Fefe hatte gestern gleich zwei Hinweise auf eine Spielart des Stumpfsinns, die “unternehmerisch” zu nennen schon Satire wäre. Die Weisheit, der Teufel scheiße immer auf den größten Haufen, ist nicht ganz von der Hand zu weisen, aber das ganze Tun des Managements darauf abzustellen, ist schlicht … zeitgemäß, wie es scheint. Zu den Sachen: Es werden Bratwurststände vor Einkaufstempeln aufgestellt, damit der Kerl sich draußen den Wanst vollschlägt und derart seine Ische nicht stört, die drinnen die Kohlen verprasst. Überhaupt wird versucht, massiv auf die Frauen zu setzen in der Shoppinggilde. Die geben das meiste Geld aus, kaufen spontaner, also werden sie umgarnt – und nur sie.
Ich habe bei der einen oder anderen Gelegenheit versucht darzulegen, was eine Investition eigentlich wäre und warum das nichts mit dem Treiben sogenannter “Unternehmer” zu tun hat. Zum Heulen rührend sind längst die Mythen von den Unternehmern, ihrer Verantwortung und ach dem großen Risiko. Das machen heute die Manager. Die geben sich vielleicht noch ‘unternehmerisch’ und fordern den Status für sich ein, weil sie die entsprechende Attitüde an den Tag legen. Sie tragen “Boss”, weil’s draufsteht und geben sich höflich. So höflich, dass sie bei der Versicherungsparty die Damen mit den weißen Bändchen siezen. Manche sprechen ihre Begleitung womöglich gar mit “Frau Koksnutte” an.
Ich schweife ab. Was sie können, ist Power Point. Power Point sagt, wir können hiier die Ausgaben senken, dann haben wir doort mehr Gewinn. Niemand geht hin und sagt: “Ich würde für diese meine Idee mal soundsoviel Bündel Scheine raushauen und gucken, ob das was wird, weil meine Idee nämlich hervorragend ist, meine Damen und Herren!“. Jedenfalls nicht die, bei denen das hinkäme, weil sie wirklich gegen den Strom etwas reißen würden, sondern höchstens jene, die sich vor der Sitzung eine zu fette Line gezogen haben.
Worauf ich hinauswill: Wie bescheuert ist das eigentlich, immer die Hälfte der Menschheit aus den Augen zu verlieren? Meist sind es ja die Mädels, auf die keiner achtet, weil die anderen Adabeis auch immer nur von hier bis zur Pissrinne denken. Beim Shoppen aber sind wir also jetzt die Deppen. Fein. Dann weiß ich wenigstens, warum immer das, was ich gerade zu brauchen glaube, nicht da ist. Das haben sie gerade irgendwelchen Weibern aufgeschwatzt, die es gar nicht haben wollten. Ich liebe Kapitalismus.
März 25th, 2013 at 23:42
Nee klar,
die sind schon “jahrtausendelang” vor den “großen” Märkten um die Jungs vom “Shopping” abzuhalten und nicht weil da die meiste Laufkundschaft und damit Umsatz in Aussicht steht …
Deswegen sind die ja auch so perfide und stellen extra Brathänchenwagen regelmäßig neben die Pommesbude m(
Achja und das Motto von FEFE mal verinnerlichen:
“Wer schöne Verschwörungslinks für mich hat:”
P.S.: Auch wenn Mädels beim “Shoppen” entspannen, selbst wenn Du mitgehst probieren die 100000000xyz Paar Schuhe an ohne was zu kaufen :-P
*lapalomapfeif*
März 26th, 2013 at 00:55
Achja und die Kategorie “Hintergrund” mal verinnerlichen: Einfach mal stöbern – oder auf den Stil achten.
März 26th, 2013 at 01:01
OT: Die “Zeit” bzw. ihre Autorin Lydia Klöckner hält Lernen für schädlich für die Gehirnzellen, scheitert allerdings beim Lesen ihrer eigenen paar Zeilen. Kuhjournalismus rocks.
März 26th, 2013 at 07:56
was macht das colorwaschmittel im salat?
März 26th, 2013 at 07:59
Als Ergänzung zu deinem obigen Artikel empfehle ich:
Die verblödete Republik: Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen von Thomas Wieczorek.
März 26th, 2013 at 08:22
“…was macht das colorwaschmittel im salat?…”
@4. Klaus baum: das schüttet man im Supermarkt zum Schluss in die Abfallkontainer, damit dort kein Mensch mehr brauchbare Lebensmittel rausholen kann. Aber Du hast recht – ein einfacher Essigreiniger hätt´s auch getan.
“…Was sie können, ist Power Point…”
@flatter: Nö, die können nicht mal PowerPoint. Wenn die so kochen würden wie sie präsentieren, gäbs jeden Tag Nudeln – mit haufenweise Lebensmittelfarbe.
März 26th, 2013 at 09:21
OT – Die ‘Selbstentwertung des Werts’ schreitet fort, und die ersten Spanier werden ‘gezypert‘. Übrigens wurden beim ersten zypriotischen Ansatz offenbar auch die Kreditlinien den Guthaben zugerechnet. Vergesst also beim Abheben den Dispo nicht… ;)
März 26th, 2013 at 09:36
@6 “das schüttet man im Supermarkt zum Schluss in die Abfallkontainer, damit dort kein Mensch mehr brauchbare Lebensmittel rausholen kann”
No shit, Sherlock?
Ansonsten sag ich nur, ich mag Nudeln.
März 26th, 2013 at 09:44
»…Ansonsten sag ich nur, ich mag Nudeln…«
@8. Guest: Nicht jeden Tag und wenn, dann lieber mit selbst gemachtem Pesto, nach Bologneser Art, als Auflauf, mit Pfifferlingen und Lauch, mit Zucchini und Safran,… *sabber* – aber nicht immer Birkel Eiernudeln mit billiger Lebensmittelfarbe. ;-)
März 26th, 2013 at 09:52
OT: Zypern: Zentralbank übernimmt Regierungs-Aufgaben
Ich würde sagen, wir befinden uns auf der Zielgeraden.
P.S.: Als Exilschwabe lass’ ich nichts über handgemachte Spätzle kommen – da hält keine Nudel mit ;-)
März 26th, 2013 at 10:11
8., 9., 10.: Alles Vegetarier? Hmmm.
März 26th, 2013 at 11:11
Und weil die besagte außen vor gelassene Hälfte der Menschheit auch immer eine Variable ist, lässt sich die Gesellschaft bis ins Kleinste (zer)spalten. Die Axt muss nur möglichst oft in möglichst verschiedenen Winkeln angesetzt werden, wobei ‘die Hälfte’ gern auch sehr viel kleiner sein darf.
Chomsky nennt das Ergebnis: eine atomisierte Gesellschaft gleichgültiger Individuen, welche sich demoralisiert und ohnmächtig fühlen.
“Neoliberal democracy: Instead of citizens, it produces consumers. Instead of communities, it produces shopping malls. The net result is an atomized society of disengaged individuals who feel demoralized and socially powerless.
In sum, neoliberalism is the immediate and foremost enemy of genuine participatory democracy, not just in the United States but across the planet, and will be for the foreseeable future.”
- Profit over People
März 26th, 2013 at 13:23
@frank f., treffliches zitat von chomsky.
März 26th, 2013 at 14:21
@12
Alles klar, es ist also der Neoliberalismus.
Jetzt begeben wir uns zurück zu unseren blauäugigen vom
Links-Keynesianismus geprägten Träumen.
März 26th, 2013 at 14:47
MAn muss nicht so streng sein. Die Kritik am Neoliberalismus ist doch völlig berechtigt; es sind schließlich auch die realen sozialen Zustände, die eine Kritik des Kapitalismus ausmachen. Man darf freilich nicht da stehen bleiben und so tun, als seien die keynesanischen Experimente etwas anderes gewesen als eine Phase, der etwas wie Neoliberalismus zwangsläufig folgt.
März 26th, 2013 at 17:10
@ flatter, 15.
Im Gegensatz zur klassischen VWL hatte Keynes ja immer noch einen Lichtblick, dass der Markt sich temporär im Ungleichgewicht befinden könne.
Er hat dann den Staat ausgemacht, der dieses Ungleichgewicht beseitigen könne. Sein berühmtes Zitat von den Löchern in der Wüste graben oder Pyramiden bauen, um die Realwirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad zu bringen, dürfte allgemein bekannt sein.
Mitte der 70ger Jahre, mit Hyperinflation und dem Einbrechen der Profitraten war dann auch Keynes erledigt.
Der Neoliberalismus der dieser Phase folgte, war nur eine logische Reaktion des Kapitals den Staat aus der wirtschaftlichen Lenkung zu entlassen, die Arbeitskraft wieder einer rentablen Verwertbarkeit zuzuführen und alle Potentiale der inneren Expansion des Kapitals (Reprivatisierung) zuzuführen.
Wobei, soweit es das Kapital betrifft, auch nie zu einer Entmischung von keynsianischen und neoliberalen Ansätzen gekommen ist.
März 26th, 2013 at 21:34
@flatter#3
ah, den titel hamse jetzt wohl modifiziert:
“Lernen schadet *kurzfristig* den Gehirnzellen”
“Anmerkung der Redaktion: Der Titel wurde leicht verändert. Lernen schadet zunächst den Hirnzellen, wie die Mausstudie zeigt. Allerdings funktioniert im Normalfall auch die anschließende Reparatur.”
und zu dem spezialfall “auf frauen setzen” erzählte mir heute n guter freund, er habe gestern was von ner neuen phone-app gelesen, die pickel im gesicht aufspürt (ich hatte davon schon vor wochen gehört, fiel mir dann wieder ein), der witz bei der sache, da wird explizit auf frauen gesetzt um breit gesichtserkennung einzuführen und “normal” zu machen. erzählte wohl irgend son sicherheitspfosten ganz frank & fefe.
übrigens war die ausstellung dank 15 grad minus n ziemlicher reinfall da der scheisspavillion unmöglich zu beheizen war (ausser mit nem industriellem heizluftgebläse) ist nämlich tatsächlich n “pavillion” sieht aus wien glasbetonbungalow aber die schiebetüren haben 10cm-schlitze, die nicht abzudichten sind. harhar.
wer mal den rundgang mit meinem stuff sehen will:
youtube.com/watch?v=Rqk1zPR0GK8
is allet ok flatter. ich hab ja nur einmal wat (haha) “vabotnes” gelinkt, mach ick nich wieder.
und sorry für meine penetrante eigenwerbung, aber ick bin grade echt (huch) stolz auf den scheiss.
März 26th, 2013 at 22:16
ääääähm, ps: die nummer läuft noch bis 1.4., falls interesse besteht und ne finisage gibts am sonntach (hopefully 1/2wegs erträgliche temps)
März 27th, 2013 at 17:46
Ich muss es mal loswerden…
(DLF 08:15Uhr; so bei 60%-80% redet Frank Schäffler (fdp, *schüttel*) über Geld, Zypern…
Manchmal beschleicht mich so ein komisches Gefühl… Wenn ich Frank S. zugestehen muss, dass er weiß worüber er spricht,.. dann auch Schäuble oder Merkel? Ich fürchte mich
https://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/2054746/
Müller: “Ich habe das noch nicht ganz verstanden, ich frage Sie da noch einmal. Das heißt, das Sparbuch wird ja ausgedruckt, das hat man ja im Grunde, wenn man das so will, so haptisch, physisch vor sich liegen. Da stehen 100.000 drauf und das ist das, was ich garantiert bekomme. Aber nicht das Geld?
Schäffler: Na ja, Geld ist ja nicht nur das, was Sie auf dem Sparbuch haben, sondern Geld ist ja auch, wenn die Bank einen Kredit vergibt, per Knopfdruck. Und dieses Geld ist aber nicht von Ihnen an anderer Stelle gespart worden, sondern Geld entsteht durch Kreditvergabe aus dem nichts. Also einfach dadurch, dass die Bank einen Kredit vergibt, dadurch entsteht Geld. Und wenn alle dieses Geld abheben wollen, dann ist es natürlich nicht vorhanden, weil es reines Giralgeld ist, was per Knopfdruck entstanden ist, und das ist das Kernproblem. Deshalb ist es eine Krise des Geldsystems, in der wir stecken, weil sobald hier Panik entsteht, bricht das System zusammen.
Müller: Also ist das Argument nicht ganz redlich? Das heißt, ich bekomme nur meine 100.000, wenn die anderen keine 100.000 haben wollen?
Schäffler: Im Prinzip ja. Wenn morgen alle 100.000 haben wollen, dann wird das nicht funktionieren.
März 27th, 2013 at 18:33
Hat bei mir noch nie funktioniert ;-)
März 27th, 2013 at 18:59
Versuch es dann doch mal mit 20.000. Dann ist die Rate auch nicht so hoch.
März 27th, 2013 at 19:08
Bei mir auch nicht… So eine Panik würde das Geldsystem aber auch dann nicht überstehen, wenn keine ‘Krise’ wäre. Und ein Bankkunde ist immer ein ‘Gläubiger’ der Bank, und kein ‘Kunde’ irgendeines ‘Aufbewahrungsunternehmens’… Man muss schon ‘glauben’. Fetisch halt. ;)
@dkt – leider kann mein Arbeitsrechner keine Fiddeos, aber ich sehe mir das noch an. :)
März 27th, 2013 at 19:17
Wenn ich 100.000 Euro habe, weil ich mit diesem Geld nichts besseres anzufangen weiss, dann bringe ich es zu einer Bank und erwarte dafür einen Zins.
Die Bank ihrerseits muss mit dem Geld aber auch etwas anfangen, denn wie soll sie sonst den Zins an mich bezahlen. Also muss sie meine 100.000 Euro verleihen. Das macht sie zu einem Zins, der höher ist, als der Zins den ich dafür bekomme. Wie hoch der Verleihzins ist, wird sie mir nicht unter die Nase reiben.
Er reicht aber aus, um davon das Personal zu bezahlen, sich Glasbauten davon zu errichten und noch einen Gewinn einzufahren.
Also ist auch jede Bank gezwungen, die Einlagen die sie erhält, auch wieder anzulegen. Je mehr Einlagen, die sie zur Verwertung erhält, desto grösser Druck, diese zu verwerten.
Das alles kann gut laufen, wenn es dafür Anlagemöglichkeiten gibt. Entweder private Personen oder Unternehmen, die Geld von der Bank dringend nötig haben, um Investitionen zu tätigen oder einfach nur, um ihre Konsumtionsfähigkeit aufrecht zu erhalten (Autokauf, neue Waschmaschine etc.).
Ob ich ins Unternehmen investiere (Kauf einer neuen Maschine, modernere Computer) oder Produkte für den privaten Gebrauch, das alles stellt ein Vorgriff auf zukünftige Einnahmen dar, die im Wirtschaftsprozess erst realisiert werden müssen.
Lassen sich diese zukünftigen Einnahmen aber nicht realisieren, weil Einkommen und Erträge die Zinsleistung die und Tilgung nicht mehr regelmässig bedienen können, dann kommt es an irgend einer Stelle zum reissen der Kreditkette.
Die Bank verfügt dann nicht mehr über die Möglichkeit meine Einlage, deren Verbindlichkeit, zu bedienen.
Wenn der Einleger feststellt, dass seine Einlage nicht mehr sicher ist, weil das verliehene Geld irgenwo an anderer Stelle am absaufen ist, bricht die grosse Panik aus und jeder handelt nach dem Motto “Rette sich wer kann.”
Krise des Wirtschafts-u. Kreditsystems, aber nicht des Geldsystems.
März 27th, 2013 at 21:28
wow. da hat schäffler ja mal wieder erwarten klartext geredet, abgesehen davon daß das nichts mit “krise” zu tun hat, sondern systemisch ist.
eigenkapitaleinlage anyone?
warens jetzt “schon” 2% oder immer noch 1%?
März 28th, 2013 at 17:15
@ninjaturkey(9)
Sry, flatter, für OT.
Wennste gerne Pesto selber machst, geiles Rezept für Dich:
Basilikum durch Zitronenmelisse ersetzen, Pinienkerne durch Walnüsse sonst bleibt alles beim alten (ach ja, mit Knofi nich sparen). Bon apetit!
Unn noch’n (Nudel-)Rezept: Vegetarische Bolognese = Hackfleisch 1:1 durch Linsen ersetzen (gelbe oder rote, geht am schnellsten). Schmeckt imho noch besser als mit Fleisch!
März 28th, 2013 at 17:22
So eine Bolognese köchelt bei mir aber schon mal 4-6 Std – halten die Linsen das durch?
März 28th, 2013 at 17:28
@Peinhart
1. muss ja nich, oder?, 2. wenn doch wird’s halt ‘n bisschen breiig (nich mehr ganz so lecker – Tipp: Fang’ mit Pesto an! :-p)