Argumente, alle Bedenken und alle Moral entwertet, werden auch alle "Eliten" korrumpierbar sein. Und wer sich nicht korrumpieren lässt wird entweder lächerlich oder "unmöglich" gemacht oder er wird gleich ganz existenziell vernichtet.
Worauf müssten also alle Anstrengungen abzielen, wenn hieran etwas geändert werden soll?
Und wie könnte grundsätzlich verhindert werden, dass jede Gesellschaft letztlich immer von irgendwelchen machtbesessenen Individuen beherrscht wird, die tendenziell stets versuchen werden, sich jeder Kontrolle zu entwinden und möglichst viele (zumindest geldwerte) Privilegien an sich zu reißen.
Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.
April 17th, 2013 at 11:54
@Garfield(39) “Jeder kann” impliziert, dass jedem die Möglichkeit gegeben wird. Das ist nicht der Fall, wenn man andere einfach zurücklässt.
@ll: Natürlich kann man die Dinge präsziser beschreiben, wenn man sie komplexer beschreibt. Selbstverständlch gibt es auch ‘oben und unten’, dann ist aber immer noch wichtig, wo rechts und links liegen.
Ich habe im übrigen das starke Bedürfnis, mich gegen Rechts abgzugrenzen und daher hier einen Versuch unternommen. Ich will mit einem Denken nichts zu tun haben, das auf Diskriminierung hinaualäuft – sei es nationalistisch, neoliberal oder sozialdemokratisch – und ich nehme mir die Freiheit, das “links” zu nennen, weil das schon immer links war.
April 17th, 2013 at 16:18
@Siro: vielleicht verstehe ich Dich ja falsch, aber mir hört sich das alles zu sehr nach “Ess auf, in Afrika hunger die Kinder” an. Nicht unlängst war ähnliches von Dir zu vernehmen: “Es ist schon vernünftig, das System zunächst beim Wort zu nehmen und an seine axiomatischen Versprechungen zu erinnern, d.h. zur Selbstreferenz zu bewegen, um die möglicher Weise letztendlichen, oft global und ideologisch verbrämten Antagonismen hervortreten zu lassen.”
Insofern sollte gerade vor Deinem Hintergrund, den Du hier als Referenz vorträgst, klar sein, dass das (jedes) System darauf scheisst wie offenkundig seine Fehler sind.
Du bist gleich wieder beleidigt, aber mir klingt das alles zu selbstgefällig. 18 Jahre hier, 5 Jahre dort, und ein paar mehr Jahre woanders. Na und? Damit bist Du nicht nur hier nicht der einzige. Dann noch das Höhlengleichniss? Wer zerrt wen aus der Höhle? Und wer sitzt drin? Du? Wir? Wer? Wen? Und jetzt?
Und nach genau diesem Höhlengleichnis polarisierst Du die Welt in Microsoft- und Applejünger… und dann scheint es mir, als würdest Du vor der Höhlenwand sitzen. Denn das Bashing was man im Internet so übermächtig wahrnimmt, bildet sich in einer realen Welt vllt gar nicht so ab? Das war jetzt aber nicht allzu wichtig… nur ein kleines Beispiel.
Die Frage ist nur… Eigenleistung hin oder her. Was willst Du uns wirklich sagen? Keine neue Welt ohne aufgeklärte Menschen? Vielleicht ist diese Annahme der Fehler aller Systemwechsel? Mao hats ja versucht… Umerziehung, Kulturrevolution. Ich bin überzeugt davon, dass jeder Fehler dieser Art fehl gehen wird, egal in welche RIchtung, egal mit welchen Mitteln.
Vielleicht ist ein System schon DER Fehler.
ZITAT: “aber gerade die im Hintergrund und/oder am unteren sozialen Rand unserer Statusherde durch Existenzprobleme oft tragisch unschuldig auf ihre vegetativen Reflexe reduzierten, tätigen Humanisten bleiben (als Idioten, fundamentalistische Eiferer oder in resignierender Schweigsamkeit) praktisch aus jedem Diskurs ausgeschlossen”
Und wieder mal die Höhle und diesmal ganz krass. Die Frage ist, WO findet der Diskurs denn wirklich statt? Wedelt der Schwanz vllt mit dem Hund, wenn wir glauben, dass ausgerechnet wir hier einen oder gar DEN Diskurs führen?
April 17th, 2013 at 16:41
Nachtrag: denn während der “soziale Rand unserer Statusherde” tagtäglich FÜREINANDER einsteht (und zwar moral- und kulturübergreifend), redest Du hier gerade nur über das füreinander Einstehen.