Diesmal nicht, trotz gut gebrüllt: ‘Europa’ – Sie wissen schon, das ach so geeinte, weil nicht ‘sozialistische’, war immer “Marktwirtschaft”, also immer Kapitaleuropa. “Kein Freizeitpark für Finanzfaschos“? Dieser Analyse kann ich mich nicht anschließen. Sagen wir einmal so: Ein Spielplatz fürs Kapital war es, das Westeuropa, dem die “Union” folgte und selbige schon ein Vehikel der Finanzmarktfachexperten, zumal die “Zone”, in der der Euro die Wirkung seiner bizarren Konstruktionslöcher entfaltet. Sie wissen schon, die Hohlräume, in denen sich oh Wunder der ganze Sprengstoff angesammelt hat, der gerade detoniert. Die Finanzfaschos – und nicht nur die der Finanz – werden dabei wie von selbst losgelassen, das sind halt die ökonomischen und politischen Aasgeier, die kommen in dieser Phase immer angeflattert.
“Frieden kann nicht an die Börse gehen“, fast richtig. Denn er hat seinen Preis, der Frieden, und wenn er an den Börsen zu teuer wird, wird er eben abgestoßen. Börsen können Frieden weder bringen noch erhalten. Sie sind der Freizeitpark des Kapitals, das nichts Vernünftiges zu tun hat. Unterstellen wir einmal , es gäbe das: Kapital, das sich vernünftig verhält. Dann ist das halt so, dass es zwangsläufig auch das Gegenteil tut. Zunächst vielleicht nur so zum Spaß. Spätestens aber, wenn es sich partout nicht mehr ‘vernünftig’ vermehren lässt, also durch Produktion und Konsum, beschäftigt es sich halt anders, und zwar verbrecherisch. Das geht legal und illegal, und so wird es dann auch gemacht. Legal wie illegal. Das ist keine Idee von “Finanzfaschos”, sondern die Dynamik des Kapitals. Die Arschgeigen, von denen Sie da sprechen, finden sich von ganz allein, wenn es soweit ist. Sie sind austauschbar. Es gibt sie immer und überall, und das Kapital lockt sie an wie das andere Zeugs die anderen Fliegen.
Schließlich zu Ihrem wichtigsten Halbsatz:”[...] statt über Banken, über alternative Finanzkreisläufe und neue Formen Geld anzulegen zu sprechen [...]“.
Neue Formen Geld anzulegen? Aus Geld mehr Geld machen, es quasi “arbeiten lassen”? Das tut weh. Genau das wollen sie doch alle, die Finanzfaschos, und hätten sie nur eine Idee, wäre eine Idee auch nur entfernt möglich, wie das Spiel weiterginge, man würde sie nur zu gern umsetzen. Aber es gibt diese Idee nicht, weil es sie nicht geben kann. Das Spiel ist aus, Frau Kiyak. Es braucht etwas völlig anderes. Trauen Sie sich, das zu denken. Und dann sagen Sie es!
April 7th, 2013 at 07:16
OT
Wie schon angekündigt, ich informiere jetzt unter „OT“ über den letzten Beitrag zu meinem soz. thematischen Block über Eigentum/Aneignung
Wie auch schon klar gesagt, ich habe dies hier nur aus dem einfachen Grund getan: Hier sind die „Empörten“ und für sie soll/muss dieses Thema relevant sein. Eigentlich nicht nur für sie: Es ist die Frage, die sogar die weitere Zukunft der Menschheit bestimmen wird. Schon für Platon und Aristoteles galt es nämlich als evident, dass am Ende der Umverteilung von unten nach oben ein Bürgerkrieg kommt. Aber die einzige Ursache der Kriege und des Elends ist dies leider nicht (Aristoteles), wie es sonnenklar der Zusammenbruch der soz-kommunistischen Systeme bestätigt.
Also, so EINFACH ist es nicht. Die alten Fehler, auch was das Eigentum betrifft, dürfen wir nicht wiederholen.
Zur Erinnerung, ich habe vorhin auf die Auffassungen von Locke, von Rousseau und von Smith aufmerksam gemacht, und nun abschließend noch einmal Smith:
Smith’ Kritik des fremdverwalteten Eigentums am Beispiel der Aktiengesellschaften
Der Ökonom mit dem Hammer >>>
April 7th, 2013 at 10:04
Warum muss ich bei Finanzfaschos spontan an die Helios- und Rhön-Kliniken denken während im Hintergrund meines Kopfkinos der Film “Privatisierung der Pflegeeinrichtungen” läuft?
April 7th, 2013 at 10:26
Sie hüpfen nervös und zunehmend desorientiert vor dem Kreidestrich herum, trauen sich aber noch(?) nicht zu springen. Entsprechend kommen sie dann mit ‘Alternativen’, die entweder keine sind oder die es nicht geben kann, oder sie entwerfen krude Thesen über die Verderbtheit der Spieltheorie und anderes Pseudowaschi. Mit am hartnäckigsten erscheinen mir aber die eingefleischten ‘Kritiker des Neoliberalismus’, das werden, denke ich manchmal, wohl so ziemlich die letzten sein, die Markt und Kapital in Frage stellen… kurioserweise zusammen mit den eingefleischten Neoliberalen selbst. Immerhin sind sie sich ja darin einig, dass es nur an ‘der Politik’ liegen kann.
April 7th, 2013 at 11:19
Arbeit macht frei, so sagte man vorgestern.
Sozial ist, was Arbeit schafft, auch wenn es dich arm und krank macht, so sagt man heute. Wenn du da nicht mit machen willst, trifft dich die Härte des Sozialfaschismuses mit voller Sanktion.
April 7th, 2013 at 11:52
Die Fortschrittsverweigerer sind auf dem Rückmarsch, Betonlinke werden weniger.
April 7th, 2013 at 12:00
Was ich von europäischen Partei-”Sozialisten” halte, lassen die spanischen ahnen:
“Auch die Sozialisten sprachen sich gegen solche Kundgebungen aus.” – vor den Villen gewählter Politiker. Die darf man nämlich nicht belästigen, wenn sie das Volk in den Ruin treiben. [via Klaus Baum]
April 7th, 2013 at 12:07
Eigentum: Nichts gehört dir allein – Du besitzt alles.
Der Mensch muss sich als Teil eines Organismus begreifen. Erst durch Arbeitsteilung kann ein Einzelner mehr Anhäufen, als er tragen kann. Erst durch Menschen gemachtes Recht können sich Parasiten ausbreiten. Dieses Recht gilt es zu ändern.
April 7th, 2013 at 12:22
In Portugal ziehen die “Sozialisten” jetzt immerhin mit den Linken und Kommunisten an einem Strang, um die Regierung zu Fall zu bringen. Ich bin mir aber sicher, dass sie den Sparkurs fortsetzen werden, den sie vor kurzem noch mitgetragen haben – mit Bauchschmerzen, versteht sich. Im Schleifen des Sozialstaats sind die europäischen Sozialdemokraten bemerkenswert geeint und effektiv. Fefe hat es mit Blick auf die SPD treffend zusammengefasst:
“Wir sollten es als unser aller Aufgabe betrachten, dass diese Partei nie wieder irgendwo einen Fuß auf den Boden kriegt.”
April 7th, 2013 at 12:34
Biegt sich der Baum nicht im Winde, bleibt er standhaft, so ist er nicht aus Holz, sondern aus Beton.
Der Logik des Begriffs Beton….dingens, seiner negativen Konnotation zufolge, waren Hitlers willige Helfer die Guten.
Im übrigen: Nie wieder SPD.
April 7th, 2013 at 13:10
Die Schlossallee und die Parkstraße sind in Deutschland seit Jahren an die Selben (Quandts bzw. Albrechts) vergeben. Unser deutsches gesellschaftliches Monopoly funktioniert nur noch aufgrund von steigenden Staatsschulden. Und in anderen europäischen Staaten sind die Monopoly-Regeln die Gleichen. Daraus folgt: Wird der Staat dort zum Sparen gezwungen, bricht das System zusammen (siehe Portugal, Spanien, Griechenland).
Ist das zu einfach ausgedrückt?
April 7th, 2013 at 13:50
Als Papierkorb freue ich über jedes Papier, das in mich hineinfällt und mich füllt. So werde ich täglich Zeitzeuge vom wachsenden Hohlstand, in dem gelebt wird. Die Legende vom Hohlstand für alle erfüllt sich nun. Und trotzdem arbeiten manche noch sonntags. Mein Konkurrenzkorb von der nächsten Straßenecke wird gerade von einen Flaschensammler heimgesucht.
Übrigens nehme ich kein Geld. Ich wüsste einfach nicht, wo ich es anlegen sollte. Und nein, ich will auch keinen Schirm.
April 7th, 2013 at 13:58
Klaus Baum
Nie wieder SPD.
Der Harzer Roller hat erklärt,bei einer SPDgeführten Regierung werden die Beiträge zur Krankenversicherung und Pflegeversicherung erhöht.
Na klar,um endlich ordentliche Löhne für die Pflegekräfte zu zahlen.
Irgenwie muß man ja auch die Südeuropäer,denen die Löhne zu gering sind,und die Chinesen bei Laune halten.
Vielleicht wird mein Traum,SPD U20,ja doch noch wahr.
April 7th, 2013 at 14:33
Zum letzten Zitat: Über “neue Möglichkeiten, Geld anzulegen” und über einen “sozialisierten Kapitalmarkt” lese man in diesem langen, aber lesenswerten Essay: https://jacobinmag.com/2012/12/the-red-and-the-black/
April 7th, 2013 at 15:40
Neuer Tag, neues Thema. Ewig grüßt das Murmeltier…
April 7th, 2013 at 15:49
@Systemfrager – schade, dass du anscheinend weder Marx noch die Dialektik verstanden zu haben scheinst. Dabei ist es doch im Prinzip gar nicht so schwer. Gugge mal – wenn etwas durch zwei Momente konstituiert ist, von denen sich eines im Laufe der Zeit verändert und in zunehmenden Widerspruch zum zweiten Moment gerät, dann bestimmt sich das Verhältnis beider durch Synthesis immer wieder neu, wodurch die grundsätzliche Widersprüchlichkeit beider in der Zeit aber nicht aufgehoben wird, sondern sich immer nur ‘auf höherer Stufenleiter’ reproduzieren kann. Dialektik ist also eigentlich nichts anderes als die genuine Bewegungsform eines immanenten Widerspruchs. ‘Beweisen’ lässt sich damit gar nichts, und ‘aufheben’ kann man den Widerspruch nur, indem man eines der Momente entsorgt bzw das ganze Verhältnis auflöst. Und in einem widerspruchsfreien System gäbe es überhaupt keine Dialektik.
Bezogen auf den Kapitalismus steckt die Widersprüchlichkeit bereits in der ‘Arbeit’, die durch die beiden widersprüchlichen Elemente des konkreten stofflichen (Gebrauchs-) Werts einerseits und des abstrakten zeitlichen (Tausch-) Werts andererseits bestimmt wird. Verändert sich jetzt die stoffliche Produktivität, wodurch mehr Gebrauchswert innerhalb der selben abstrakten Zeiteinheit hergestellt wird als auf der bisherigen Stufe, so wird – durch dialektische Synthesis – auch der konkrete Inhalt der abstrakten Zeiteinheit – die berühmte ‘gesellschaftlich durchschnittliche Arbeitsstunde’ – neu bestimmt.
Das jeweils gerade gültige Verhältnis von konkretem und abstraktem Wert bestimmt sich also ‘dialektisch’ laufend neu, wodurch die Fiktion aufrecht erhalten wird, dass der Gebrauchswert sich grundsätzlich immer ‘richtig’ auch im Tauschwert darstellt. Tatsächlich stellt das aber jeweils immer nur die nächste Stufe auf der Widerspruchsleiter dar, den neuen Ausgangspunkt oder die neue ‘These’.
Nun ist aber bekanntlich der Tauschwert auch der ‘Fetisch’ dieser Produktionsform, und da es sich um eine rein quantitative Größe handelt, kommt ‘entwicklungsmäßig’ auch nur seine quantitative Veränderung in Frage, also seine Vermehrung. Selbst wenn die Produktivität ein für allemal festgeschrieben wäre, würde das allein schon eine stetige Zunahme stofflicher Produktion erfordern. Und es wäre auch auf dieser Stufe schon völlig egal, ob irgendwer noch irgendwas braucht oder auch nur brauchen könnte.
Da die ‘Arbeit’ im Kapitalismus aber auch noch widersprüchlich bestimmt ist, kommt aber noch eine andere Dynamik zustande: durch steigende Produktivität muss der stoffliche ‘Output’ ja ebenfalls schon ansteigen, wenn der Gesamttauschwert auch nur erhalten bleiben soll. Durch die Kombination beider ‘Dynamiken’ aber muß er geradezu explodieren.
Und nun kommst du daher und erzählst uns, mit ein bisschen kybernetisch eingeregeltem Mehr an ‘Nachfrage’ liesse sich dieser ganze Wahnsinn fröhlich fortsetzen, womöglich ad finitum planetam. Wann haben wir inzwischen gleich nochmal ‘Global Overshoot Day’ oder wie das heisst? Irgendwann im August bereits… Mal abgesehen davon, dass die genuinen Regelkreise dieses Systems bisher noch jede aufgesetzte neue ‘Regel’ absorbiert haben – was bitte wäre daran überhaupt wünschenswert?
Nee, diese ausgelatschten Schlappen zöge ich mir selbst dann nicht an wenn’s wirklich Sieben-Meilen-Stiefel wären…
April 7th, 2013 at 16:06
Das Thema “Dialektik” und die Probleme, diese als Prinzip zu verstehen, hatten wir bereits. Liest man Hegel zu wortgetreu, verbreit sich das Ganze womöglich zu einer ‘letzten’ Synthesis, aber gerade deswegen haben die Herren Marx und Adorno das ja auf die Füße gestellt und in die Schranken gewiesen.
Ansonsten bin ich das mal überflogen und kann nicht sehen, wo sich das aucn nur einen Schritt über die anderen marktgläubigen Konzepte hinauswagt. Das Problem sinkender Profitraten kann es nicht lösen, schon gar nicht aber sinnvoll. Wozu soll das denn gut sein, dass das Spiel Geld-Ware-Geld mit irrwitzigem Aufwand vor dem logischen Scheitern bewahrt wird? Schließlich: Hat der Autor mit dem Hammer im Kopf immer noch nicht kapiert, dass dem Kapital die Korruption so zueigen ist wie die Akkumulatrion und es sich deshalb nicht regeln lässt? Wie oft muss das durch die Geschichte geprügelt werden, bis ihr das als Gesetz begreift?
p.s.: Und dann ist der Kram auch noch so langatmig …
April 7th, 2013 at 16:08
@flatter (5)
Seh’ ich auch so, die Guten sterben aus, die annern sinn “zäh wie Leder, …”
Mich hat heute Mittach der Schlag getroffen, als die Meldung im Autoradio kam.
April 7th, 2013 at 16:11
@Hagnum (12)
“Na klar,um endlich ordentliche Löhne für die Pflegekräfte zu zahlen.” *lol* Willst Du Hoffnung machen oder “falschrösten” (verarschen)?
April 7th, 2013 at 16:14
Wüßte ich nur, was sinnvoll wäre, zu wollen – wie gerne würde ich es wollen.
April 7th, 2013 at 16:18
@Peinahrt
>>> schade, dass du anscheinend die Dialektik verstanden zu haben scheinst
Ich kann mich aber immer noch trösten: Die hat keiner verstanden. Weil ein dummes Zeug nicht verstanden weren kann, man kann nur daran glauben.
Wenn ein Dialektiker dann die Akkumulation dialektisch “analysiert”, kommt nur ein Schwachsinn zum Vorschein. Quantitäten kann man nur mathematisch analysieren, bei der Berührung mit der Dialektikt kommt nur Sch raus. Kannst du im Kapital/3 nachlesen.
April 7th, 2013 at 16:18
Ich bin schon mal dagegen. So!
April 7th, 2013 at 16:26
wogegen?
:)
April 7th, 2013 at 16:31
@ Peinhard
Ich tu mal so, als ob ich das verstehe, was Du schreibst. Also in Ansätzen verstehe ich es vielleicht tatsächlich. Es scheint dahin zu zielen, dass die Papierkörbe überlaufen, und wir müssen welche daneben stellen.
Ob aber der Systemfrager bereit ist, so zu tun, als ob er etwas verstände/verstehen täte/verstünde, das sei dahingestellt. Ich meine, es sei dahin gestellt, wo es niemand findet.
April 7th, 2013 at 16:37
@magscarolus(19): Vorschlag – Leben ;-)
@Schorschel(10): Einfach ist immer gut, aber (‘tschuldigung) so ist es falsch…
Du könntest ja aus dem, was Du geschrieben hast, schlußfolgern, es reicht, die Schloßallee und die Parkstraße ‘neu aufzuteilen’ oder zur Neuaufteilung ‘freizugeben’ – oder nur die Schloßallee den alten Besitzern weg zu nehmen.
Oder sogar dafür sorgen wollen, daß nie wieder einer die Schloßallee bekommt.
Nichts wirklich würde sich ändern.
Gar nichts.
‘Du’ wärst immer noch der Depp (ich auch).
Abgesehen davon bricht dieses System nicht zusammen – begrab die Hoffnung. Ein Staat kann in die Luft gehen, aber das System bleibt, so lange wir nicht die Ursachen dafür beseitigen, daß es überhaupt Schloßallee, Parkstraße und Monopoly gibt.
Es reicht schon, daß jemand für jemand anders arbeiten muß, um leben zu können…
@Peinhart(15): Danke, ich hab das lange aufgegeben. Aber immerhin nimmt er jetzt wenigstens schon mal das Wort “Eigentum” in den Mund. (war vor 3 Jahren auch noch anderes) Daß bei strengster ‘Regulierung’ aus Nachfragemangel garantiert Nachfrageüberschuß wird, übersteigt die kognitiven Dissonanzen, odda so^^
Da war es immer einfacher, alles was ich schrieb, für Blödsinn und Stuß zu erklären – ok, meine Sprache ist eine einfachere als Deine, das machte es wohl noch leichter ;-)
April 7th, 2013 at 16:50
@Ostsächsischer Papierkorb – dass einerseits die Papierkörbe überlaufen und andererseits unwiderruflich der Wald schwindet, das ist das eine und schon schlimm genug. Aber wir müssen auch noch laufend mehr und intensiver arbeiten, um sie vollzukriegen, und eben dadurch wiederum werden’s immer mehr. Und das wie gesagt ohne jede Rücksicht auf irgendwelche Bedürfnisse, nur um immer wieder und vergeblich die Lücke zwischen Tausch- und Gebrauchswert notdürftig zu schließen. Produktion um der Produktion willen. Was vernünftigerweise Zweck sein sollte – Bedürfnisbefriedigung – wird so zum bloßen Mittel eines unendlichen Selbstzwecks. Erst wenn alles im Papierkorb liegt, können wir ermattet endlich hinterherfallen. Luja!
April 7th, 2013 at 18:43
Da wird mir schwindelig…
April 7th, 2013 at 20:36
@ Peinhart 15: [...]‘aufheben’ kann man den Widerspruch nur, indem man eines der Momente entsorgt bzw das ganze Verhältnis auflöst.
Das würde mich ja schon sehr interessieren. Geht das denn ohne die Dialektik komplett über Bord zu werfen? Und wenn ja, wie? Nicht, dass ich jetzt auf die von @flatter schon angemahnte Lesart “finale Synthese” hinauswollte (übrigens würde ich es sehr begrüßen, wenn du, lieber flatter, wie jeder anständige Mensch, dich ordentlicher Fremdworte bedienen würdest, um dich unverständlich auszudrücken, die kann man wenigstens nachschlagen – du machst dir keine Vorstellung, wie lange ich bei dem Ausdruck “verbreit” hängengeblieben bin *g*), aber so ganz trau ich dieser “magischen” Auflösung des Verhältnisses nicht über den Weg.
P.S. Wie schön, ein Link zum Jacobin Magazin (@ Abucs 13). Ein guter Tag :)
April 7th, 2013 at 21:00
Schulligung … :-P
April 7th, 2013 at 21:10
@Amike: Ich verstehe Peinhart da so, dass das “Entsorgen” eben das von Adorno kritisierte Eliminieren des Restes/des Anderen/ des Nichtidentischen wäre und das Auflösen des Verhältnisses eine so tiefgreifende Veränderung, das sich These und Antithese mangels Realität, auf die sie sich noch beziehen können, erledigt haben. Ansonsten wird nicht ‘aufgehoben’, sondern prozessual weitergegangen. Es bleibt dabei aber eben ein Rest, der nicht zu seinem Recht kommt. Der wiederum kann jederzeit Anlass zur Redundanz sein, zur Rückkehr an den Ort vor der Synthese und zur Bildung einer neuen.
Für Systemfrager et al. kann man auch sagen, dass die Synthese nichts anderes ist als der Status quo. Hegel hat den unter der Hand zur nächsten Stufe auf dem Weg zum idealen Weltgeist erklärt und noch unterschlagen, dass der Weg nicht nur in eine Richtugng führt.
Vor allem die Frankfurter haben Dialektik aber wiedernetdeckt als das sich Durchdringen von Gegensätzen und so das Spiel nachgerade umgekehrt. Anstatt sich zu vermeintlich sicheren Aussagen hinreißen zu lassen, wissen sie den einen Gegensatz im anderen stets moch wirksam. Da kann das eine dann gern mal ins andere umschlagen – bestes Beispiel eben Mythos und Aufklärung, die keine unverinbaren Gegensätze sind, sondern die Seiten derselben Medaille.
April 7th, 2013 at 22:41
@ flatter: Ich habe die dunkle Befürchtung, dass sich meine Frage nur aus meiner etwas verqueren Logik ergeben hat, ‘aufheben’ (in Anführungszeichen) nicht in seiner dreifachen Bedeutung, sondern nur im Sinne von negieren zu lesen, eben weil es in Anführungszeichen gesetzt wurde. Das schien mir im Zusammenhang der Dialektik die anführungszeichenwürdigere Lesart zu sein *g* Ich glaub, ich geh einfach mal in die Heia und schau mir das morgen nochmal in Ruhe an. Schlaf(t) schön!
April 8th, 2013 at 09:02
@wat:
>> @magscarolus(19): Vorschlag – Leben ;-) <<
Das freilich. Ob es aber unter allen Umständen erstrebenswert ist muss sich noch erweisen.
Mit hilflosem Zorn müssen wir alle mit an sehen, wie "das Kapital" gemeinsam mit einer korrupten Führungs"elite" unsere Welt kaputt macht. Und immer noch überwiegt die Zahl der Befürworter dieses Systems, die sich von seiner Herrschaft einen persönlichen Vorteil versprechen – und sei er auch noch so mickrig.
Wie kann ein Mensch übersehen, in welcher Richtung die Entwicklung läuft?
April 8th, 2013 at 10:18
Möglicherweise, weil sein Verständnis von Leben ihn selbst noch sein Leben ‘erlaubt’.
April 8th, 2013 at 10:31
Vogel 18
Wie konntest du mich da bloß mißverstehen??
Die Löhne stammen auch vom ganz großen Vorsitzenden.Und ich mach mich über diesen Eumel lustig.
Beste Grüße
April 8th, 2013 at 11:14
“Geld kann man nicht bumsen” – Vielen Dank Fr. Kiyak für diesen Erkenntniszuwachs. Die Frage, die offen bleiben muß, lautet, ob Geld ficken kann ?
April 8th, 2013 at 12:03
pillepalle
Geld schießt aber auch keine Tore.
Wie wäre es mit einem Kamingespräch Kiyak/Rehhagel?
Die verstehen sich bestimmt.
April 8th, 2013 at 12:11
moderiert von ?
April 8th, 2013 at 12:17
Marcel Reif.
Gilt als Intellektueller unter den Sporties,und hat auch immer Ahnung von irgendwas.
Michael Naumann wäre auch geeignet.Der gilt auch als intellektuell.
April 8th, 2013 at 13:10
und präsentiert von Radeberger – prost !